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Dresdner Journal : 10.09.1865
- Erscheinungsdatum
- 1865-09-10
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186509108
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18650910
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18650910
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1865
- Monat1865-09
- Tag1865-09-10
- Monat1865-09
- Jahr1865
- Titel
- Dresdner Journal : 10.09.1865
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V210 - Ldonnemnttoprrise: sakrlieii: 6 Dblr. — !l-r. iu >»«ll»«Ls Im KMrI.-l „ IS „ „ „ stritt?o,ti»llck ttui>»tl:cb io vr»»ä«ll: 15 Xgr. l 8t«iopel- Lioreio« kiuiooiero: 1 tixr. 1ru»e5Iit^ viueu. Jaleralenpreisr: kür äcu Raum einer 2sils: 1 Xgr. Uotvr „tiiuxesonat" <liv 2eiis: 3 dlgr. gkrschrtnrn: mit XninLÜwe üer 8ono- Noä k«isrt»g», Kbenck- tllr üeu kolxeoäeo D»g. Sonntag, den 10 September. DresdnerMurnal. Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann. 18«S. Inseratenannahme auswärts: I,«ipi1^: k» Unxnnsreirn«, Ooiumiiiiooilr äss vresänsr ckourunl»; sbeoä«».: H Lriol.««, k. Ir-l-or«; S»mdllrx-i11roo»: Il^»enirrin L Vool-r«^ N-rUo: Onnpive'-cko Lucb- b»i»ckl., K^reniriin'» Ilu.eau; Lreoreo: L. 8e»l.orr«; Lr«,I»o: b-ov'» 8rL«oe«; rrootturt » «.: ckLnonn'-eb- ' ttuckk.; Köln? ^ooi.»- IIXl>»n»n korii v. (29, rueävebuusea.oo»); ?r»^: k'n.Lnni.ioii » kuebd; Visa: 6ou>>>iüir 6. >c. IVieoer Xeitaux, 8tet»o»pl. 867. Herausgeber: Küui-I kxpoäitioii ckos vresäoer ckouru»!«, llrvsüvo, blorieostrnses blo. 7. Nichtamtlicher Theil. Ueberstcht. Lelegraphische Nachrichtn». Zeitna-Sscha». (Bayrische Leitung. — Pesther Blätter über die ungarische Frage.) Lagesgeschichtk. Dresden: Revue vor Er. Majestät dem König«. — Wien: Der Kaiser nach Ischl. Be rufung der NationSuaiversttät der Sachsen. — Lara: Dtenstjubiläum deS Freiherrn v. Mamula. — Ber lin: Der König Elbftrombausachen und Schiff- fahrtSpolizei. Herr v.BtSmarck. — BreSlau: Re- dacteur vernommen. — Posen: Die ErzbischofSwahl. — Bamberg: Knabenseminar. — Stuttgart: Minister v. Varndüler. Staat-Minister Frhr. v. Beust. — Bom badischen Obrrrhein: Die Wahlen. — Kassel: Der Kurfürst. — Darmstadt: Dir Köni gin von England und der König von Preußen. — Schwerin: Die Telegraphenconferenz. — Wies bar gen: Untersuchung wegen Abhaltung einer verbotenen Versammlung. — Gotha: Die Polizeibeamten. — Hamburg: Reorganisation d«S BürgennilitärS bean tragt. — Pari-: Die Taufe des portugiesischen Prin zen. AuS Lyon, Marseille und Saigun. Die Ma jestäten in Biarritz. Beförderungen in der Marine. — Kopenhagen: Die Verhandlungen Hansen'S mit Herrn v. Bismarck. — Konstantinopel: Aufhören der Cholera. Die Schuld. Feuersbrunst. Englische Prinzen erwartet. Daud Pascha. — Capstadt: Der Krieg der BasutoS mit dem Uranienfreistaat —New- Bork: Die Führer her Rebellion. Verhaftung. Baum- Wollzufuhr. Entlastung von Generälen. — LIurbec: ParlamentSverhandlunqen. Lchlelwifl-Holftei« (Herzog Friedrich. Die Kosten der österreichischen Truppen. Eingabe holstrinscher Stände mitglieder an die Bundesversammlung. Die Haltung deS holsteinschen Adel» und eine Zuschrift an die Con- vocanten der Versammlung ständischer Abgeordneten.) Wrnrnuuuaru, Lersetzuuge» rc. 1« äffentl. Dienste Dresdner Nachrichten. Prvvivzialm.chrichteu. (Schneeberg. Budisfln.) Telegraphische Nachrichten. Wien, Sonnabend, 0 September. Aeldmar schaUirutnant v. Tablenz und sein CivtladlatvS, Hofrath v. Hofmann (aut dem Ministerium det Auswärtigen) reifen nächsten Montag, spätestens Dienstag von birr nach Holstein ab und werden einen oder zwei Lage in Berlin verweilen. Arhr v. Halbhubrr bleibt behufs Uebergabr der Geschäfte allenfalls noch vierzehn Tage in Holstein und geht hierauf nach Wien. Altona, Sonnabend, S. September. AuS Neu münster wirb gemeldet, daß die daselbst gestern abg'haltene Delegirteuvrrsammlung der Schleswig- Holstein Vereine ihre volle Uebrreinstimmung mit der, von den in Kiel am 6 d. M. versammelten hoitzeinschrn Ständemitgliederu abgegebenen Er klärung beschlossen hat. Gleichzeitig fordert die Deleglrtenversammluug in einer sehr kräftigen Resolution an das deutsche Volk zur Wahrung der Rechte und der Freiheit Deutschlands auf. New-Dork. 31. August, Abends. WechselcourS auf Loudon 157H; Goldagio 44k; BondS 107; Baumwolle 43. Dresden, 9. September. Die „Baherische Leitung" vom 7. September ent hält Folgende»: „Die Wiener „Debatte" bringt nach der „Bosstschen Leitung', und nach Miltheilungen, die sie selbst erhalten haben will, Verschiedene» über die Bcra- thungrn, di« zwischen den deutschen Mittelstaaten gepflogen werden über die Haltung, welche die letzter» angesicht» der Gasterner Ucbercinkunft annehmcn sollen. Die „Debatte" überhebt un» jede» nähern Eingehens auf diese Angaben durch ihre eigne Erklärung, daß sie selbst denselben keinen Glauben betmessen könne. Wir können ihr dazu nur Glück wünschen und rathen, dergleichen Mel dungen gegenüber in ihrem Unglauben zu beharren. Im vorliegenden Falle thut sie um so bester daran, als dir Minister der Mittclstaaten über ihre Besprechungen an derweitig sicherlich nichts witgetheilt haben. Im Allge meinen nur sprechen wir hier unsre Ueberzeugung dahin auS, daß die k. bayerschr Regierung — und wir glauben hinzusetzen zu können, auch die Regierungen von König reich Sachsen und Großherzogthum Hessen — festhalten werden an dem Standpunkte, den sie mit ihrem beim Bunde gestellten Antrag vom 27. Juli d. I. eingenom men haben. Hiermit glauben wir genug gesagt zu baben, um uns ein- für allemal jeder Antwort auf weitere falsche Angaben, wie diejenigen, um die e» im gegenwärtigen Falle sich handelt, künftig al» überhoben betrachen zu dürfen." In den neuesten Pesther Blättern finden wir mehrere beachtenswerthe Stimmen in Bezug auf die ungarische Frage. Wir erwähnen folgende: Im „Pcsti Naplv" constatirt Baron Kemcnyt mit Befriedigung, daß die Re gierung, den bestehenden Verhältnissen Rechnung tragend, sich dafür entschieden habe, mit correeter Einberufung deS Reichstages den ersten entscheidenden Schritt au» dem Provisorium zur Legaluät zu thun. Er hoffe, daß auch jene Patrioten, die wegen der Beibehaltung deS Comi- tatSprovisoriumS verstimmt sind, e» fühlen werden, daß der Lwang der erceptionellen Verhältnisse ein Opfer von ihnen fordere. „Die ernannten Oberzespane haben, in dem st« im Provisorium eine Stelle annahmen, dem öffent lichen Wohle ein Opfer gebracht, welche», falls nicht ein Geist der Versöhnung unter un» herrschen sollte, leicht mißverstanden werden könnte. Würden sie ohne Unter stützung gelassen, so könnten die Schwierigkeiten Hinder nisse, die Hindernisse aber die Stockung herbelführen." — „Pestt Hirnök" führt bittere Klagen über den Ton, welcher von den Wiener centraltstischen Blättern in der Polemik gegen die ungarischen Journale und Re- gierungSmänner sich bemerkbar macht, über die „Aus drücke", welche von bedeutenden Organen anderer gebil deter Nationen niemals, „nicht einmal in den blutigen Tagen der Völkerkricge", gebraucht wurden. „Hirnök' glaubt, daß e» der Mangel an Argumenten sei, welcher die Maßlosigkeit einiger Organe so fihr steigere. — „Hon" bespricht die Mitthcilung eines Wiener Blatte», daß die Regierung beabsichtige, ihre Action mit dem Ein bringen de» Octoberdiploms und des Februarpatent» am ungarischen Landtag zu beginnen. Nach einer leisen An deutung, daß eine Verfassung (die vom 4. März 1849) als „undurchführbar" erklärt und ohne weitere Forma lität zurückgenommen wurde, erklärt das Organ der Be- schlußpartei den von der Regierung beabsichtigten Weg für nicht opportun, da es dem Landtage nicht rrnfallen werd«, mit der Feder in der Hand die österreichischen Diplome und Patente zu corrigiren. Andererseits sei eS von dem Landtage nicht zu verlangen, daß er aus eigener Initiative da» Messer an die 1848er Geietze lege. Der einzig correcte Weg sei der, daß die Regierung, welche gegen die volle Zweckmäßigkeit der 1848er Gesetze Einwendungen erhebe, selbst in correeter Forrnulirung jene Modlficirungen der 1848er Gesetze dem Landtage vorlege, welche sie für nothwendig hält, dies jedoch unter der Voraus>etzung, daß, wenn eine neue Vereinbarung nicht zu Stande komme, da» früher sanctionirte Recht zu bestehen habe. Tagesgeschichte- ^iZ Dresden, 9. September. Heute Vormittag fand vor Er. Majestät dem Könige die übliche Revue nebst Schieß übung der Artillerie auf deren Erercirplatze statt. Hierzu waren: zwei Brigaden je zu 2 Fußbatterien » 4 Stück gezogenen stpsündern, eine Brigade zu 2 Fußbatterien » 6 Stück I2pfündtgen Granatkanonen, eine Brigade zu 2 reitenden Batterien, ä 4 Stück 12psündigen Granat kanonen und die Pionnicr- u. Pontonierabtheilung aus- grrückt, sowie außerdem eine Batterie von 3 Stück 32pfündigen und 3 Stück 16pfündigcn Mörsern aufge stellt. Er. Majestät geruhten nuch beendigter Uebung Feuilleton. K. Hoftheater. Der gestrige Theaterabend (8. Sep tember) brachte vier Piecen, darunter eine Novität und eia neueinstudirte» Werk. Die letzten, waren: „Eine Braut vom Lande", einactige» Lustspiel nach Frau v. Weißenthurn, und „DeS Goldschmieds Töchter lein", alldeutsche- Sittengewälde in zwei Acten von E. Blum, und gaben zugleich Gelegenheit zu einem ersten theatralischen Versuche, indem Fräulein Ida Porth, Tochter unser» hochgeschätzten Kunstveteranrn, in den ge nannten Stücken da» Baucrmädchen Käthe und die Wal- purgi» darfiellte. Um zuvörderst über den äußern Er folg zu berichten, so war derselbe ein überaus günstiger, denn reicher Applau» und Doppelhervorruf wurden der Kunstnovize nach jedem Stück« zu Theil. Fräul. Porth bringt für ihren künftigen Beruf Jugend, ein gute» Sprach organ und eine sehr empfehlend« Persönlichkeit mit, und zu diesen Naturgaben gesellen sich wohlgeloitete Vorstudien. Die T^ebütanttn ging mit Derständniß an die Lösung ihrer Aufgaben und sonderte nach Sprach« und Haltung da» Bauermädchen von der Goldschmiedstochter in lebend kenntlichen Lügen. Recht sehr zu loben ist an Fräulein Porth die Deutlichkeit der Rede und da» AuSsichherauS- gehen, bet Anfängerinnen eine nicht gerade häufige Er scheinung. Daß indeß die Roll« der WalpurgiS eine noch tiefere Beseelung zuläßt und daß namentlich in Bezug auf Gestikulation von der junge« Schauspielerin, die zu nächst in Leipzig ihre künstlerisch« Thätigkeit üben wird, «och wettere Studien zu machen find, darf nicht unerwähnt bleibe«. „Eine Braut vom Lande" ist, um die» nach träglich zu bemerken, ein« Lühnrnarbett ohne velaag und würde vor G. Freytag'S „Technik d«S Drama»" schwer, ltch Staad halte«, und was „DeS Goldschmieds Lisch« ter lein" betrtsft, so Hal diese» alldeutsche Sitte ngemäldr wohl manchen anheimelnden Lug; doch kann man nicht sagen, daß das zum Grunde liegende schöne Gedicht über all mit Geschick benutzt worden wäre. In dem Weißen, thurn'schen Lustspiel waren eS namentlich die Herren Winger und Porth (Kaufmann Bilau und Buchhal« ter Grundmann), welche durch verständnißvolles und kor rektes Spiel hervortraten, während in C. Blum'S Sit» tengemälbe — neben Herrn Winger als Goldschmied Bronnrr — Herr Koberstein fleißig bemüht war, den frommen Pilger und feurigen Ritter in der Charakteristik scharf auseinander zu halten, obwohl das Liebhaberfach nicht die Bahn zu sein scheint, auf welche das Talent deS strebsamen Schauspieler» htnwetst. k. Literatur. Die „Israelitischen Novellen" von vr. Hermann Schiff, Leopold Kompert und Andern (Hamburg, I. P. Fr. Eugen Richter) liegen un» bis zum vierten Bande vor. Daß die Verlagshandlung ge rade Schiff und Kompert für die specielle Schilderung jüdischen Lebens gewählt hat, zeugt von guter Umsicht, denn diese beiden Erzähler ergänzen sich gegenseitig. Wäh rend in L Kompert'- Darstellungen da» Zarte, Innige und Pietätvolle vorwaltet, besitzt H. Schiff zur rechten Zett auch die Gabe, die Sache scharf, witzig und humo ristisch anzusaffen; Bride aber kennen da» Terrain, auf welchem die Geschichte« spielen, bi» inS Einzelnste. In de« vorliegenden beiden Heftchen begegnen wir zwei No vellen von H. Schiff, betitelt: „Die wild« Rabbizin" und „Selbstbekenntnisse eine» GefinnungSflohS". Man wird jedenfalls der letzter« Geschichte, deren Titel übrigen- nicht gut gewählt ist, den Vorzug etnräumen, denn sie erfreut «nd erhebt, während „die wilde Rabbizin", in der eia moralisch häßliche» Weib und ein« Nriastädtische neutSraelttisch« Gewissenlosigkeit geschildert wird, herab, stimmt. Daß da» Sittenbild mit leben« kenntlichen und den versammelten Truppen Allerhöchstere Zufriedenheit über deren Haltung und die dargelegten Leistungen zu erkennen zu geben. Wien, 8. September. (W. Bl.) Er. Maj. der Kaiser ist gestern Vormittag von Laxenburg nach Wien gekom men, empfing vor Beginn der allgemeinen Audienzen den EtaatSminister Grafen Belcredi, nahm den Vortrag de» Finanzministers entgegen und er.heiltevon 10 bi» Hl Uhr an 60 Personen, darunter den m letzter Leit ernannten Obcrge- spanen, Audienzen. Nachdem Se. Majestät noch mehrere Genciäle empfangen, hatten auch Graf Moritz Esterhazy und Herr v. Majlath Audienz. Nachmittags ist der Kaiser nach Ischl abgereift. — Der NattonSgraf der Sachsen, Herr Konrad Schmid, beabsichtigt, wie der „Ostd Post" gemeldet wird, nach seiner Ankunft in Hermannstadt sofort die Nativ nS- universität der Sachsen zu berufen, um in ihr daS Verhalten der deutschen Gemeinde in Siebenbürgen gegen über den neuen Verhältnissen einer allseitigen Berathung zu unterzichen und aus diese Weise ein gemeinsames Vor gehen aller sächsischen EinzclncommunitLten zu crzielcn. Als NattonSgraf ist er dazu nach dem Gesetze vollständig berechtigt und bedarf nicht erst der Genehmigung oder vor gängigen Zustimmung de« königlichen Guberniums oder der Hofkanzlei. >zara. (Oss. D.) Zur Feier der Vollendung de» fünfzigsten DienstjahreS deS Civil- und Militärgouver neurs von Dalmatien, FML. Frhrn. v. Mamula, haben sich am 1. d. M. in Zara zahlreiche Deputationen, in denen alle Klaffen der Geselfichasl vertreten waren, be glückwünschend zu dem verehrten Jubelgreise begeben. Zur bleibenden Erinnerung an den schönen Tag begrün dete der LandcsauSschuß eine Stipenbienstiftung, die für alle Zeiten den Namen Sr. Ercellenz tragen wird und deren Ergebnisse zur Förderung landwirthschafllicher Stu dien bestimmt find. Die Municipalität hat zu demselben Zwecke eine bedeutende Summe gewidmet. Die Freude Er. Ercellenz erreichte den Gipfelpunkt, als von dem ersten Generaladjutanten deS Kaisers das nachstehende Telegramm eintraf: .Wien, 31. August 1865. Se. Majestät der Kaiser baben mich allcrgnLdigst beauftragt, Ew. Ercellenz zur Vollendung ver dienstlicher fünfzigjähriger Wirksamkeit zu beglückwünschen; aus Anlaß dieser Solennität haben Se. Majestät gleichzeitig anzu ordnen geruht, daß zur bleibenden Erinnerung an Ew. Ercellenz im Königreich Dalmatien das Fort auf dem Nondoni-Fel- bei Eatlaro fortan den Namen .Fort Mamula' zu tragen hat." ii Berlin, 8. September. Sc. Maj. der König hat heute Morgen an den Manöver» der Berliner Garnison thetlgenommen und wird morgen früh den Manövcrn der in Potsdam garnisonirenden Gardercgimenter beiwohnen. Bis Ende dieses Monats wird Se. Majestät hier bleiben und am 30. September zur Geburtstagsfeier Ihrer Maj. der Königin Augusta wieder in Baden anwesend sein. — In den Ministerien des Auswärtigen, des Han dels und der Finanzen ist, wie früher bereits gemeldet worden, infolge bezüglicher Beschwerden der Berliner und Magdeburger Kaufmannschaft beschlossen worden, die Be arbeitung der Elbftrombausachen und der Schiff- fahrtspolizet dem Oberprästdcnten v. Witzlcbcn unter Zuweisung der erforderlichen technischen Hilfsarbeiter zu übertragen. Der gedachte Obcrprästdcnt ist angewiesen worden, den jetzigen niedcrn Wasserstand zur sofortigen Aufstellung des CorrcctionSprojects aufzustellen, die er forderlichen Fonds zu beantragen und diejenigen Correc- tionSarbeiten sofort vorzunehmen, welche ohne Vorberei tung und mit den bereitstehenden Fonds unternommen werden können. — (N.-Z) Der Ministerpräsident v. Bismarck ist heute Abend hier eingetrofsen und wird sich morgen Mit tag nach Schloß Babelsberg begeben. * BieSlau, 8. September. (Tel.) Auf Requisition des köntgl. Obertribunals wurde der Redacteur der „Breslauer Zeitung", Herr Stein, vom Stadtgericht dar über vernommen, ob mehrere Artikel, welche in der „Breslauer Leitung" unter der Uebcrschrift: „Aus dem Abgeordnetenhause" erschienen waren, von dem Appella» lionSgrrichtSvtccpräfldentrn v. Kirchmann herrührtcn. Herr Stein antwortete verneinend. fein psychologischen Lügen auSgcstattet ist, soll nicht ver kannt werden, wie denn auch diese neuen Arbeiten Echiff'S durch Kürze, Klarheit und Durchsichtigkeit des Slils sich vortheilhast auszeichncn. Als Anhang findet man noch: „SchabbrSschmuh der Familie Absatz", humoristisch-poli tische Gespräche auS den Jahren 1850—1851, die kern» haft witzig gehalten sind. p. * Ein zeitgemäßes und geistig anregendes Merkchen „Be trachtungen über da» Wesen der christlichen Re ligion" wurde jüngst von M. Guizot durch die Hassel» berg'sche Verlagshandlung in Berlin veröffenilicht. Der Verfasser bemerkt in Beziehung auf die Angriffe gegen die christliche Religion, sie werde diese Probe überdauern, wie sie so viele andere überdauert habe. Sie wäre nicht gött lichen Ursprungs und göttlichen Wesen», wenn sic sich nicht den verschiedenen Formen der menschlichen Gesell schaft anpassen und ihnen, bald als Führer, bald al» Stühe, in allen ihren glücklichen oder unglücklichen Wech selfällen dienen könnte. M. Guizot'S „Betrachtungen" sind in vier Serien getheilt. In der ersten, welche da vorliegende Bändchen bildet, thut der Verfasser dar und stellt fest, waS nach seiner Ansicht da» Wesen der christ. lichen Religion ist; da» heißt die natürlichen Probleme, denen c» entspricht, die Grunddogmrn, durch welche diese Probleme gelöst werden, und die übernatürlichen Thal sachen, auf welchen diese Dogmen beruhen, die Schöpfung, dir Offenbarung, di« göttliche Eingebung der heiligen Schrift, Gott nach der Bibel, Jesu» Christu» nach dem Evangelium. — Es muß theologischen Zeitschriften über lasten bleiben, das Echriftchrn spectell zu beurthrtlen; hier sollte nur in Kürze auf selbige- aufmerksam gemacht werden. s AuS Berlin schreibt man, daß daselbst der Bau eine» Gebäude» für «la« Rational-alerte im Laufe Posen, 7. September. Ueber die hiesige Erzbischof»« Wahl bringt der „Dziennik pozn." jetzt einen langen EingangSartikcl, der allem Anschein nach von sehr unter richteter Seite kommt. ES wird darin zunächst bestätigt, daß die beiden Capitel der Regierung sechs Candidaten vorgeschlagcn haben, diese Candidatenliste von der Regie- rung aber weder zurückaegcbcn, noch sonst den Capiteln von dieser Seite eine Erklärung zugegangcn ist, obgleich die vorgeschricbcne Frist zur Vornahme einer neuen Wahl bereits längst verstrichen. Der Artikel erwähnt die ver- schiedcnen Gerüchte, welche in dieser Angelegenheit die politischen Blätter, namentlich rücksichtlich der Person de» Grasen LedochowSki, beschäftigt haben, und kommt zu dem Schluß, daß sich daraus das Resultat ziehen lasse, die ganze Candidatenliste Paste der Regierung nicht, sie trage jedoch Bedenken, alle sechs Namen zu streichen, sondern ziehe cs vor, im Einvernehmen mit dem heiligen Stuhle zum Ziele zu kommen, und würde M't der Berufung de» Grafen LedochowSki auf den hiesigen erzbischöflichen Stuhl einverstanden sein, wenn der Papst sich dafür seinerseits zu einigen Concessioncn herbetlicße. Es wird schließlich versichert, daß man gegen die Qualifikation deS Grasen LedochowSki nichts habe, sondern es sich allein um die Wahrung der Rechte der Capitel handle. UebrigenS gäbe es nur zwei Wege zur Erledigung der Wahlfrage: ent- weder die Aufrcchthaltung der Wahl der Capitel oder die diScretionäre Entscheidung deS heiligen Stuhl», welchem die Verhältnisse der Diöcesen hinlänglich bekannt seien. Bamberg. 6. September. Da» hiesige „Pastoralblatt" meldet, daß der Erzbischof von Bamberg zur H-ranbil- dung würdiger Priester auch ein Knaben lern «nar ge gründet hat, das mit dem Siudicnjahr 1865/66 eröffnet werden wird. Demselben sind die untern Räumlichkeiten des Ernestinischen Clericalsiminar» zugewiesen, und un terhalten wird es aus den Ueberschüsten dieser Anstalt. Stuttgart, 7. September. (A. L.) Der Minister de» Auswärtigen, Frhr. v. Varnbüler, ist gestern von Ba den zurückgekchrt, wo cr wegen der Gotthardsbahn eine Zusammenkunft mit dem badischen Minister, Freiherrn v. Roggcnbach, und einer schweizerischen Deputation hatte. Bei seiner Rückkunft traf cr den königl. sächsischen Mi nister v. Beust, welcher ihn auf der Rückreise von Mün- chcn nach Baden besuchte und in Gesellschaft des königl. baycrswcn Gesandten, Grafen v. ReigerSberg, bei ihm zu Mittag speiste. Vom badischen Obrrrhein, 7. September. (Fr. Pz.) Die am 4 d. M. geschlagene Wahlschlacht hat, wie kauin eine zuvor, die größte Erbitterung zweier leiden schaftlichen Parteien bis zur Evidenz bewiesen; unsre Bevölkerung ist mehr zerklüftet, als es zur Zeit der un seligsten Revolution war. Die Regierung muß anerken nen, daß ihr ein großer und wahrscheinlich nicht der schlechteste Theil des Volkes feindlich gegenübersteht. Hat sich auch, waS man schon lange wußte, ein liebergewicht der fünf größten Städte des Landes zu Gunsten der Regierung herausgcstcllt, so zeigte doch die Landbevölke rung, über deren Abstimmung noch keine genaue Resul tate vorliegen, in sehr vielen Bezirken die entschiedenste Hinneigung zu den kirchlich Conservativen, ja auch klei nere Siädte, wie Meersburg, Engen, Oberkirch, Zell, Ettlingcn, Rastatt, Schwctzingcn, Buchen, Walldürn, Tau- berbi;chofsheim schlossen sich ihnen vollständig an, und andcrc Städte, wie Konstanz, Bruchsal, waren getheilt. Kastel, 7. September. (Fr. I.) Der Kurfürst ist vollständig hcrgestellt und hat bereits das Theater wieder besucht. Darmstadt, 6. September. Nach der „Darmst. Ztg." wurde der König von Preußen h>utc bei seiner An kunft von der Kronprinzessin von Preußcn und dem Prinzen und der Prinzessin Ludwig am Bahnhofe empfangen. Der König fuhr darauf in das großherzogl. Palai», wo die Königin von England und der Großherzog vom Schloß Kranichstein eingetrofsen waren. Nach einer halb« stündigen Unterredung fitzte der König seine Reise nach Frankfurt fort. Die Königin von England fuhr Abend» gegen 8 Uhr mit einem Erlrazug der Main-Rheinbahn Weiter. Schwerin, 6. September. (H. N.) Auf der hier d. M. noch in Angriff genommen werden soll. Zum Bauplatz ist da- noch fiei gebliebene Terrain deS für da neue Museum erworbenen Grundstücks auSersehen wor den, und zwar der nach dem Wasser zu belegene nörd liche und nordwestliche Theil desselben. Der Kosten anschlag beläuft sich auf 998,270 Thlr. und ist die Dauer des Baues auf sieben Jahre veranschlagt. -j- In München kommt die Gemäldesammlung des Grafen v. Schönborn - Wiesentheid im Lause des Octobers zur Versteigerung. Dieselbe enthält meist Weike neuerer Künstler, darunter Arbeiten von Peter Heß, Reinhard, Baron GroS, de Kcyser, Koch, David, Angelika Kaufmann u. s. w. -s In Regensburg ist die St. Cassiankirche, eine» der ältesten Gotteshäuser der Stadt, restaurirt worden. Ursprünglich eine romanische Basilika, wurde die» Ge bäude später in eine gothische Kirche verwandelt und eine Umgestaltung in der Mitte des vorigen Jahrhundert» ward im Rococogeschmack auSgeführt. Die neueste Re stauration batte nun die schwierige Aufgabe, letztere Ver stümmelung möglichst zu beseitigen. « Die berühmte Sängerin Pauline Viardot-Gar- cta, di« vor einigen Jahren auch auf der Dresdner Hof bühne noch al» Gast erschien, ist gegenwärtig als Ton- dichtertn aufgetreten, indem sie zwölf Gedichte, welche vo« Fr. Badenstedt au» dem Russischen übersetzt wurden, com« ponirt hat. Man rühmt an den Liedern die Eigenartig keit und sichere AuSdruckSsorm. * Von der Zeitschrift „Deutscher Dichtergar- te n", welche, wie schon der Name besagt, der Poesie ihre Spalten widmet, liegen sechs Nummern vor. Friedrich Rückert, Adolph Stöber und andere bekannte Namen b«- «heiligen sich an de« jungen Unternehmen.
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