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Weißeritz-Zeitung : 16.11.1869
- Erscheinungsdatum
- 1869-11-16
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-186911165
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18691116
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18691116
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1869
- Monat1869-11
- Tag1869-11-16
- Monat1869-11
- Jahr1869
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 16.11.1869
- Autor
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Vienftag. .M 80. 1«. November 18«». Erscheint Dienstags und Freitags. Zu beziehen durch allePost- anstalten. Weißerrh-Ieitung Preis pro Quartal 10 Ngr. Inserate die > Spalten - Zeile 8 Pfg- Amts- Md Anzeige-Klatt der Königlichen Gerichts-Ämter and Stadlrathe zn Dippoldiswalde nnd /rauenstein. Verantwortlicher Nedncteur: Carl Jehne in Dippoldiswalde. Tagesgeschichte. Dippoldiswalde. Das in Ober-Reichstädt gelegene Flachsdarr- und Brechhaus ist am Morgen des 11. November, gegen 6 Uhr, auf bis jetzt uner mittelte Weise ein Raub des Feuers geworden, in sehr kurzer Zeit und ohne andere Gebäude zu gefährden. — Auch in Hermsdorf (bei Frauenstein) ist in der Nacht vom 8. zum 9. während heftigen Sturmes das dortige, dem Gutsbesitzer Sommerschuh gehörige Flachsdarr- und Brechhaus durch Feuer zerstört worden, wahrscheinlich durch zu starke Feuerung verursacht. ° Altenberg, den 14. Novbr. Am 11. d. Mts. haben wir hier einen guten Mann begraben, und Vielen war er mehr! Unter überaus zahlreicher Begleitung aus allen Ständen wurde die sterbliche Hülle unseres emeritirten Herrn Cantors und Mädchenlehrers Gotthelf Friedrich Fischer, der im 80. Lebensjahre nach kurzem Krankenlager am 7. Novbr. entschlafen, zur Erde be stattet. Derselbe hatte vom Jahre 1814 bis 1860 sein Amt mit lobenswerthem Eifer verwaltet. Neben seiner Leutseligkeit und Freundlichkeit im Umgänge, waren sein D Leu st eifer und seine, selbst durch hohes Alter nicht beeinträchtigte Liebe zu Musik und Ge sa n g besonders hervorleuchtende Tugenden, die ihn bei Alt und Jung beliebt machten. Stets an Thätigkeit gewöhnt, arbeitete er, nachdem er den größten Theil seiner werthvollen Musikaliensammlung durch Feuer verloren hatte, noch an seinem Lebensabende mit staunens- werthem Eifer an der Wiederherstellung einer solchen. Am Grabe sprach Herr Diac. Kleinpaul sich mit aller Anerkennung über sein verdienstvolles Wirken sowohl in der Schule, wie in der Kirche, aus und erwähnte in derselben, daß sein einfaches, religiöses Familienleben anlangend, manche düstere Wolke darüber hinweg gezogen sei. Die Cantorei, deren Jubilar er war, hatte mit dem Lehrercollegium Abends vorher ihm eine Ovation gebracht, auch am Tage des Begräbnisses mit mehreren auswärtigen Lehrern Trauermelodien, und unter diesen auch seine Lieblingsarie: „Ich habe viel gelitten", die er selbst componirt und sich eigends als Begräbnißarie bestellt, gesungen. Herr Rector Trommler gedachte noch am Grabe der Liebe, die sich sowohl von seinen Hinterlassenen, wie von seinen Schülerinnen rc. kund gegeben und wünschte im Namen derselben ihm eine sanfte Ruhe im Grabe und dereinst ein fröhliches Auf erstehn. So gedachte auch noch Herr Pastor Friedrich beim Segensspruche in Liebe des in Gott Heimgegan genen, und wünschte ihm eine sanfte Ruhe im Grabe. Ja, Freund, es sei Dir kühl Die Erd', die schwül Dich ost gedrückt in bangen Leidensstunden, In weichen selten Ruhe Du gefunden! Geising, am 11. Novbr. Heute in früher Morgen stunde wurden die Bewohner unserer Stadt durch Feuerlärm erschreckt. Es brannte die Lohmühle deS Hrn. Lohgerbermstr. Kämpfe total ab. Nur der gün stigen Windrichtung war es zuzuschreiben, daß das Feuer auf seinen Heerd beschränkt blieb. Ueber die Entstehungsursache läßt sich noch nichts Bestimmtes mittheilen. * Dresden. (Landtagswoche.) Bemerkens- werthe Landtagsverhandlungen liegen hinter uns. Es handelte sich in der verflossenen 7. Landtagswoche nicht nur um eine sächsische, sondern um nordbundesstaatliche, besser, gemeinsam deutsche Angelegenheiten. Die Abg. May, Wigard, Heubner rc. hatten, von der Erwägung ausgehend, daß die heutigen großen Kosten für das Militärwesen den Wohlstand aller Staaten, die daran betheiligt sind, untergraben müssen, und in Er wägung, daß sich Handel und Wandel fortwährend von einem Kriege bedroht glauben und sich deshalb nicht zu erhalten vermögen, ein Votum für eine Herabmin derung des Militäraufwandes und für eine militärische Abrüstung zunächst des norddeutschen Bundes beantragt. Ein gleicher Antrag war kurz vorher im preußischen Abgeordnetenhaus« mit 215 gegen 99 Stimmen zurück gewiesen worden; bei uns fand er dagegen mit 52 gegen 21 Stimmen Annahme. Die Fortschritts-, sowie die conservative Partei, nahmen den Antrag ohne Weiteres als den allgemeinen Wunsch des Landes entsprechend an; dagegen hielt die deutsch-freisinnige Partei es für angemessen, bei dieser Gelegenheit zugleich der Sicher heit und der Würde des deutschen Vaterlandes zu ge denken, der man allein das große Opfer der Militärlast bringen wolle; ihre Ansicht fand jedoch, wie die Stimmen zahl beweist, nicht den Beifall der Mehrheit. Wenn man wahr sein will, so kann man von der ganzen Ver handlung nur sagen, daß Herr Staatsminister von Friesen allein Entstehung und Folgen des Antrages richtig gekennzeichnet, indem er den Wunsch nach Ab rüstung als allgemein getheilt annahm, zugleich aber auch das immerwährende friedliche Nebeneinanderleben der Völker nur als ein erstrebenswerthes Ideal pries, mit dem eine Regierung, welche mit der Wirklichkeit zu thun hat, nichts anzufangen vermöge. Die sächsische Regierung könne sich daher für den Antrag nicht ver wenden und zwar umsoweniger, je weniger die gegebenen Verhältnisse in Europa ihn gerechtfertigt erscheinen lassen. — Neben dieser wichtigen Verhandlung traten natürlich die andern parlamentarischen Ereignisse der Woche in den Hintergrund, wenngleich namentlich der erste Tag derselben, durch die Wiederholung der Ab stimmung über den Gensel'schen, die Verstärkung des Laien-ElementeS in der Synode bezweckenden Antrag,
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