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Dresdner Nachrichten : 21.02.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-02-21
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186802219
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18680221
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18680221
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1868
- Monat1868-02
- Tag1868-02-21
- Monat1868-02
- Jahr1868
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 21.02.1868
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Freitaa. 21. Februar 18«8r «r. 32. vreftebnter Jahr- Erscheint: «glich früh 7 Uhr. Inserate «xrde» angenommen: bt« Abend» S,Sonn- tag» bi« Mittag» ir Uhr: Martenstraße 18« Aazeiz tu dies. Blatte finden eine erfolgreich« Brrbrettung. Auflage: L»««v Exemplare Tageblatt für Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Mitredacteur: Theodor Drobisch„ Druck oud Sigeuthum d«r Herausgeber: Liepsch L Reich ardt. - Rerantwottltcher Rebacieur: ItÜtUS Neichar-L« Abonnement: Bterleljilhrlich 20 Ngr. bei unentgeldlicher Lie ferung in'« Hau». Durch die Lönigl. Pok vierteljährlich 22V, 81- Einzelne Nummer» 1 Ngr. Inseratenpreise' Für den Raum ein«« gespaltenen Zeile: 1 Ngr. Unter „Einge sandt" di« Zeile 2 Ngr. Dresden, den 21. Februar: — Der Staatsanwalt Holm von Metzsch zu Eibenstock hat vom Herzoge von Braunschweig das Ritterkreuz des Ordens Heinrichs des Löwen erhalten. — Dem bei Sr. k. H. dem Kronprinzen vorgestern Abend stattgehabtcn Hosballe haben Se. Maj der König, Prinz und Frau Prinzessin Georg und I. k. k. Hoheiten der Großherzog Ferdinand von Toscana und Frau Gemahlin beigewohnt. — Dem Vernehmen nach findet bei Sr. Excellenz dem Herrn Staatsminister von Nostitz-Wallwitz künftigen Sonntag eine größere Abendgesellschaft statt. — Die Telegraphen-Jnspectoren Hirsch und Oxford in Dresden sind dem preußischen „Staats-Anzeiger" zufolge von Sr Maj dem Könige von Preußen zu Telegraphen-Dircctions- Räthen mit dem Range vor den Assessoren ernannt worden — Oeffentliche Sitzung der Stadtverordneten, am 19. Februar. In Gemäkheit des norddeutschen Freizügig- keitSgesetzeS giebt der Stadtrath bekannt, daß er künftig non Erhebung von Einzvgsgeldern für Schutzoerwandt: (8 Thlr. im Betrage) absehen wolle. Hierüber wird die VerfassungS- dcputation berichte». — Das Directorium des Collegiums wird den Kaufvertrag über das Gebrucrsche Grundstück für das neue Waisenhaus, daü an der Radeberger Straße zu liegen -kommen soll, vollziehen. — Hierauf geht man zur fortgesetzten Berathung über die Begräbniß- und KirchhofSordnung über. Nach einer mehr als dreistündigen Debatte nahm man folgende Beschlüsse au, zu denen theilL die Deputation, theilü Anträge des Prof. Wigarb, der Stadtv Grüner, Beck u. A. das Ma terial geliefert hatten: „Der Staktrath solle Einleitung treffen, ohve jede weitere Verzögerung alle Gebühren, welche nicht auf Gegenleistung beruhen, ferner nicht mehr zur Erhebung zu bringen, diejenigen Empfänger solcher Gebühren, welche evr wohlerworbenes Recht auf Entschädigung nachzuweis.'n tm Stanke sind, aufzufordern, ihre aussalleaien Einnahmen zu liquisiren und zu belegen, die Gebühren der Geglichen urd Kirchner für die Zukunft durch Fixirung sestzustellen, die Ge bühren der Grabebitter, Leichenfrauen, Todtenzräber und Le>- chenträgcr durch ein Regulativ jedenfalls niedriger als seither festzustellen und die Leicher.srM'kn zu verpflichten, dies Rrgu- lativ redst einem Preistarif jcd-m Lcichmbestatter zur Ensicht vorzu egen, den Werth der Gräber nach den schoffurgS- und Herstellungskosten der Kirchhöfe zu ermitteln und je nach dcm Ergebniß dieser Ermittelung deu Preis der Grabflellen fefizustellen." Ferner soll beim Stadtrottz die Errichtung und Unterhaltung je eines einzigen, alle Confessionen uwf-ssenden Gemelnde-BegräbnißplatzrS für je-en der rechts u-rd links de; Elbe gelegenen Stadttheile und zwar urtrr Ankauf und der- eiastiger Säcvlansat'on der dermaligen konfessioneller' Kirchhöfe Lea« tragt weiden. Den Berrchtigtcn esi-entbüm-icher, beziehend lich erblicher Grabstellen aus letzte e» Kirchi-öttn soll eiire ent» sprechende Entschädigung bezi hcndl ch Grabstell.n auf den ver bleibenden Beg'äbvrßptätzen ui-eatgel l ch gewährt werden. Die Debatte über diese umfassende unv sebr verwickelte Materie ging ziemlich auSeinar-drr. Die Deputat on vertheidigte durch om Referenten Adv. Krippendorf die obigen Anträge, welche rascher zum Ziele führen würden, als die ähnlichen Anträge des Herrn Avv. Grüner, der seinerseits die Anträge der De putation für unauisüh bar hielt, «eil daS Collegium keine ge setzgeberische Körperschaft sei, sondern auf bestehende Verhält- niste Rücksicht nehmen müsse. Andererseits hob Protokollant Kaiser die Ungebühr mancher de>j:nigen Gebühren hervor welche dis Kirche erhebe und wieS diesis Ungebührniß aus dem Kir- chenrechte nach. Stadtv. Schöniger verbreitete sich über das selbe Thema, ohne damit Effect zu erzielen. DreS erreichte jedoch in hohem Grade Stadtv. Gregor, der sich das hohe Einkommen des Ne .stüdter Kirchners zum Angriffrobject ge» wählt hatte. Er las ein ihm von fremder Hand geliefertes Ziffernwerk über denselben ab. Hieraus ergab sich, daß der Kirchner von einem Begräbniß in erster Klaffe 10 Ngr., der Diaconus aber 8j Pf, von enm in fünfter Klaffe 2 Thlr. 28 Ngr-, der DiaconuS bloS 19 Ngr. Pf. habe. Das ganze Einkommen teS Neustädte: Kirchners schlägt er auf 2600 Thlr. an, während Herr Diaconus Steinbach bloS 800 Thlr. bezöge, macht eine verschämte Anspielung auf die schein« heilige Miene der Kirchner überhaupt, worauf die regelmäßige Vermahnung des Herrn Vorsitzende», Hofrath Ackermann, nicht ausbleibt und schließt unter großer Heiterkeit, daß man mit 400 Thlr. „einen recht hübschen Kirchner" haben könne. Prof. Wigard prophezeit, daß, ehe nicht eine ganz gründliche Neu« gestaltung der staatlichen Ordnung eingeireten sei, man auch nicht die alte Begräbnlßordnung los sein werde, wendet sich mit Schärfe gegen die Unverschämtheit der Kirchengebühren, na mentlich gegen das Wuchergeschäft, da« die Kirche treibe, wo für ihn der Ordnungtruf des Vorsitzenden trifft, und spricht dann mit großer Wärme für einen confessionSlosen, allgemci- nen Kirchhof. Sein darauf gerichteter Antrag trage den eisten Keim einer Trennung von dem in sich, was der Kirche nicht gehöre das sei der todte Mensch. Wenn in dem erzkatholi schen München auf einem und demselben Gemeinde-Kirchhofe seit langer Zit an dem einen Grabe ein katholischer Priester seine Cercmonien verrichte und nicht weit davon ein protestan tischer Prediger seine Grabrede halte, so würde man wohl auch in der Wiege der Reformation zu solchen c.«nfessionslosen Kirch höfen kommen können! (Beifall.) Ado. Emil Lehmann erklärt, die Juden würden sich hierin gewiß nicht autschließen. M.t dieser humanen, »«söhnender. Perspective, zu wsicher die be wegte Debatte über die Begräbmßordnung schließlich gelangt mar bricht man sie ab und es werden nur noch mehrere Anträge des Prof. L-izc.rs für die nächste Sitzung rescrairt. Sodann beschloß man o.us d?S Referat res Prof. WMrd, sich ei c Beschwerde bei der künftigen Landesvertrelung vorzu- behalien -e^en ein-Entscheidung des Ministeriums des Innern, Ivsmach ErLNdb-sitze; oder Nutznirßrr von Gr-rrdflücken das R'cht u cht Hab- , sollen, einen Zette'anschiag cn ihren G Md» stücken auch in fremdem Interesse vorzun-chm-n. Das Mini sterium glaubt, daß Grundbesitzer nur Aunoocen rm eigenen Interesse «»bringen Uirfen; weiter zu gcyen verbitte des Paß gesetz. Tis Deputation glaubt aber, daß Niemandem daS Vreßc-e-ctz verwehren könne, schriftliche Anzeigen im Interesse Anderer anzuheften. Der Rath wi'-l run Herrn Geucke eins Anzahl communlicher Plätze einräumen zu Errichtung von Piacaitaselu und Säulen gegen Entrichtung von 3 Thlr. für eine Säule und 2 Thlr. für einen Taselplatz und gegen die Verpstchtar-g, commurülche Placate geg,n tarifmäßige Gebüh ren so lang- cfsichirt zu lassen, n!S es der Stadial h für gut si det. Die Deputation will aber nicht nur oie Kosten für einen Säulenplatz auf 6 Thlr. und für einen Taselplatz auf 3 Thlr. erhöhen, sondern auch das unen! geldliche Aaheften und vis unemgsldliche Belassm-g der cvmmunlichen Anzeigen so lange es der R,th will, Herrn Geucke zur Pflicht machen und sich endlich oen einseitige« Widerruf Seitens des Stadt nerordnetwcollegiumS Vorbehalten. Nachdem jedoch S(adto H-nkler der jetzigen Führung dcL Placat--Jnsiituis eine wohlondlente Anerkennung gezollt und Andere sich ihm darin angssch'osssn hatten, daß man durch so harte Be.i'gaa« gen nur den gewerblichen Veikshr und das Annonciren der Gewcrbträdenden vertheure, lehnte man mit 36 Stimmen ge» gen 13 die drückenden Vorschläge der Deputation in Bezug auf die Höhe des Pachtzinses ad, r ahm jsvocy die anderen B'dingunger? an. — Weiter rsf-rirt Ado. Damm über ten Stand des Du-chbruchs der W:tt nerstraße: hierin hat sich an sich wrmg geändert, außer daß die Negierung dem Laadtag einen Gesitzentwurf üler die Gültigkeit der Lokalbauordnungen vorgelegt hat, worin eine Expropriation für solche städtische Zwecke wie bei dem Durchbruch der Wcttinerstraße vorgesehen »>t, so daß also Hoffnung vorhanden ist, daß nach Annahme des Entwurfs durch den Lrndtag eine Expropriation zu Gun sten res Lwchdce.chS der Wemwrstraße auSgesührr werde. Mit Rücksicht hierauf beschließt das Collegium es bet der Mit teilung des Stadtraths über die Wettinerpraße bewenden zu lassen. — Ebenso soll es sein Bewenden haben mit den j tzi- gen Verhältnissen der städtischen Waage. Hingegen lehnt man den Vorschlag des Stadtraths (Referent Adv. Gasch) ab, wo nach dem neu anzustellenden Director der Ncatschule außer der Dienstwohnung ein Gehalt von 1200 Thlr. gewährt wer den soll und bewilligt demselben in Anbetracht, daß eine Höhere Fxirung vor F-stst-llurg des Organisationsplans nicht thunlich sei, rur einen Gehalt von 1000 Thlr. Aus dem sonstigen BerathungSmalerial sei nur noch hervorgehoben, daß auf An trag dsS Referenten Director Ritz Tagegelder für einen vom Ministerium des Inner» bereitwillig gestellten Wasseebauinge» nieur bewilligt werden, der das Projekt der Verlegung des Prohliser Landgrabens pr"fcn soll. Wird nämlich der Land graben hinter Strießen ab» urd bei Blasewitz in die Elbe ge» leitet, so kostet dieß über 25000 Thlr ; billiger wäre es, wenn der Laufgraben bei Reick ausgefangen, in die dortigen Land gräben ein- und b.i Tolkewitz in lie Elbe geleitet werden könnte. Dies Projcct soll nochmals geprüft werden. End lich bewilligt man den Ankauf des bisher fiskalischen Th-ils der Carolastraße. Die Sitzung hatte von 5 bis gegen 10 Uhr gedauert. — Gewerbeverein (Schluß). Droguist Junghähnel legt aus der Fabrik von Grimm hier Wachspapiere und mit denselben auSgetegte Schachteln und Kisten vor. Früh« wurde WachSpapier bei uns nur in Apotheken gefertigt und war viel theurer; deswegen wurde eS auch fast nur in Apotheken und in Droguengeschästen verwendet. Nur England erzeugte eS fabrikmäßig zur Veisendung von Thee, Drozuen und Colonial- waareu. Jetzt ist eine solche Fabrik auch in Dresden und er zeugt em besseres Product zu der Hälfte des frühnea Preises, so daß eS jetzt schon anfängt, Staniol, WachLtaffet, Gutia- perchapapier re. zu verdrängen, welche zum Theil schädlich, in jedem Falle aber theurer und unhandlicher sind. WachSpapier Nr. 5, aus starkem, weißen oder burlen Seidenpapi«, kosttt das NieS (etwa 1200 Quadratfuß) 3j Thlr. ES eignet sich besonders zum luftdichten und wasserfesten Verpacken von Schnupftabak, Chocolade, Toiletteseife, feinen Cigarren, türki schem Tabak, Thee, Cichorie, Delikatessen, Käse, Droguea (Safran, Opium, Kampfer, TeufelLdreck rc). Die mit solchem Papiere auSzekleideten Schachteln und Kästchen sind bereits sehr in Aufnahme gekommen. Neuerdings wandert auf Lie- big'S Empfehlung viel solches Papier nach Antwerpen zum Verbinden der mit Liebig's Fleischextrat gefüllten Gefäße. NuS derselben Fabrik werden noch Bauß- und Copierpapiere vorge- legt, sowie WachScarton zu Schablonen rc., Stempelpapier, Reagenzpapier rc. — Dem Fabrikanten I H. H. Lange aus Cölln bei Mäßen ist eS gelungen, Packpapiere elastisch zu machen und sie mit Glanzlack zu überziehen. 400 Quadratfuß kosten 12 Thlr. Er legt Proben solch umgewandelten Pa- püreS vor. Nr. 1 bis 4 bestehen aus Brief-, Seiden-, Holz- und Stoffpapier. Auch diese Vorlagen finden die verdiente Beachtung. — Director Clauß zeigt dir von einer Dame, Magdalene Hampel hier, erfundene Schreibhand vor, erwähnt, baß, wie beim Gebrauche eines jeden Werkzeuges ein bestimm tes Anfaffen und Führen zum erfolgreichen Gebrauche erfor derlich sei, auch beim Schreiben eine richtige Federhaltung er lernt wrrden müsse. Gewöhnlich habe sich die Hand schon an ein falsches Erfassen des Schreibwerkzeugs gewöhnt, ehe der Lehrer die richtige Federhaltung zeige und eS sei äußerst schwer, dieselbe beim Clafsenunterricht allen Schülern anzueignen. Des halb sei ein so einfaches Unterstützungsmittel, wie die Schreib hand, zu begrüßen. Sie sei auch ein probates Mittel gegen den Gchretbkrampf. Versuche, dis mit Schülern einer Bürger schule und der KinderbessrrunzLanstalt vorgenommen worden säen, hätten recht günstige Resultate erzielt. Die Haud selbst wird in der Fabrik von RHe (Neuegaff«) auS Guttapercha hergrsiellt, sodann vergoldet uns mit Gummibändern versehen, die den Fingern wie der Feier die nöthig« Stellung geben. Nachdem sich die Hand an die richtige Fedcrhaltunz gewöhnt hat, legt man den Apparat ab. Er kostet 1 Thlr. daL Stück und ist jetzt nur bei der Erfinderin (JohrnniSstraße 1) zu haben. — Kaufmann Walter theilt mit, daß den Ständen ein Expropriaiionsgesetz für Städte vorgelezt worden sei und hofft man, da eS auf liberalen und sehr vernünftigen Grundsätzen basirt, daß eS euch Annahme finsen w rde. — Derselbe be- richtet über eine Art künstlichen GoldeL, welches von Amerika aus empfohlen worden und von dem echten Golde bloS in Bezug auf das Gewicht zu unterscheiden sei. Goldschläger Schulze wird ersucht, Leisuche über dasselbe und zugleich über das aus 90 Thsilen Kupfer und 10 Theilsn Zinn bestehende Talmigold anzustellen. — Schließlich wird noch mitgethrilt, daß zum B-sten der Preuskerstiftung im März ein Familien- abenb abzeh alsen werden soll. — Wir hören, daß der Strdtrath in seiner Dienstags- sitzung beschlossen hat, Herrn vr. Hultzsch zum Rector der Kreuzschule zu ernennen. Sein Mitbewerber, Or. Kvchlp in Zürich, erlangte 14, I)r. Hultzsch 18 Stimmen. Der letztere hatte bereits mehrfach an ihn gelangende ehrenvolle Rufe ins Ausland zur Uebernahme von Rektoraten abgelehnt und eS wird somit dem Vaterlande und der Vaterstadt eine höchst ge diegene wisset schgftliche Ciprcität erhalten. Man vrrhofft sich von dem neuen Rector manchen belebenden Eir flaß auf das städtische Gy urasiuin. Herr Rector Hultzsch genicht als gründ licher Kenner der alten Sprachen, namentlich des Griechischen, eine» großen Ruf, man glaubt, daß er die Humanitären Bil» duvgSelemente mehr betonen werde, als zeither, wo die Mathe matik aas Kosten der klassischen Ausbildung in einer Weis« traktirt wurde, als wäre* die Gymnasiasten Reallchüler. — Trotz der trüben Zeiten läßt die Negierung doch den Künsten eine wohlwollende Fürsorge «»gedeihen und die Landsiänve setzen sich dem nicht entgegen. Für die Kunstska» demir und für Kunstzwicke im Allgemeinen wurden in gestri ger Sitzung 32915 Thlr. bewtlligt, nämlich 550 Thlr. mehr als früher. Herr Professor Hänel ist nämlich in die durch Nie-schels Tod erledigte Vo-standschaft des ersten akademische« Ateliers für Bildhauerkunst eingetreten, und wenn sich auch eine nach allen Seiten reif und bewährte künstlerische Kraft nicht als Nachmann für Prof. Hänel darbot, so hat doch die durch Nietschel und Hänel in den Kreisen der jüngeren Kü ast, lerwelt heroorgcrufene Bewegung aus dem Gebiete der Seulp- tur sich nicht nur ungeschwächt erhaltm, sondern und zwar unter vielversprechenden Aussichten sich so gesteigert, daß noch ein zwe-te» Atelier für Bildhauerkunst in Anspruch genommen worden ist zu» Ausbildung der Künstler. Hingegen beantrag ten die Stände die Aufhebung der Leipziger Kunflakaiumie als StaalSanstalt, da dies nur zu einer Zersplitterung der Kräfte führt und durch Coneenttirung der Mittel auf eine Hauptanstalt in Dresden für die Kunst besser und intensiver gewirkt wird, als bei Fortdauer des Dualismus. — Recht sichtbar waltete Gottes Vorsehung vorgestern Nachmittag ürer äüem geachteten Bü ger u serer Stadt. Zu
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