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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 16.12.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-12-16
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190812168
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19081216
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19081216
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1908
- Monat1908-12
- Tag1908-12-16
- Monat1908-12
- Jahr1908
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 16.12.1908
- Autor
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Riesaer G Tageblatt ««d A«rrrgrr (WeblM md Hychch, FemIPr-ihfiM ^a, b qt .» ,» ^VMlSD^llU N-.«- für die König!. AmtShaupLmannsHast Großenhain, das König!. Amtsgericht und den Rat der Stadt SUe^ sowie den Gemeinderat Gröba. 2S2. Mittwoch, 16. Dezember 1908, oveodS. 61. Jahrg. An» gut« Kladeele-Aier feiern, also an einem Datum, dar den während der letzte« Jahre feiten» vieler öffentlicher Korporationen, insbesondere de» Handel» und Gewerbe», für ein« eventuelle Festlegung de» Osterdatum» gutachtlich geäußerten Wünschen gau vorzüglich entspricht. Der erst« Pfingstfriertag fällt dem- «ntsprechend auf den 30. Mai, also auf die Wende der Frühling»- und Sommer»-, der Flieder- und der Rosenzeit. Sonnen- und Mondfinsternisse ereigne» sich im kommenden Jahre je zwei, von denen aber leider nur die erste Mond finsternis in Sachsen sichtbar sein wird. Sie ist eine totale und tritt in der Nacht vom 3. zum 4. Juni ein, beginnend 12 Uhr 45 Minuten und endigend 4 Uhr 14 Miuuteu. Sie kann bei un» in ihrer gesamten, über eine Stunde dauernden Totalität beobachtet werden, wa» um so erfreu licher erscheint, al» e» der jetzigen Generation bet un» mehrere Jahre lang nicht mehr vergönnt gewesen ist, ein solch interessante» himmlische» Schauspiel durch eigne An- schauung in seinem Verlaufe verfolgen zu können. Große» Interesse wird die Astronomie im kommenden Jahre dem Wiedererscheinen de» Halleyschen Kometen zuweudeu. G» läßt sich aber noch nicht sage», ob der berühmte Komet wieder in so glänzender Erscheinung sich zeigen wird, wie in früheren Jahrhunderten. — Eine wichtige Aenderung der Verordnung zur Aus führung der Gruudbuchordnung ist kürzlich, so schreibt der Pirn. Snz., vom Kgl. Justizministerium angeordnet worden. Hiernach ist von jeder Eintragung eine« neuen Eigentümer» sowie von jeder Bereinigung, Zuschreibung oder Abschreibung die Steuerbehörde und, wenn da» Grund stück mit staatlichen Gefällen, di« auf PrtoatrechtStiteln beruhen, .belastet ist, die zur Verwaltung de» Jntradeein- kommen» und der nutzbaren Rechte de» StaatSfiSku« zu ständige Untersteuerbehörde kostenfrei zu benachrichtigen. Die Steuerbehörde ist ferner zu benachrichtigen von der Eintragung solcher AlurstückSteilungen oder FlurstückSver- schmelzungen, bei denen Uebertragungen auf andere Grund buchblätter oder Ausscheidungen au« dem Grundbuch« nicht stattfinden. Kann eine im Flurbuch« nachgetragene Flur- stückSveränderung, die der Eintragung in da« Grundbuch bedarf, au» Gründen irgendwelcher Art nicht in da» Grund buch eingetragen werden, so ist die» der Steuerbehörde unter llebersendung der Grundakten mttzuteilen. Wird bet einem Rittergut ein neuer Eigentümer eingetragen, so ist die zu ständige AmtShauptmannschaft hiervon kostenfrei zu be nachrichtigen. —* Ein Internationaler Kongreß für a nge- wandte Photographie in den Wissenschaften und der Technik soll im Juli 1909 anläßlich der Internatio nalen Photographischen Ausstellung zu Dresden statt finden. Während des Kongresses sollen von namhafte« Vertretern der verschiedenen wissenschaftlichen und techl- Nischen Kreise zusammenfassende Borträge über die viel fachen Anwendungsmöglichkeiten der Photographie auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens gehalten werden. Des weiteren sind Tiskussionen unter den Vertretern der einzelnen Fachwissenschaften vorgesehen. Meißen. Für di« Brauchbarkeit sogenannter Polizei hunde spricht auf» neue folgender Vorfall: Bei der Er mittelung de» Einbrecher», welcher in der Restauration „Zur Garküche* au» verschlossenen Behältnissen 729 Mark erbeutete, hat sich auch der Polizeihund „HarraS* wesent liche Berdienste erworben. Der Hund wurde nach dem Dachboden geführt, wo der Einbrecher genächtigt hatte, kaum hatte da» Tier die Lagerstätte beschnuppert, al» e» die Spur durch eine Dachluke anzeigte, durch welche der Täter auch nur seinen Weg genommen haben konnte. Am Tatorte hatte der Einbrecher zwei Dietriche liegen ge lassen. Der mutmaßliche Täter war in Haft genommen worden, doch leugnet« er die Tat hartnäckig. Nun wurde er unter eine Gruppe Personen gestellt, und nach Witterungs ¬ wiegende Mehrheit des sächsischen Volkes das Treiben der Parteien in der Wahlrechtsfrage gründlich satt hat und am unwilligsten dann sein wird, wenn die Reform nach jahrelangem Warten abermals verschleppt wird. — Die Kaiserlich« Oberpostdtrektiou Dresden gibt bekannt, daß am Sonntag, den 20. Dezember die Annahme- und vu»gab«schalter bei den Postanstalten von 8 bi« 9 Uhr vormittag« und von 11 Uhr vormittag« bi« 1 Uhr nachmittags für den Verkehr mit dem Publikum geöffnet find. Sm 1. und 2. WeihnachtSfetertag find di« Schalter allgemein wie an Sonn- und gesetzlichen Feier- tagen geöffnet. — Di« Stollenbäckerei ist jetzt lebhaft im Sange. In den Bäckereien und Konditoreien liegt da» duftende Gebäck aufgeschtchtet und zieht Augen und Nasen der Kauf lustigen auf sich. Für die Familie bildet der Tag de» Stollenbackens einen der wichtigsten in der Vorbereitung auf da« Weihnachtsfest. Jene« würzige Aroma, da» frischem Gebäck entströmt, erfüllt dann die Wohnräume upd erregt den Appetit. Für die Hausfrau bedeutet der Tag de» Stollenbacken» immer eine ziemliche Aufregung. — Da» Färben der Wursthüllen ist nach der Bekanntmachung de» Reichskanzler» vom 4. Juli 1908 mit Ausnahme der Gelbfärbung der Wursthüllen solcher Wurst arten, bei denen die Gelbfärbung herkömmlich und ohne wettere« al« künstliche erkennbar ist, vom 1. August diese« Jahre» ab verboten. Die vorstehende Ausnahme be zieht sich lediglich auf die süddeutschen sogenannten Gelb würste. Da dies« Vorschriften in Interessentenkreisen noch nicht genügend bekannt sind, so wird zur Vermeidung von Nachteilen, die durch strafrechtliche Verfolgung etwaiger Zuwiderhandlungen gegen diese Bestimmungen entstehen, hiermit darauf noch besonder« htngewiesen. — Da« Königliche Ministerium de« Innern hat die Vornahme weiterer Sammlungen zugunsten der Brüderanstalt mit RettungShau« zu Moritzburg für da« Jahr 1909 genehmigt. — vom Vorstand de« Vereins sächsischer Richter und Staatsanwälte wird folgendes ver öffentlicht: DaS „Leipziger Tageblatt* bringt in seiner gestrigen Nummer die Nachricht, daß die Erklärung, die der Verein Sächsischer Richter und Staatsanwälte auf dem Richtertage zu Chemnitz am 15. November beschlossen hatte, Er. Exzellenz dem Herrn Justizmintster Dr. von Otto vor- her zur Kenntnisnahme und Genehmigung vorgelegt worden sei. So unglaubhaft die« schon au sich ist, möge e« doch noch ausdrücklich al« unzutreffend festgestellt werden. Die Erklärung ist erst am Vormittage de« 15. November kurz vor Eröffnung de« Richtertage» endgültig in ihre Fassung gebracht und weder vör der in nichtöffentlicher Sitzung stattfindenden Beratung de» Richtertages, .noch vor ihrer Veröffentlichung in den Zeitungen dem Herrn Justizminister bekanntgegeben worden. Die Unterlassung der vorgängigen Mitteilung beruhte sogar auf einem ausdrücklichen Beschlüsse deS Bertretertage». — Vom kommenden Jahre 19 09 plaudert da» „Chrm. Tgbl.*: E« ist auch Henle noch trotz aller Fortschritte auf allen Gebieten unmöglich, selbst naheliegenden zukünftigen Zeiten ein sichere» Prognosttkon zu stellen. Ueber eine» aber sind wir sicher orientiert, über di« meisten Le- gebenheilen und Erscheinungen, die von astronomischen Ge setzen abhängig find. Darnach ist da» Jahr 1909 ein Gemeinjahr, da» dem Jahre 5669/70 der Juden und 1326/27 der Mohammedaner entsprich,. Die Jahre»zeiten weisen solgende Anfänge auf: Da» Frühjahr wird am 21. März 7 Uhr vormittag«, der Sommer am 22. Juni um 3 Uhr früh, der Herbst am 23. September um 6 Uhr nachmittag« und der Winter am 22. Dezember um 12 Uhr mittag« beginnen. Da der erste Frühling»vollmönd Mon- tag, den 5. April eintrttt, werden wir Ostern am 11. April Auf dem staatlichen Waflerbauhofe in Prötzel sollen Souuabeutz, tze« IS. tz. M., da« vor«. 1« Uhr ab 2 alte Schaluptzru, Kahrstege, Kahrtzieleu, vaukarreu, vöschuvtzStretztze«, Aschrkästeu, Pfosten, Leins nutz Giseuzeug a. a. m. gegen sofortige Barzahlung unter den vor Beginn der Ausbietung bekanntzugebenden Bedingungen Versteinert werden. Meitze«, den 14. Dezbr. 1908. Königl. Stratzr«, nutz Waffer-Vauiuspekttorr I Da» Riesaer Tageblatt erschein jede« Ta, abend» mtt «»«nähme der Emm. und Festtag«, »tertelstthrttcher Bez»,»Preis bei Abholung in der Expedition in Mesa 1 Mark vv Psg., durch unsere Trüger srck in» Hau» 1 Mark öS Psg., bei Abholung am Schalter der kaiserl. Poslanstaltrn 1 Mark SS Psg„ durch den Briefträger sret in» Hau» S Mark 7 Psg. Auch MonatSabonnementS werde» angenommen. «njrtg«l-A>m»hme sür di« Nummer dr» Ausgabetage» bi« vormittag 9 Uhr ohne DewLhr. Rotationsdruck und Verlag von Langer 4 Winterlich in Riesa. — Veschast-stelle: Goethestraße V9. — Für die Redaktion verantwortlich: Edwin PlaSnick in Riesa. Die «atzfchhrklrrte Rr. IIS, autgrst. für Kurl Hölzel i« Weitz, am 22. 3. 08., ist al» verloren angezeigt und wird hiermit für ungtltig erklärt. Der »rmeiutzevorstautz. Der Unterricht i« tzer Gchtfferschule i» Riesa beginnt Mittwoch, den 23. De zember 1908 vorm. 8 Uhr; er wird Mittwoch und Sonnabend im Deutschen Herold «lbstr. 3 abgehalten. ' Der Ortsvoi stand Bobers en, den 15. Dezember 1908. * Ang. Dechert. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 16. Dezember 1908. — Ueber die Wahlrechtsvtorlage und Vie Erste Kammer läßt sich die „Deutsche Dagesztg." saus: „Tie Erste Sächsisch? Kammer hat bekanntlich! die Lahlrecytsvsrlage der Gesetzgebungsdeputation überwie sen, die um einige Mitglieder verstärkt werden ist. Zu diesen Mitgliedern gehört auch Prinz Johann Georg. Den Vorsitz in der Teputation führt der frühere Mini ster des Innern v. Metzsch; zum Berichterstatter wurde der Professor an der Leipziger Universität Geheimrat Dr. Mach gewählt. Bekanntlich steht Dr. Wach nicht auf dem Loden des von der Zweiten Kammer gebilligten Eventualvorschlags, sondern soll geneigt sein, ein be- rufsständrsches Wahlrecht als Ergänzung der allgemeinen Mahlen zu empfehlend Die Deputation der Ersten Kam mer will ihre Sitzungen Mitte dieser Woche beginnen. Es ist so gut wie sicher, daß das Plenum nicht in die Lage kämmt, sich vor Weihnachten mit der Angelegen heit zu beschäftigen. Der Gedanke, Heu Landtag vor Weihnachten zu schließen, ist längst aufgegeben Warden. Nach menschlicher Voraussicht werden die Kammern noch bis Ende Januar tagen. Welche Stellung die Deputation und das Plenum der Ersten Kammer zum Wahlrechts änderungsvorschlage einnehmen werden, darüber gehen die Meinungen sehr auseinander. Ich der Deputation sollen die Freunde und die. Gegner des von der Zweiten Kammer angenommenen Vorschlages sich ungefähr die Wage halten. Was aber das Plenum anlangt, so rech nen Kenner der Verhältnisse «ine, wenn auch ziemlich knappe Mehrheit sür den Vorschlag heraus. Wir sind, wie unsere Leser wissen, durchaus nicht begeisterte Freunde des Vorschlages, glauben aber, daß es höchst bedenklich fein würde, wenn die Erste Kammer dazu kommen sollt«, ihn abzulehnen. Dann würde, wie die Ding? liegen, die Erledigung der Mahlrechtsfrage auf den nächsten Landtag verschoben werden müssen. Das würde wenig erfreulich sein, da! dann der ganze Kampf wieder von Anfang an durchgekämpst.werden müßte. Es läßt sich nicht bestreiten, daß — abgesehen natürlich von der Sozialdemokratie — die überwiegende Mehrheit des sächsischen Volkes, insbesondere des Mittelstands, hinter dem von der Zweiten Kammer angenommenen Vorschläge steht. Tie Erste Kammer wird diese Tatsache nicht unbe rücksichtigt lassen dürfen. Menn sie der Wohlfahrt des Landes dienen will, so wird sie auf theoretische Kon struktion verzichten und einem Gesetze zur Annahme verhelfen müssen, das gewiß, wie alles Menschliche, seine Schwächen hat, aber dem Mittelstände gerecht wird, den Lestaut oes Staates sichert und vor sozialdemokra tischer Ueberflutung schützt." — Tie „Tresdn. Nachr." bemerken dazu: Prophezeiungen sind immer mißlich, namentlich nach den Erfahrungen, die man in der Wahl- rechtsfrage in Sachsen gemacht hat, und wo das Schwan ken der Meinungen das einzig Feststehende gewesen ist. Ein jeder, dem die Reform des jetzt bestehenden Wahl rechts wirklich am Herzen liegt und der seine Ver besserung fördern will, muß sich ernstlich zu dem Ent schluß aufrasfen, das nach Lage der Verhältnisse Erreich bare zu akzeptieren, anstatt infolge dektrinärer Starr köpfigkeit oder Eifersucht gegen Persönlichkeiten das Ganze scheitern zu lassen. Tas Zustandekommen jedes Wahl- gesetzes mit schwacher Majorität — nicht nur des jetzt von der Zweiten Kammer beschlossenen wenig glücklichen Evcntualvorschlages — hat zunächst ernste Bedenken gegen sich, aber die starke Minorität kann für sich mit keinem größeren Rechte in Anspruch nehmen, daß ihre Vor schläge einen besseren Erfolg gehabt hätten. Auch kann nur die Praxis die tatsächliche Wirkung eines Wahlge setzes erweisen. Sicher ist nur das eine, daß die über
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