Delete Search...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.11.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-11-08
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189411080
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18941108
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18941108
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-11
- Tag1894-11-08
- Monat1894-11
- Jahr1894
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.11.1894
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
»tterie. wahr.) 1900 22842 >4904 37L3O »4554 59314 8606 68712 >0985 8638S 9952. 1993 12252 8653 1900« »8913 38941 »2401 55024 '6690 79256 >3187 93295 bis — c Schock 3,60. chter per Scheck Zwiebeln per OPsg. Bimen !eizen loco Mk. oco Mk. —, , 50 er loco 43,25. Haser 8 uf. in SpanS- , massiv, Mitl« Acker Feld und erkauft werden. in Wülkniir. löffeln, , verkauft 2Lnvker. rkillls. eitag, den Kovember ich einen sehr - ?n Transport ;r, schwerer mit Kälber ner Behausung kiivlitsr. 1 »blvu tirungen billigst ! Haus Miner. Lkodle», vLoLlso, Zielern und ge- lieter 3,50 M., Hous Alliier. emmvr IM NISfern, zu I » SowMsl. iuenöl ar Bartsch. Malz «itl bei Keuch' deruugs« «a i» vurtualu Uiesaer G Tageblatt und Anzeiger Meblatt und Lyciger). Lelegramm-Adreff« ,L«»ebl«tt*, Ries«. Amtsbtall Fernsprechstelle Rr. SO der Königl. Amtshauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadlraths zu Riesa. SS«. Donnerstag, 8. November 1894, AveudS. 47. Jahrg. Da- Rieiaer Tagebla,l erichei«, irden Ta, Abends in« Ausnahme der Sonn- und Festtage. VirrieljShrlichrr »ezu,-preis bei Abholung in dm «xpeditionm in «tesa und Strehla, d« «US^ÜHMU sowie am Schauer der kauert. Pojlanstattm 1 Mart 25 Pf., durch die Träger ire! in» Hau» 1 Mark 50 Pf., durch den Briesträger srei in» Hau» 1 Mark « W. w^ri,«-»«uch«l pr M M»N» ' de» Ausgabetage» bl» Bormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Mela. — GelchästSftelle: Kaftautenftraße 5». — Für die Redaetim vmmtwmUlch: Hao» Gchmtüt bi Mol». Sonnabend, den 10. November 1894, Borm. 11 Uhr, sollen im Gasthofe z« Gohlis ein Schellengeläute, 1 Kommode, 1 Ackergestelle, 1 Schub karren, 2 Wagen, 3 Spannketten, 1 Grimmer und 1 Feldegge, 1 Klciderschrank u. A. m. gegen sofortige Baarzahlung meistbietend versteigert werden. Riesa, am 8. November 1894. Der Gerichtsvollzieher des Königlichen Amtsgerichts. —— Sekr. Eidam. Verdingung. Für den Neubau der städtischen Schlachthofanlagc Hierselbst sollen die Glaserarbeiten zum Verwaltungsgebäude und die Arbeiten zur Herstellung des eisernen Einfriedigungsgitters nebst EiufahrtSthore« re. an je einen in Ri<a wohnhaften leistungsfähigen Gewerken im Wege des öffentlichen An bietungsverfahrens verdungen werden. Verdingungsunterlagen sind auf dein Bureau der unterzeichneten Amtsstelle, woselbst auch hierauf bezügliche Auskünfte ertheilt werden, in Empfang zu nehmen. Verschlossene, mit entsprechender Aufschrift versehene Angebote, sind bis Montag, den 12. huj. Vormittags 10 Uhr, um welche Zeit die Eröffnung der Angebote stattfinden wird, an das Stadtbauamt cinzureichen. Ausdrücklich Vorbehalten bleibt die Auswahl unter den Angeboten, bezw. die Ablehnung sämmtlicher Angebote. Stadtbauamt Riesa, am 6. Novbr. 1894. Zschau, Stadtbaumeister. Wlthr. Afrikanische Erfahrungen. Im „Mil.-Wochenbl." veröffentlicht Reichscommissar v. Miss mann seit einiger Zeit sehr lesenswerthe Aufsätze über afrikanisch: Erfahrungen, die sich aber meist auf militärische Angelegenheiten beschränken. In der neuesten Nummer finden wir jedoch einen Aufsatz über die Behandlung des Negers, der gegenwärtig, wo die Leist'sche Behandlung der Dahomecr noch zur Erörterung steht, weiteres Interesse ver dient und finden wird. Major v. Wissmann schreibt: Keine Thärigkcit ist geeigneter den Europäer für die richtige Behandlung der Neger zu erziehen, als die militärische. Wer Jahre lang Recruten ausgebildet hat, lernt sich in Geduld zu üben, der Individualität seiner Untergebenen Rechnung zu tragen und auch dem intellektuell Tieferstehendcn gerecht zu werden. Er wird bald erkennen, daß er in den Negern eine noch in den Kinderschuhen steckende Rasse vor sich hat. Die Behandlung soll in erster Linie eine gerechte, streng unparteiische sein, denn der Wilde hat wie das Kind ein feines Gefühl für ungerechte Behandlung, Zurücksetzung oder Bevorzugung. Gerade weil der Neger die weit höhere Stellung des Europäers anerkennt, besteht das wirksamste Erziehungsmittel darin, ihn bis zu einem gewissen Grade als seines gleichen anzuerkennen, als Menschen, dem man Mitgefühl schuldig ist. Ich bin durchaus kein Freund davon, jedem „dlselc drotlasr" die Hand zu schütteln, halte viel mehr die Aufrechterhaltung einer Grenze der Annäherung, vor Allem dem Offizier gegenüber, für nöthig. Der Neger soll aber erkennen, daß man ein Herz für ihn hat, daß man seinen Eigenthümlichkeiten Rechnung trägt. Mancher meiner Offiziere war bei großer Strenge doch beliebt, denn er gönnte hier und da seinen Leuten ein freundliches Wort und hatte für die häufigen kleinen Wünsche und Anliegen ein offenes Ohr. Jeder Europäer, der zum ersten Male nach Afrika kommt, hat zwei Stadien durchzumachen, bevor er den Neger, je nach Begabung, früher oder später richtig beurtheilen lernt. Zunächst überschätzt er ihn, wie man eS häufig allem Fremd artigen gegenüber thut; dann sieht er ein, daß er sich sehr getäuscht hat, und fällt gewöhnlich ins Gegentheil — und das ist das gefährlichste Stadium —, bis er den richtigen Mittelweg gefunden hat. Ist dies geschehen, so wird auch der Neger ihn verstehen, aus dem er dann viel, sehr viel machen kann. Er kann die guten Eigenschaften, die in ihm schlummern, zur Entwickelung bringen, er kann ihn entflammen zu hohen Leistungen, ja zur Selbstverleugnung. Hört der gute Einfluß des Europäers auf, so fällt der Neger schnell wieder in seine alte Trägheit und Sorglosigkeit zurück. Da eine richtige Behandlung des Negers sich gewöhnlich erst au» einem längeren Studium seines Characters, aus längerer Praxis ergiebt, so sollte man mit Mm möglichen Mitteln darauf hinstreben, darin bewährte Kräfte sich zu erhalten. Aus denselben Gründen ergiebt sich für den Führer der Truppe die Nothwendigkeit, die Vorgesetzten nur, wenn durch aus nöthig, zu wechseln. Ich möchte hier einschalten, daß für unsere jungen Colonien eine richtige Behandlung von ganz besonderer Tragweite ist, da man den Patriotismus, der bei unseren Soldaten eine mächtige Triebfeder ist, von einem Mann der schwarzen Truppe nicht erwarten kann, und die Liebe und Verehrung für seine Vorgesetzten den einztaen Ersatz für jenes ihm unbekannte Gefühl bildet. Rian soll die Religion, Sitten und Gebräuche des Afrikaners strengsten» respectiren, soweit dies irgend angeht — besonders be» den Mohammedanern —, damit man nicht das Gefühl der An hänglichkeit durch das Bewußtsein eines Glaubens« und Rassen unterschiedes stört. Man habe ein williges, geduldiges Ohr für Klagen, für Einholen von Rath, für die Mitthcilung von Sorgen und Wünschen, denn das befestigt das Zutrauen, wenn auch dabei die Geduld oft auf harte Probe gestellt wird. Der Afrikaner ist sehr leicht mit einer ihn in Hoff-- nung erhaltenden Antwort zufrieden gestellt. Das bekannte „bukra inseknlla", „K«8Lko insetislla" oder „Indcla tcssedo'' („morgen, so Gott will", oder „vielleicht morgen") sind in Afrika goldene Worte für Jemand, der mit lausend möglichen und unmöglichen Anliegen angegangen wird. Eine schroffe Ablehnung oder Zurückweisung trägt dem Ungeduldigen den Namen dwans Kali (der böse Herr) ein. Wenn msn berücksichtigt, daß der Afrikaner keinen Begriff hat vom Werthe der Zeit, so wird man es erklärlich finven, daß er schroffe Ablehnung meist nicht begreift, und daß er sich mit einem Hinausschieben leichter tröstet, als ein Europäer. Dabei möge man aber sich als Richtschnur den Grundsatz dienen lassen, daß der Wilde erst die Ueberlcgenheit unbedingt an erkennen muß, bevor man ihm Güte zeigt, da er Letztere sonst leicht als Schwäche auslegen würde. Der aufmerksame Beobachter wird bei dem Afrikaner bald Anklänge an die alr- testamentlichen, patriarchalischen Verhältnisse finden und daraus für seinen Verkehr mit ihm die richtigen Schlüsse ziehen können." Tagesgeschichte. Deutsche- Reich. Dem Vernehmen nach ist die zur Bekämpfung der Umsturzbestrebungen ausgearbeitete Novelle zum Strafgesetzbuch nunmehr dem Bundesrath zugegangen. An der auf Veranlassung des Grafen Caprivi im Reichs- justizamt fertig gestellten Vorlage sollen nur unwesentliche, meist redaktionelle Aenderungen beliebt worden sein. Der Gesandte Herr v. Kiderlen-Wächter ist zum Antritt der Festungshaft, zu welcher er anläßlich seines Duells mit dem Redacteur Polstorf vom Kladderadatsch verurtheilt wurde, nach Ehrenbreitstein abgcreist. Gestern begann vor der hiesigen Strafkammer der Prozeß gegen die Anarchisten Schäme und Dräger, welche am 31. August auf der Straße, als sie verhaftet werden sollten, auf die Polizisten und Passanten Revolverschüsse ab gegeben hatten. Auf Antrag des Staatsanwalts wurde die Oeffentlichkeit ausgeschlossen. Wenn auch äußerlich wenig von dem Bierboykott verlautet, so tobt derselbe, wie man aus Berlin schreibt, doch mit der alten Schärfe fort. Immer schwieriger gestaltet sich für die Sozialdemokratie die Aufbringung der Mittel für die Streikenden. Die Leiter des hiesigen Gewerkschafts kartell» Klappern" jetzt die verschiedenen Gewerkschaften ab, „um hrrauSivholen, was noch herauszuholen ist." So er schien bei t p Buchdruckern der Genosse Faber ; die Buch drucker haben schon einmal aus ihrer Kasse 500 Mark für die Streikenden gegeben. Faber und seine Freunde setzten eS durch, daß ein zweiter Griff in die Kasse gemacht wurde; er preßte noch einmal 500 Mark heraus. Bitter beklagten sich die Anwesenden über die Lauheit der sozialdemokratischen Parteileitung. Alles in Allem habe dieselbe, welche doch den ganzen Streik leite, 5000 Mk. leihweise hergegeben: das sei viel zu wenig. Neber die anderen Gewerkschaften wurde noch viel stärker zu Felde gezogen; deren Lauheit sei ganz uner hört, dieselben, welche bei jeder Gelegenheit über die unso lidarischen Buchdrucker redeten, hielten sich ängstlich die Taschen zu. Jetzt beim Heranbruch des Winters wird selbstverständ lich die Opferwilltgkrit der Genossen noch viel mehr Nach lassen ; und da Feste und Vergnügungen ganz, Versammlun gen so gut wie ganz ausfallen, kommt nichts in die große, allgemeine Parteikasse, so daß, wenn nicht bald Wandel ge schafft wird, die Streikenden ohne Unterstützung sein werden. Die hiesigen „Ringbrauereien" sind fester wie je entschlossen, zusammenzuhalten. Welche hochmüthige Behandlung sich die Brauereien, die sich dem Willen der Sozialdemokraten ge beugt haben, gefallen lassen müssen, davon kann man sich keinen Begriff mähen, Zerren im eigene» Hause sind diese Brauereilciter nicht mehr; die Ringbrauereien wollen dies im Interesse des Ansehens und der Entwickelung der Industrie bleiben und sie werden es bleiben. Oesterreich-Ungarn. Aus Prag wird der „T. R." geschrieben: Von welchem Geiste gegenwärtig das tschechische Volk erfüllt ist, zeigt ein Leitaufsatz einer soeben erschienenen neuen tschechischen Zeitung fortschrittlich.omladinistischer Rich tung, in welchem es heißt: „Einst besaßen wir Tschechen un seren eigenen Staat, wir waren ein selbständiges und großes Volk mit tschechischem König, tschechischem Landtag und tschechi schen Aemtern. Das haben wir mit der Zeit verloren, aber eine wichtige Sache ist uns geblieben, unser Recht auf all das. Dieses Recht wurde vom Kaiser Oesterreichs selbst anerkannt, cs ist das tschechische Staatsrecht. Dieses Recht bedeutet soviel, als daß die tschechischen Erbländer Böhmen, Mähren und Schlesien (!) wieder ihren eigenen, tschechischen König, ihre tschechische Regierung (in Prag!), ihren tschechi schen Landtag und ihre tschechischen Aemter wiederbekommen. Wie es heute ist, wird sich das tschechische Volk niemals zu frieden geben können, eS nimmt an seinen nationalen, poli tischen, kulturellen und wirthschaftlichen Interessen beständig Schaden. Die tschechische Sprache ist in threm eigenen Hause nicht gleichberechtigt mit der deutschen (!l), der Reichsrath in Wien hat mehr Rechte als der tschechische Landtag (!), der tschechische Landtag ist seiner Mehrheit nach deutsch (?!) der mährische und schlesische ist ganz in deutschen Händen, da» tschechische Heimathland ist politisch geknebelt, w»r haben zu wenig tschechische Schulen (l !), und in diesen wenigen herrscht deutscher Geist (! !), wir zahlen zu große Steuern und we nig davon fließt wieder für unsere eigenen Zwecke ein. Da» Alles wird anders werden, wenn wir erst unseren tschechischen Staat haben. Es giebt eine tschechische Frage, und sie wird und muß gelöst werden." — Gewiß, aber niemals in diesem Sinne l Rußland. Wie der „Voss. Ztg."jaus Wien gemeldet wird, hatte ein Redakteur des „N. W. Tgbl." auf der Fahrt von Krakau nach Oderberg eine Unterredung mit einer Per sönlichkeit aus der allernächsten Umgebung de« verstorbenen Zaren, die als Augenzeuge vom Tode Alexanders berichtet: Das Leiden des Zaren bestand in chronischer Nierenentzün dung mit sekundärer Vergrößerung des Herzens. In der linken Lunge waren mehrere Jnsrakte, der Magen war normal. Dieser Befund wurde durch die von Prof. Klein in Anwesenheit der behandelnden Lerzte vorgenommene Sektion bestätigt. Der Verlauf der Krankheit war schnell. Alle Meldungen über Krebs oder Vergiftung gehören in das Gebiet der Phantasie. Die Krankheit ging von der Niere aus; die Entwickelung wurde durch die Weigerung des Zaren, Nahrung zu nehmen, beschleunigt. Alle Vorstellungen Prof. Leydens, der Zar möge sich überwinden und Nahrung nehmen, blieben erfolglos. Schon in Lpala machte Leyden dem Aaren die äußersten Vorstellungen und sagte ihm, daß von der Er- i.ährung Alles abhänge. Trotzdem zeigte der Zar einen unüberwindlichen Widerwillen gegen Nahrung. Er war durch
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview