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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 23.12.1862
- Erscheinungsdatum
- 1862-12-23
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-186212233
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18621223
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18621223
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1862
- Monat1862-12
- Tag1862-12-23
- Monat1862-12
- Jahr1862
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 23.12.1862
- Autor
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und Id Tageblatt. 1862 298. Dienstags den 23. December Vmawntl. Rkbakttm: 3. G. Wolf, «rschUst j«d«n Wochmtag früh »Uhr. Inserat« wer« den bi» Nachmittag» r Uhr für die nächst« «scheinend« Nummer angenommen. Pr«i» . bierteljährig 15 NgL Inserate wrrdm di» gespalten« Zeile od« deren Raum mit 5 Pst berechnet. Freiberg, den 23. December. Se. Maj. der König haben geruht, dem ordentlichen Professor der Theologie an der Universität zu Leipzig, Or. Friedrich Tuch, den Titel als Kirchenrath in der vierten Klasse der Hofrangordnung taxfrei zu verleihe«. Das Königliche Finanz-Ministerium hat für die zur Unter stützung der Abgebrannten in Altenberg unter Adresse des Hülfs- comitö oder der städtischen Behörde daselbst und der Kreisdirection zu Dresden mit den Posten zur Versendung kommenden Gelder und Effecten, sowie den darüber ausgestellten EmpfaUgSbescheinigunge» die Portofreiheit bewilligt. Die fraglichen Sendungen sind mit der Bezeichnung „Unterstützung für die Abgebrannten zu Altenberg betreffend", zu versehen. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der König!. Gerichtsämter und der Stadträthe zu Freiberg, Sayda und Brand. , Lage8lieschichle. Bon Rosenheim wird dem Münchener „Volksboten" ge schrieben: „Am 30. Nov., ersten Adventsonntag, in der Nacht um 1 Uhr, wurden die Bewohner des Psarrbezirks Pang aus tiefem Schlafe durch einen Lärm geweckt, welcher auf den ersten Augenblick erkennen ließ, daß die Haberfeldtreiber gekommen seien, um ihre Volksjustiz in der Pfarrgemeinde auszuüben. Das Concert begann mit häufigen Flintenschüssen, begleitet von dem Geklapper einer Getreidewindmüble, Kuhglocken und großem Geschrei. Nach dieser Ouvertüre wurde vom Haberfeldmcificr bas Sündenregister in Knittelversen abzclesen. In drei Abtheilungen wurden den Sündern, meistens nicht wegen Ehrbarkeit bekannten Burschen und Dirnen, ihre Vergehen unter lautem Zuruf vorgezählt. Die Hauptanklage und der Hauptzweck des Haberfeldtreibcns galt jedoch ein paar übermüthigen und geldstolzen Männern, über die Ruggericht wegen notorischen Ehebruchs gehalten wurde. Nach Vorlesung des Sünden registers brachten die Haberfeldtreiber, welche 50—60 Köpfe stark sein mochten, dem Bezirksamtmann von Rosenheim, dem Pfarrer und dem Kooperator von Pang sowie den dortigen Wirthsleuten je ein donnerndes dreifaches Lebehoch! worauf sie in aller Ruhe und in militärischer Ordnnng abzogen. Der Schauplatz, oder vielmehr wegen der dichten Finsterniß, der Platz zum Zuhören, war dicht vor dem Dorfe aus einem Kornfelde. Um das Sturmläuten zu verhindern, waren die Schlösser der Kirchthüren und des Glocken hauses mit Holz verkeilt worden., Die ganze Production dauerte eiue halbe Stunde." Aus Paris schreibt man der „National-Ztg. vom 15. Dec.: „Die Versicherung des „Moniteur", daß die preußische Regierung die Landwehrfeier lediglich deshalb in die Hand nehme, um der Opposition ein gefährliches Agitationsmittel abzuschneiden, hat der weitern Polemik über diesen Gegenstand kein Ende gemacht. Die „Opinion Nationale" enthält folgenden Artikel: Wir sind bereit- weit von 1813 entfernt. Fünfzig Jahre. Noch viel weiter sind wir vom Siebenjährigen Kriege entfernt. Gerade ein ganzes Jahrhundert! In dieser Entfernung beginnen die Erinnerungen des Hasses zu verschwinden. Die Mütter derer, die getödtet wurden, sind tobt. Die Söhne gedenken nur noch mit Stolz der gefallenen Väter. Schmerz und Zorn find erloschen. Nichts mehr verwehrt den Völkern, die sich ehemals bekämpft, einander brüderlich die Hand zu reichen und eingedenk zu sein, daß man Mensch ist, bevor man Franzose oder Preuße ist. Gerade diesen Augenblick hat. die preußische Regierung ausgewählt, nm halb oder ganz begrabene Ueberlieferungen wieder hcrvorzuzicben. Das Ministerium ist aufgefvrdert, Vorschläge über die Art und Weise Her Jahresfeier-des Beginns und des Ausgangs zweier Kriege zu Freiberger Anzeiger machen, in denen wir keine Lorbeern geerntet haben. Ohne e- an der der Regierung einer befreundeten Nation — dies ist, wie wir glauben, der feststehende Ausdruck — gebührenden Achtung fehlen zu lassen, nehmen wir uns doch für unsern Theil die Freiheit, dieser befreundeten Nation, die man zu solchen für unS verletzende« Festen einladet, einige Bemerkungen zu machen. Diese Jahresfeste gehen uns auch an, wiewohl wir nicht dazu gebeten werbe«, da man dabei wohl nicht anders, als auf unsere Kosten demonstrire« kann. Wir fragen deshalb einfach das preußische Volk, ob e- wirklich in diesem Augenblicke das Bedürfniß fühlt, die Niederlagen derer zu feiern, welche das Gebäude der europäischen Freiheit gründeten, indem sie den Herzog von Braunschweig und die Emt- grantenregimenter vor sich her trieben. Wir hatten damals auch ein Herrenhaus, und wenn wir uns den Kampf, der unS bis ins Jahr 1813 geführt hat, zugezogen haben, so wahr es wohl deshalb weil wir jenes Herrenhaus zerstört hatten. Warum aber, wenn es sich nur um die militärische Glvire handelt, nicht unserm Beispiele' nachfolgend Wir feiern unsere Siege über Vie Nachbarn nicht, weder die aus diesem noch die aus frühem Jahrhunderten." ' Dem Spinnerkönig in der Schweiz ist ein anderer CrösuS im Tode gefolgt, den das Volk den „Vater Hönggi" nannte. Ein schöner Name für einen so reichen und gewaltigen Mann! Vater Aönggi starb als Groß-Lederhändler und größter Grund- cigenthümer des Kantons Solothurn. Er hatte damit angefangen, die Ziegen zu hüten und den Leuten Botendienste zu thun, den Tag für einen Rappen. Den einfachen Sitten blieb er im Reich- thum treu; er scharrte aber nicht zusammen wie ein Geizhals, dem sein Geld Alles ist, sondern er gab Wit vollen Händen für arme talentvolle Knaben, die er erziehen und bilden ließ, für gemein nützige Anstalten, für Volksbildung und namentlich auch für die Kunst. In den letzten Wochen noch bestellte er bei Voßhardt in München ein großes geschichtliches Gemälde für die Bildergallerie in Solothurn. Auf der Industrieausstellung in London hat die daher. Blei stiftfabrikation den unbestrittenen Vorrang zu behaupten gewußt. Die engl. Bleistiftfabrikation, die früher ein natürliches Monopol hatte, war nur nothdürftig vertreten. In Nürnberg find gegen wärtig gegen 20 Bleististfabriken in Thätigkeit, welche mit 5000 Ar beitern jährlich gegen 216 Mill. Bleistifte im Werthe von etwa 3 Mill. Gulden erzeugen. . In Dublin wurden vorgestern zwei Armenhausbewohnerinnen zu vier Jahren Zwangsarbeit verurtheilt, weil sie das Armenhaus in Brand gesteckt hatten. Die beiden Weiber bekannten sich nicht nnr schuldig, sondern rühmten sich ihrer That. Als das Unheil gefällt war, riesen sie entzückt aus: „Dank Ihrer Lordschaft, Dank! wir sind jedenfalls ans der Hölle erlöst." Siebzehn männliche Mit schuldige, die dasselbe Urtheil traf, riefen: „Dank Ihnen, Mylord und Gentleinen von der Jury, wir find aus einem Hause der Ver folgung entlassen." Vier andere ArmenhauSbewohner hatten Skandal gemacht, um aus dem Armenhause ins Gefängniß zu kommen, was ihnen für die Dauer eines Jahres gelungen ist. Nach Berichten aus Athen vom 13. L. sagt das halbofficielle „Journal de Grece": Griechenland sei so fest entschlossen, den Prinzen Alfred auf de» Thron zu erheben, daß cs, falls man eS daran verhinderte, die Republik proclamiren würde. St. Petersburg, 20. Dec. Durch eine» soeben erschienenen kaiserlichen Ukas werden sämmtliche, im Königreiche Polen noch anstehende konfiScalionen aufgehoben. Die coxfiscirten Güter find den Verbannten, selbst den im AuSlande geborenen, zurückzu- stellen.
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