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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 05.09.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-09-05
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-188909052
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18890905
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18890905
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1889
- Monat1889-09
- Tag1889-09-05
- Monat1889-09
- Jahr1889
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 05.09.1889
- Autor
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» dahin gestatteten zollfreien Einganges von Brot. Das Verbot traf zusammen mit der Erhöhung der deutschen Getreidezölle mit 5 Mark per 100 KZ und einer Preis steigerung des Getreides wegen mangelhafter Ernte. Von da ab ging nicht nur, wie erwähnt, das böh mische Absatzgebiet verloren, sondern namentlich die ärmere sächsische Grenzbevölkerung machte nun auch ausgiebigen Gebrauch von der oben zitierten Vergün stigung zollfreien Eingangs kleiner Quantitäten Brotes, sodaß die Stellung der sächsischen Grenzbäcker zum Teil eine doppelt schwierige wurde. Ein Mißbrauch der Vergünstigung hat sich aber nicht, oder nicht in dem Maße feststellen lassen, daß die allgemeine Be seitigung oder Beschränkung der für den ärmeren Teil der Grenzbevölkerung wertvollen Zollerleichterung sich rechtfertigen ließe; auch sind von den Grenzämtern Kontroleinrichtungen geschaffen, welche eine unzulässige Inanspruchnahme der Erleichterung zu behindern ver mögen. Nach Lage der Sache war die zuständige Re gierungsbehörde, wie verlautet, zur Zeit außer stände, weiteres zu verfügen, indes wird der Angelegenheit fortgesetzt die ernsteste Aufmerksamkeit gewidmet, und es läßt sich erwarten, daß die gutachtlichen Vortrüge der Kreishauptmaunschaften übM die Lage des Bäckerei gewerbes in den Grenzbezirken zur Klärung der Sach lage das ihrige beitragen werden, nachdem schon zu Anfang des Jahres die beteiligten Organe des Handels, der Gewerbe und der Landwirtschaft in gleicher Weise gehört worden sind. — Das Königl. Ministerium des Innern erläßt eine Bekanntmachung, nach welcher die Vornahme von Ergänzungswahlen für die 2. Kammer der Ständeversammlung am 15. Okt. zu erfolgen hat. Sie hat bekanntlich stattzufinden in folgenden Wahl kreisen: im 2., 3. und 5. der Stadt Dresden, im 2. und 3. der Stadt Leipzig, im 2. der Stadt Chem nitz, im 1., 3., 5., 9., 13., 16. und 20. städtischen Wahlkreise, sowie im 1., 2., 4., 5., 6., 9., 12., 14., 15., 20., 31., 32., 36., 41., 42. und 44. Wahlkreise des platten Landes. — In dem so schön und romantisch gelegenen Dresden ist bekanntlich die Chocoladen- und Zucker- waren-Fabrikation ein großer Industriezweig; an nahezu 2000 Arbeiter sind in ca. 12 Fabriken für diesen Artikel dort beschäftigt. Wie uns nun von einem Geschäftsfreund mitgeteilt wird, hat die Dampf- Chocoladen- und Zuckerwaren-Fabrik von Richard Selbmann in Dresden auf der Internationalen Ausstellung für Nahrungsmittel und Hausbedarf iu Köln a. Rh. 1889 die „Silberne Medaille" zuer kannt bekommen. Die Fabrik hat bisher auf allen von ihr beschickten Ausstellungen Preise davon ge tragen, ein Zeichen unserer Zeit, daß die deutsche Industrie immer weiter vorwärts schreitet und sich einer großen Achtung auch nn Auslande erfreut. — Gegen den 36 Jahre alten Reporter Hermann Rhlke, der zuletzt in Penig aufhältlich gewesen, und auch unsern Lesern bekannt sein dürfte, hat die kgl. Staatsanwaltschaft zu Chemnitz unterm 29. August einen Steckbrief erlassen. Hiernach ist Rhlke, gegen den wegen Unterschlagung die Untersuchungshaft ver hängt worden ist, zu verhaften und an das nächste Gerichtsgefängnis abzuliefern. — Zwickau, 3. September. Am 1. September abends gegen 9 Uhr haben drei Arbeiter in der Nähe des Speck'schen Gasthofes auf der Straße in Schedewitz alle ihnen entgegen kommenden Leute in der rohesten Weise gestoßen und geschlagen, in gleicher Weise den Bergschmied Steinbach zu Boden geworfen, mit Füßen getreten und blutig geschlagen und schließ lich dem mit auf der Straße stehenden Schlosser- lehrling Scheithauer einen lebensgefährlichen Stich in den Unterleib versetzt. Derselbe wurde auf ärzt liche Anordnung noch in derselben Nacht in dem Kreiskrankenstift zu Zwickau untergebracht und mußte am anderu Morgen infolge der schweren Verletzung operiert werden. Ob das Leben des Schwerver wundeten erhalten werden kann, läßt sich jetzt noch nicht bestimmen. Die Thäter wurden in den Per sonen des 21 Jahre alten Steinschlägers Paul Möckel, des 26 Jahre alten Handarbeiters Heinrich Erdmann Schreiter und des 22 Jahre alten Kauf manns Bernhard Voigt ermittelt und gestern früh in das Königl. Amtsgericht Zwickau eingeliefert. — Hohenstein, 2. September. Am 27. Aug. erfolgte unter lebhafter Beteiligung die offizielle Ein weihung der Sommerfrische Hüttenmühle, deren um sichtige und rührige Leitung es längst verstanden hat, dieses Naturschönheit mit modernsten Komfort ver bindende Etablissement zu einem Anziehungspunkt für die nähere und weitere Umgebung zu machen. Das Fest, welches durch die Anwesenheit der Vertreter der Stadt, an deren Spitze Herr Bürgermeister vr. Ebe ling, eine besondere Weihe empfing, verlief in über aus gehobener Stimmung und dürfte allen Teilneh mern in angenehmster Erinnerung bleiben. — Se. Durchlaucht der Fürst Alexander von Schönburg-Hartenstein traf am 1. d. M., von Ischl kommend, zu längerem Aufenthalte auf Schloß Har tenstein ein. Anfang nächster Woche werden auch Graf und Gräfin Czernin daselbst erwartet. — Waldheim. Nachdem kürzlich der Mörder Schreiter aus Annaberg in Wahnsinn verfallen, ist jetzt auch die Mörderin Beier, jene junge Dienstmagd, welche vor etwa 1Vs Jahren in Lindenthal bei Leip zig die alten Messinger'schen Eheleute mit Beilhieben tötete und, um die That und den nach derselben begangenen Diebstahl zu verdecken, das Haus in Brand setzte, im Zuchthause irrsinnig geworden. Die Beier legte ein offenes Geständnis ab, ohne aber einen Grund für ihre Thal anzugeben. Ge wissensbisse mögen ihren Geist zerrüttet haben. — Wohl an 4 Wochen früher, als es sonst die Regel, ist in diesem Jahre die Reife einzelner Trauben in den Weinbergen der Lößnitz, Meißens und Cosse baudes und in den Bergen bei Mobschatz erfolgt. Schon seit einiger Zeit werden reife Trauben ausge schnitten, welche als Tafeltrauben pro Pfund mit Berusdorf l. )fw. Ernst Robert Strpfw. Hermann :d Alban, S. d. Friedrich Albert, el in Bernsdorf, t Wilhelm Wagner Friedrich Oswald d. Strpfw. Ernst eich Max, S. d. rnsdorf. Martha Bernsdorf. Ernst lbig in Rnsdorf, cth in Hermsdorf. Noritz Heinig in rrl Gustav Clauß und Anna Emma a Maurers Otto itgeb. T. d. Berg-' dorf. Max Hugo, Bernsdorf, 3 M. Friedrich Müller >, T. d. Bergarb. rf, 7 M. 21 T. ouis Morgner in rß d igust 1889. c. ): Bahnhof Oelsnitz WMMckMWM sA s früher Wochen- nud UachrichiMM zugleich VtsMis-UzeiM ßr Hshi-orf, NW, HnMorf, W-nf, 8t. Wien, HckriPM, Nimm nn- Nilsen. Amtsblatt für Neu StaNtrat zu Lichtenstein. .— —— «S. Jahrgaug. —— — — — — Nr. 207. Donnerstag, den 5. September 1889. Vieles Blatt erscheint, täglich (außer Soun- rmd Festtags) abends für den folgenden Tag. Vierteljährlicher Bezugspreis: 1 Mark 25 Pf. - Einzelne Nummer ö Pfennige. — Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 179, alle Kaiserl. Postanstaltsn, Postboten, sowie die Austräger entgegen. — Inserate werden die viergespaltene Korpuszeile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. - Ktelivr und r Arbeit erhalten < Callnberg. . Sept. 1889. >e Witwe der Wetter eewarte. (Nachdruck verboten.) z mit viel Sonnen- varmc, angenehme rto uns stouts Ron. cksmbsr 1889. sr und Rrnu <11 »88. BeküMtmachMg. Am heutigen Tage haben wir das Amtszimmer des unterzeichneten Bürger meisters und das Standesamt in das dem seitherigen Lokale gegenüber liegende Zimmer, im Hause Hartensteinerstraße Nr. 16 hier, verlegt, was mit dem Be merken hierdurch bekannt gemacht wird, daß die seither eingehaltenen Geschäfts stunden eine Äenderung dadurch nicht erleiden. Callnberg, den 4. September 1889. Der Stadtgemeinderat. S chmidt, Bürgermeister. r's Witwe. TagesgeschichLe. — Nachsommer. Die Schwalben sind noch da, obwohl vor Wochen schon erzählt wurde, daß sie sich zur Abreise rüsteten. Es wäre auch zu früh für sie, jetzt schon abzureisen, wenigstens für die Rauchschwalben, die bis Ende September bei uns zu bleiben pflegen. Noch dazu ist ein schöner Herbst zu erwarten. Er ist schon da, er hat begonnen vor einigen Tagen und wie angenehm berührt sein sanftes, gefälliges Wesen nach dem Ungestüm des Sommers. Die Natur scheint sich endlich beruhigt zu haben, und Alles sieht freund lich aus. Daß es aber Herbst ist, merkt inan schon vielfach an dem Baumlaub, an den roten Blättern des wilden Weins, an dem vielerlei Frucht werk. Schon fallen aus dem „Trinknäpfchen der Elfen" die glänzenden Eicheln und bedecken den Boden. Auch der Nußbaum wird seiner Last entledigt, in diesem Jahre früher als sonst. Eine Fülle schöner Weintrauben ziert schon den Markt, und was sonst der Herbst zeitigte, Alles ist bereits da. Zu den Gaben Pomona's fügt Diana die Beute der Jagd: Den stattlichen Hirsch, den borstigen Eber, das zier liche Reh, das bunt gefiederte Rebhuhn und was noch an anderem Wild jetzt auf die Tafel dessen kommt, der es sich leisten kann. Mit wundervollen Morgen begannen die letzten Tage. Die Luft war erfüllt von dem duftartigen Herbstnebel, der dem Weinstock so wohlthut und wie man sagt, auch den blauen Pflaumen erst Süßigkeit und richtigen Geschmack verleiht. Solcher schönen Morgen und angenehmer ruhiger Tage werden wir uns hoffentlich noch län gere Zeit erfreuen. So wie es gewesen ist in dem einzig schönen Mai dieses Jahres kann es freilich nicht wieder werden. Das läßt sich auch ganz deutlich aus dem Gezwitscher der Schwalben heraus hören, daß vorbei ist, was nicht zurückkehrt. Da rüber muß man sich klar sein und mit dem rechnen, was noch zu haben ist, wie ein alternder Manu es thut oder einer, der viel verloren hat und sich einrichten muß. Ganz schlecht ist auch jetzt die Welt noch nicht, und die Herbstsonne, wenn sie so warm zu scheinen fortfährt, verheißt noch viele späte Rosen. Nur die Nacht, die ist schon kalt und dauert ein bischen lange. — Der zollfreie Eingang von Brot und Mehl in Mengen bis zu 3 kg (Anmerkung zu 2592 des Zolltarifs) hat die sächsischen Bäcker an der böhmischen Grenze zu verschiedenen Petitionen an die Königliche Regierung veranlaßt, des Inhalts, daß es ihnen ge stattet werden möchte, „ihren Bedarf an Weizen und Roggen zollfrei zum mindesten gegen Abentrichtung des mit Reichsgesetz vom 15. Juli 1879 eingeführten niedrigen Zollsatzes aus Böhmen einführen zu dürfen", da sie sonst gegen die Konkurrenz der böhmischen Bäcker sich im Nachteile befänden. Während nämlich bis 1888 die diesseitigen Grenzbäcker ein Hauptab satzgebiet für ihre Erzeugnisse im benachbarten Böhmen fanden, änderte sich zum erwähnten Zeitpunkte dieses Verhältnis infolge des österreichischen Verbots des bis starb sanft und tte, nanu Haase, 6.Lebensjahre, llen Freunden e. indet Freitag n Trauerhause BMUKÜMchNW. An der Bezirksaustalt zu Lichtenstein ist zum 1. December d. I. die Stelle eines Aufsehers mit 500 M. —- Gehalt neben völlig freier Station anderweit zu besetzen. Nur unverheiratete Bewerber mit guten Zeugnissen, welche bereits in gleicher oder ähnlicher Stellung gestanden haben, wollen ihre Gesuche bis zum 15. September dieses Jahres an die Königliche Amtshauptmannschaft Glauchau richten. Glauchau, am 29. August 1889. Der Bezirksausschuß der Königlichen Amtshauptmaunschaft. Merz. Z.
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