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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.11.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-11-20
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186811203
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18681120
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18681120
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1868
- Monat1868-11
- Tag1868-11-20
- Monat1868-11
- Jahr1868
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.11.1868
- Autor
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MiWger TagMM Anzeiger. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. M 325. Freitag den 20. November. 1868. An die Herren Stadtverordneten. Zu der Gedächtnißfeier Schleiermacher'S, welche Seiten der Universität am 21. d. um 11 Uhr in der Aula stattfinden wird, ist unS eine Anzahl von Einladungskarten zur Verfügung gestellt worden. Dieselben liegen Freitags zwischen LI und L2 Uhr und Sonnabends auf unserem Bureau zum Abholen bereit. Am 18. November 1868. Auschntz, Vorsteher. Die Nene kommt, und sie kommt doch! Mahnung am Bußtage. Die Reue kommt, und sie kommt doch! Kein Herz sträubt sich nachhaltig: Den Eingang fand immer und immer noch Die nagende tausendgestaltig. Sie schlüpft hindurch wie deS MondeS Strahl Durch Spalten in dunkle Bereiche — AlS ungeladener Gast beim Mahl Setzt sich zur Tafel die bleiche. — Der Schuldige schwelgt beim frohen Gelag, Hell läuten die Becher im Kreise, Da fühlt er zitternden Flügelschlag Die Wange streifen so leise. Und seine Stirn verfinstert sich, Tief hängen nieder die Brauen — „Ihr Schalten, warum verfolgt ihr mich?" Und er birgt sein Antlitz voll Grauen. — Auf schnöder That, vor Jahren vollbracht, Schwer lastend ruht daS Vergessen — Dem stummen Grabe leiht Schatten die Nacht Hoch ragender dunkler Cyprefsen. Dem Sünder bleichte die Zeit daS Haar, Er hoffte zu sterben in Frieden. Da erwacht die Reue, da naht die Schaar Nie ruhender Eumeniden. — Ein Herz hast Du zu Tode gekränkt, Um)Dich hat eS müssen verbluten: O wähne nicht, Dir blieben geschenkt Der Reue verzehrende Gluten! Ob längst die Spinne deS AlterS kroch Dir über die bleichere Wange: Die Reue kommt, und sie kommt doch, Mit spätem, doch sicherem Gange. — Du lächelst der Sünde, wonnig umstrickt Bon Armen, die Dich umfangen ; DaS Auge, daS hold in daS Deine blickt, Entfacht stetS neue- Verlangen. O wiege nimmer in Sicherheit Dein Herz und sein heiße- Gelüsten! In scharfe Schwerter verwandelt die Zeit Die Lippen, die feurig Dich küßten. Ja, schlummertest Du Jahre lang Und fühltest nicht bluten die Wunde: Die Reue kommt, und sie kommt doch! O erwach' in der elften Stunde! Zur Hospttalfrage. Um über vielfach verbreitete Irrthümer hinsichtlich der Frage, ob den ärztlichen Direktoren de- HoSpitals Wohnungen in der Anstalt eingerichtet werden sollen, aufzukläreu, dürste eS genügen, au- dem vor anderthalb Jahren eingereichten „Bauprogramm für da- Stadtkrankenhau-" nach den auf dem Raihhau- befindlichen Herrn Folgende- wörtlich zu veröffentlichen. „8. die Frage, ob dem ärztlichen und wundärztlichen Direkter Familienwohnungen im Hause hergestellt werden sollen, muß als eine erst zu entscheidende behandelt werden. ES sind folgende Ver hältnisse zu beachten. ' : o. a) Der Stadtgemeinde erwachsen' dadurch keine Ausgaben, wenn von dem dadurch entstehenden leicht zu ermittelnden Mehr betrag der Baukosten 4—5 Procente den Direktoren als Miethe angerechnet werden und jener dadurch vollständig verzinst wird. b) Die Herstellung dieser Wohnungen ist nach dem von mir angegebenen Plane möglich, ohne die Gesammteinrichtung irgend zu belästigen, indem ich dieselben an die neu zu erbauenden Flügel anfüge. ES werden die letzter» dadurch nur um eine mäßige Aus dehnung vergrößert, wie die Vergleichung der für beide Eventuali täten entworfenen Pläne zeigt. e) Durch die Herstellung solcher Wohnungen wird die Ein richtung der sonst unerläßlichen Absteigezimmer für die Direktoren (wie solche auch in dem jetzigen IacobShoSpital vorhanden find) nebst entsprechenden Wartestuben erspart. ä) DaS Wohnen der ärztlichen Direktoren in der Anstalt ge währt der letzter» sehr viele und unersetzbare Vortheile. ES er möglicht eine fortwährende Beaufsichtigung der Anstalt, der Kranken und der Angestellten; eS ermöglicht die augenblickliche Herbei- rufung deS Direktors bei plötzlichen Ereignissen, bei der Ankunft schwerer Fälle, bei rasch nothwendig werdenden Hülfen; eS läßt einen Läufigeren Besuch der wichtigeren Kranken zu. Sind diese Vortheile schon sehr groß unter gewöhnlichen Umständen und bei tüchtigen Assistenten, so ist ihr Nutzen unberechenbar in Zeiten schwerer Epidemien (die letzte Cholera-Epidemie hat den Mangel dieser Einrichtung besonders fühlbar gemacht), beim Eintreten schwerer Zufälle oder der Ankunft rascher Hülfe bedürftiger Kranken während der Nacht und endlich in dem Falle, daß die Assistenten de- HauseS wenig zuverlässig sind, sich nicht zu helfen wissen oder einer sorgfältigen Controls bedürfen. e) Für die Direktoren ist da- Wohnen im HoSpital ganz un zweifelhaft ein Opfer. ES erschwert ihnen den socialen Verkehr, verhindert sie, eine Wohnung nach ihrem individuellen Geschmack und Bedürfniß auSzuwählen oder sich auf eigenem Grund und Boden unabhängig zu fixiren; eS setzt sie dem Anlaufe vieler un bedeutender Ansprüche auS und kann im Falle von coniagiösen Krankheiten ihnen und ihrer Familie einige Gefahr bereiten. t) Dagegen lassen sich die zuletzt erwähnten Gefahren doch bei einiger Vorsicht vermeiden und die übrigen Nachtheile einer solchen Wohnung im Krankenhaus werden einigermaßen ausgewogen durch die große Bequemlichkeit, die Anstalt in jedem Augenblick ohne Zeitverlust besuchen zu können, durch die Möglichkeit, genauere Beobachtungen zu machen, durch die Beseitigung der bei der Lage de- Krankenhauses doch nicht geringen Schwierigkeit, in nicht zu großer Entfernung vom HoSpital eine paffende Wohnung zu finden, durch die Beseitigung der Unannehmlichkeit eine- Wohnungs wechsels, endlich auch dadurch, daß sie selbst bei voller Vergütung der Zinsen der für die Wohnungen aufgeweudeten Mehrkosten immer noch eine verhältnißmäßig billige Miethe zu entrichten haben werden, da man sie doch nur die Baukosten, nicht aber da- Areal, auf dem daS Hauö steht, verzinsen lassen wird. Bei dieser Sachlage wird jeder einsichtige ärztliche Direktor bei genauer Ueberlegung der Verhältnisse sich die Wohnung im Hause gefallen lasten, um so mehr, je ernster und gewissenhafter er seine Aufgabe ntmmt, und ist die Gefahr nicht vorhanden, daß von einem etwa neu eintretenden Direktor dies verweigert würde und damit die Wohnung zum Nachtheil der Stadt leer stünde. Auch läßt sich dieser Gefahr einfach dadurch begegnen, daß die Ueber-
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