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Sächsische Elbzeitung : 04.08.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-08-04
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-187508041
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-18750804
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-18750804
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1875
- Monat1875-08
- Tag1875-08-04
- Monat1875-08
- Jahr1875
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 04.08.1875
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Sächsische LlliMung >875 Schandau, Mittwoch, den 4. August Wer inin schliesslich von den beiden Beltern noch daö Terrain behaupten wird, ob Don Alfonso oder Don Carlos, darüber lassen sich noch ininier keine bestimm ten Bcrmnthnngcn anfstellcn. In Portugal haben in gleicher Weise wie in Deutschland und Italien klerikale Ausschreitungen Massregeln der Negierung gegen den Klernö hervor- gernfeu. Der Staat drückt jetzt den Herren überall den Damnen aufs Ange. der Aufhebung des Belagerungszustandes nicht eher die Ncdc sein, als bis ein neues Prcßgcsetz cingcführt wäre, welches die Negierung nach den Ferien einzn- bringcn gedenke. Auch mit diesem Prcßgcsetz müsse der Belagerungszustand in den Departements Seine, Nhonc nnd Bonchcö-dn-Rhone bcibchaltcn werden. Die gedachte Kommission, die vorwiegend anö Ab geordneten der Linken zusammengesetzt ist, war von diesen Erklärungen überaus nuangcuehm berührt; ei nen Beschluss über den ihr vorliegende» Gesetzentwurf hat sic noch nicht gefasst. Das englische Parlament hat eine Stnrmsccnc erlebt, wie ihm eine solche wohl kaum jemals passirt ist. Der Abg. Plimsoll tadelte das Verfahren der Negierung, an Stelle dcö SchifffahrtSgcsctzcö ein un tergeordnetes landwirthschaftliches Gesetz zn stellen, in so uuparlamcntarischcn Ausdrücken, dass er aus dem Hause verwiesen werden musste. Der unermüdliche Bcrthcidigcr dcö SchiffSvolkcS scheint übrigens die öffentliche Stimmung dcö ganzen Landes ans seiner Seite zu haben. Es ist daher kurz vor dem Schluss dcö Parlaments eine Bewegung entstanden, welche für daö Kabinet vcrhängnissvvll werden kann. Anö einer ganzen Ncihe von Prvvmzialstädtcn wird von Volks versammlungen berichtet, die zn Gnnstcn Plimsoll'S und seinen Forderungen bereits gehalten worden sind. Plimsoll selbst gicbt die Sache der Vorlage noch nicht für verloren. Obwohl cr wegen der gebrauchten un- parlamentarischen Ausdrücke daö Unterhaus um Ent schuldigung gebeten, befindet cr sich bezüglich seiner thatsächlichcn Anklagen in keineswegs rcumüthiger Stimmung. Wie anö Spanien gemeldet wird, hat der Vcr- assnngsanöschnss der 39 Notabcln den gesammtcn Vcrfassnngöcnlwnrf angenommen. Die Madrider Ne gierung wird sich jetzt mit der Frage der Kvrtcöbe- rnfnng beschäftigen. Der karlistischc Oberbefehlshaber Dorrcgaray ist nicht, wie nach Madrider Berichten vcrmuthct wurde, auf französisches Gebiet gedrängt worden, sondern hat einen geschickten Nückzng dnrch- gcfnhrt nnd seine Truppen vor Don Carlos nnfmar- chircn lassen. Dorrcgarah ist in Anerkennung seiner irillautcn Stratcgik in der letzten Kampagne von Don Carlos zm» Gcncralkapitän ernannt worden. Dle „Sächsische Elb-Zeitung" erscheint Mittwoch nnd Sonnabend und ist durch alle Postanstal,cn, sowie durch die Erpcdition diese« VlaNeS sstr 1 Mark viertel, «hrlich zu beziehen. - Inserate siir da« Mi uw och «blatt weiden bi« Dienstag früh tt Uhr, slir da« SonnabendSblaN spätesten« bi« Freitag früh » Uhr er- beten. — Preis für die einmal gespaltene CorpuSzeilc oder deren Naum 10 Pf. — AuSwärt« werden Inserate für die Eibzeitnng angenommen in Hohnstein bet Herrn Hesse, in Dresden und Leipzig in den Annoneen-Burcaur der Herren W. Saalbach, Nnd. Mosse und Haasenstein L Vogler, Amts- und Anzeigeblatt für das König!. Gerichtsamt nnd den Stadtrath zu Schandau und den Stadtgemciuderath zu Hohnstein gehabt, hat dort zmichmcndc Aufmerksamkeit und Uu ruhe erzeugt. Die Klerikale» habe» a»gc»schci»licl ihre EiithaltsamkcitSpolitik cmfgcgebc» und ihr Erfolg mag der Nachlässigkeit imd Apathie der liberale» Wüh ler zugeschricbcn werde». UcbrigcnS hat auch die italienische Negierung ihre jahrelange Zurückhaltung nnfgcgcbcn und vertreibt die Bischöfe, welche ver schmähen, das staatliche Exequatur zu verlangen, un erbittlich ans ihren Paläste». — Die Vcrhandlnngcii der italienische» Negierung mit der französischen Nc- pnblik wegen der Einrichtnng religiöser Stiftungen Frankrcichö in Nom sind im Gange und nahezu ab geschlossen. Man versichert, dass der Minister Dc- cazcö die Unterordnung solcher Anstalten, welche bis jetzt von der französischen Gesandtschaft beim Papst abhingcn, unter die französische Gesandtschaft bei der italienischen Negierung bewilligt habe. Schliesslich ist noch zn bemerken, dass die politische Behörde eine für Anfang Augnst beabsichtigte Prozession verboten hat. In der Jnitiativkommission der französischen Na- tional-Vcrsammlung hat Buffet sehr schroffe Erklär ungen hinsichtlich dcö Bclagcrnngözustandcö abgegeben. Er änsscrtc viel kategorischer als seine Vorgänger, die Negierung könne in die Aufhebung dcö BclagcrungS- znstandcö nicht willigen, die Departements verlangten sic nicht und litten auch nicht unter dem so milde ge handhabten Ausnahmezustand, von welchem man mir bedauern dürfe, dass er sich nicht ans das ganze Laud erstrecke, da die Ungleichheit dcö in dcn vcrschiedcncn Departements herrschenden Ncgimcö die Wirksamkeit der Negierung beeinträchtige. Jedenfalls könne von znm grossen Theile gereitet worden, jedoch sind die Effecten nnd die Baarschaft — ungefähr 120 Mark — mehrerer Eisenbahnarbcitcr, welche im Bodenräume ihre Schlafstelle» gehabt habe», ei» Na»b der Flam- mcn geworden. Wie immer, so hat auch diesmal Schandanö Turucrfeucrwchr sehr thalkrüftig cingc- griffcu und ist derselben von den Geretteten viel zu danken. Ausserdem waren noch nnscrc städtische Feuer spritze und die dcö Herrn Hasse thätig. — In Sachsen bestehen bekanntlich -nur die beide» Klöster Marienthal und Marienstcrn. Ucber daö mnthmassliche Schicksal derselben stellt die „Obcrl. Dorfztg." folgende Betrachtung an: „Eö herrscht kam» noch ein Zweifel darüber, dass der Bnndcörath im Neichötagc die Einführung dcö preußischem Klostcr- gcsctzcö in ganz Deutschland beantragen wird. Na türlich ist cü dabei vornämlich ans Baiern abgesehen, daö geradezu von Nouuc» und Mönchen wimmelt, indes; werden die Klöster anderer Länder natürlich von der Aufhebung mitbctroffcn. Wer hätte noch vor Kurzem für möglich gehalten, daß so uralte, stolze mid reiche Klöster wie Marienthal nnd Mariciistcrn so gar bald dem Untergänge geweiht werden würden. Hätte» Papst und Jesnitcn de» Feldzug gcgcu daö deutsche Ncich uutcrlasscu, so würde Niemand an ihre Aufhc- bnug auch nur gedacht haben, denn sic habcu, daö Zciiguiß mag ihiicn nicht vorcnthalteu wcrdcn, Feind- eligkciten gcgeii ihrc protestantische Nachbarschaft nicht bewiesen und allezeit mit ihr verträglich und friedlich gelebt. Jene Ncbcllion der Jesnitcn gegen Deutsch land gereicht ihnen ohne ihr Verschulde» zum Ver derben nnd sic müssen sich in Nom dafür bedanken, wenn sic cin plötzliches ungeahntcö Ende nehmen". — I» de» dcmtscheil Münzstätten sind bis znm 7. Jnli 1875 geprägt: an Goldmünzen: 885,539,460 Mark Doppclkroucn, 264,101,300 Mark Kromm; an Silbcrmünzcn: 20,915,175 Mark 5-Marlstückc, 6,018,537 Mark 1-Markstücke, 16,809,191 Mark 40 Pf. 20-Peimigstückc; au Nickclmunzcn: 8,402,078 Politische Wcltschan. O Mit der tobten Saison tancheii regelmäßig die abenteuerlichsten Gerüchte auf. De» Neige» er öffne» diesmal die ultramontanc» Blätter mit der Nachricht, daß Fürst Bismarck sich i» Varzi» keines wegs ausschliesslich mit Kartoffclkultur mid Papier fabrikation, sondern weit mehr mit einem Angriff an Belgien beschäftige. Allein diese klerikale Erfindnng hat diesmal sehr kurze Beine gehabt, denn daö amt liche Organ der belgischen Negierung dcmcntirt diese Nachricht, deren Unglanbwürdigkcit wir schon im letz ten Leitartikel nachwicsen, sehr energisch. Welchen Köder wcrdcn nnn die Ultramontancn ihrem gläubigen Anhang wieder vorwcrfcn? Die schwarze Garde lenkt jetzt zwar cin nnd sucht ihren Frieden mit dem Staate. Dem Vorgänge des Fürstbischofs Ur. Förster sind auch die übrige» kirch- lichm Würdenträger in Deutschland gefolgt, indem sie ihrcUMcrwcrfimg untcr das Kirch cnvcrmögcns- gcsctz schriftlich erklärt haben. I» Geldsachen hört bekanntlich die Gemüthlichkcit auf und so ist denn auch beim deutsche» Klcrnö die Vcrmögcnöfragc der ver wundbarste Punkt. Allein man glaube nur nicht, dass die Stimmung der Bischöfe eine „versöhnlichere" ge worden sei. Mürber sind sic geworden, nicht ver söhnlicher. Versöhnlich sind sic ebenso wenig, als die Franzosen zu jener Zeit cö waren, wo der alte Thicrö die naive Forderung stellte, unsere Truppen sollten hnndcrltanscnd Hammel »ach Paris hincinlasscn. Ver söhnlich wird der Feind in der Hitze dcö Knmpfcö uicmalö; cö kommt mir darauf au, ihn mürbe zu ma chen. Und dieser Erfolg tritt nnn beim Episkopat allmählig cin. Die bairische Negierung hat sich sämmtlichc Wahlhirtcnbricfc vorlcgcn lassen. Die Vcrmuthnng, dass cö bei dieser Maßregel ans etwas mehr als auf die Bcrcichcrmig der Ncgicruugöaktcu um einige Pflicht exemplare abgesehen sein möchte, dürfte wohl Einiges für sich haben. In der Hauptstadt Wnrtembcrgs wird gegen wärtig daö fünfte deutsche Schützenfest gefeiert. Waö man auch hier und da gegen derartige Feste jetzt sa gen möge, sic habcn doch ihr Gntcö gehabt und haben cö noch hcutc. Man vergisst leider unr zn sehr, dass sich nnscrc nationale Einheit als Idee ans jenen Festen kräftigte und dass dieser Geist des cimgcn Deutsch lands erst so lebendig da sein nmßte-, ehe die Militär macht ihm eine Form geben konnte. Aber auch hcntc noch führen diese Feste die verschiedene» Stämme zu- sammc» uud cö wird durch de» festliche» Verkehr viel Vorurthcil ausgeglichen, viel gegenseitiges Verständnis; gefördert. Feste der Völker sind gute Zeichen; sic be weisen, dass der Geist in ihnen rege ist, dass sic sich frcncn übcr Gcwordcncö, odcr hoffcn auf Wcrdcndcö. Mag auch das Stuttgarter Schützenfest in solchem Sinne cin licbcS Andeiikcn hintcrlnsscn. Die Aufmerksamkeit Oesterreichs, ist ausschliesslich auf die benachbarten türkischen Provinzen gerichtet, in denen ein Aufstand die gesammtc Bevölkerung in Athcm erhält. Die Zusammenziehung von Truppen an der Grenze, theils nm die Wcitcrvcrbrcitmig der Emeutc ans österreichisches Gebiet zn verhindern, theils um die unruhigen Clemente in dcn österreichischen Grcnzländcrn von einer Thcilnahmc abzuhaltcn, fnndcn im AuSlandc eine falsche Auslegung. Französische und englische Blätter legten dieser Trnppenkonzcn- tration die Bedeutung unter, dass man in Wie» eine Okknpirung der aufständischen Provinzen beabsichtige. > Anlaß zu diesem Gerücht hat wohl auch der Umstand gegeben, daß ein Theil der Aufrührer in leicht erklär licher Absicht dcn Namc» dcö Kaiscrö Franz Joscf , auf scinc Fahne schrieb. Der Erfolg, welchen die Klerikalen in vielen dcr italienischen Hauptstädte bei dcn Gcmcindcwahlcn U Tagesgcschichte. Sachsen. Schandau. Die nm 31. d. M. crschicucuc 16. Nummcr dcr hicsigcu Bndclislc wcist 424 Parteien mit 1185 Personen nach. — Sc. Majestät der König begaben Sich nm vcrgnngcncn Sonnnbcnd früh in Begleitung cincö engeren Kreises Allcrhöchstscincö Gefolges, sowie dcö hierzu geladenen Herrn StaatömiuistcrS I>r. v. Gerber zu Wagen von Pillnitz nach Scbandan, von dort zn Fuss über Postclwitz nach den Lchrammstcimm und sodann übcr die heilige Stiege nach dem grossen Win- tcrbcrge nnd zurück durch die Hölle und dcn nnssc» Grund nach Schandan, wosclbst Sc. Majestät Alnmdü '^7 Uhr im Hotel znm „Forslhauö" daö Diner nah men. Sc. Mojcstät fuhren später mittelst Extrazugö nach Pirna nnd kehrten von da zu Wagen nach Pill nitz zurück. (Dr. I.) — Am 30. v. M. kurz nach 2 Uhr brach in dcm dcm Tagcarbcilcr Adam Gottfried Wiedemann in Wcndischfnhrc gehörigen Hanse Feuer anö, durch welches dasselbe in kurzer Zeit in Asche gelegt, auch die zu diesem Hause gehörige Scheune thcilwciS be schädigt wurde. Daö Feuer ist in dem südöstlichen Theile des Bodcnramncs, in welchem sich Hcn bcfnn- dcm, auügcbrocheu. Das Mobiliar Wiedemanns ist
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