Delete Search...
Dresdner neueste Nachrichten : 28.07.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-07-28
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193707286
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19370728
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19370728
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1937
- Monat1937-07
- Tag1937-07-28
- Monat1937-07
- Jahr1937
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 28.07.1937
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
27. I<üt M MxS MUUWW Favrgkliliitlt «chi v> ü' w»ur <i i «»Ki 1O72S nstr. rr,!. d.» Illlnk kökli »tollt ö!s ßzgnnoiautä,, Xopt u. fährt-. »c. e Herde. Leies Mia» b«I Wall«. NeuNSd,.Marli? vlöltbrank. LrSr, 4 vleawäad«. Nnslchnttttchniitt. »mich., kl. Ir,I. malm., Mailt», schlauch. <0 m. L SIvlm». ."> ','llti ylcmmluallia^t Nr. 18. L. rrchll. wia, 2chttlerftr.»1 Niki« btachlen Ll« >r« !: LdtoLar e<tolu, «»». Mr Kunst und vr. Hel«» St«»»«, r Dresdner und ld»- « lllaher «»er- tu vandelSltil: und vermtltl« i. B. r»«»dat »tlee lnerrelll». er Mr den Teil . ....Leinen, veranl- etter. S«VS,L vtklorlallrade «». ag: lte, «achrlchte» 7: über Sd OOS. «r. 7 aam, Dresdner Neueste« es «et»,». Mittwoch, 28. Juli 1SS7 4S. Jahrgang Anreiaenoreiie» Grundpreis: dl» rspattlge wm.Zelle im An» 2,«Igen<tli14Npf.,StellengesucheundprivaIr Famlllenanzeigen sNps.,dIers mm breite ww-Ieil« im Text teil l,lvNM. , Nachlaß nach Malstoffel , oder Mengenssaffel 0. Lriefgebühi-für Ziffer- EchristteittlNA» Äerlag und Aavitt-eschDösteüe: NreSden'A^ AerdinandstsgHe 4 anzeigen so Npf. ausschl. Porto. Zur Zett Ist Anrelgenprelsttste Nr. 7 gallig vofianschrlsl:VreSdrn-«.!,Postfach - Fervrvf: onsvettehrSammelnammer24601,Fernverkehr 279S1-279S3 « Telear.; ÄevesteNreSden * Verliner Schrlstleltnng: Lettin M.3S, Morlastr.ir»; Fernruf: Kurfürst9361-9366 Postscheck: vreSdea rost» - Nlchtverlantzt» tklnsenbungen ohne Rückporto «erden weder zurückgesandt noch aufberahri. - 2m Jaffe h-herer Sewan oder LetriebSstSrung haben unsre Lezieher keinen Anspruch auf Nachlirserung oder Erstattung des entsprechenden Entgelts Dresdner Neueste Nachrichten LWL«»L.V«r rs 2,00^ mit Handels« und Industrie-Zeitung Saidmonati.1,00NM. Postbezug monstt^XwNM.rlnschi.sMpfFostgebahren l V chirrzu ZSN-f. ZustestungSgeb.) Nresybandsend.r gär dl« Woche 1,00 RM. Einzelnummer Id Rpf., «Ißerhald Groß.Dresdens IS Rpf. Air. 174 Schwere Zwischenfälle in Nor-irlan- Anschläge aus Üisenbahnbrücke und Zollhäuser an -er Grenze — Japanische Truppen besehen die wichtigsten Orte in -er Umgebung Peipings Schuh der deutschen Mrvngsfreiheit Die neue grundlegende Verordnung zur Sicherung des Brotgetreibebedarfö Bericht unsrer Berliner Schriftleitung Berlin, 28. Juli Die neue Verordnung zur Sicherung des Brot» getreidebebarfS leitet eine grundlegend neue Etappe der deutschen Getreidewirtschaft und Ernährungs- ,olitik ein. Sie bestimmt tm wesentlichen, daß alles Brotgetreide, mit Ausnahme des eigenen Bedarfs -iir Vrotnahrung, Deputate und Aussaat, vom Er» >euger zur Sicherung der deutschen Brotversorgnng ebznliesern ist. Die Verftitterung von Brotgetreide ist zrundsätzltch nicht erlaubt. Die Beiordnung ist et» »attonalpoli tisch es Ereignis erster Ordnung. Mit der''Wirtschaftsführung nach nationalsozialistischen Grundsätzen ganz allgemein, mit )em ViersahreSplan im besonderen ist der deutschen Landwirtschaft eine entscheidende Aufgabe zugefallen: die Sicherung der Ernährung. Dabet ist der Begriff Ernährung in weitestem Umfang zu verstehen als Ernährung durch Brot, Fett und Fleisch, was wiederum die Fütterung brA Viehes in sich schriebt, das uns mit Fetten und Fletsch beliefert. Das deutsche Bauerntum wurde, damit es alle strafte an diese Aufgabe wenbey konnte, aus der rein oreiSwirtschastltchen Zweckbestimmung der Wirtschafts- iiihrung gelöst. Angebaut wird, was zur Sicherung der Ernährung notwendig ist, nicht, was gerade den höchsten Erlös bringt. DaS nationalsozialistische Deutschland hat der Landwirtschaft bestimmte Forde rungen gestellt; die Landwirtschaft hat aber auch, um »lese Forderungen erfüllen zu können, besonderen Lchutz erhalten. Erbhofgesetz und Marktordnung haben eS dem Bauerntum möglich gemacht, die Arbeit allein darauf einzustellen, bab das große Ziel, die Sicherung unsrer Ernährung aus eigener Kraft, erreicht wirb. Markt ordnung und Erzeugnngäschliicht sind die Mittel, die das Bauerntum befähigen, ungestört auf dem Wege zu diesem Ziel fortzuschreiten und diesem Ziel immer näher zu kommen. Mit der Marktordnung und den Richtlinien zur ErzeugungSschlacht sind natürlich nur die Voraussetzungen und Grundsätze für dieses Werk gegeben. Zu seiner Ausfüllung und Vollendung war und ist der gute Wille nötig, die Voraussetzungen zu nutzen und die Mittel anzuwenden. Wir wissen, zumal durch die Erfolge der ErzeugungSschlacht, baß dieser gute Wille im Bauerntum lebt. Das Bauerntum hat sich mit ganzer Kraft und mit ungebrochener Produk- tlonöfreudigkeit hinter die Maßnahmen gestellt, die weisend, regelnd und begrenzend in alle Bezirke der landwirtschaftlichen Arbeit eingrtsfrn. Die neue Verordnung ist eine Regeluyg von großer, ja entscheidender und um wälzen- der Bedeutung. Die Verfügung über den wich tigsten Teil -er Ernte nehmen künftig die zuständigen RctchSstellen allein in ihre'Hand. Alles Brotgetreide, aller Roggen und aller Weizen, muß abgeliefert wer den. Der Bauer behält nur zurück, was er zu seiner und seiner Familie Nahrung, für die Ernährung seiner Helfer und für die Saat braucht. Brotgetreide und Erzeugnisse aus Brotgetreide dürfen nicht mehr verfüttert werden. Das Brot und damit bas Ur- IprungSerzeugniS, das Brotgetreide, sind Grund» läge der menschlichen Ernährung. Die erste Sorge ist also, das notwendige Brotgetreide lichcrznstellen. Das heißt nicht allein, die Mengen sicherzustellen, die im Jahr überhaupt verbraucht werden. Die Sicherstellung ist'äuch davon abhängig, daß in jedem Monat und in jeder Woche des Jahres so viel vorhanden ist, wie gebraucht wirb. Die Ernte termine ändern sich mit dem Wetter beö Jahres. Die Zeit zwischen zwei Erntm, ist «jnmal kürzer, einmal länger. Um die Versorgung deAdeutschen Volkes mit Brot zu jedem Zeitpunkt 4« sicher«, ist es daher not wendig, von den UebergangSzetten und ihren Schwan kungen unabhängig zu werben. SS gilt, Getreide politik nicht für ein Jahr, sondern auf lange Sicht zu. treiben. Dieser Absicht bient die neue Verordnung ebensallS. Ihr Ziel, für die Hauer .ist, Deutschland auch unabhängig zu machen von den Unterschieden im Ausfall der Ernten, um gerüstet zu sein, wenn auf gute oder mittlere Ernten einmal eine ausgesprochen schlechte Ernte folgen sollte. 'M.« Getreidepolittk aus lange Gicht, stetige, unbedingte Sicherung brr Versorgung mit Brot: bas sind Forde rungen, di« sich so zwangsläufig und selbstverständlich au» der nationalsozialtsttschßn WtrtschastSauffassung ergeben, baß die Maßnahmen, mit denen diese Forde- rungen jetzt erfüllt «erden .sollen, nicht überraschen ttunrn. E» sind kein« Npi- und kein« Behels». Maßnahmen. Sie sind für die Dauer bestimmt und verwirklichen ein Prinzip. Die Maßnahmen werden jetzt eingeführt, nachdem im Bause der ersten vier Jahre nationalsozialistischer Agrarpolitik eine Reihe notwendiger Voraussetzungen für dieses Unter nehmen geschaffen war. Die beauftragten Stellen des Reichsnährstandes nehmen das Brotgetreide in ihre Hand. Der Bauer darf sein Vieh nicht mit Brotgetreide füttern. Aber auch Fletsch, Fett und Eier, Erzeugnisse, die wir durch das Vieh erhalten, sind wesentliche Bestandteile der menschlichen Ernährung. Auch sie müssen auS - reichend vorhanden sein. DaS heißt, das Brotgetreide, das bisher zur Vtchstttterung verwendet wurde, muß durch andre Futtermittel ersetzt werden. Tie Vermehrung der Erzeugung von Futtermitteln und Oelsaaten ist eines der Hauptziele der Er- zrugungsschlacht von Anbeginn. Weit mehr Anbau fläche als vordem wird für sie verwandt. Man hat den Zwischenfruchtbau gefördert«,. Schließlich find Zuckerrüben — in Form von Schnitzeln — und Kar toffeln — auch in Form von Flocken — in höherem Umfang für die Viehstttterung zur Verfügung ge stellt worden. 1083 wurden, um nur ein Beispiel zu geben, 120 000 Tonnen Zuckcrrübenschnitzel verfüttert, 1080 schon 400 000 Tonnen, und dieses Jahr werden cS mehr als 000 000 Tonnen sein. * Zusammenfassend ist also festzustellen, baß ein Teil des Brotgetreides, der in Zukunft nicht mehr zur Füt terung verwendet werben darf, durch die Steige rung der inländischen Erzeugung von Futtermitteln abzulösen ist. Daneben werden Mais (der billiger als Brotgetreide eingesührt werben kann) und Gerste als Btchsutter zur Ver fügung gestellt, die eingesührt werden. Es ist klar, daß auf diesem Gebiet alles getan wird, was möglich ist. Die Retchsregierung ist um die Be schickung des Marktes mit Fleisch, Fetten und Eiern ebenso besorgt wie um die Sicherstellung des täglichen Brotes. Inhalt und Ziel unsrer ErnährnngSpolitik haben sich mit der neuen Verordnung nicht gewandelt. Die Verordnung fordert ohne Zweifel von den Bauern Umstellungen, zumal von der Bauernschaft in den Gebieten, in denen bisher viel Roggen und Weizen verstittert wurde. Die Ausgabe, auf einem geringeren Raum als 1014 eine weit größere Bevölkerung zu er- nähren, bringt nun einmal Schwierigkeiten mit sich. ErzeugungSschlacht und Vterjahrcsplan sind ja Unter- nehmen zur Ueberwindung der Schwierigkeiten, die uns durch unsre allgemeine Lage auferlegt sind. DaS Bauerntum wird auch in diesem FM seine Pflicht für die Gesamtheit tun. ES ist nicht nur eine schwere, sondern auch eine stolze Aufgabe, deren Lösung in seiner Hand liegt. X. L. (Wortlaut der Verordnung im Wtrtschaststetlj Englische Würdigung -er deutschen Maßnahme X London, 28. Juli Die Londoner Presse veröffentlicht ausführliche Berichte Über die deutsche Verordnung zur Sicherung des Brotgetreidebedarfs. „Daily Telegraph" schreibt u. a., Deutschland wolle sich in vier Jahren frei vom Ausland machen. Wesentlich dabet sei eine hundertprozentige Ausnutzung der VersorgungSmögltchkeiten tm eigenen Lande. Angesichts der Tatsache, daß der Ver» brauch der Städte an Lebensmitteln gegenüber der Erzeugung der Landwirtschaft ständig steige, hätten die Deutschen, um einen Ausgleich herbeizusithren, mit ihren außerordentlichen organisatorischen Fähigkeiten die Sicherung des BrotgctretdebedarfS gesetzlich ge- regelt. Di« neue Brotgetretdeüberwachung sei eine vorausschauende Maßnahme, die sowohl den wirt- fchastltchen als auch den finanziellen Umständen ent spreche. „Daily Expreß" erklärt, Deutschland mobilisiere in btefem Jahre Getreide und Korn, um das Brot der Nation stcherzu stellen. Man werde schreien, baß eS sich um eine neue KrtegSmaßnahme handele. Das sei sie auch, aber ein Krtea gegen ben Win. ter. Die Devtsenlage zwänge das Reich, Deutschland so selbständig alS möglich zu machen. Daher bebaue Deutschland sein Land und sorg« dafür, daß Saatgut vorhanden ist. Obgleich man in England keine Devtlenschwtertgketten habe, sollt« man doch da» gleiche tun. Statt dessen hab« der englische Landwirtschafts minister zugeben müssen, baß seit IVS1 in England 7S VV0 Landarbeiter in die Städte abgrwandert sind. England «erde dafür noch zahlen müssen. Demonstration gegen Königsbesuch llmfassen-e Sicherheitsmaßnahmen Seim Empfang König Georgs in Belfast Sonderdivnst -er Dresdner Neuesten Nachrichten Bekfast, 28. Juli. sDurch United Preß) Offenbar al« Demonstration gegen den Besuch de« englischen KönigSpaare« in Belfast haben heute nacht bewaffnete Trupps aus dem irischen Freistaat in größtem Stil Sabotageakte an d^r Grenze zwischen Süd- und Nordirland durch geführt. Die Sisenbahnbrücke bei Dunlack wurde durch «ine Sprengung schwer beschädigt, so daß der Verkehr zwischen dem Norden und dem Süden Irland« stark behindert wurde. Offen sichtlich wollen die Saboteure den Strom der Be sucher anfhalten, die aus dem Freistaat Irland nach Belfast fahren, um das Königspaar zu sehen. Gleichzeitig wurden zahlreiche Anschläge auf Zoll stationen auf beiden Seiten der Grenze zwischen Süd- und Nordirland verübt. Trupps von Be- ivaffneten drangen in die Zollhäuser ein, ver triebe» di« Zollbeamten und stecktsp die Zoll- gebäudj in Brand, nachdem sie die Hol,teil« mit Benzin übergossen hatten, oder sprengten sie in die Luft. In Killeen lGrasschaft Fcrmanagh) wurde eine Pvltzcipatrouille von einem Trupp Bewaffneter ge zwungen, tatenlos zuzusehcn, wie die Saboteure die Zollstationen auf beiden Seiten der Grenze In die Lust sprengten und In Brand setzten. Am Morgen früh ordnete die Polizei eine um fasse ndeNazzia in den Grenzbczirken an. Man sieht in den Anschlä- gen eine wohl vorbereitete Demonstration extremistischer irischer Republikaner gegen das KöntgSpaar und die britische Monarchie. Genaue Untersuchungen haben ergeben, -aß die Beschädigungen an der Brücke bei Dunlack infolge der Sprengung durch irische Saboteure sehr erheblich sind. Die Wiederherstellung der Brücke wird voraussichtlich geraume Zeit in Anspruch nehmen. Bis dahin muß der gesamte Verkehr auf dieser wichtigen Strecke, die den Süden mit dem Norden der Insel verbindet, um geleitet werben. Zudem fürchtet man, daß aus andre Eisenbahnbrücken ähnliche Anschläge verübt werden könnten. Daher werden gegenwärtig alle Eisen- bahnanlagen an der Grenze auss sorgfältigste untersucht. Auch die Telefon- und Telcgraphcnvcr- bindungen zwischen Nord- und Südirland sind durch verschiedene Sabotageakte beschädigt worden. Auö Belfast wird berichtet, daß den dortigen Be hörden Gerüchte über eine» geplanten Anschlag republikanischer Elemente anläßlich des KönigSbesucheö zu Ohren gekommen sind. In den Ge fängnissen von Belfast sind besondere Vorsichtsmaß nahmen ergriffen worden, um politische Unruhen zu verhindern. Als das KöntgSpaar am Mittwoch vormittag auf der königlichen Jacht „Nictoria and Albert" von Schottland kommend in Begleitung von zwei Kreuzern und einer Zerstörcrslottille in Belfast eintraf» wurde es von einer großen Menschenmenge begrüßt. Polizei und Militär hatten jedoch weit gehende Sicherheitsmaßnahmen ergriffen. Aus den HauSdächern in den Straßen, durch die sich das üönigspaar bewegte, waren bewaffnete Polizisten aus gestellt. Gerüchte, die von einem Anschlag auf das englische Königspaar in Belfast wissen wollen, sind vollkommen aus der Lust gegrissen. Tatsache ist lediglich, daß zu der Zeit, als sich der König in der Stadlhallc befand, einen halben Kilometer entfernt sich eine Gas explosion in einem Warenlager ereignete. Kämpfe rings um Peiping Heute mittag läust die befristete Forderung der Japaner aus Durchführung der vereinbarten Räu mung der von chinesischen Truppen besetzten gone im Raume von Peiptng ab, nachdem schon gestern ver schiedene Fristen für den Beginn dieses Rückzugs zu Ende gegangen waren. Die chinesischen Truppen haben die vereinbarte Räumung nicht begonnen: in folgedessen hat der japanische Angriff eingesetzt. E n t- gegen dem amtlichen Bericht der japanischen Bot schaft hat General Sung die japanischen Vorschläge nicht angenommen. Welches diplomatische Spiel dieser Ablehnung vorauSgcgangen ist, läßt sich natürlich im Augenblick nicht sagen. Die Japaner sind im Recht mit den Forderungen, denn die chinesischen Behörden in Peiptng hglien in den vergangenen Wochen sich zur Räumung der von den Truppen besetzten Zone aus drücklich bereit erklärt. Formal handelt es sich immer noch um einen rein örtlichen Konflikt zwischen der Führung der japanischen Kwantungarmee und den örtlichen Ver tretern Chinas in Peiptng. Dieser Unterschied hat nach europäischen Begriffen wenig Bedeutung, ist aber tm Fernen Osten wichtig. Denn er eröffnet die Mög ¬ lichkeit zu neuen Verhandlungen, wenn die japanischen Forderungen in Nordchina durchgcsctzt sind. Man darf nie vergessen, welch große Rolle eS im Fernen Osten spielt, daß niemand „sein Gesicht ver liert". Solange Nanking und Tokio nicht selbst an den Verhandlungen beteiligt sind, kann keine der beiden Regierungen im äußersten Falle einen Prestige verlust erleiden. Trotzdem ist die Lage sehr gespannt, da hinter der chinesischen Regierung stark fanatisierte Massen stehen, unter denen Sowjetagcnten an der Arbeit sind, wäh rend auf der andern Seite in Japan die Unzufrieden heit mit der hinhaltenden Taktik der Chinesen wächst. Die bisherigen meist aus amerikanischen Quellen stammenden Berichte über die Kampfhandlun gen rings um Peiping sind nicht allzu auf schlußreich. Es wirb zwar viel von schweren und ver lustreichen Gefechten gesprochen, doch darf mau diese Angaben nur mit äußerster Zurückhaltung ausnchmcn, wie zum Beispiel schon daraus hervorgcht, daß bei den angeblich so heftigen Nachtgefechten am Chang-Bi-men- Tor die Japaner nur zwei Tote und eine Handvoll Verletzte gehabt haben. Oie japanischen Operationen rm Gange Sonbvrkabelbtvnst der Dresdner Neuesten Nachrichten rrr »tsin, re. Juki. sDnrch United Preß) Di« Kämpfe zwischen chinesischen und japanischen Truppe« westlich und südöstlich von Peiping haben nach einem amtlichen chinesischen Bericht in der Nacht von DftnStag zu Mittwoch ernste Ausmaße angenom men. Gleichzeitig wird aus Tientsin gemeldet, daß der japanische Oberst Matsui de» «ordchineflschen Oberbefehlshaber Sung Tsche-qnan davon in Kennt et» gesetzt habe, daß die japanisch« Armee im Hinblick ans iile Nichterfüllung d«S japanischen Ultimatums durch Ahina sich gezwungen sehe» die Ersttllnng der japaNksthen Forderungen mit Gewalt zu erzwingen. Di« japanisch« Arme« ha« ihre Operation«» gegen di« chinesische« Streitkräfte in der Peipingzone heute früh Im größten Stile fortgesetzt. Ihr Ziel ist osfeu. sichtlich» durch Besetz««« aler wichtige» P«nkt« im Umkreis die Stadt Peiping i« die Hand zu bekommen, ohne sie selbst anzngreiseu. Sechs Ortschaften rings um Peiping wurden heute morgen saft gleichzeitig von starken Abteilungen japa nischer Jnsanteri«, unterstützt Lnrch Kamps« und Bom benflugzeug«, angegriffen: die Ortschaften Papaoshan, Siaotangshan» Hsingknng, Nanyuan, Shiynan nnd Hsiaohotshen. Die Kämpfe, die fehr verlustreich ge wesen sein sollen, da di« Shjnesen zähen Widerstand leistete«, dauern an einzelne« Stellen zur Zeit noch an. Im allgemeinen endete« sie mit dem Rückzag der Lhinese«. Am heftigsten wurd« «m das im Norden gelegene HsiaohotshSn gekämpft, da- von Angehörigen der >7. chinesische« Division verteidigt wird. Starke Abtei lungen dieser Division solle«,sich noch immer in gut
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview
First Page
Back 10 Pages
Previous Page