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Weißeritz-Zeitung : 18.12.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-12-18
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-191812183
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19181218
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19181218
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1918
- Monat1918-12
- Tag1918-12-18
- Monat1918-12
- Jahr1918
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 18.12.1918
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SsEchM. WM MGUchss» Dippoldiswalde, In der am 16. d. M. abgrhaitenen Dorstandrsitzung des Vereins Heimatdank Dippoldiswalde- Stadt wurde von verschiedenen Eingängen und Mit- teilungen Kenntnis genommen, insbesondere vom Samm lung«-Ergebnisse der Ludendorff-Spende, die für den Ver ein einen Betrag von 83 l M. erbracht hat. Die Ange legenheit wegen Einführung der Kriegspatenschaft soll in Anbetracht der inzwischen eingrtretenen veränderten Ver hältnisse nicht weiter verfolgt werden. Auf Ansuchen der hiesigen Ortsgruppe der freien wirtschaftlichen Vereinigung Kriegrbrschädtgter wird beschlossen, in Zukunft einem Mit glied, genannter Vereinigung-die Teilnahme an den Vor- standssttzungen usw. mit beratender Stimme zu gestatten, vm an hiesige Kriegsbeschädigte Anzüge abgeben zu können, soll ein Gesuch um Ueberlassung solcher an die zuständige Stelle eingerricht werden. In vier Fällen wurden Unterstützungen im Gesamtbeträge von 285 M- verwilligt. — Hochwichtige, tlefeinschneidende Fragen für unser ganzes kirchliche» Leben seien durch das Programm der neuen Regierung aufgeworfen worden. Leider sei die» aber wohl noch nicht so recht von allen Gliedern unserer Kirchgemeinde erfaßt worden,' oerrn Erscheinen in der Kirchgemeinde-Versammlung am Dienstag abend sonst hätte viel zahlreicher sein müssen. So führte Herr Superintendent Michael in den Eingangsworten aus. Alle» rüste zu den Nationolwahlen. Dieser Abend solle keine Wahlversammlung, auch kein rechter Familienabend, sondern eine Haurväter-Versammlung sein, wie eine solche schon seit längerer Zelt für den Beginn des neuen Jahres geplant gewesen sei. Nachdem vom Klrchenchore unter Herrn Kantor Schmidt» Leitung: „Nun steh un» bei, du treuer Gott" vorgelragen worden war, begann Herr Sup. Michael mit seinem Vorträge: „Unsere Stellung zu der geplanten Trennung von Kirche und Staat." Herr Superintendent führte au», wie diese Frage von Lutheranern schon oft, so erst im vergangenen Jahre auf der großen Versammlung in Eisenach erörtert worden sei und wie bedeutende Kirchenmänner dort für die Trennung ringe- treten seien, wie die enge Verbindung zwi chen Kirche und Staat ersterer mehr schade, die für die Sünden de» Staates, für Kleinlichkeiten im öffentlichen Leben oft Lützen müsse. Um de» Volke» und Staaies willen aber sei er gegen die Trennung, weil sie für da» Volk verhängnisvoll werden, dem religiösen und sittlichen Leben schaden kann. Wir müßten wünschen, datz die Trennung erst in Jahren komme und dann erheblich' friedlicher sein werde, al» in jetz'ger Zeit. Die Frage aufgeworfen zu haben, sei der grötzte Fehler unserer jetzigen Regierung. Sie erkenne da» auch und beschwichtige, um einen Kuliurkampf zu vermeiden, man werde aber mißtrauisch, wo ^tzt wieder der Katechismus-Unürricht in den Schulen verboten wor den sei, ein Gewaltakt sondergleichen. Der Redner ging dann näher darauf /in, wie sich di« Trennung von Kirche und Staat in Frankreich (1905) und in den Vereinigten Staaten (1787) vollzogen hat. Möchte sie, wenn sie kommt, so wie in Amerika vor sich gehen, beiden Tellen gerecht werdend. Dor einer Nationalversammlung, ohne do» Volk zu fragen, sie einzusühren, dagegen müsse pro testiert werden Wie werde sie nun vor sich gehen? Diese Frage besprach Herr Superintendent dann Wetter und sah darin, daß man Li« Goitrsärker dem Staate zuweilen wolle, eine schwere Gefahr. Weiter behandelte er den Punkt:Entsernung de, Kalechismurunterrlcht, au» der Schule. Auch die» sei ungesetzlich vor sich gegangen und rufe Protest heraus. Herr EupKintendent Michael behandelt« dann noch «in« vom Suprrintendint Cord» verfaßt« Rtsolution, in der Stellung zur Trennung genommen wird und sagte: Wir lassen un» unser« Kirch« und unsere Religion nicht rauben, wir werd«« un» umsoststu zu- M Ehrentafel M Aus der Verlustliste Nr. 567 der sächsischen Armee. 3. Infanterie-Regiment Nr. 102. Hilbert, Willy, Gefr., Neulipsdorf, l. v. Günther, Ewald, Lauenstein, l. o. Mühle, Kurt, Altenberg, l. v. Röhringer, Alfrrd, Reinholdshain, verm. Gersten, Emil, Burkersdorf, l. v. Wolf, Aemilius, Nassau, gefallen. Leiteritz, Mar, Utffz, Hartmannsdorf, verm. Roßburg, Arthur, Ruppersdorf (Ruppendorf?), l. v. Börner, Herbert, Kreischa, l. v. 4. Infanterie-Regiment Nr. 103. Merbt, Paul, Elend, l. v., b. d. Tr. Berger, Erich, Kreischa, verm. Ebermann, Alfred, Dippoldiswalde, schw. v. u. gestorben. - Eichler, Kurt, Löwenhain, I. v. Franz 1, Martin, Paulsdorf, l. v Gras, Richard, Kreischa, I. v. Leutert, Emil, Gefr , Börnchen, Herrn. Zimmermann I, Hermann, Eeyde, gefalle«. Schlegel, Alfred, Geising, verm. Höhne, Kurt, Utffz., Kreischa, verm. Pretzich, Karl, Reichenau, l. v. Glöditzsch, Kurt, Schmiedeberg, verm. Reserve-Jnfanterie-Regiment Nr. lOZ. Fränzel, Paul, Gefr., Großölsa, l. v. Welde, Edgar, Gefr., Borlas, l. v. Oeitelt, Oskar, Dittersbach, verm. Zimmermann, Arno, Gefr., Reichstädt, I. v., b.d.Tr. Lotze. Bruno, Gefr., Dittersdorf, I. o. Brückner, Martin, Ltn. d. L., Reichstädt, l. v. Kühn, Richard, Geir., Saida, l. v. Wolf, Emil, Nassau, verm. sammenschtießen. Starilen sind vergangen, die Kache hat IS Jahrhundert überstanden und wird bestehen bleiben. Die Eordes'sche Resolution ging während einer kurzen Pause nach dem Vortrage de» Liedes: Herr unser Gott wie groß bist Du, zur Unterzeichnung von Hand zu Hand und wird in den nächsten Tagen auch noch den Ktrchgemeindrglikdern vorgelegt werden, die am Erscheinen behindert waren. Herr Oberjustizrat vr. Grohmann sührte dann aus, wie über aller Philosophie dos Christentum stehe und warf die Frage auf, was tun wir für die Kirch»? Wie herzlich wenig Opfer wurden für sie gebracht. Er bat dann um Spenden für das 1S05 gestiftete Eiserne Buch des werbenden und unangreifbaren Kirchgemeinde, vermögens, dessen Bestand ungefähr 3000 Mk. sei. Herr Stadlkassterrr Schubert behandelte die Ktrchenanlagen und wirs nach, wie gering sie gegenüber den Gemeind«, und Schulanlagrn seien. In kurzen, klaren, sachlichen Worten brachte Herr Lehrer Günther die Stellurg der Lehrer- fchast zum Religionsunterricht zum Ausdruck. Wür e die Trennung der Kirche vom Staat Tatsache, dann werde sich die Lehrerschaft auch gern in den Dienst dir Kirche stellen. Ein Gedtchtvortrag «nd vttschiedrne Mitteilungen de» Herrn Superintendent, daß sür den 2. Weihnacht«, seiertog eine Begrüßung drr au» drm Felde Helmgekhrten, für Sylvester Gedächtntsgoit«,dienst für unser, Gefallen«, geplant sei, daß Sonntag Weihnachtsfeier in drr Kind«,- brwahranstalt und für die Gemeindedlakonie in der Reichs krone statlfinden werde und der allgemeine Gesang: E» ist «in Ros' «nisprungen beschlossen die Versarymlung. Ein« am Ausgang unternommene Sammlung für» „Eiserne Buch" ergab Mark lyi.68, einen unerwarteten Betrag. — Die letzte Woche vor dem Feste. Nun geht es mit Geschwindschritten auf die Feiertage zu, und die heim gekehrten Feldgrauen merken, daß die Kriegrzeit an den alten Traditionen für die Weihnachtsvorbereltungen nicht« ändern konnte. Das Großreinemachen ist geblieben, oder die Hausfrau hat e» schon erledigt, um dem aus dem Felde kommenden Gatten sofort die voll« Brhaglichktit daheim zu btelen, für Tannenbaum und Weihnachtstisch wird geschafft, was möglich ist, und auch da» Verstecken der Geschenke wird grübt, wenn «s auch sür unnötig er klärt worden war. E, ist doch schön. Die Kinder jubeln schon im voraus, daß der Vater wieder da ist. Denn.. . Mutter verstand schon längst keinen Spaß mehr. Aber jetzt hat die Freude auch ihr, der vielgeprüstrn, da» seelische Gleichgewicht wiedergrgeben. Und da» war nötig, sie ist doch mit die Hauptperson für Weihnachten. In acht Tagen ist der 1. Feiertag ... 7 Dippoldiswalde, «ei der Firma Paul Heinrich -i« sind vermutlich am vergangenen Sonnabend von 6 Uhr abends ab au» einem Stalle im Fabrikgrundstücke zwei Schaf« entwendet worden. Die Eigentümer haben für die Ermittlung der Täter eine Belohnung von 100 M. ausgesetzt. In der Polizeiwache werden die Mitteilungen schriftlich oder mündlich entgegengenommen. Oberfraueudorf. Nachdem die Hilsslehrerstelle an hiesiger Volksschule während der ganzen Zelt des Kriege» infolge der Einberufung und dem späteren Heldentode der früheren Inhabers unbesetzt geblieben, wurde am Montage den l 6. Dezember LS. Js. der kriegsbeschädigte Herr Vikar Matthes, bisher in Hirschbach als Vertreter tätig, durch Herrn Ortsschulinfpekter Pfarrer Ludwig, Reinhardts«» imma in dieses Amt eingewiesen. Möge sein hiesiges Wirken an unsrer Jugend in so schwerer Zelt ein gesegnete» sein! Niederfravendorf. Eine recht betrübende Traurrkunde traf in legier Zeit noch eine hiesige Witwe, indem ihr gemeldet wurde, datz leider noch am letzten Tage vor seiner Heimkehr au» dem Felde ihr Sohn, der Krastwagensührer Bruno Mücke, nach Passieren des Ortes Langensalza i. Th. nebst seinem Vorgesetzten, dem Autokolonnenführer Kretzsch mar au» Dresden, einen plötzlichen Tod gefunden haben. Da» Auto sei von einem nicht besonders kenntlich gemacht«, Militärpakten angehalten worden und wegen nassen Wege» nicht sofort zum Halten zu bringen gewesen, worauf beide Insassen durch einen abgegebenen Schuß noch aus dem Heimwege ihr Leben einbühttn. Altenberg. Die Wahlliste zu der am 12. Januar stattkindenden Neuwahl de» hiesigen Stadtgemeinderat« enthält die Nomen von 819 männlichen und weiblichen Wahlberechtigten und Wühlberen. Geising. Am Sonntag ist auf Geisinger Flur die Leiche eine» ungefähr 35 Jahre alten unbekannten Manne« gesunden worden. Der Tote war nur mit Hemd, Hose und Weste bekleidet und dürste 14 Tage gelegen haben. Bisher fehlt jeder Anhalt. Ottendorf bei Mittweida. Eine our Chemnitz« Einwohnern bestehende Diebrebande (6 Personen) wmda von der Gendarmerie hier sestgenommrn. Di« Bande halt« in den letzten Nächten au» Frldfeimen die Kartoffeln zentnerweise geltohlen. , Glösa bet Chemnitz. Die hiesig« Grmrindrvrrwallmeg kaust« vor einiger Zeit ein 27 Hektar grotze» Bauerngut sür IVOO0O M. zu KleinwvhnU'gen. Davon sind jetzt 22 Hektar sür 193000 M. verkauft worden. Die Cemrind« besitzt aber noch do» Baurrngut mit 5 Hektar Land tm Wert« von 75000 bi» 100000 M. Mittwoch den 18 Dezember 1M8 abends Nr. 291 MW» Die -Weitz erltz. Zeitung" erscheint täglich mit Aus- nähme der Sonn- und Feiertage und wird am Spätnachmittag ausge oeben. Preisvierteljähv- lich einschliekl. Zutragen 2.85 M., zweimonatlich 1.90 M., einmonatlich 95 Pf. Einzel-Nummerk IVPf.AllePostanstalten, Postboten sowie unsere Austräger nehmen De- 84. Jahrgang kknsorate «erden mit 20 Pf., solche aus unsere« Amtshauptmannschast mit 15 Pf. die Spaltzella oder deren Raum berech net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite (nur von Behörden) die zwei gespaltene Zeile 85 bez. 60 Pf. — Tabellarische undkompliziert »Inserate mit entsprechendem Auf schlag. — Eingesandt, in, redaktionellen Teile, dis Spaltenzeile 50 Pf. W ch eritz-Mmig TUWm M AHM fm HMiM Wieöeberg u. U. Amtsblatt für die Amtshauptmannschast, das Amtsgericht und den Stadtrat zu Dippoldiswalde. Mit »Illustriertem Unterhattungsblatt". Für die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen wird keine Garantie übernommen. Verantwortlicher Nehakteur: Paul Jehne. — Druck und Verlag von Carl Jehne in Dippoldiswalde. In Pflicht genommrn wurden: > I. Rittergutsbesitzer von Lüttichau aus Bärenstein als Lutsvorsteher für den selbständigen Gutsbezirk Rittergut Bärenstein; 2. Gemeinde- und Sparkassenkassierrr Georgi—Schmiedeberg al» ll stellv. Stande»beamter für den zusammengesetzten Standeramtsbezirk Schmiedeberg. Nr. 378 ck ä. Amtshauptmannschast Dippoldiswalde, am l 2. Dez. 1918 Formulars und andere Drucksachen f. Gemeinde« und ander Behörden liefe« in zweckentsprechender Ausführung di« BuchLruckerei Larl Sehne«, Dippoldiswalde — Gelbe Möhren, Kohlrübe« ««b Weißkraut werden Donnerstag de» 19. d. M. nochmal» ausgegeben. Der Preis stellt sich für rote Möhren auf 12 Mk., für Kohlrüben auf 6 Mk, während er für Weißkraut auf 5 Ak. für «inen Zentner herabgesetzt wird. Der Bewohnerschaft wird nochmal» an- heimgegeben, sich «inzudecken und namentlich »un S»«»*- dvnsikung van Sanei-Iei-anit zu erwerben, da infolge drr Faßmangrl» von der Stadt Sauerkraut nur in ganz geringer Menge hergestellt werden konnte. Ltacktrat vlppolälswulcko.
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