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Dresdner Nachrichten : 14.06.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-06-14
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189506143
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18950614
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18950614
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1895
- Monat1895-06
- Tag1895-06-14
- Monat1895-06
- Jahr1895
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 14.06.1895
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Z 7» < m i iti l«»iii», ^ )» I»»> »N, «,-Si.. » ^ II Xr. ) M V1«t«rl«8tr»8!<« 2. '1'oloplioll 8«mmvrIo<Ivnj«ppen von 8 LIK., 8<IiiMeiii«nj«pp«ii von 2'>» LIK . lcki8>«ij<ttk«k8 von 8'^ LIK.nu, gross!« .^«iiivulil nin ?Intx« in Iro,lond«kl«itlnng> «,npff«!,Il ,!«»>«. Z'i««I»1I nsto 'I'iiol. 2:i, >>nl1.->>'« nn,i l. Freitag, 14. J»»i Rr. 164. KpM: Noch der Meldung rineö answärtigcn Blattes. das der Regel nach über intime Berliner Rcgicruugsvcrhältnisse gut unterrichtet ist, soll im Auswärtigen Amt in Berlin „Verstimmung" herrschen, da man sich dort durch den Abschlns; der russisch - chincsi scheu Anleihe als übervortheilt betrachte. Wenn diese Nachricht begründet wäre, so würde sie lein gerade schmeichelhasteS Licht aus die diplomatische Erkcnntnißtlievrir des neuesten Nurses werfen. Indes — so schlimm, wie sic gemacht wi d. ist die Cache nicht. TaS crgirbt sich bis zu cincnr gewissen Grade von Wahrscheinlich keit schon ans dem offiziösen Teinrnti, das in der „Post" ver öffentlicht worden ist. Für sich allein stellt freilich ein derartiges offiziöses RettungSversahren zu Gunsten der Regierung noch keinen vollgiltigcn Beweis dar. Das könnte höchstens dann der Fall sein, wenn es in der „Berliner Korrespondenz" »nteriioinmeii würde und ersichtlich direkt pon .Herr» v. Köller hcrrührtc, der ia s. Z. einem Berliner Blatte die rbcmo höfliche wie bestimmte Versicherung gegeben hat, dass Alles, was von ihm in die Preise gelange, bis ans's k mit der thatsächlichcn Wirklichkeit überein stimme. ES sind aber noch anderweitige Jingcrzcige vorhanden, die das Urtheil nicht „interessirter" Kreise dem Perl,alten der Regierung günstig stimmen dürsten. Zunächst mich cs aiissallen. daß man in Frankreich selbst de», Abschluss der Anleihe mit ge mischten Gefühlen begegnet. Wenn wirklich dem deutschen „Handel", der deutschen „Industrie", wie man behauptet, dadurch, dass Frankreich allein den Vorzug erhalten hat, Russland die Ge Währung eines Darlehens an China zu ermöglichen, so erhebliche N'achtheile zngesügt worden sind, so muss es doch einigermaßen in Verwunderung setzen, dass die Franzosen selbst zu der Afsaire ein saures Gesicht ziehen. Sogar ein so ausgesprochen rnjseiibegristertcs Blatt wie der „Ganlois" fragt, welchen Bortheil denn eigentlich Frankreich bei dem Handel davontrage. Ia, da liegt der Hase im Pfeffer, auch bei uns. Welchen Bortheil hatte Deutschland als wlchcs bon dem Umstand gehabt, daß sich der deutsche Kapital markt an dem neuen Geldgeschäft betheiligtc? Zur Beantwortung dieser — für gewisse Kreise wenigstens — verfänglichen Frage wird darauf hingewiesen, daß alsdann der westdeutschen Eisenindustrie umfangreiche chinesische Bestellungen zugewendct worden waren, um die sie jetzt kommen werde. Außerdem werden die all gemeinen Handclsintercsscn in's Feld geführt. Wenn aber diese Gründe für die deutsche Regierung so wenig zugkräftig gewesen sind, daß die Betheiligung des deutschen Marktes an dem Geschäft sogar abgelchnt wurde trotz des gegrntheiligcn Wunsches der Pariser haute kinanr o, so darf daraus Wohl der Schluß gezogen werden, daß die Regierung aus höheren allgemeinen Rücksichten gehandelt habe, indem sic die überwiegend spekulativen Momente, die der Angelegenheit das charakteristische Gepräge geben, zu würdigen wußte. In der Thal ist bis jetzt noch nicht der geringste Beweis für di^von Börsenblättern verbreitete Behauptung erbracht worden, daß E deutsche Erchvrt nach Ehina nach dem Abschluß der Anleihe sich sofort um Hunderte von Millionen (!s steigern würde. Tie bezeichnrte Uebertrcibnng trägt vielmehr ganz den Stempel jenes eigenthümlichcn Börscusanguinismus. der ein besonderes Erbtheil des orientalischen Temperamentes ist. In diesem Znsanmimenhangc ist endlich auch noch der plötzliche Rückgang bcmcrlcnswcrlh, den die Effektenspekulatian in den letzten Tagen unmittelbar nach der in der chinesischen Anlcihesragc erlittenen Enttäuschung zu ver zeichnen gehabt hat. Das ist eine Verkettung von Ursache und Wirkung, die zu denken giebt und Denjenigen, die nicht im Banne der k-ruto sinanev stehen, die Annahme nahe legt, daß die deutsche Regierung, bei dem Mangel aller wirksamen Garantien, die Ebina dem Deutsche» Reiche z» bieten vermag, fürsorglich und pflicht- mäßig gehandelt habe, als sic Frankreich in der Sache den Vor tritt ließ. Ist dem so, so würde die behauptete „Verstimmung" nicht sowohl im Auswärtigen Amt als vielmehr auf Seiten der speknla tiven Finanzgrößcu vorhanden sein, denen infolge des Scheitcrns der Anleiheverhandlungcn für den deutschen Markt ein fetter Provifionshappen vor der Nase wcggeschnappt wurde. Bon diesen Kreisen der „Enttäuschten" gehen denn auch die Angriffe ans, die sich gegen die politische Zweckmäßigkeit der deutschen Haltung in der ostosiatischen Frage richten. Cs wird sich also in der nächsten Zukunft dämm handeln, ob der rein finanzielle Einfluß stark genug ist, um die heute mehr als je nöthigc Politik des Zusammengehens mit Rußland ungünstig zn beeinflussen. Wohin die allgemeinen Existenzbedingungen Deutschland weisen, kann angesichts der immer unverhüllter hervortrctenden englischen Jntrignen nicht zweifelhaft sein. Die sich häufenden Wirren in der Türkei fordern gegenüber den Zettelungen Englands, das nur noch von Ränke» von der Hand in den Mund lebt, die äußerste Wachsamkeit Deutschlands heraus. Gleich bei:« ersten Anstauchen der armem scheu Frage wurde an dieser Stelle, unter voller Würdigung der einschlägigen Humanitären und vertragsrechtlichen Gesichtspunkte, betont, daß die Staaten mit anti-englischen Interessen sich vorsehen und England rechtzeitig in den Arm fallen müßten, che es im Stande sei, einen allgemeinen Brand zu entfachen Bon vielen Seiten wurde und wird noch heute den Engländern angesichts ihres plötzlichen, ostentativen Eingreifens zu Gunsten der Armenier der Borwurs gemacht, daß sie mit aller Gewalt den Bölkerkrieg heroukbefchwörcn wollten, um die europäischen JcstlandSnationcn für John Bull die Kastanien anö dem Feuer holen zu lassen. Russisch-chinesische Anleihe, Englische Politik. Hosiinchrichlen, Rechtliche Sicklung derPreiie. Alldenffch.n' Bermnlhiiche Witterung: Brrband, Deutscher Schnlverein, Gewcrbeverciii, Sozialdei». Bersammiung, Bezirksanstzhnßsitznngen. j Heiter, lühl, trocken. England sicht zn. wie sich die übrigen Böller abichlachtcn und Politisches mürbe machen Mid läßt sich nachher, wenn Niemand mehr im Stande ist, eine» Finger zn rühren, von einem Kongresse das Notlüge zmprechen, ohne daß es sich leidst in Unkosten gestürzt hat. Das ist der Kern der ganzen englische» PoliliI, die ihrem We>en »ach n>,veränderlich bleibt, mag min ein Roicbcr» oder ein Salisbnrn die Zügel führen. Es wäre daher das Schlimmste, was geschehen tonnte, wenn die dentiche Regierung sich durch das Dränge» von gewisser Seite dazu verleiten ließe, eine plötzliche Schwenkung nach England hinüber zn vollziehen. Ein solcher Schritt wäre gleichbedeutend nnt der Degradation des Denlichen Reiches zn cinem Handlaiigce der britüchcn Interessen und mit einer aliile» Gefährdung des Fliedens, England gegenüber giebi cs mir ein Mittel, das sicher Hilst: Mißtraue» bis über die Ehren. Wenn die englische Diplomatie irgend eine Aktion „anregt", darf man ihr nicht über den Weg tränen. Nach dicier bewährte» Regel handelt die rmsiichc Diplomatie unentwegt, auch letzt wieder angesichiS der neuesten Penvickelungen, bei denen Lord Roscbern in Petersburg gar zu gern ei» bewaffnetes Einschreiten hcians- gebissen hätte. Rußland blieb aber kühl bis an's Herz hinan und macht auch heute noch keine Miene, der englischen Aktionslnst zn willfahren. Da überall bei den Ri ächten sichtliche Abneigung vorhanden ist. aiff die englischen llmtriel'e hereinznsallcn, so sind die hnns- lichcn Sorgen in Downingslreet idem AnSwärtigen Amis in Lon don im Wachse» begriffen. Am Ticnslag und Donnerstag sind Kabinctsräthc gehalten worden, in denen cs sich iedeniakls mn die hrenncnde Frage gehandelt hat, welche Schritte zunächst nach dem Eingang der ablehnenden Antwort der Pwrle ans die armcni>chci, Resoriiivorichtäge zn llnin seien. Tao Kabinet beainnt »umnebr die ichicfe Lage zn suhle», in die es sich durch sein überstürztes Borgehen in der armciüichcn Frage benetzt bat. So gerechtierügt auch eine gemeinsame Aktion der Mächte ans Grund des Berliner Bcrtrngs zur Erzwingung von Reformen in Armenien sein mag, so will doch keiner Macht die heftige Initiative England-- dabei gefalle». Man wittert auf allen Seiten Unheil infolge dieses Umstands und weist daher Englands Liehesw-when beharrlich zmück. wo abgewichen bin, elitäre aber überdies, daß ich Alles sofort und unbedingt zurücknch,ne, was etwa in diesem Bliche mit der Kirchen lehre in Widerspruch sieht." Das ganze Buch durchzieh! der Gcdante, daß der Arzt sich durchaus dem Pfarrer iintcrzilordnc» habe. Ans das Lebhafteste tritt er sür kirchliches Fasten und Abstinenz ein. Ebenso beifällig spricht er sich übe, Biißgiirtcl. nebst Geißeln und Wachen, als Abtödtnngsmitlel aus. Weiler meint er, es sollten die Bußgürtcl täglich nur einige Stunden getragen, und wenn sic auch rauh seien, doch nicht mit allzu scharfe» spitzi gen Ecken versehen werden, sonst könnte die Entzündung krcbsig werden. Den Höhepunlt erreicht die Pcrstorastncdizsti in den Aus führungen über die Ehe und die Kindergebiiri, '' Berlin, Der „Berliner Korrespondenz" znsvlgc ist der Polizeipräsident Wrndhcii» zn Stettin znm Polizeipräsidenten von Berlin ernannt worden. PerlZur Geschichte der chincsisch-rnssischcn Anleihe er fährt die „Freist Ztg." ans Bankierkrcisen: Rußland bot von vorn herein Ebina an, die ganze Snnnne des Anlchens ans eigenen Mitteln als Darlehen gegen Schuldscheine zn gewähre». Als Frankreich davon erfuhr, betheiligie es sich vei diesen Verband hingen. Gegenüber de» Anfragen anderer Staaten erklärten als dann Rußland und Fraiilreicb. sie wollten ihnen erst in zweiter Linie eine Betheiligung an der Anleihe gewähren. Dies Ichirtc Deutschland rund ad. Nun zog sich auch der Frankstrrler Roth schild, welcher zum deutsche» Kvnsortstim gehörte, zurück. Seinem Beispiele folgte der Pariser Rothschild. Auch wird der „Frcis. Zig." mitgetheilt, daß man auf deiilschcr Seile die Bedingung gemacht habe, daß die dentiche Industrie für die Betheiligimg an der Anleihe auch mit Aufträgen bedacht werde, Rußland dagegen habe ganz bedingungslos seinen Kredit angebvten, Berlin. Der belannte Sachverständige im Prozeß Mellage, Geh. Rath Prof. Finkelnburg in Bonn, ist mit einer eingehenden Beleuchtung der i» den Vcrhaiidüliigen zu Tage getretenen Miß- ständc vom forensischen Standin,ulte ans beschäftigt, welche dem nächst veröffentlicht werden wird. B o n n. Prinz Friedrich Heinrich von Preußen, Sohn des Prinzen Albrecht von Preußen, stiegen! von Braumchweig, ist , von Pceuizcn, Regent von Darüber wird nttmählich das einsichtige englische Pnblitmn ielbst heute Morgen bei einem Lvaziecritt bei Endenich gestürzt Das . . ^ ^ ' Pferd überschlug sich, der Prinz wurde unerheblich verletzt. unwirsch und die armenischen Fangtikcr in Engicmd beton,me,i von dem besseren Tbeil ihrer Landsleute manch' trästiges Wörtlcin zn hören. So heißt cs z. B. in cinem Artikel der sehr angesehenen „Pall Maki Garettc". „Ein neuerer Autor sagt: „Auch Böller sterben an Gehirnerweichung, ein Zustand, der lange Zeit hindurch als Weichheit de-s Herzens zn gelten vflcgt." Da dieses Wort iininittewar nor dem Ausbruch der armenischen Sninpathicii geschrieben ist, io giebt cs zu denken: denn wie edel diese Sumvathien immer sein mögen und wie blutige Gräuel sic veranlaßt haben, ganz zweifellos laßt man sic alle Schranken der Verminst und Gerechtigteit überspringen ... Sv gar der Vorschlag, erst eine nähere Untersuchung al'znwarte», um zu Prüfen, ob die Ausschreitungen wirklich so bedenlend und so ganz ohne Anlaß begangen seien wie berichtet worden war, wurde als ein neuer Frevel an der Mciiichkichkeit empsliiiden . . . Man erklärte iogar die Einjetzung der internationalen Untersilrhiings- o.. 2^8' Landsberg n. d. Warth? In dem Dorfe Bald erwürgte die Frau des Eigenthümers Schulz in Abwesenheit ihres Mannes vier ihrer Kinder mit Stricken und Tüchern. Drei Kinder sind todt, das vierte dürste mit dem Leben davonkonnnen. Die That der Frau geschah unter dem Einstnß von Geistesstörung. A n t o n i r n h ü t t e i. Schl. Als Ursache der Katastrophe ans der „Segen Gottes Grnve" ist der Durchbruch von Gas ans den, Brnndslötz ermittelt worden. Die heutige Beisetzung der Todte» erfolgt ans Kosten des Grasen Henckel von Donnersmart. E i o n b e r g. Das badische Großherzogspaar ist z»»i Besuche der Kaiserin Friedrich cingeiroffcn. Wien. Wie die Blätter ans Böhmisch-Demesvar melde», drangen die Arbeiter, welche im Rcschitzer Bergwerk die Arbeit eingestellt haben, in die Wohnung des Bcrgverwattcrs Bene ein, »in denselben zn mißhandeln. Die Mendarmcrie verhütete Gewalt. -eff' c» c: - »> - A-', -r « <r ^7 kominissio» für nutzlos, als wenn es ein ordnungsmäßiges und! thättgkeitem Der Bcrgverivälter entfloh ' - - - , Nebenwege, Eine Verstattung gerechtfertigtes Verfahren wäre, ans eine nnerwiesene Anklage bin zu vermtheilc», ohne Gehör der Gegenseite. Las Mitleid braucht bloS noch einen kleinen Schritt weiter zn gehen und es ist chemo schädlich wie die Grausamkeit selbst." Ter Schlußsatz erhält be solideres Gewicht, wem, man bedenkt, daß England durch seine übel angebrachte. Schneidigkcit' in der arinenischen Frage die sonst so ruhige internationale Lage Europas plötzlich vor einen iritischcn Wendepunkt gestellt hat. Das wird den Engländern Voraussicht lich übel bekommen: dem, mehr als ie ist heute alle Weit davon überzeugt, daß man England gegenüber stets der Warnung rin gedenk sein muß, die Besitzer bissiger Hunde im atten Rom an ihrem Grundstück anziibringen pflegten : „E'avete emwm „Habt Acht vor dem Bullenbeißer!" Ae» «schreib- «uv Fcrnsprcch-'öcrichte vom i:r. Zum. Berlin. Das Kaiierpaar empfing heute den Besuch der Kronprinzessin von,Schweden. Mittags wurde der Reichslanzler mit von seiner Familie ans Gendarmerie und der Kastrr einem Miliiar ist eingettofscn. Wien. Trotz löslnndigcr Dane, der gestrigen Sitzung des Abgeordnetenhauses tonnte eine Abstimmung über den betreffenden Paragraphen der Stencrvvrlagc nicht Porgcnommcn werden: die Abstimmung würde, da -1 t Abändernngsanträge vvrliegcn, über 7 Stunden dauern, falls, was als sicher gilt, die Imigtschechcn ans dem Eintreten einer lff Minntenpnnic beharren. Während der Reden der Inngtschcchen kam cs Nachts wiederholt zn stürmischen Seenem Der Tscheche Smamanet sagte, ihn eile derart vor dem Parlament, daß er lieber tschechisch spreche. Während der Liede Luks, die erst um n Nln begann und die m» halb zwei Uhr Nachts ichlosz, ermahnte ihn der Präsident, seine Rede nicht ahznlescn. Die Iiingtschecln'ii schlugen hieraus mit geballten Fäusten ans die Pulte und der Abgeordnete Pneat rief: „Las sind Hnnskncchts Manieren!" Ter Abgeordnete Purgbart riei: „Das ist ein nw verschämter Präsident!" Diesen Worten folgte großer Tumult. Graf Hompescb wandte sich gegen Pnrghart: „Das ist ein Mann, der sich von einem Journalisten ohrfeigen ließ! Das ist ia wie im Wirthsbans Schamane! ruft dem Präsidenten ;»: „Sperren wurde der Reichslaiizler im Wirmsbans iLchamanc! r»tt dcmPrastdeiitcn z» vom Kaiser znm Bortrag empfangen. — Ter Kauer bat gestern! Sic die Bude zn, wenn Sie nicht Ruhe schauen lönncn l" Das nach Besichtigung des Garde Küranier-Regimeiits den KonnnandcuG Vorgehen der Inngtsthechcn und Antffemitcn erregt allgemeine desselben, Gras v,Klmkcnvström, zum Fliigeladintante» ernannt, — «Entrüstung. Eine Beiathmig der Minister und Parteiführer über Ter Gonvcriiciir von Deiitsch-Dstasrika, Maivr v. Wißmann. reist! Mittel, mn eine weitere Obstruktion zu verhindern, verlief am 24, d. M. hier ab und bezieht sich zunächst zu einem Besuch! ergcbnißlos des Groszherzogs von Sachsen nach Weimar, dann fährt er nach! Paris. Ter ans :W,(M Francs bcwcrthete Grundbesitz Neapel, von wo ans er die Reise nach Ostafrika antritt. — Ans Ferdinand Leffepv's wird einschließlich des Schlosses Ehcsnanc am Ersuchen der chilenische» Regierung genehmigte der Koster ca. ! 10. Juli versteigert. 20 Premier- und Sekondelcntnants der deutschen Armee, den ver Rom Die 5' schikdensten Triippeiigattungeii angehöeig. sich ans die Dane, von 2 Jahren nach Ehile als Instrukteure der dortige» Armee zn de geben. Am 22. d. M. wird bereits ei» Tbeil dieser Herren, darunter ein Sokm des Kriegsniinisters Broiuarl, »ach ihrem Be stimmnngsvrtc ahreffen. — Der Binidcsrath machte sich heule über die Bearbeitung der Ergebnisse der morgenden Berufs und Ge- wcrbczählnng schlüssig, — Die kaiserliche Kanaltommission aiebl, um Zweifeln zu begegnen, bekannt, daß der ganze Kanal Brnns- hüttrl'Hase» vis Holtenau vom ld>, bis 22. d. M. sür alle Privat sahrzc'ngc gesperrt ist, mit alleiniger Ausnahme derienigcn, die von den Behörden zwecks der Eröffnung des Kanals gerbarteil sind. Eine Bestimmung darüber, von wann ah die Kanalstrecke von Brunsbüttel Hcffen-Rendsk»ng dauernd dem öffenllichen Bertel», übergeben Werden soll, bleibt Vorbehalten. — Zn der Beifügung betr. die Schließung der Privatkrankenanstall in dem Ale> lauer klosler Mariaberg wird offiziös bemerkt, daß dadurch der Fortbestand der klösterlichen Niederlassung nicht berührt wird. Hingegen ist dadurch den Aleiianern zu Mannberg die Befugnis; der Behand lung von Krauten entzogen worden. Bctrests der Heilanstalt Mariaberg wird ans Aachen berichtet, sie sei mit Inventar der Proviiizicilvcriv Rung der Rheiiiprovinz zur freie» Benutz,nng ae stellt worden. Die Kranken werden vcrmnthlich provisorisch in dem Hause bleiben, cs werden aber andere Aerzte und Wärter eingesetzt werden. Zur Etzarakteristik des bisherige» AiistaltsaizlcS Di Eapellmann wird der „Rhein Wests. Ztg. berichtet, er babe G77 ein Buch geschrieben, welches lüS znm Jahre 1881 ö Mal aufgelegt ist, „Pastoralmrdizin. nir katholische Priester bestimm!". Als Leit iatz stellte diese». Buche Dr, Eapellmann an die Spitze die Einleitung: „Es bedarf kaum dc> Versicherung, daß ich beabsichtigt habe, überall mit den Lehren der römisch-katholischen Kirche im Einklang zu bleiben. Ich hoffe, daß ich von dieser Lehre nirgend Rom. Tie Leiche des Senators Eaponc wurde i» einem ! Becke» eines reißenden Gebirgsstromcs gefunden Man nimmt an, j daß das P'erd vor einem Blitzstrahl gescheut bat und daß das Ge fährt infolgedessen in de? Dunkelheit in den stark aiigeichwollenen ! Gehirgsstrom hinabgeslürzt ist. Tie Leiche des Kutschers ist noch nicht gefimdcn worden. Rom. Die Ergebnisse der Geheilnabstiiiniiung für den Kammervorsland, nach denen das Kabinet viel härter erscheint als man zuvor glaubte, haben die Opposition entmutbigt. - Aus guter O.ncllc wird gemeldet, der französische Botschafter Bittvt habe seiner Regierung versichert, Eri-spi würde bei der Abstimmung sür den Kammervorsland gestürzt werden. Um die Opposition zn erniuthiczen, würde heute Eavalotti einen neuen Standal wegen der Affaire Herz in Scene zn setzen suchen. Die Majorität ist aber entschlossen, damit ein Ende zn machen. ° Rom. Kammer. Der Minister Svnnino legt das Budget vor und giebt ein Rei'nnw über die sinaii gelten Maßnahmen der Regieriina. welche wesentlich dieselben sind wie im Finanzerposs vom 1'». Dcecmder 1801. Ohne die damals geforderte» Summen auch nur um einen Eentcsinw zn üherschreiteii und ohne jegliche Emission irgend welche, Scimldtitel schließt das Budget 18N, Off nicht allein mit Gleichgewicht, sondern mit einem Uebcrschns; von ii7!>1 Lire ab. Ter Minister lnndiczt an 1 den vollständigen Ab schlich des großen öffentlichen Schnldbiichcs durch Einstellung der Emission aller Scknildtitei oder durch Ercirnng neuer. 2« die Ber mindcrimg der nmlausenden Staat-svavierc um 110 Millionen Lire und ffl eine Reform der Emissionsbanken, Christi an ia. Ter König bcaustraatc Svcrdrns, den Führer der Moderaten, mit der Biwnng eines Kabinets, Svcrdrni erbat sich Bedenkzeit. Loiidi'". Rach ciner Shanghaicr Depesche fanden Aus- ! schreit,cngen gegen die Ausländer in der Provinz Minnan statt.
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