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Dresdner Journal : 06.02.1853
- Erscheinungsdatum
- 1853-02-06
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-185302063
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18530206
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18530206
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1853
- Monat1853-02
- Tag1853-02-06
- Monat1853-02
- Jahr1853
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- Dresdner Journal : 06.02.1853
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Verantwortlicher Redakteur: I. G. Hartman» 31 1853 Tonntag, den 6. Februar d Borae- . 104,65; Preis für da- Vierteljahr Thaler. Insertion«»Grbühreu für de» Raum einer gespaltenen Zeile 1 Nengroschen. Diese« Blatt erscheint mit Ausnahme de« Sonntag« täglich Abend« und ist dnrch alle Postanstalten zu beziehen. Bosnien und Herzegowina. — Der Herr Feldzeugmeister und BanuS von Croatien, Freiherr v- Jellachich, hat eine Inspektionsreise bis zur dalmatinischen Grenze angetreten. — Oer Ankunft Sc. Majestät des Königs von Preußen in Wien wird in sechs bis acht Wochen entgegeng,sehen. In der k. k. Hofburg werden bereits die Appartements, welche Se. Majestät bewohnen soll, in den Stand gesetzt. — 4. Februar. Die heutige „W. Z." enthält folgenden Artikel: Auf die bedeutenden Fortschritte, welche während der ersten Tage des Jahres sich in den Balutverhältnijsen und in den Preisen der Staatspapiere offenbarten, folgte in der zweiten Hälfte des JanuacS ein Schwanken, dessen Ursachen nicht unmittelbar in der Sphäre der österreichischen Finanzen zu finden sein dürften. Die augenblicklichen Ver- hältnisse auswärtiger Geldmärkte, ungegründete Gerüchte über die Beziehungen zu auswärtigen Mächten, hauptsäch lich aber die Ereignisse an den Grenzen unserer östlich vom adriatischen Meere gelegenen GebietStheile beschäftigen die Aufmerksamkeit des auf die Börse Einfluß nehmenden Publikums. Es ist offenbar, daß die Ereignisse in Mon tenegro und Herzegowina von Seite Oesterreichs Maßregeln der Vorsicht zur Beschützung seiner Grenzen gegen Ver letzungen erfordern. Bedeutende Waffenkörper sind in der unmittelbaren Nähe Dalmatiens in einem jedenfalls zu be klagenden Kampfe begriffen; sowohl der Charakter der mit Krieg überzogenen Bevölkerung als die Zusammensetzung der gegen sie verwendeten Kräfte machten der österreichischen Regierung die Aufstellung einer angemessenen Tcuppenzahl zur Pflicht, wobei die vieldewährte militärische Organisation der kroatischen Grenzdistricte «inen Theil der Mittel bietet. Die eigenthümliche Gestaltung unserer Grenzen bringt es mit sich, daß eine Aufstellung an der Unna die Beschützung Dalmatiens vervollständigt. Die Zusammenziehung einiger Truppenkörper in jener Gegend hat daher nur einen defen siven Zweck. Da die Absichten der kaiserlichen Regierung lediglich auf die Aufrechlhaltung deS territorialen Status quo und der tractatmäßigen Rechte gerichtet sind, jede agressive Maßregel aber der Tendenz Oesterreich« fremd «st, so steht mit Zuversicht zu erwarten, es werden die bei der Pforte erhobenen Vorstellungen ihres Eindrücke« nicht verfehlen und di« Nothwendigkeit der ergriffenen Vorsichtsmaßregeln werde bald hinwegfallen. E« sind daher auS diesen Vor kehrungen bedrohliche Verwickelung^ cktcht zu besorgen und eS liegt in denselben nichts, was die Besserung unserer Geldverhältnisse und Finanzzustände hemmen, geschweige rückgängig machen sollte. * Wien, 5. Februar. (Tel. Dep.) Dem Vernehmen nach hat das neunte Armeekorps Befehl erhalten, sich in Marschbereitschaft nach der türkischen Grenze zu sehen. Berlin, 4. Februar. (Z.) Se. Majestät begaben sich heute Vormittag 11 Uhr nebst den Königlichen Prinzen und einem zahlreichen Gefolge zur Jagd in der Nähe von Tempelhof. Se. Majestät kehrten gegen Abend nach Berlin zurück. — Bei dem mit den Verhandlungen mit dem kaiser lich österreichischen Bevollmächtigten Herrn Baron v. Bruck beauftragten Herrn Generaldirektor v. Pommer-Esche fand heute ein Diner statt, dem Ihre Excellenzen, der Minister präsident, der Herr Handelsminister, der Herr Finanzmini- ster, der Herr Baron v. Bruck und diejenigen Ministerial beamter« beiwohnten, welche bei den betreffenden Verhand lungen betheiligt sind. — Heute Abend gab Se. Exrellenz der Herr Kriegsminister einen glänzenden Ball, an dem auch viele der Herren Abgeordneten beider Kammern Theil nahmen. — Der Justizrath Nörner ist zum Oberstaats anwalt beim Kammergerichte an Stelle des Obertridunal- raths Sethe ernannt worden. — Wie verlautet, wird der Hauptmann v. Witzleben im Kaiser Franz-Grenadier-Regi- Rio Janeiro, 1852. Am 11. December v. I. gingen die letzten deutschen Truppen nach Süden ab; es waren die« ungefähr noch 20 Mann, welche, durch Krankheit verhindert, von ihren Abheilungen zurück- gelassen worden waren und sich nun nach Rio Grande und Montevideo zu ihren Compagnien begeben sollten. Zum Trans port diente ein kleines Dampfschiff, welche» man jedoch theilweise mit Eivilpaffagieren, theilweise mit brasilianischen Truppen voll kommen überladen hatte, so daß bei eintrrtendem schlechten Weiter wir alle verunglückt wären. Gleich nach Austritt auS dem Hafen von Rio de Janeiro blie» ein frischer Nordostwind, so daß der Dampfer seine Segel aufsetzen konnte und wir so mit doppelter Geschwindigkeit vorwärts kamen. Die Witterung ließ nicht» zu wünschen übrig, kein Regentropfen fiel und schon am 14. früh liefen wir im Hafen von St. Catharina ein. Unser Aufenthali war nur auf 24 Stunden bestimmt, verlängerte sich jedoch bi» zum 17. Mittag». Diese Zeit wurde denn natürlich zu einem AuSfluge auf da» feste Land bestimmt, wovon ich Ihnen in der Kürze nur Einige» mittheilen will. Der Hafen, von üppig grün bewachsenen Bergen umgeben, wird durch mehrere Inseln gebildet und ist ziemlich geräumig, auch immer mit Schiffen jeder Art gefüllt; die Stadt, in einer zurückgezogenen Bucht gelegen, bietet dem ankommenden Reisenden einen recht freundlichen An blick dar; dir niedrigen Häuser werden von den stumpf ab- >it kl—6! . Roggen e hält sich u« ist mit Dresden, 5. Februar. Se. Königliche Hoheit der Prinz Albert ist heute früh nach Brünn gereist. Retalli'quet : Loose ge- >roc. Spa- l-jj; wie- Amsier- 47; lpttk. Mittheillmgen eines deutschen Militärs auS Rio Janeiro. 111. Am 25. Dec. langten wir denn im Hafen von Rio Grande do Sul an. Wie verschieden ist aber nicht der Anblick dieses LandeSiheileS gegen die nördlichcn Provinzen; auch nicht der geringste Hügel ist am Horizonte sichtbar, durchgängig eine große Sandebene; am Strande befinden sich gleichsam Dämme von Sanv, welche der Sturm hier aufgebaut hat. Der Hafen ist ungemein groß, doch bietet er wegen der vielen und großen Sand bänke für den Seefahrer manche Schwierigkeit dar. Wa» nun die Stadt anbelangt, die Hauptstadt der Provinz gleicht« NamenS, so bietet diese wenig Interessantes dar; in der höchst weitläufigen Bauart wechseln freundliche Häuser mit Gärten, welche meist durch ein fast undurchdringliche- Laubdach über schattet werden. Aber welche Sandwüste findet man hier; auf allen Straßen ist nicht» als der tiefste Flugsand, so daß ein Zurücklegen von langen Strecken zu Fuß fast unmöglich ist und nur zu Pferde geschehen kann. Diese lhiere find hier billig genug, denn ein» der besten kostet blo» 20 Millerei»; im Innern find sie noch billiger. Die deutschen Truppen (ungefähr gegen 400 Mann Artillerie und Infanterie) find in zwei Casernen untergebracht ; doch lassen diese noch viel zu wünschen übrig und find überhaupt blo» sehr nothdürsiig; die meisten Leute liegen auf den hier gebräuchlichen Strohmatten, manchen fehlen aber auch dies,. Die Verpflegung ist dagegen ganz gut, indem ja in dieser Gegend daS Fleisch fast gar keinen Werth hat, dagegen hat man hier weniger schmackhafte» Brot; der Eingeborn« bedient sich de» hier gebräuchlichen Farin«, da diese« aber eine für un« noch ungewohnte Kost ist und auch lange bleiben wird, so ist dir hiesige Derwaltung-behördr beauftragt, stet» für Brot zu sorgen. Nahe f Schirr- s Saga«, Heltweg«, ist, Kl«. - Hvtrl l: Hadn- r Richur . Frutg» Kfm. aut t Wit»: lu« Ham- Zschorna; Bre-l«. - Kroa- ramtmana Kfm. aat Rgutsdrs. potel d» us: Pro- rch, Kfo. h, Amrt- s Schön«- us Haine« nd Friiit, >ei Meißen - — F»° rrsdea. - ö in Drei- iSohn.- tt.Kdai, ^ce Weid- Tamm«, rckigtin ne Amalir e Dorothee ment die Führung des herzoglich Koburg-Gothaischen Linien- balaillonS übernehmen. * Berlin, 4. Februar. Die zweite Kammer setzte heute die Berathung über die Aufhebung der Gemeinde ordnung fort. Di, DiScussion begann bei Artikel 2 der Vorlage, zu welchem eine Anzahl AmendementS eingebracht waren, die von dem Minister deS Innern und dem Abg. v. Gerlach bekämpft wurden. Gegen dir Vorlage spricht besonders der Abg. Wentzel, der auSzuführen versucht, daß die Annahme deS Artikels 2 einer Beseitigung der ganzen Verfassung gleich käme. Bei der Abstimmung wurde Ar tikel 2 der Regierungsvorlage mit einem Amendement des Abg. v. Mallinkrodt von der Kammer mit 184 gegen 163 Stimmen in folgender Fassung angenommen: „Artikel 2. Die früher» Gesetze und Verordnungen über die Land- gemeindeverfassungen in den sechs östlichen Provinzen, über die Städteverfassungen in Neu-Vorpommern und Rügen, sowie über die KceiS- und Provinzialverfassungen in sämmt- lichen Provinzen der Monarchie werden, soweit sie mit den Bestimmungen der VerfassungSuckunde nicht in Wider spruch stehen, durch die im Artikel 1 erwähnten Gesetze bereits beseitigt sind, wieder in Kraft gesetzt." — Der heute eingegangene, von der ersten Kammer berathene Gesetz entwurf über die Städteordnung, wird einer besonder««, aus 14 Mitgliedern bestehenden Commission überwiesen. Nächste Sitzung morgen. Augsburg, 3. Februar. (A. A.) Der Herr Ministerprä sident v. d. Pfocdten berührte bei der Rückkehr von seiner jüngst gemeldeten Inspektionsreise gestern Nachmittag unsere Stadt, beehrte den königlichen Regierungspräsidenten Frei herrn v. Weiden mit einem längern Besuche, und kehrte Abends mit dem gewöhnlichen Bahnzuge nach der Residenz zurück. Weimar, 2. F,br. (Pr. Z.) Der neue Königliche preußische Gesandte Graf v. Redern ist von Dresden hier eingetroffen und hat gestern Seiner Königlichen Hoheit dem Großherzog sein Beglaubigungschreiben überreicht. Nach be endigter Audienz wurde derselbe zur Großherzoglichen Mit tagstafel gezogen. AltenburA*3. Febr. (Pr. Z.) Nach einer heute er schienenen offiziellen Bekanntmachung haben Se. Hoheit der Herzog geruht, „1) den wirklichen Geheimenrath und Minister Grafen und Herrn Louis v. Beust von seinem dermaligen Amt« in Gnaden zu entheben Nnd ihn mit Vorbehalt ander- weiter angemessener Verwendung vorläufig in Disponibilität zu versetzen, demselben auch das Prädicat eines wirklichen Geheimen Rathes vorzubehalten; 2) an Stelle deS Grafen v. Beust den bisherigen königlich preußischen Landrath v. La- risch au« Zeitz zu Höchstihrem wirklichen Geheimen Rathe und Minister, mit Beilegung deS Prädikats Ercellenz, unter Ueberlragung deS Vorsitzes im Ministerium zu ernennen; 3) den Ministers Carl Victor Sonnenkalb seine« gegen wärtigen Amtes ebenfalls in Gnaden zu entbinden; 4) den wirklichen Geheimen Rath und Minister außer Dienst Carl Christian v. Wüstemann Ercellenz mit den Geschäften eines Minister« provisorisch wieder zu betrauen." Altona, 3. Februar. (H. C.) In der heute Mittag im Bahnhofsgebäude Hierselbst abgehaltenen zahlreichen General versammlung der Aktionäre der Altona - Kieler Eisenbahn gesellschaft wurde der von Direktion und Ausschuß gestellte Antrag in Betreff der Erbauung einer Jtzehoe-Horster Zweig bahn zur endlichen Beschlußnahme gestellt. Das Resultat war, daß 327 Stimmen sich für den Antrag entschieden, während nur 10 dagegen waren. Der allerhöchsten Ent scheidung bleibt nun die Genehmigung Vorbehalten. § Frankfurt, 3. Februar. Die hohe Bundesversamm lung hielt heute um 1 Uhr eine Sitzung zu dem desondern en ähw ff"» s. nner d«i , bebau' e Weis«, grünen iffassu«j » schö« daß 1i« bildlig er Sy«- sowie i, ag wch ücklegtz and Be ma n<dri egenwen heilwch >er üb«. > höchst, st", 'm lllang j, en D eiter > cl». geschnittenen viereckigen Kirchthürmen überragt; im Hintergründe zieht sich, mit dunklem Grün bedeck«, eine Hügelkette hin. Steigt man nun ans Land, so betritt man zuerst den Markt, dessen eine Seite nach dem Meere zu durch daS Mercandor-Gebäude* * * * * * § ) ge bildet wird. Dieser Markt ist von recht netten, freundlichen Gebäuden umgeben, worunter sich hauptsächlich die Wohnung deS Präsidenten der Provinz auSzrichnet. Einen weniger er freulichen Anblick bieten jedoch die meisten Nebenstraßen: die Gebäude sind größteniheil» sehr baufällig, der Weg nur theilweise und dazu sehr schlecht gepflastert. Die Einwohnerzahl mag ungefähr gegen 5000 betragen Der von Rio kommende Reisende findet hier in Bezug der Lebensweise und de» Umganges einen un gemeine«, Unterschied; Niemand zieht sich hier, wie dort, zurück, fast in jedein Hause kann man Gastfreundschaft gegen den Fremden finden; der Lebensunterhalt ist ungemein billig, denn hier fängt schon da» vortreffliche Rindvieh an; vom schönsten Rindfleisch kostet da» Pfund ungefähr 15 Pfennige. Wir fanden hier noch einige von frühern Transporten al« krank zurück gebliebene Leute, welche wir Mitnahmen. Verschiedene Umstände veranlaßten für mich in St. Catharina «inen Aufenthalt bi» zum 22. December, wo ich dann ein andere» Dampfschiff benutzte, um nach Rio Grande do Sul mich zu begeben. Diese Reise ging jedoch nicht so glücklich wie die vorige von statten, denn Gewitter und heftiger Stuün waren unsere steten Begleiter und trugen nicht wenig, zur Verlängerung unserer Reise bei. *) S« findet nämlich der verkauf nicht auf offenem Markte statt, sondern in einem besonder« dazu bestimmten, mit einem ge räumigen Hof versehenen, viereckigen Gebäude. 02^ O.; -,21 G.; lich sächs. I. 1852 13^ G., sächsisch- ; Löbau- ; Thü.-ili- ttSpapiere -; Aitgs- ; London a,S V-H; 1851 kt. ; Bank- r 772k; waten —. einedZsj; r Etsen- Mindener -r-Schl's. nger 97; Kieler g<> tzobl. 92; Tagesgeschichte. -ö- Wien, 3. Februar. Mit einer Spannung, wie selten der Fall, hat man hier dem Resultate deS monströsen StrafproceffeS wegen der Betrügereien, die bei der Militär einquartierung in den Jahren 1848 und 1849 begangen worben, entgegengesehen. E» ist natürlich, da, außer einem magistratischen Beamten, Franz Albrecht, welcher die Lei tung deS EinquartierungSgeschäfteS über sich hatte, und der Hauptschuldige am Verbrechen ist, so viele der renommir- testen und wohlhabendsten Bürger der Stadt dabei bethei- ligt waren, die theil» Quartiermeisterstellen in den Vor städten versahen, theil« Gasthofsbesitzer sind. Letztere hatten im Einverständnisse mit den Genossen die Soldaten bei den Durchmärschen gegen Entgeld, wie dies hier üblich, auf Rechnung der Hausbesitzer in Verpflegung übernom men, allein statt der wirklichen Zahl der Mannschaft bür dete man ihnen eine unverhältnißmäßig größere Zahl auf, so daß sich die betrügerische Mehrsumme der in der drang vollen Periode ohnedies schweren Einquartierungsbelastung über 82,000 fl. C.-M. erhob. Herr Albrecht, die im Com- xlote gestandenen bürgerlichen Quartiermeister und Gast- wirthe theilten dieselbe unter sich, sowie auch ein unterge ordneter Beamter der Hofkriegsbuchhaltung, welchen man wegen der Revision der Rechnungen bestechen zu sollen glaubte. Albrecht gestand Alles mit Offenheit ein, so daß auch seine Maitresse, welche sich durch seine Freigebigkeit ein HauS in der Vorstadt gekauft hatte, bei Untersuchung aber vorgab, das Geld hierzu von einem Engländer, ihrem Geliebten, erhalten zu haben, dem Arme der strafenden Ge rechtigkeit nicht entging. Noch einige Theilnehmer bekann ten ihre Schuld, andere leugneten, oder suchten — mirsbiie ä'icta — den betrügerischen Vortheil in dem Scheine eines gerechtfertigten bürgerlichen Gewinne« barzustellen. Der Gerichtshof stimmte für eine andere Auffassung deS Sach verhalte«, und von den vierzehn Angeschuldigten wurden nur zwei weibliche Individuen, darunter rin» Wirthin dec Borstadt Wieden, freigesprochen, Franz Albrecht zu drei Jahren, und die meisten Genossen zu je einem Jahre Zuchthausstrafe verurtheilt. Da dieselben meisten« wohl habende Leute sind, und die beanstandeten Beträge in vor hinein bei Gericht hinterlegt hatten, so ist der verursachte Schaden zum größten Theile bereit- gedeckt. Wien, 3. Februar. (W. Bl.) Man glaubt versichern zu können, daß die Vollmachten, auf Grund welcher der Herr Feldzeugmeister Graf v. Leiningen in Konstantinopel unterhandelt, weniger in Bezug auf die Angelegenheiten von Montenegro, als auf die Lage der Christen in der Türkei überhaupt kommen. Die kaiserlich österreichische Regierung fordert unter Hinweisung auf eine Reihe von Vorfällen der Christenverfolgung mit Nachdruck, Schutz nach Gebühr und freie Religionsausübung für die türkischen Unterthanen, welche sich zur christlichen Kirche bekennen, und wird sich dem Vernehmen nach diesmal nicht mehr mit Versicherungen begnügen, sondern nimmt auch Ga rantien in Anspruch. Bezüglich de« Kampfes in Monte negro wird Oesterreich, soweit eS sich um den Krieg han delt, neutral verbleiben, das AcmeecorpS, welche- zum Schutze der österreichischen Grenzen ausgestellt wird, wird bei einer Verletzung derselben beide Theile in üblicher Weise empfan gen; doch fordert Oesterreich für die Montenegriner als Christen dieselben Begünstigungen, wie für Christen in Dresdner Journal
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