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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.03.1883
- Erscheinungsdatum
- 1883-03-08
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188303084
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18830308
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18830308
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1883
- Monat1883-03
- Tag1883-03-08
- Monat1883-03
- Jahr1883
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.03.1883
- Autor
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Süll kure >5.-. >»»u- 6 25 b»ko Säter >9.40. üiodch ü«k, real« «.90. >1L0. Ivsik «.90. N.-X. aäel»- Lckter tbeil« ^v»r. 99.40. i3.io. i.-tla- tücho. lLorn- 8Lso 93 60. 57LO. 8t.->. !»vlü Om- terün- .'.H b«m» Sb.-. vort- »deuer St.-.4. VV»r- 0«i„. >0«rL >- m»ä Vi«.- „itier liLi^er amter- 10 r. » «. 69L5. 03.90. aüwb- «S—. «SOLO. iduns- 53.75. St.-kn «lob,. «rrmi» 7b'/.- lalimer 1W'/^ iooovto .10. — LOS'/,. 97M. d»rä«» Girier 119.7b. mweb« betbal- räbatm l 1872 » ISO .— >l. -l, p«r «wb«r- tplnun ! A»tt. «vber- - Lecker Liääl. > Xvril- ö*/« (Lut« 1». - lnipon , «000 4-LSO. Jagd- irr ein- jaadver- rossen. Maisch« Union» «n-tow» >r Line- amburg» ch ^am» ilii?'. in Pool; in imdurg" Dampser «,^see- mry-iüd- Ilymouth ton (4/3i !« Plaia »»-Linie r»e und „De,er« Erscheint täglich früh 6'/, Uhr. Rrd«r1i»n „b Lrpediti», Johanae«gasse »3. SprechAnndei» bkr Ardactio»: Lormiltag- 10—12 Uhr. Nachmittag« L—6 Uhr. Kür tte u»«,«» «-,6»»«« «-mUeripU »E ßch »8 «rüL^lLI mcht »rrWuch. Annuhm« »er für »t« nichftf«l«eude Nummer »efttmmtr« Iuserute u» W-»e«t«,eu »t» L Utzr Nachmittaa«, au L»u». uu» Sefttageufrutz »t«'/.» Uhr. 2> be» Filiale« für Z»s.-L««atz»e: vtt« Kl-««. UniversttätSstraße 21, Laut« rösche, Kathoriaeastraße 19, p. »ur »t« ' Uhr. MpMer. TaMatt Anzeiger. Organ für »alitik. L-calaeMMe. SandelS- «nd GefchSftSberkehr. Auslage »7,700. Abonnrmrntsprn« viertelj. 4'/, incl. Bringerlohn S Mk., durch die Post bezogen Ü ML , Jede einzelne Nummer 20 Ps. Belegexemplar 10 Ps. Gebühren für Eztrabellaoeu ohne Postdesörderuvg 39 ML «tt Postbejörderung 48 ML Inserate «gespaltene Petitzeile SO Pf. Gröbere Schriften laut unserem Preis- verzeichnitz- Tabellarisch« Sag nach höherem Tarif. Ueclamrn unter dem Nedactiongstrich die Spaltzeile bO Pf. Juserate sind stet« au die Orpehttt»» z« seudeu. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung xraemimenuilo oder durch Post« uachaa>me. «7. Domreratag den 8. Mürz 1883. Amtlicher Theil. Neltimstmchm-. Die Herstellung einer Thonrohrschleuße im alten Amt»- hofe ist vergeben und werden die unberücksichtigt gebliebenen Herrn» Bewerber deshalb hiermit ihrer Offerten entbunden. Leipzig, am 2. März 1883. Der Rath der Stadt Leipzig. Cicho vr. Georgi. Horm». Vrrmirthu«g etaer Nbtheilung der Laadfleischerhall« a« Platze. Die mietbfrei werbend« Adthetluag^Rr. GA in obig« Fleischhalle soll vom S. April ds. J-. an gegen etn- Monatliche Kündigung Sonnabend, de» L7. diese« Monat-, Vormittag- IL Uhr aus dem Rathbau-, L. Etage, an den Meistbietenden anderweit vermtethet werden. Tie VermiethungS- und Bersteigermig-bebingungm liegen ebendaselbst schon vor dem Termine zur Einsichtnahme au». Leipzig, den b. März 1883. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Brmdel. Waldp-llnren-Verkauf. Bon dem Leipzig« RathSsorstreviere Connewitz können in diesem Frühjahr« durch den Revierverwalter Herrn Schönherr in Connewiß bei Leipzig nachbenannte Holzvslanzen zu den beigesetzten Preisen gegen Baarzahinng oder Nachnahme und vorheriger Anmeldung, sowie gegen Vergütung der Selbst kosten für Bervackung und Transport zur Bah», bezogen wrrde», nämlich: I. Laubhölzer r ». Sämling«: 5Ü0V einjähr. Eichen, tz. pockanc. . . H 8000 dergl. b—Sjähr. Auöstbußpflanzen, i bi» l'/,w hoch, zu Stummelpflanzungea od« Remisenanlagen ...... 2000 einjähr. amerik. Ärauesch« .... 3000 « eschenblätt. Ahorn .... 5000 zwei- bis dreijähr. Rothrüstera « . . 1000 dreijähr. Rohkastanien ...... d. eingeschulte Pflanze«: 1000 eschenblätt. Ahorn, ^.oer neennäo, 2 vi« üm hock . . . . ä Stück 50 ^ L »/» 45.00 2000 höchst. Birken . . . ä Stück 40 ^ L »/, 30.00 1000 Birken t'/, w hoch 10.00 3000 Eschen, ^rux. srols. 1'/, ra hoch . . S «/, 12.00 2000 dergl. 1'/.—2V, m hoch L °/, 20.00 ^ 2000 EschenauSschußvstanzen, 1—2 w hoch » »/o 4.00 H. Radelhöizer: 2000 einjähr. Atesernsämlinge . . . . ä */o 2000 zweijähr. Schwarzkiesern . . . . ä °/o 2000 zwei Mal verschütte Fichten (Roth- tannen) mit Ballen» '/«— t'/. m hoch L Stück 50 ^ t V, 2000 d«gl. 1'/,—lV. m hoch L Stück 60 ^ » »/, 500 dergl. 2—2'/, w hoch ä Stück 1 » «/, 500 dergl. 2'/,—3 m doch » Stück l.bO » «/, 120.00 ut Leipzig, am 17. Februar 1883. De- Rath- Aorstdepntation. bo.7b » L.oo » o/o 0.75 ä »/, 0.50 ä »,o 0.30 » o,o 1.00 0.25 0.50 40.00 SO.OO 90.00 MilMlstmchmi. Die Hnstellung zweier Thonrohrschleuße« im Wind mühlenwege soll an einen Unternehm« in Accord vergeben werden. Die Bedingungen und Blanket» für dies« Arbeiten liegen in uns«« Tirsbau-Verwattung, Rathhau» ll. Etage, Zimmer Nr. l4 auS, und können daselbst eingesehen resp. entnommen werden. Bezügliche Offerten sind versiegelt und mit der Aufschrift: „Thonrohrschlen-eu im Windmühlen»«-«" ver sehen ebendaselbst und zwar bi» zum 17. laufend«» Monat» Nachmittag» L Uhr einzureichen. Leipzig, am 2. März 1883. De» Rath« der Stadt Leipzig Stra-enbaudepntatio». rklnnnrtmchmlß. Der Prei» d« in der hiesigen Gasanstalt producirte» CoakS, deren commission-weiser Perkauf Herrn LouiS Meist« übertragen ist, beträgt vom heutige« Tage an für jeden Hektoliter loco Gasanstalt 90 und einschließlich des Fuhrloyns bis an da» Hau» 1 05 ^s. Leipzig, den 8. März 1883. Der gemischte Ausschuß für die Ga» > Anstalten. Voli-Verkauk t« der könistlichen vbrrsirsterei «»deltst. A« rienlta«, den 20. d. «er,en» 1« «de, i« „«.st boie zur Rose" in Eckart«ber«a: au« dem Forste Gck«rt»drr>a: Distrikt «1: 81 Stück LichensiLmme mit 160L1 ün., 23 . RothbuchenstLmme mit 56.99 ün., 3 - Birken- und LiudenstSmm« mit 1.07 km., Distrikt 7tz: 9S6 Stück Birkenstangea, 800 - haielne lkimerbaudstöckr, 620 . Fickttenstangca, Distrikt 87: 1940 Stück Fichtcnstaagr», T.t.litat: 14 . EichenstSmme mit 20.30 üo., 8 - Roihbuchrustämme mtt 6L2 stn.; . .. -°u« dem Forste VkAdfte«, (Bibra): Distrikt 77 II: 23 Stück Lichcnslämme mit 41.80 km., 6 - Rothbuchenstimm« mü ILb st»* 2450 » BanLstöcke, Distrikt 7» lr 13 Stück lkichenstüinme mit 23.66 kW.. 6 . VuchenftLmme mit 7.00 km., 2 . Birtenstämm« mit 0.42 km., Dtstrtkt 77 l: 4 Stück Birkenstämme mit 0.70 km.» . 20 . Lärchenstangen. Sreyburg a/U., den 4. März 188/3. »Snisliche vdersörftkreL Seffrnttiche Vschhimdler-Lehnnstatt. Di« diesjährige Eutlassuug der adgehende» Z»»li,g« findet Donnta. dt« 11. März Bormittag« 11 Uhr im kleinen Saale der Buchhändler-Börse statt. Ich beehre mich, im Namen de« Lehrerkollegium«, die geehrten Herren Principale, die Eltern unserer Schüler, sowie Alle, die an unser« Schule ein Interesse nehmen, hierdurch znr Theilaahme an dies« Feierlichkeit ergebenst einzalaben. Leipzig, de» 8. März 1883. vr. Wtfie« G«1t1. Nichtamtlicher TheU. Der ungarische Mttelschulgesetzentumrf. In dem schwierigen Doppelspiel d« ungarischen Staats gewalt, die nichtmaayarischen Nationalitäten Ungarn» zu unterdrücken und dies« Unterdrückung dem Ausland« gegen über den Schein der Humanität und — der Deutschsreund- lichkrit geben, hat eS da« ungarische Prehburra« zu einer Meisterschaft in der Kunst der Entstellung gebracht. Ab« bezüglich de« Mittelschulgesetzentwurse», dessen Verhandlung im ungarischen Reichstage begonnen, hat e» sich selbst über troffen. Mit einer alle bisherigen Leistungen überdietenden Kühnheit wird die Sache entstellt. Schon seit Wochen sind die ungarische« Officiösen und die ihnen Afsiliirten bemüht, der ungarischen Unterricht-Politik die deutschfreundlichsten Tendenzen anzudichten. So war vor nicht langer Zeit in einer Budapest« Eorrespondenz der „Norddeutschen Allgemeinen Zeitung" die Behauptung zu lesen, daß die Zahl d« deutschen Volksschulen in Ungarn unt« der gegenwärtige» Unterrichts verwaltung nicht ab-, sondern zugenommen Hab«! Diese Entstellung wird in die Wett gesetzt trotz dem in de» Acte» de» ungarischen Unterricht»m»nister» coustatirte« Gegen- theil, trotz dem End« 1882 — allerding» nur i« magya risch« Sprache — gedruckt erschienenen elfte« Jahres bericht de« Unterrichtsministerium» üb« da« ungarische Volksschulwesen, in welchem (Seite 56) schwarz auf weih zu lesen ist, daß die Zahl der deutschen Volksschule« in Ungarn seit 1869 b,S 1881 um 471 abgenommen hat und dies« Verlust auch durch die Umwandlung deutsch« Volksschulen in gemischtsprachig« magyarisch-deutsch« nicht ersetzt ist! That- sächlich hat d»e ungarische Unterricht-Verwaltung in de« letzten Jahrzehnt «in« derartige Verheerung in den deutsche» volk»schulen Ungarn» «mgeru-tet, daß beispiel-weise die Slovaken^ obwohl sie an Kopfstärke hinter den Deutschen zurückstehen, um etliche Hundert Volksschulen mehr besitzen als die Deutschen und dag — um da» Verhältniß zu veran schauliche» — auf je 10,000 Magyaren 18, aus ze 10,000 Slovaken »nd Rumänen je IS, auf je 10,000 Deutsche da gegen nur 10 nationale (ein- oder gemischtsprachige) Volks schulen entfallen od« — wenn der tyatsächliche Schulbesuch, bezüglich dessen nach der auSvrücktichen Erklärung des ministeriellen Berichte« (Seite 28) die Deutschen die erste Stelle einnehmen — eine natwnale Volksschule auf 67 rumänische, 79 magyarische, 112 slovakische und erst aus 143 deutsche, tatsächlich die Schule besuchenve Kinder kommt! Welche Mißhandlung der Wahrheit muß sich erst von osfieiös« ungarischer Seile d« neue Mittelschulgesetzentwurs gefallen lasten, der an magyarischem Chauvinismus alle seine Vorgänger weit übertrifft! Da wird ihm nachgerühmt, daß durch die Ausdehnung der UebergangSzeit von 5 auf 10 Jahre, während welcher die Lehrerprüfungen von den nichtmagyurischen Lehramtskandidaten auch noch in nichtmagyarisch« Sprache abgelegt werden können, der Beweis geliefert worden sei, „daß d« ungarischen Regierung bei Einbringung de« Gesetz, entwürfe» andere Ziele als die der Magyarisirung anders sprachig« Schulen vorgeschwebt haben"; ferner, daß das neue Schulgesetz der deutschen Sprache durch deren Ausnahme unt« di« oblrgate« Lehrgegenstände der Mittelschule« den Vorrang anderen modernen Sprachen gegenüber sichere — also emment deutschfreundlich se»! Zunächst mag diesen beiden Behauptungen tief« auf den Grund geleuchtet werden. Nach dem neuen Mittelschulgesetz- entwurse muß jeder LehramtScandidat, ohne Rücksicht darauf, ob er auf eine Anstellung an ein« staatlichen oder consessionellen, magyarischen od« anderssprachigen Mittelschule (Gymnasium und Realschule) aspirirt, die Lehrerprüsuna an einer der beiden magyarischen Universitäten in Pest oder Klausenburg ableaen. Die Prüfung erstreckt sich, außer den Gegenständen de- Lehrfaches, — also auch für den Mathematiker, Phvsiker, Philosophen, klassischen Philologe« — auch auf magyarisch« Sprache uud Literatur. Ein Paragraph de» Gesetz entwürfe» bestimmt au«drücklich: „Die Sprache der Be fähigung-Prüfungen ist di« magyarische." Die Härte, welche für nichtmagyarische Lehramtskandidaten in dieser Bestimmung liegt, wurde auch >n dem Unterricht«. auSschuff« de» ungarischen Abgeordnetenhauses, wenigsten« von ein« klemm Minorität, nicht verkannt. Die Bestimmung ist auch zunächst für di« «ichtmagyarischenGymnasien undReatschülrn, deren Lehr« an deutschen Universitäten sich gebildet haben, schlechterdings undurchführbar. Daher wurde eine ursprünglich mit 5. über Vorschlag de»MinistersTrefort jedoch mit 10 Jahren bemessene UebergangSzeit festgesetzt, während welcher dicBe- fähigungSprüsnua au -n a hmSweise auch in nichtmagyarisch« Sprache abgelegt werde» kann. Die diesbezügliche Bestim mung de- Gesetzentwurfes lautet: „Der EultuS- und Uw terrichtSminist« wird indessen bevollmächtigt, daß « während der Dauer von zehn auf da» JnSlebentreten de» gegenwärtigen Gesetze- folgenden Jahren, über die motivirte Borlage der betreffeudeu kirchlich« Behörde, zur Abhaltung der Be- sähigungSprüfungen in nichtmagyarisch« Sprach« im Ganzen od« hinsichtlich einiger Lehrgegenstände ein« außerordent liche Concession geben kann. Die magvarische Sprache und Literatur muß auch in diesem Falle unter den Gegenständen der Prüfung sein^" und zwar be- stimmtd« GesetzentwursalSMaß der Kenntnisse der magyarischen Sprache: „magyarische Sprache und Literatur (Kenntniß d« ma gyarischen Sprache und Stytlsttk), Ucbersichtüber d:e Entwickelung der magyarischen Literatur und Kenntniß der hervorragenderen Schriftsteller", auch „muß der Candidat in den Prüfungen Nach weisen. daß er die magyarische Sprache al» Unterrichts sprache versteht und handhabt ebenso mit Bezug auf Sprachlehre wie aus Literatur." Der Minister ist also zu nächst nicht verpflichtet, sonder» e» hängt von seinem Belieben ab. in dm nächsten zehu Jahren die „außerordentliche Con cession" zur Ablegung der Prüfung auch in nichtmagvarisch« Sprache zu ertheilen. Dann wird auch der Werty dies« „außerorvcntlichen Concession" durch da» geforderte Maß der 77. Jahrgang. aber mit dm Steuergulden der Nichtmagyarm magyaris'che Gymnasien und Realschulen errichtet, deren berufsmäßige ihunction — wie ein AmtSbericht de« Unterricht-minist«- der Neusatz «richteten staatlichen Lehranstalt ungescheul nach« ...«».« » lllttrn kineiffallS .da« Verständniß und ^ richtung ein« neuen mchtmagyarnchen. insbesondere -in« maavarischen Sprache al» Unterncht-sprache l><t> aueig . ^sch^n Mittelschule m einem polvalotlcn Lande wie Ungarn un?vor den magyanschen PrüsungScommissionm^m ^est u ^d würde, in welchem da« Magyarrnihum num«risch Kenntniß der qeboben. D« auf welch- die ..außerorbentl^ Univer- Kl'äu'senburg ^ ^ Ach! »SV« MlichenA^ MMOW /A^4054 vom 18 Juni 1861) .mit aufrichtiger Befriedigung , 8vi^auch von d« damaligen siebenbürgischen LandeSreg'erunN Z ^M vem 17. Juli t86l) zur -°ngenehmen Kenn.n ß „ach b^m neuen Gesetzentwurf- binnen »vei ^ahr-n stch d-n magyarischen PrÜsunaScommissionm rn Pest und Klaistenourg stellen, nochmal« di- tzachprüsung »b -g-n nnd auch nachw.ffm D« ^wie arff Literatur". Die Erfüllung d.e,er For- deruna ist für die bereit- angestellten sächsischen ^rhr«, welche sich nur an deutschen Schulen gebildet, brutsche Universitäten besucht die Lehramtsprüfung deutsch abgelegt und während ihre, L-Hr«w.rksamke,t nur deutsche Vorträge gehalten haben, geradezu unmöglich, und nicht viel wenig« ?Ür die noch auf den Universitäten stud.renden Lehramt«- candidaten ist thatsächlich der Besuch deutscher Universitäten unmöglich und ihre Magvarisirung an ^r P-st-r ""d Kttml«,' bürg« Hochschule möglich geworden. So sind in Wahrheit die so sehr g«ühmtm humanen Bestimmungen de» Gesetz- entwürfe« beschaffen, welche angeblich den B-welS erbrmaen, „daß de, ungarischen Regienrng bei Einbnngung de» Gesetz- entwürfe« and«e Ziele al« die der Magyansirung ander«- sprachig« Schulen vorgeschwebt haben." Nun. wenigsten« zeigt der Gesetzentwurf ein deutsch, freundliche« Gesicht, indem er — wie e« beißt — „der deutschen Sprache den Vorrang gegenüber andern modernen Sprachen sichert" durch die Aufnahme derselben unter die obligaten Lcyraeqenständc der ungarischen Mittelschule! Risum teueatis! Hält man e« denn wirklich für möglich, die Jahrhunderte alte deutsche Grundlage, aus welcher alle Bildung in Ungarn beruht, mir einem Federstrich oder ParlamentSbeschtuß beseitigen zu können, so systematisch auch die gegenwärtigen Machthaber Ungarn«, mit wohlwollender Unterstützung eine- Theile» deutscher RegierungSkreise. an der Zerstörung dies« Grundlage arbeiten? Glaubt man denn in der Thal, daß in Ungarn, wo der Gebildete — sei er M-nzyar, Serbe oder Rumäne — ohne Kenntiliß der deutschen Sprache schlechter dings nicht fortkommen kann und die magyarische „Wissenschast" nur von der Uebersetznim deutscher Werke lebt, etwa die französische oder englische Sprache, welche indem Gesetzentwurf mdie Reihe der sacultalivcn Lchrgegenstände ausgenommen sind, an dieStellr des obligatenUaterrichte« der deutschenSprache treten könnte? Dieser obligate Unterricht der deutschen Sprache ist wahrhaftig nicht eine Concession der magvarischcn UnterrichtS- poiitik an die Deutschen, sondern eine LebenSbedingung für da- Magyarenthum, da» sich selbst den größten Schaden durch die AuSmerzung der deutschen Sprache zusügen würde. Aber muß durch die au-gesuchte magyarische Höflichkeit, der deutschen vor der französischen und englischen Sprache den Vorzug zu geben, der deutsche Nationalstolz, d« wahrhaftig durch liebenswürdige Anerkennung anderer Nationen nicht verwöhnt ist, sich nicht so sehr geschmeichelt fühlen, daß er daS „Bischen Magyarisch", da- der Gesetzentwurf von de» ungarischen Mittetschulm fordert, daS „Bischen Magvari- sirung" der Letzteren und die PreiSgrbung der deutschen Stamme»genoff«n in Ungarn mit m Kauf nehmen kann? Ja wohl, um die PreiSgebung de- Deutfchthum» handelt «S sich. D« neue Mittelschulgesetzentwurs enthält auch Be stimmungen. welchen die Findigkeit der ungarischen oder ungarisch- österreichischen Officiösen bi- jetzt noch keine deutschfreundliche Seite abzugewinnen gewußt hat. So räumt der Gesetzentwurf blo» den Senfessionm (Kirchen) da« Recht ein, die Unter- richt-sprache, also eventuell auch eine mchtmagyarische, in dm von ihnm erhaltenen Gymnasien und Realschulen zu bestimmen. Ab« auch diese» Recht wird von dem Gesetzentwürfe sofort grundsätzlich verleugnet und durch- brochm durch den Zusatz, daß in dm Mittelschulen mit nnbtmagyarisch« Unterrichtssprache mindesten» ein obligater Lehrgegenstand: nämlich magyarische Sprache und Literatur, m den oberen Classm magyarisch vorgetragm und die Maturltät-prüsung auS diesem Gegenstände magyarisch ab- gelegt werden muß. Der UnterrichtSa .Sschnß de» ungarischen Abgeordnetenhauses schwankte, ob Geschichte und Geographie oder magyarisch« Sprache und Literatur oder alle diese Gegen stände m dm nichtmagyariscben Mittelschulen magyarisch vor getragm werdm sollten, und entschied sich endlich für magyarische Sprache und Literatur. Den Ausschlag gab die ^ UnterrichtSmmister» Tresort. daß da« neue die Ewigkeit geschaffen sei und daß man spat« (m der Magyansirung) weiter gehen könne. -«» Schulerhaltern — außer dem Staat — ist da« Recht genommen, die Unterrichtssprache in dm von ihnm gegründeten Mittelschulen zu bestimmen. Die von Municipim. Gemeinden. Lereinm und einzelnen Staatsbürgern m Realschule» untrrstchen ganz, auch blnsichttich der Bestimmung der UnterichtSsprache. wie die Ltttun?*"de«*Un!'"°'A ^"Verfügung und unmittelbaren - » UnterrlchtSmlmsterS. Der Letztere sorat nun dafür, daß im Bereiche der ungarischen Krone kein >.d«haupt nichtmaayarische« Gymnasium vom s von einer Gemeinde, Gescllscdast oder Sinze^erso» «richtet werde. Seit der ungarische Staat °Üi ^m^lachistldc von Königgrätz wieder geboren ist. hat d» ungarische Regierung, trotz ge etzlicher Berpflichtu, a kein, «mz'g- Nichtmagyarisch- Mittelschule mS Leben gerns^n. wlhl mtstehsn in d« Minorität tst uud trotzdem unter den 179 vollstäubigm und unvollständigen d. h. acht- und wenigerclassigm Gym nasien und Realschulen blo» sünszebn mit nichtniagyctrisch« Bortrag-sprache (nämlick 9 dcutscbe der Siebenbürg« Sachsen, 5 rumänische und 1 serbische), alle übrigen 164 dagegen mit magyanscher Unterrichtssprache bestehen. Hat doch d^e Ver nichtung bereit« bestandener nichtmagvarisch« Mittelschul« Mühe genug gekostet! Di» stovaklschm Mittelschulen in Ober ungarn sind bi« aus di« letzte wegm „slaalsscindlich« Rich tung" (d. h. wegm de« Widerstande» gegen die ist'/taayari- irung) nach ein« bi« heutigen TageS geheim gebliebenen Unter suchung „gesperrt" worden. Seit 1860 sind 16 damals noch deutsche Gymnasien und Realschulen in Preßdurg, Pest. TemeSvar und anderen deutsch-ungarischen Städten dermaßen üder HatS und Kops magyarisirt worden, daß die Eröffnung de« neuen Schuljahres um einen Monat verschoben werdm mußte, bi» an die Stelle der verjagten deutschen Professoren magyarische Lehrkräfte, meisten« undiplomirte, „von der Gasse" ausgrlesen wurden. Jetzt besteht glücklicherweise in ganz Ungarn — außer dm von dm Siebenbüraer Sachs« erhaltenen — für die 1,800,000 Deutschen kein« einzige Mittelschule mit deutsch« VortragSsprach«, fo daß »aa bereit» so weit gekommen ist, bei der Festsetzung der obligat« Lehrgeaenstände dm „Vorzug" der deutsch« Sprache d« französischen und englischen gegenüber abzuwäam und geaea- über der nationalen Genügsamkeit deutscher Leser „l« Nus« land" zu fructifieiren. Auch die Magyarisirung der »och imm« bestehenden 15 nichtmagyarischen consessiouelle» Mittelschulen, insbesondere der 9 deutsch« der Sachs«» Siebenbürgen, ist mit Schwierigkeiten Verbund«», die bisherigen wiederholt gescheiterten Anläufe zur tn Schaffung „eine«' ungarischen Mittelschulgesetz««" beweise«. Ab« jetzt ist man endlich nach einem Abkommen mit de» i» Ungarn mächtigen rvmtsch-katholischen Episkopate und d« Demoralisirung d« magyarischen Reformirtm durch ibre» Kirchmcurator und Ministerpräsidenten Koloman ». Lt»z« nahe am Geling« de« Vernichtung-Werke», so daß i» Var gefühl« de« Siege« de« magyarischen Chauvinismus d« durch da» BundeSvernättniß verbundenen deutschen Freund« „im Reich" magyarischerseit» da» ?lauäit« »miclt zugerufm wich. Außer den Magyaren werden sich über den bevorstehend« magyarischen Sieg noch die auf dem Balkan entstanden« neuen Staaten und in letzter Linie di« Herr« Ägnatieff, Aksakoff und Katkoff in Petersburg und Moskau freue», m deren Arme die nichtmagyarisch« Nationalitäten Ungar«» durch die magyarische Gewaltpolitik unwiderstehlich getriebe« werden, seit sie jeden Rückhalt an Wien und — wie «s scheint — auch an d« deutschen Reich-Politik verloren Hab«. Generalstldmarschall Prinz v. Wales. Der Prinz v. Wale- ist ein Fürst so recht nach dem G«« schmack der Engländer. Neben manchem andern Sport, zu mal der Jagd, cultivirt er leidmschasllick dm Reisewort >md zeigt darin eine Vielseitigkeit, Geschicklichkeit und AuSdaua» die wahrhaft erstaunlich genannt werdm müssen. Al» « vor einigen Jahren dem weiten indischen Reich einen Besuch ab stattete, «rang n durch seine RcpräsentationS-Leistunam di« Bewunderung der ganzen Welt. Da gab eS keinm Mayarad schah in ganz Britlsch-Jndien, den er nicht in sein« Residenz ausgesucht und mit ihm da« ganze Festprogramm bi« zu End« durchgeführt hätte, gleichviel ob die dargebotmm Genüsse cutina rischer oderchoreographischnArt waren, oder ob auch Elephanten- und Tigerjagden dazu gehörten. In einem Klima, da» auf jeden Europäer nach kurzer Zeit erschlaffend wirkt, war der >rinz Monate lang unablässig unterwegs, und wmn auch für icquemtichkeit und Comfort aufs Beste gesorgt war, so konnten dem Prinzen doch nicht große körperliche Anstrengung« «spart bleiben und diese konnten nur ertragen wnden, wmn sie durch eine starke Willenskraft unterstützt wurden. In dies« Beziehung wird der Prinz von Wale- wenig ebenbürtige Rivalen und seinen Meister schwerlich finden. Aber auf einem ander« Gebiet, welche- die StandeSgenossm des Prinz« von Wale- eifrig zu cultiviren pflegen, wir meinen da« de- KricgeS, hat er bisher keine Lorbcern auszuweisen. Hur Zeit des Krimkrieges und während deS Ausstande» m )ndim war der Prinz freilich noch zu fung, um die kriege rische Laufbahn zu betreten, denn er iil im Jahre 1841 ge boren, aber auch an den späteren zahlreich.11 Kriegen, welche die Engländer in Asien und Afrika geführt haben, hat er keinen Anthcil genommen, seine Neigungen sind mehr ethno logischer und ethnographischer Natur und außerdem hat er, als er »och jünger war, daS Leben mit vollen Zügen genossen. Mali- kann überhaupt von den Engländern nicht behaupten, daß sie eine kriegerische Nation sind. Sie sind tüchtige See leute und wie alle Böller germanischer Abkunst muskelkräftig und cu-vauernd, auch fehlt es ihnen nickt an Muth, aber gute Handelsbeziehungen haben ihnen immer mehr aeaoltm. alS kriegerische Erfolge und dcSvalb ist auch inre'HeereS- or^anisation keine solche, welche sich mit dm großen Continmtal- niächtell, wie Deutschland, Oesterreich oder Frankreich messen könnte. England ist in erster Linie Seemacht und deshalb hat e« auch sein Hal-ptaugenmerk stets aus die Flotte gerichtet. Aber der Prinz von Wales intnessirt sich lcbbaft für di« mililairischen Einrichtungen der großen Contincntalmächt« und besondere Ausmerksamkeit hat er ,n neuest« Zeit der französischen und deutsche» Armee gewidmet, er wird deshalb auch den Hnbstmanövcrn beiwohnen, welche Kais« Wilhelm wie alljährlich abhatten lassen wird. CS ist Brauch, daß Gästen der Kaiser und Könige, ivelche spceicll geehrt werden sollen, Regiment« verliehen werden und auch in der Auswahl dieser Regimen!« giebt eS »och Abstufungen, durch welch« die Aufmerksamkeit iioch eine Steigerung ersahrcn kann. So geschah es jedenfalls nicht ohne Rücksicht aus die Beziehungen der Vergangen!,eit zwischen Preußen und England, daß de« Prinz« von Wales gerade die Blücherbusarm verliehen wurden. Kämpsten doch einst Blücher und Wellington zu sammen bei Waterloo dm letzten EntscheidungSkamps gegen Napoleon I. Die Erinnerung an jene BundeSgenoffeuschast aus dem Freiheitskriege 1813—15 wird dadurch wieder wach«
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