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Hohensteiner Tageblatt : 05.05.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-05-05
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id184110793X-189605050
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id184110793X-18960505
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-184110793X-18960505
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohensteiner Tageblatt
- Jahr1896
- Monat1896-05
- Tag1896-05-05
- Monat1896-05
- Jahr1896
- Titel
- Hohensteiner Tageblatt : 05.05.1896
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Amtsblatt für den Verwaltungsbezirk des Stadtrathes zu Hohenstein« Dienstag, den 5. Mai 1896 Nr. 103 den 5. den 6. Sächsisches. Hohenstein, den 4. Mai. Nach einer aus London kommenden Meldung wird Se. Majestät der König am 21. Juni zu einem auf 3 Wochen be Die Entrichtung der Gemeinde-Anlagen betr. Der am 1. April c. fällig gewesene 1. Termin der Gemeinde-Anlage« ist längstens bis zum 12. Mai e. an die hiesige Stadtsteuer-Einnahme abzuiühren. Hohenstein, den 18. April 1896. Der Stadtrat h. vr. Backofen, Bürgermeister. 46. Jahrgang. Mittwoch, Donnerstag, Freitag, vereinnahmt. 2—7 Uhr in Hilligs Restauration, 2—7 Uhr in Drechsler'- Restauration, 2—7 Uhr im Gasthof zum Lamm, 2—7 Uhr in Vorwerk s Restauration Mark in 3^procentigc Hypotheken, NF 4procentige Darlehnsforderung und 8000 Mark unverzinslichen Darlehen. Seit der letzten Bekanntmachung vom 4. October v. I. wuchsen dem Fonds an Einnahmen 8977 M. 76 Pfg. zu, während an Unterstützungen 2669 Mk. 37 Pfg. aus den Mitteln des Fonds selbst und außerdem Bekanntmachung Der 1. Termin Einkommensteuer wird Dienstag Oberlungwitz, am 30. April 1896. Die Ortssteuereinnahme. Franke. 7. „ 8. Die wässrigen Wege machte man durch Legen von Brettern passirbar. Die Sauitätswachc, die bis jetzt in mehreren kleinen Fällen in Ansprnch genommen ward, wurde vorgestern Nachmittag von Herrn Generalarzt Dr. Jacobi mit vielem Interesse in Augenschein genommen. Der Postkarten-Bersandt war ein reger. Vor morgen wird die Preisliste nicht veröffentlicht werden können. Den Preis Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Georg erhielt Herr Thalaker Gohlis-Leipzig für blühende Nelken, den des Großherzogs von Baden Herr Albert Wagner-Leipzig für Gcsammtleistung und der bekannte Baumschulenbesitzer Herr Poscharsky-Laubegast einen hervorragenden Preis der Residenz (eine kostbare Vase für die beste Sammlung von Laubhölzern). — Gestern Nachmittag 4 Uhr fand das große Festmahl und Abends 8 Uhr das Cvncert der Liedertafel statt, letzteres zwischen Vestibüle und dem Hauptsaale. Den sichersten Führer durch die Räume der zweiten internationalen Gartenbau-Ausstellung zu Dresden erhält man in dem von der Ausstellungscommission herausgegebenen Cata- log, welchem gleichzeitig ein bestorientircuder Situationsplan beigefüat ist. Die Zahl der Aussteller beträgt insgesammt 400. Interessant sind in dem erschienenen Führer die Erläuterungen über den Schulgarten, ausgestellt vom „Deutschen Lehrerverein für Naturkunde", Bezirksverein Dresden. Der Schulgarten ist als zu einer Stadtschule gehörig und in unmittelbarer Nähe des Schulhauses liegend gedacht. Er soll ein Hilfsmittel sein, durch welches Unterricht und Erziehung in mannigfachster Weise gefördert werden. Als Lehrmittel kommt er den verschiedenen Zweigen des naturkundlichen Unterrichts, der Heimaths- und Erdkunde, dem Anschauungsunterricht und einigen anderen Unterrichtsgebieten zu statten. Die Ausstellung währt aller Wahrscheinlichkeit nach bis zum 12. Mai, so daß in dieser Zeit die Besucherzahl von 300,000 die dem Voranschlag zu Grunde gelegt worden ist, wohl erreicht werden dürfte. Nach einer Bekanntmachung deS evangelisch-lutherischen LandeSconsistoriums besteht das Vermögen des Allgemeinen Kirchenfonds zur Zeit in 226,000 Mark Staatspameren im Nennwerth, 125,000 ----- - . - 45,000 Ml ' bringt in der weiten Halle eine sehr angenehm wirkende Be leuchtung hervor. Ein mächtiger, leicht vertiefter Rasenplan bilden den Grund, von dem sich die einzelnen Gruppen blühender Topfgewächse anmuthig abheben. — Eine geradezu fieberhafte Thätigkeit wurde gestern seitens der Preisrichter ent wickelt, die mit großer Hingabe und Gewissenhaftigkeit ihres schwierigen Amtes walteten. Den Preis des deutschen Kaisers erhielt die Firma T. I. Seidel-Striesen für die beste Gesammt- leistung. Im Ausstellungspalast bildeten neben den großen Palmengruppen die in fast allen Farbentönen prangenden, nach Tausenden zählenden Schaupflanzen von Azaleen den Haupt anziehungspunkt. Die Azalee ist die Pflanze, der die Dresdner Gärtnerei ihren Weltruf besonders verdankt; sie wird hier zu Hunderttausenden gezogen und kann in der Schönheit mit den besten Erzeugnissen Belgiens rivalisiren. Eben so schön sind viele Rhododendron (Alpenrosen) in den herrlichsten Farben, wahre Riesenexemplare, die blühenden Rosen und die besonders von Engländern und Belgien: ausgestellten Orchideen. Im Freien sind weiter einige große Magnoliengruppcn zu erwähnen; die Exemplare der verschiedenen Arten zeichnen sich nicht allein durch regelmäßigen Wuchs, sondern auch durch reichsten Blüthen- ansak aus. Trotz des unaufhörlich niedergehenden Regens war der Besuch der Gartenbau-Ausstellung vorgestern immerhin ein recht erfreulicher zu nennen. Der guten Laune der Besucher that die Unbill der Witterung wenig Eintrag, die Pracht und der Reichthum, den die Muster-Ausstellung bietet, entschädigten in vollem Maße. Es herrschte nur eine Stimme des Lobes. Mai, Nachmittags von Mai, Nachmittags von Deutscher Reichstag Berlin, 2. Mai. Boni Abg. Holleufer (cons.) war ein Schreiben eingelaufen, daß sein Mandat in Folge seiner Ernennung zum vortragenden Rath ini Ministerium des Innern erloschen sei. Zur Verhandlung gelangte zunächst die Anfrage des Abg. Meyer-Danzig (Rp.), ob eine Umwandlung der 4- und 3^ proc. Reichsanlcihen in 3procentigc beabsichtigt sei. Nachdem der Reichsschatzsecretär von Posadowsky sich zur sofortigen Be antwortung bereit erklärt, begründet der Abg. Meyer seine An frage mit dem Hinweis auf die vorjährige Erklärung des Reichs- schatzsecretärs, wonach die Umwandlung versprochen wurde, wenn die Stetigkeit des gesunkenen Zinsfußes eingetreten sei. Das sei der Fall, die Frucht also reif. Man habe erwartet, die Regierung werde zur Umwandlung übergehen. Seit dem 8. Oc tober sei durch die Veröffentlichung eines Interviews, mit dem Reichskanzler in der „Köln. Zeitung" ein Umschwung ein getreten, der der deutschen Landwirthschast viele Millionen ge kostet habe. Auch die Landschaften könnten in Folge desien nicht zu einer Conversion schreiten. Die Stetigkeit des Zins fußes auf 3v/o sei heute Thatsache, alle Bedingungen für die Umwandlung seien vorhanden. Der Druck der Zeit rufe das Bedürfniß nach einer Verbilligung des Zinsfußes hervor Von dem Vorgehen der Einzelstaaten dürfe das Reich seine Maß nahmen nicht abhängig machen. Der Staatsseeretär Graf Posadowsky führte bei Beantwortung der Anfrage aus, daß der jetzige niedrige Zinsfuß doch wohl nicht als stetig angesehen werden könne, und daß bei einer Convertirung die Gefahr vor- liegc, ausländische Papiere zweifelhafter Herkunft und zweifel hafter Haltbarkeit ins Land hincinzubekommen. Ramens des Reichskanzlers gab er die Erklärung ab, daß eine Convertirung nur nach vorher erzielter Uebercinstimmung mit den haupt sächlichsten Bundesstaaten erfolgen werde, daß in dieser Tagung eine bezügliche Vorlage nicht zu erwarten stehe. Der Centrums- Abg. Rintelen, auf dessen Antrag in die Besprechung der An frage eingetreten wurde, hielt gleichfalls den jetzigen Zinsfuß nicht für stetig und versprach sich von einer Convertirung für die Landwirthschast höchstens den Erfolg, daß die Verfchuldüngs- arenze in die Höhe gehe. Der Abg. Gras Uto Stolberg sprach sich Namens eines Theiles seiner konservativen Parteifreunde dahin aus, daß man im Interesse der Landwirthschast keinen Tag mit der Convertirung zögen: solle. Der nationalliberale Abgeordnete Friedberg würde, wenn überhaupt mit einer Con vertirung vorgegangen wird, aus socialpolitischen Gründen für eine solche auf 3>/,o/o sein; eine niedrigere Verzinsung des Eisenbahnkapitals hielt er behufsVornahmevonTarisermätzigungen für erwünscht. Mit großer Schärfe sprach sich der socialdemo- kratischc Abgeordnete Bebel für die Convertirung aus, indem er den deutschen Fürstenhäusern den schweren Vorwurf machte, daß nur sie, die ihr Capital in preußischen Consols angelegt hatten, der Convertirung widersprächen. Auch der freisinnige Abg. Barth erklärte sich im Interesse der Steuerzahler ent schieden für d:e Convertirung.- Der Staatsseeretär Posadowsky bestritt aufs Entschiedenste, daß deutsche Fürstenhäuser oder ihre Verwaltungen in dieser Frage einen Einfluß ausgeübt hätten. Die Abgeordnete« Graefe (Antis.) und Frhr. v. Langen (cons.) erklärte« sich gegen die Co i vertirung, die Abgg. Schädler (Centr.) und Galle (südd. Vp.) befürwortete« sie, während der Abg. Pauli von der Reichspartei der Regierung völlig freie Hand lassen wollte Darauf wurde die Erörterung geschlossen und die Sitzung vertagt. Auf der Tagesordnung für Montag steht der Rest der heutigen Tagesordnung und das Margarine gesetz. rechneten Aufenthalt auf englischem Boden eintrcffen. Wie wir hören steht der Tag der Abreise noch nicht fest. Se. Maje stät der Kömg, der von feiner hohen Gemahlin begleitet ist, wird i« einem Seebad Aufenthalt nehmen. Die kühle und nasse Witterung der letzten Zeit, der auch der begonnene „Wonnemonat" noch nicht in der erwünschten Weise Halt zu gebieten vermochte, hatte wohl das Gute, daß das Ungeziefer theils zu Grunde gegangen, theils in der Ent wickelung sehr aufgehalten worden ist; im Uebrigen hört man aber auch wieder viele Klagen, da viele Laudwirthe mit ihrer Feldbestellung noch weit in: Rückstände sind. Es gilt dies hauptsächlich für Gegenden mit schwerem Boden; doch mußte selbst in Lagen mit durchlässigem sandigen Erdreich die Aus saat infolge der Einwirkungen der Witterungs-Verhältnisse viel fach ganz unterbleiben. In Gegenwart der königlichen Familie, der Minister, des diplomatischen Corps, der Vertreter der Staats- und Stadt behörden, der Preisrichter und Aussteller rc. fand an: Sonn abend Vormittag 10 Uhr die feierliche Eröffnung der zweiten internationalen Gartenbauausstellung in Dresden und in Ver bindung damit die Einweihung des neuen städtischen Aus stellungspalastes statt. Nach der Ansprache des Oberbürger Meisters Beutler, in der dieser die Stadt Dresden als das größte gärtnerische Productionsgcbict Europas bezeichnete, er klärte König Albert als Protektor der Ausstellung diffe :ür eröffnet, worauf der König, die Königin und die Mitglieder der königlichen Familie einen ^stündigen Rundgana unter nahmen, überall von dem Publikum freudigst begrüßt. Am Schlüsse nahm die königliche Familie in der großen Nhvdoden- dronhalle einen Imbiß ein. Beim Verlassen der Halle brachte Handelsgärtner Seidel ein Hoch auf den König aus, in das das versammelte Publikum begeistert einstimmte. In der Nacht vom Sonnabend hindurch waren noch Hunderte von fleißigen Händen thätg gewesen, um die Wege «nd den letzten dekora tiven Schmuck zu vollenden. Der Ausstellungspalast, der den Haupttheil der großartigen Ausstellung von Schaupflanzen aller Art in sich birgt, ähnelt in seinen gewaltigen Umrissen äußer lich einem Fürstenschloß. Ihm gegenüber und von ihm durch den Concertplatz und den vorliegenden Teich getrennt, erheben sich an der Südseite zunächst zwei Hallen, die durch hübsch ausgeftihrtc Malereien und durch die einfache Gliederung ihres Aufbaues sehr angenehm wirken. Sie führen die im Dienste des Gartenbaues stehende Technik und Industrie in Form von Gerüchen und Hülfsmittcln den Besuchen: vor Augen. Auch der Gartenbauliteratur ist hier eine Stätte bereitet. Eben so sind Nebenerzeugnisse des'Gartcnbaues, Obstweine und Erzeug nisse ähnlicher Gattungen hier ausgestellt. Lehrmittel für den Gartenbauunrerricht, Pläne für Kunst- und Landschaftsgärtnerei, die in diesen Hallen ausliegen, veranschaulichen den Entwick lungsgang und die Fortschritte auf dem Gebiete des Garten baues. Dem aus diesen Hallen Herans irrenden Beschauer bietet sich das landschaftlich hübscheste Bild der ganzen Aus stellung dar. Ueber dem frischgrünen, von geschmaavoll an gelegtem Strauchwerk und Baumgruppen unterbrochenen Wiesen- vordergrund erhebt sich der Ausstellungspalast, Springbrunnen und Rundbecken beleben die Scenerie, zur Linken erblickt man die „alte Stadt", zur Rechten die schönen Laubholzpartien des Großen Gartens. Rechtwinkelig zu den beiden Hallen liegt ein schweizerhausartiger Bau, der blühende Freiland- und Ziersträucher umfaßt. Hübsche Gemälde zieren die Außenwände des harmonisch durchgeführtcn Holzbaues, über dessen Haupt eingang sich ein von zwei Thürmchen beherrschter Altan hm- zieht. Neben dieser Halle befindet sich auch das Verwaltungs gebäude der Ausstellung mit seinen Geschäftszimmern, einer Sanitätswache, einer Post- und Tclephonstation und dem für die Presse bereit gehaltenen Arbeitsraume. Das letzte und größte Jnterimsqebäudc dieses Theiles des AusstellungsgebäudcS :st die „große" Blumenhalle, die an der Westgrenze des Bo tanischen Gartens liegt. Die Halle hat 1800 Quadratmeter Grundfläche. Ein von der Decke herabwallendes Blendtuch Hohen Ileiner Tageblatt UZ-MW Geschäfts-Anzeiger Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, GerS-orft Lnga« Hermsdorf Bernsdorf, Langenberg, Fallen, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rüßdorf, Wüstenbrand, Grüna Mittelbach. Ursprung Leukersdorf, Seifersdorf, Erlbach, Kirchberg, Pleitza, Reichenbach, Grumbach, Callenberg Tirfchhetm., Kuhschnappel, St. Egidien, Hüttengrund u. f. w
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