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Der sächsische Erzähler : 27.04.1870
- Erscheinungsdatum
- 1870-04-27
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-187004273
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-18700427
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-18700427
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1870
- Monat1870-04
- Tag1870-04-27
- Monat1870-04
- Jahr1870
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 27.04.1870
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smrath. Mts., der Gebly- Lustspiel Hetzer. itärs zead. Abends« Kronprinz reinDlocale, einen ein- rstand. aide. tkt 5 Uhr, -ast. imerpartie. r ladet ein srstanb. i sagt bei «sch, Hofswerda. April cliebter ;er sjahre. m und «e». hr statt. litt er, Kanne. t. Rz-Ps- t>t«2« - - 2S - E" Woch en b latt für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend. Amtsblatt -es Königlichen Verichtsamtes und des S'la-tralhes zu Dischsfower-a. Diese Zeitschrift erscheint wöchentlich zwei Mal, MitttvoeftS und Sonnabend«, und kostet einschließlich der Sonn abend« erscheinenden „belletristischen Beilage" vierteljSbrlich 12 9, Rq«. Inserate »erden bi« Dienstag« und Freitag« ftüb 8 Uhr angenommen und kostet die gespaltene CorpuSzeile oder deren Raum 8 Pfennige. 34. Mittwoch, den 27. April. j 1870. Nun- sch au. Beschlußunfähig beendete der Reichstag seine Sitzungen bis zur Vertagung, beschlußunfähig begann das Zollparlament die seinigen. Bereits zweimal ergab sich,' daß im Zollparlamente weit über die Hälfte aller Abgeordneten sich nicht blicken lassen. Diese Theilnahmlosigkeit ist befremdend bei der Wichtig keit der Vorlagen des Zollparlaments. Wenn von 382 Abgeordeken nicht einmal 192 kommen, so sollte man meinen, es handle sich um Pfeffernüßchen. Es stehen aber sehr einflußreiche Fragen auf der Tages ordnung. Die Erhöhung des Caffeezolls ist eine bedenkliche Maßregel. Casfee hat längst bei uns aufgehört, ein Luxus-Artikel zu sein, er gehört zu den täglichen Bedürfnissen. An Stelle des Fleischtopfes ist bei einer großen Claffe der Bevölkerung, nicht blos der industriellen, sondern namentlich auch der ländlichen, der Caffeetopf getreten. Das ist gewiß kein besonders rühmenswerther Zustand; eine richtige Fleischnahrung wäre unserm Volke wahrhaftig zuträglicher, als das ewige Caffeelutschen; aber man muß die Dinge nehmen, wie sie sind, nicht wie sie sein sollten, und da läßt sich denn gar nicht verkennen, daß eine Vertheuerung des Caffees nur jenen schädlichen Surro gaten zu Gute kommen würde, die das Volk jetzt anstatt des Caffees gar nicht selten trinkt. Inzwischen fürchten wir, daß namentlich die Süddeutschen kein Bedenken tragen werden, den erhöhten Caffeezoll zu bewilligen. Außerdem verlangt Preußen noch eine Besteuerung des aus der Stärkefabrikation hervor gehenden Zuckers und Shrups, wie denn überhaupt die vom Bundeskanzleramtspräsidenten Delbrück zur Eröffnung des Zollparlaments vorgelesene Thronrede rein geschäftlicher Natur war und fast nichts als die drei Worte enthielt: Caffee, Zucker, Syrup. Die Zollcassen würden durch diefe beiden bewilligten Stenern eine Mchreinnahme von 1,600,000 Thlr. machen, welche das Volk gufzubringen hätte. Um solchen Preis ist Preußen geneigt, in dem Zolltarif einige Ermäßigungen und Zollbefreiungen eintreten zu lassen, die im Ganzen gegen 70,000 Thlr. be trügen, so daß die Zollcassen dann einen Profit von circa 900,000 Thlr. machen würden. Das genügt natürlich nicht. .Won allen Seiten regen sich nun Wünsche, dem Volke für die neuen Opfer, die ihm Fst»fimbpoanzigster Jahrgang. angesonnen werden, wenigstens auf anderen Gebieten Erleichterungen zu gewähren. Mecklenburg beantragte, das Roheisen zollfrei einzulassen und die übrigen Eisenzölle bedeutend zu ermäßigen; Sachsen beantragte den Ausfuhrzoll auf Lumpen abzuschaffen und die Chemikalien in Zukunft nicht mit Zöllen zu belegen. Andere Wünsche werden noch kommen. Indessen hat der Zollbundesrath Alles das abgelehnt und es wird sich nun zeigen, ob das Zollparlament gesonnen ist, sich ein Gleiches gefallen zu lassen oder ob es nicht die unseres Ermessens richtige Politik befolgt: daß, wenn das Volk auf der einen Seite bei einem Artikel mehr zahlen soll,- es mindestens das Recht hat, zu verlangen, daß man ändere Lasten von seinen Schultern nehme. Aus Berlin wird telegraphisch berichtet: Bei der Präsidentenwahl im Zollparlament wurde Sim- son mit 183 von 207 gewählt und nahm die Wahl dankend an. Bamberger brachte den Antrag ein, die beabsichtigte Münzreform möge als gemeinsame Zollvereinssache behandelt werden und die Enquete auch auf die süddeutschen Staaten ausgedehnt wer den. Mitglieder aller Fractionen und viele Süd deutsche unterzeichneten den Antrag. Zum ersten Vicepräsidenten wurde Fürst Hohenlohe mit 179 von 212 Stimmen gewählt und nimmt dankend an. In Preußen sind, mit Ausnahme des Königs^ jetzt alle einflußreichen Personen erkrankt. Der Kron prinz sucht seine geschwollene Leber durch Carlsbader Sprudel auf ihre normalmäßige Größe zurückzuführen, Bismark liegt in Varzin an der Gelbsucht darnieder, hofft aber, in vierzehn Tagen soweit feine natürliche Gesichtsfarbe wieder erlangt zu haben, daß er sich in Berlin wieder sehen lassen kann, und der Reichs- tagspräsidcnt Simson hat sich das Bein verrenkt, daß er nur mühsam fort kann. In Berlin erwartet man dieser Tage den Besuch des Großherzogs von Hessen. Es ist das erste Mal, daß dieser Fürst nach 1866 nach Berlin geht. Nach seinem Besuche wird der russische Kaiser cintreffen, der sich dann nach Ems begiebt, um dort später mit dem preuß. König gemeinsam eine Cur zu gebrauchen. Eins der wichtigsten Ereignisse im norddeutschen Bunde ist die'Anzeige der rudolstädtischen Regierung, daß sie sich, nachdem ihr der Landtag die Stenern .verweigert hat, äußer Stande sieht, ihre MätricNlär»
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