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Dresdner Journal : 30.09.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-09-30
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-188709308
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18870930
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18870930
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1887
- Monat1887-09
- Tag1887-09-30
- Monat1887-09
- Jahr1887
- Titel
- Dresdner Journal : 30.09.1887
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W227 L»»»«r>uUd 6», ltkiok« tritt ?o«t- uo6 8ttjoip«Iio«:t>I»<s kivm. I tsutied«» L«i«k«: !«>»rtc. MrUob: 4 KV?t. Limslo« kliuomsra: lv?k. Luküi>ckix»o^x«dvkrea r filr äso k»uw «tQür 8ci>riN HO t-f. 0ot«r „1 äi« 2«il« KO tV. v«i I'»b«Ilso- uoä AN«n> »t« «ottpr. Xutickl»^. kn»eU»t»»»r I'Ltsliok mit ^a»L»tuuv <i«r 8vQi>- rmcl k'itsrt»^« k'sroüprsok-XoiekIui«: >1r. lidk. Freitag, de« 3V. September, abends. DresdnerZoimml. Für -1« Gesarntlettung veranttvorlltch: Dtto Bank, Professor der kitte rat ur- und Kunstgeschichte. 188». L»»«»« V» ^»t«»TlU»U«» »«rMKrt»« LttPtt»! ^>. 6o»uiÜMi«»Ur T» L»»d«r, - I«rUL -Vt«, - »«»«r-Lrsil»» er»»^f«rl ». : /tao»«n»t«,W «e I»rU»-VI«»-L«»d»rU- kr»U-»riitlltrt ». ».-»>»«»«»: L»ck. Ako««/ ?»rt, L»»ckoo - L«rUo »r»L^t>rrl ». N. »tottG«rt: <- OoL«rU»: Skrllti: 6. AkM«^» ^ack/<n»»»»r«r: 0 <8cXü«i«r,' LUI« ». 4.: Laret A 6» N«r»»»»»d«r r «Vvix!. Nrp«Utjoa äs« Drsiäosr ^ovn>»I», I)r«»cl«v, L«ri»^or»tr. >0. k'orviprvvb-ALioltlu«: k^r l»»6. Gestellungen auf das „Dresdner Journal" für das nächste Vierteljahr werden zum Preise von 4 M. 50 Pf. angenommen für Dresden bei der unter zeichneten Expedition (Zwingerftr. Nr. 20), für auSmärt- bei den betreffenden Poftanstalten. üönigl. Expedition des Dresdner Journals. Fernfprech-Anschluß Nr. 1295. Amtlicher Teil. Dresden, 29. September. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, nachstehende Personal- Veränderungen in der Armee zu genehmigen. ä. Lrnennungt», Leförderunaen, Vrrsetzungen. Die Beförderung der Pvrtepeefähnriche von Süß milch-Hörnig und von Tümpling des 1. (Leib-) Grenadier-Regiments Nr. 100, Garten des 2. Gre nadier Regiments Nr. 101 „Kaiser Wilhelm König von Preußen", Edler von Querfurth deS 3. In fanterie Regiments Nr. 102 „Prinz-Regent Luitpold von Bayern", Portius des 4. Infanterie-Regiments Nr. 103, Rothe und Scherffig des 5. Infanterie- Regiments „Prinz Friedrich August" Nr. 104, Stim- meldes 6. Infanterie-Regiments Nr. 105, Kollmann, Schmidt und Cubasch des 7. Infanterie-Regiments „Prinz Georg" Nr. 106, Steininger des 8. Infan terie-Regiments „Prinz Johann Georg" Nr. 107, Hübler des Schützen- (Füsilier-) Regiments „Prinz Georg" Nr. 108, Wagner des 9. Infanterie-Regi ments Nr. 133, Arnold und Pank des 10. Infan terie-Regiments Nr. 134, von Bodenhaufen und von Carlowitz des 1. Jäger-Bataillons Nr. 12, — letzteren unter Versetzung zum 3. Jägerbataillone Nr. 15 —, Freiherr von Berlepsch I und Freiherr von Berlepsch II des 2. Jäger-BataillonS Nr. 13, zu SekondelieutenantS; die Ernennung des charak terisierten Rittmeisters im 2. Ulanen-Regimente Nr. 18 Gadegast zum etatsmäßigen Ritt meister und Eskadron-Chef mit einem Patente vom Tage der Lharakterisirung; die Verleihung deS Cha rakter- als Rittmeister an die PrcmierlieutenantS von Kiesenwetter im 2. Ulanen-Regimente Nr. 18 und von Walter-Jeschki deS 1. Husaren-Regiments Nr. 18; die Ernennung des charalterisirten Premier- lieutenantS im 2. Ulanen-Regimente Nr. 18 vonBesch- witz zum etatsmäßigen Premierlieutenant mit einem Patente vom Tage der Charakterisirung; die Beför derung der Portepeefähnriche von Arnim des Garde- Reiter-RegimentS, von der Wense des Karabinier- Regiments, von Stammer des 1.Husaren-Regiments Nr. 18, von Bradsky-Labou», Ebert, Leavitt, Baron von Blome und von Meding des 2. Hu saren-Regiments »Kronprinz Friedrich Wilhelm des Deutschen Reiches und von Preußen" Nr. 19, Frei herr von Friesen, Thost und von Reden des 2. Ulanen-Regiments Nr. 18 zu SekondelieutenantS; die Beförderung der Portepeefähnriche Heinicke, Fried rich, von Schönfels und Meblus des 1. Feld- Arttllerie - Regiments Nr. 12, Juppe, Paazig, Bicrey und Leonhard des 2. Feld-Artillerie-Regi ments Nr. 28, zu außeretatsmäßigen Sekondelieute- nants der Artillerie; die Ernennung des Sekonde- lieutenants bei der 15. (Königlich Sächsischen) Kompag nie deS Königlich Preußischen Eisenbahn-Regiments Schmidt zum etatSmäßigen Ingenieur-Offizier; die Beförderung der SekondelieutenantS der Reserve Tietze des 4. Infanterie-Regiments Nr. 103, Graf Vitzthum von Eckstädt 1, Graf von Rex I und Beckmann deS Garde-Reiter-RegimentS, zu Premier- lieutenants der Reserve; die Anstellung des Königlich Preußischen SekondelieutenantS a. D. Weiß als Se- kondelieutenant im 4. Infanterie - Regimente Nr. 103 mit ei"em Patente vom 13. September 1882; die Versetzung des Hauptmanns z. D. und Adjutanten des !. Bataillons (1. Leipzig) 7. Landwehr-Regiments Nr. 106 Sickel als 3. Offizier zum Reserve-Land wehr-Bataillon (1. Dresden) Nr. 108; die Beförder ung des Stabsarztes der Reserve 0r. Joseph deS 1. Bataillons (1. Leipzig) 7. Landwehr-RegimentS Nr. 106 zum Ober-Stabsarzte 2. Klasse der Reserve; die Be förderung des Assistenz-Arztes 1. Klasse Dr. Becker des 7. Infanterie-Regiments „Prinz Georg" Nr. 106 zum Stabs- und AbtheilungS - Arzte im 2. Feld-Ar- tillerie-Regimente Nr. 28 (Garnison Pirna) unter Be lassung in seinem Kommando zur Universität Leipzig; die Beförderung des Assistenz-ArzteS 2. Klasfe l)r. Zimmer des 1. Feld-Artillerie-RegimentS Nr. 12 zum Assistenz-Arzte 1. Klasse bei dem 3. Jnfanterie- Regimente Nr. 102 „Prinz-Regent Luitpold von Bayern"; die Beförderung der Assistenz-Aerzte 2. Klasse der Reserve l)r. Hansemann und vr Eisfeld de» 1. Bataillons (1. Leipzig) 7. Landwehr-Regiments Nr. 106 und vr. Hauschild des 1. Bataillons (Pirna) 3. Landwehr-Regiments Nr. 102 zu Assistenz« Aerzten I. Klasse der Reserve; die Beförderung deS Assistenz-Arztes 2. Klasse der Landwehr vr. Fischer des 1. Bataillons (1. Leipzig) 7. Landwehr-Regiment- Nr. 106 zum Assistenz-Arzte 1. Klasse der Landwehr; die Beförderung des Unterarztes vr. SiemS des 1. (Leib-) Grenadier-Regiments Nr. 100 zum Assistenz- Arzte 2. Klasse bei dem 1. Feld Artillerie-Regimente Nr. 12 (Garnison Dresden); die Beförderung deS Unterarztes der Referve vr. Dürr des l. Bataillons (I. Leipzig) 7. Landwehr-RegimentS Nr. 106 zum Assistenz-Arzte 2. Klasse der Reserve; die Versetzung des Stabs- und BataillonS-Arztes im 1. (Leib-) Grenadier - Regimente Nr. 100 vr. Diemer zum 2. Jäger-Bataillone Nr. 13; die Versetzung des Stabs» und Abtheilungs-Arztes im 2. Feld - Artillerie - Regi« mente Nr. 28 vr. Langer zum 1. (Leib-) Grenadier- Regimente Nr. 100. 8. Adschitdsdtwilliguugea. Die erbetene Verabschiedung deS SekondelieutenantS im 9. Infanterie - Regimente Nr. 133 Roethig aus Allerhöchsten Kriegsdiensten; die Stellung zur Dis position des Rittmeisters und Eskadrons-Chefs im 2. Ulanen-Regimente Nr. 18 Eckhardt, in Geneh migung feines Abschiedsgesuches, mit der gesetzlichen Pension und der Erlaubniß zum Forttragen der Re giments-Uniform mit den vorgeschriebenen Abzeichen; die erbetene Verabschiedung nachstehend aufgeführter Offiziere pp. aus Allerhöchsten Kriegsdiensten und zwar: des Premierlieutenants der Reserve von Arnim des 2. Ulanen-Regiments Nr. 18 mit der Erlaubniß zum Tragen der Regiments-Uniform mit JnaktivitätS-Ab- zeichen, des PrcmierlieutenantS der Landwehr-Infan terie Biedermann des 2. Bataillons (2. Leipzig) 7. Landwehr-Regiments Nr. 106 mit der Erlaubniß zum Tragen der Landwehr-Armee-Uniform, des charak- terisirten Majors z. D. von Heimburg und des charakterisirten Hauptmanns z.D. Gebler, beide unter Fortgewährung der gesetzlichen Pension und mit der Erlaubniß zum Forttragen der bisherigen Regiments- Uniform mit den für Verabschiedete vorgeschriebenen Abzeichen, der Stabsärzte der Reserve vr. Heyde, vr. Cahnheim und Vr. Zumpe de» Reserve-Land wehr-Bataillons (1. Dresden) Nr. 108, der Assistenz- Aerzte 1. Klasse der Reserve vr. Schmaltz des Re- serve-Landwehr-BataillonS (1. Dresden) Nr. 108 und vr. Siedel deS 2. Bataillons (Zittau) 3. Landwehr- RegimentS Nr. 102. Se. Majestät der König haben Allergnädigst ge ruht, dem Kreishauptmann Grafen zu Münster »u Leipzig die bachgesuchte Versetzung in den Ruhe stand unter besonderer Anerkennung seiner langjäh rigen vorzüglichen Dienstleistung zu bewilligen. Dresden, 30. September. Se. Majestät .der König haben dem Oberamtsrichter Oberjustizrath Gustav August Hertel in Leipzig, dem Landgerichts rat Ferdinand Theodor Konrad in Chemnitz und dem Amtsrichter Oskar Leopold Böttger in Oschatz die nachgesuchte Versetzung in den Ruhestand mit der gesetzlichen Pension unter Belassung .ihres Titels und Ranges zu bewilligen Allergnädigst geruht. Dresden, 30. September. Se. Majestät der König haben dem Landgerichtsrath Arthur Martini in Bautzen die nachgesuchte Entlassung aus dem Staatsdienste unter Belassung seines Titels und Ranges zu bewilligen Allergnädigst geruht. Dresden, 30. September. Se. Majestät der König haben den Landgerichtsdirektor Clemens Theodor Schmidt in Leipzig unter Verleihung des Charakters als Oberjustizrath zum Oberamtsrichter bei dem Amtsgericht Leipzig, den Amtsrichter Karl Alfred Heinichen in Dresden zum Landgerichtsdirektor bei dem Landgericht Leipzig, den Amtsrichter Wolf von Löben in Borna zum Rath bei dem Landgericht Byutzen, den Landgerichtsrath Georg Heinrich Scheuff- ler in Leipzig zum Amtsrichter bei dem Amtsgericht Johanngeorgenstadt, den Amtsrichter Konrad Wilhelm von Criegern in Dresden zum Rath bei dem Land gericht Dresden, den Amtsrichter l)r. Ernst Albin Rudert in Zwickau zum Rath bei dem Landgericht Zwickau, den Landgerichtsrath Heinrich Albert Bur sian in Freiberg zum Amtsrichter bei dem Amts gericht Pirna, den Landgerichtsrath Hugo Wüibald Bellmann in Zwickau zum Amtsrichter bei dem Amtsgericht Zwickau, den charakterisirten Landgerichts rath 1>r. Karl Georg Paul Grützmann in Leipzig zum etatmäßigen Rath bei dem Landgericht Leipzig, den Assessor Karl Maximilian Lahodc in Chemnitz zum Rath bei dem Landgericht Chemnitz und den Assessor Johann Ernst Lehmann in Oschatz zum Amtsrichter bei dem Amtsgericht Oschatz zu ernennen Allergnädigst geruht. Dresden, 30. September. Se. Majestät der König haben dem Amtsrichter Vr. Ernst Eduard Wilhelm Giese m Oschatz den Charakter als Oberamtsrichtcr beizulegen allergnädigst geruht. Dresden, 30. September. Mit Genehmigung Sr. Majestät des Königs ist der Amtsrichter vr. Erich Willibald Krenkel in Pulsnitz an das Amtsgericht Dresden, der Amtsrichter Vr. Johann Erdmann Bruno Nodig in Johanngeorgenstadt an das Amtsgericht Borna und der Amtsrichter vr. Karl Konstantin Hempel in Pirna an das Amtsgericht Pulsnitz ver setzt worden. Bekanntmachung, die Erhebung einer Nachsteuer von Branntwein betreffend. Auf Grund von 8 46 des Gesetzes, die Besteuer ung des Branntweins betreffend, vom 24. Juni 1887 (Reichs-Gesetzblatt S. 253) unterliegt aller am 1. Ok tober dieses Jahres innerhalb des Gebietes der Branntweinstcuergemeinschaft im freien Verkehr be findliche Branntwein der Verbrauchsabgabe in Form einer Nachsteuer von O,sv Mark für das Liter reinen Alkohols nach Maßgabe der folgenden Bestimmungen. 8 1. Der Nachversteuerung unterliegt mit den unten näher angegebenen Ausnahmen aller im freien Ver kehr befindliche Branntwein, gleichviel ob derselbe im Gebiete der deutschen Branntweinstcuergemeinschaft er zeugt ist, oder aus anderen dieser Gemeinschaft bisher nicht angehörigen deutschen Staaten oder aus dem ZollvereinS-Auslande herstammt. Der Nachsteuer unterliegen auch Arrak, Rum, Cognac, Obstbranntwein, Branntweinessenzen, Liqueure und sonstige versetzte Branntweine. 8 2. Von der Nachsteuer bleibt befreit: ») Branntwein, welcher zu gewerblichen Zwecken, einschließlich der Essigbereitung, zu Heil-, zu wissenschaftlichen oder zu Putz-, Heizungs-, Koch oder Beleuchtungszwecken verwendet wird. b) Branntwein im Besitze von Gewerbtreibenden, welche die Erlaubniß zum Ausschänken von Branntwein oder zum Kleinhandel mit Brannt wein haben, in Mengen von nicht mehr als 40 Liter, im Besitz von anderen Haushaltungs- Vorständen rc. nicht mehr als 10 Liter reinen Alkohols. Diese Mengen bleiben anch dann nach steuerfrei, wenn größere Vorräthe vorhanden sind. c) Branntwein, welcher nachweislich gegen Erlegung des Zollbetrages von 125 bezw. 180 Mk. für 100 Kß vom Auslande eingeführt worden ist. 6) Branntwein, welcher zur Ausfuhr aus dem Ge biete der deutschen Branntweinsteuergemeinschaft gelangt. «) Bereits amtlich denaturirter Branntwein. 8 3. Der am 1. October 1887 im freien Verkehr be findliche Branntwein, welcher zu gewerblichen etc Zwecken verwendet oder auSgeführt werden soll, ist behuss Erlangung der Nachsteuerbefreiung nach statt gehabter amtlicher Feststellung bis zur amtlichen Denaturirung oder Ausfuhr niederzulegen bezw unter Steuer-Kontrole zu stellen. Hierbei finden die Vor schriften des Branntwein-Niederlage-Regulativs ent sprechende Anwendung. Der Branntwein muß jedoch abgemeldet und gegen Entrichtung der Nachsteuer in den freien Ver kehr gebracht werden, falls er nicht binnen einer Frist von 3 Monaten zur amtlichen Denaturirung oder zur Ausfuhr aus dem Gebiete der Branntweinsteuergemein schaft gelangt ist. Mit derselben Maßgabe kann der jenige Branntwein, welcher am 1. October d. IS. in Branntwein-Reinigungs-Anstalten vorhanden ist, unter Steuer-Kontrole gestellt und sodann nach den Be stimmungen des „Regulativs für Gewerbsanstalten, in denen unter steuerlicher Kontrole stehender Brannt wein gereinigt werden darf", behandelt werden. Soll die Befreiung von der Nachsteuer auf Grund der Vorschrift unter 8 2c erfolgen, fo muß von den Be theiligten durch Vorlage und Übergabe der bezüglichen Zollquittungen und nach Erfordern durch Vorlage der Handelsbücher, Handelskorrespondenzen oder in sonst glaubwürdiger Weise der Nachweis geliefert werden, daß der fragliche Branntwein seiner Zeit der Ein gangsverzollung zum Satze von 125 bezw. 180 Mk. für 100 tc^ unterlegen hat. Die Entscheidung hierüber steht dem Hauptamte des betreffenden Bezirks zu und ist mit den vorge dachten Beweismitteln (Zollquittungen, beglaubigten Auszügen aus den Handelsbüchern, den Handelskorre spondenzen oder beglaubigten Auszügen aus den selben rc.) zu belegen. 8 4. Die Anmeldung des am 1. October 1887 im freien Verkehr befindlichen nachsteuerpflichtigen Brannt weins, refp. die Entrichtung der Nachsteuer liegt dem Eigenthümer des Branntweins ob. Ein jeder, welcher am 1. Oktober 1887 im freien Verkehr befindlichen undenaturirten Branntwein, z. B. Feuilleton. K. Hoftheater. — Neustadt. — Am 29. September: „Verlorene Liebesmüh." Komödie in 3 Akten von Shakespeare. Für die Bühne von Rudolf Gen«e bearbeitet. Musik von Richard Gen6e. Auch diese zweite Ausführung zeigte ein volles Haus und eine im ganzen recht lebendige poetische Anteil nahme an den eigenartigen bereits geschilderten Charakter deS Werkes. Die Darstellung hat gewöhnlich bei Wiederholungen jenen Grad größerer Sicherheit und Ruhe gewonnen, welcher sich dadurch einzustellen pflegt, daß die Mitwirkenden bereits davon Fühlung und Er fahrung genommen haben, wie sie mit der Aufnahme einer fraglichen Dichtung daran sind. Mit diesem Gewinn geht keineswegs oftmals auch der einer größeren Frische und Spannkraft Hand in Hand Drese Er scheinung wird gleichfalls durch die Erfahning, durch den Erfolg veranlaßt, dsnn Mellen, die nicht „gepackt", sich nicht lebenskräftig erwiesen haben, werden selten zum zweiten mal mit dem ersten Eifer vorgetragen und treten so ost weiter in den Hintergrund zurück, als sie eS nach Art ihres eigenen Wesens thun müßten. Bei diesem zweiten Abend war jedoch Laune und Bühnentemprrament in erquicklicher Weise vorhanden. Dem Publikum wird der Besuch dieses Stückes immer dadurch zum Gewinn werden, daß es einen fesselnden Einblick in den Theatergeschmack der Zeit des Dichters gewinnt und, abgesehen von aller hier sehlenden dramatischen Leidenschaft, ia gerade deswegen «m so bester die geistige Beweglichkeit de» Worte» in der altenglischen Bühnendichtung auch in ihrem tech nischen Glanz mchr und mehr kennen lernt. O. B. Der Komödianten-Natz.*) Line Geschichte aus den bayerischen Bergen. Bon Friedr. Dolch. I. An einem schönen Sommernachmittag wimmelte eS auf der Tegernseer Landstraße förmlich von Städtern, die alle mehr oder minder eilfertig den Seedörfern Rottach und Egern, die durch die Lage ihrer Häuser fast zu einem Orte verschmelzen, zustrebten, überall, wohin man blickte, sah man Helle Sonneiffchirme, hörte man fröhliches Lachen und Geplauder. Viele von den Männern hatten die Röcke auSgezogen und trugen sie an den Spazierstöcken über den Schultern, denn die Sonne brannte gar »u unbarmherzig vom wolkenlosen Himmel auf sie herab, und da man sich auf dem Lande befand, so brauchte man sich ja nicht zu genieren. Mancher warf die eben erst angebrannte Zigarre wie der seufzend weg und zog dafür das Tafchentuch her vor, um sich die Stirn zu trocknen. Dabei mochte wohl auch das verlockende Bild eines schattigen Wirts- gartens und der schäumende Inhalt eines fnsch gefüll ten BierkrugcS vor seinen geistigen Augen auftauchen und unwillkürlich beschleunigte er dann seine Schritte, um so bald als möglich au- der Sonnenglut in den Schatten der nicht mehr gar fernen Oase zu gelangen Unter diesen Sommerfrischlern, die auf der staubi- *) Nachdruck untersagt. gen Landstraße ihrem ersehnten Mekka zupilgerten, befanden sich drei Personen, die durch ihr Äußeres den meisten Spaziergängern auffielen und deshalb auch unsere Augen auf sich ziehen. Es waren zwei Herren, ein älterer und ein junger, und eine, dem Anscheine nach noch sehr junge Dame, die am Arm des jüngeren Herrn hing. Der alte Herr, der rüstig vorausschritt, war ein wohlbeleibter Mann von vielleicht fünfzig Jahren; er hatte ein wohlwollende», rote« Gesicht und freundliche lichtblaue Augen. Sein Antlitz war gänzlich bartlos, und wenn er zuweilen seinen breitrandigen Strohhut abnahm, um sich die glühende Stirn zu trocknen, dann zeigte er eine große, glänzende Glatze, die von einem Kranze spärlicher grauer Haare umgeben war. Er trug einen sehr ele ganten hellgrauen Sommeranzug, feine weiße Wäsche mit Brillanthemdknöpfchen und an den Fingern der rechten Hand, von der er den Handschuh gestreift, mehrere goldene Ringe mit blitzenden Steinen Eine schwere goldene Uhrkette baumelte auf der linken Seite seine- stattlichen Bäuchleins, und als er die Uhr her-' vorzog, um blasend und schnaufend nach der Zeit zu sehen, konnte man bemerken, daß sie von Gold und mit kostbaren Diamanten besetzt war. Sein Begleiter, der die junge Dame am Arme führte, war nicht minder elegant gekleidet, nur hatte er sich nicht gar so sehr mit Gold und Schmucksachen behangen. Er war groß, etwas mager und sein Gesicht würde ziemlich hübsch gewesen sein, wenn eS etwa- mehr Farbe gehabt hätte Seine Haare waren braun und gelockt und ein zierlich gekräuseltes Schnurrbärtchen bedeckte seine Oberlippe. Er trug aoldgeränderte Augengläser und schief auf seinen dunkeln Locken ein kleine- grünes Hütchen mit einem Stoß Spielhahnfedern. Dieser junge Herr unterhielt sich lebhaft mit der Dame an seiner Seite und war eifrig bemüht, sie mit seinem Sonnenschirm gegen die heißen Strahlen der Sonne zu schützen. Er drückte dabei das kleine zierliche Händchen, das fest auf seinem Arme lag, zärtlich an seine Seite und blickte mit liebevollen und bewundernden Blicken auf das schöne Wesen nieder, das fröhlich neben ihm dahinschritt. Die junge Dame war auch sichtlich er freut, daß sie solche Bewunderung erregte, schien aber dabei ganz gut zu wissen, daß sie dieselbe auch ver diene. Und wirklich, ein schöneres Gesicht und eine reizendere Gestalt konnte nicht leicht eine andere von den Pilgerinnen, die nach den Seedörfern wallten, aufweisen. Sie hatte reiches, lichtblondes Haar, einen schneeweißen Teint und große, dunkelbraune Augen; ihre Gestalt war schlank und doch voll, Hände und Füße ungemein klein und wohlgebildet und ihr Gang leicht und schwebend. Auf dem zierlichen Sommer- Hütchen, das leicht auf ihrem blonoen Scheitel saß, nickte ein Sträußchen Almrosen und mit der kleinen behandschuhten Rechten hielt sie einen niedlichen Son nenschirm, mit dem sie oft nach dieser oder jener Berg spitze zeigte und den Namen derselben wissen wollte. Durch diese Wißbegierde trieb sie jedoch ihrem Be gleiter den Angstschweiß auf die Stirn, denn dies war fein erster Ausflug in die Berge und in seiner hilf losen Verlegenheit beantwortete er daher die Fragen der jungen Dame oft aus die verkehrteste Weise. Er hatte nämlich zu Hause, kurz vor der Abreise, noch geschwind einigc Reisebücher und Schilderungen vom Hochgebirge durchstöbert und nun kramte er seine Wissenschaft vor der jungen Dame aus, tischte ihr aber
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