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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 10.01.1907
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1907-01-10
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19070110028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1907011002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19070110
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1907011002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1907
- Monat1907-01
- Tag1907-01-10
- Monat1907-01
- Jahr1907
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Diese» Blatt wird deu Lesern von Dresden zugestellt, während es die Post-Abo»iientell und Umgebung am Lage vorher bereit» ol» > TV " Vv am Morgen rn einer Gesamtausgabe erhalten. berugrgedlHin vint'Iljlliritttlt»r »rr«»ni dkl IZaN» W,I,naU»e> „nt> Moniaae» mir cimnali Polen U«el zi»Iia,»na i»n>d »liiere mtend« und m morgenl. uil Ae> ei» null ine r Inittliuiia dmck die -t'oilvMt. >vnneVenellaeIb> >>»?>»». >»ui> mit »n>ipre<t>e„t,,m ,g»lchlaar. Dx de» Leier» von Dreoden und Um oeduna am Tose vorbei »uuebelürn »vknd nudaaden ervalte» die »udiodrll gen Be« ieder mit der «!o,gen-Au»»abe tniaimnrn »u oeiieLi Stoiiidru-t altcc Artikel uno L'ioinai Mitteilungen nur mit ,,,t>i»er Oukllenanoade ^,e«d Nackr > «nlattig NachtrUg ^ noraranivrullik dleiben tLliat: unvertangle Aianu- te werde« mau auivewadrl. relegramni-Sdrelle: »«chrlchien Lre»d«>. /lnreigen-canf. rliiiidlune von Anlbndijiimz-» di« nacbmittliab s Ulir. «onn- ,,»d Akicriagt, nur Manenitrgsie s voi r> ln» HI Ut». Lic I g-etist- binindn'ile nq. « Lüben r» Mg ,MmiIicnn!»I>ri!t>teii u> IN, : ichüttdamteigen ou> der Priva»--.-- Zelte zo Mg di« Ltvalltg« Zeini Vit» Wertteileso Pili : akr ckinakmnt-i rivaiiiLk r>e,le von Dresdner üu> NWukvern 7S Di» . von »Iitiv-irngeu i Mk ^ii «ummern umt H-on- und!detrei»gen: , ivaltige Drunt»---- SV Pia., -u! Pnvatikiik « Li Lsvaliige Zeile ati Lnigeiondl vn Dresdner rtuittoggebrrn r MI . r„». auotvirriigeil i^o Mi . ü„m>»e-, imMrichlen Anindreite L P'n - Li- Pretie der Änierate sind tm Morgc,- und Slbciidvlaste dielelben Di! waruge Anilrüge nur gegen Fv. LUdbeziUilung. — Betegblaiter louen w viemlige. KauvlaeiitiüNSiulle: Marieeitzr«/« Serirlvrecher: Nr. 11 und rotte. Stvvkvupkvril - LUivvmilvIl - Seite srssuZß siQ Isrt-ss. rsinss QssiLklh rosixss. ^uZsnäknsQ'Qss Lusssksn. ivsIZss. sLmrnsdv/siLks blLtEß. olsncisnL- soliörien l'sln^. L SßULlr S0 ^ksnnixs in sllsn Lpstzksstisn. OroZsn-. psriilmsrls- nnci 26iisn-2s3o'n3kien. K äd Lüv«p,,»l - Drabtberichle. Hofiiachiichlen. Wahlbewegung, Äartkiibaiia»sstellii»a Dresden 1907, Gerichtsverhandlungen. ! VViljsrl. Demburg Betsnmnilitng. Kbivierabend. Senss-Georgssche Thenteischule, lliichters Kunstsalon. Schuster Ina». ! Neueste Drahtmeldiiliaeu vom i). Januar Wahlbewegung. Leipzig. <Pftv-Tel.) Die hier gestern abgehaltene W äbl e r v e r s a m in l u » g der büigeruchen Parteien wurde von den Sozialdemokraten durch Tumulte gesprengt. Köln. iPriv.-Tel.) In einer hier stattoehabtcn stark be suchten Wäble»vrrsai»nilnng der vereinigten liberalen Parteien wurde Rechtsanwalt ss a l k als Kandidat für die Neichstagswahl ln Köln-Stadt aufgestellt. Preiis,tsci,er Landtag. Berli n. lPriv.-Tel.) Herren hau ö. Präsiden! siürst LU Inn- und K'ii»»hausen erRsnet die Sihuna mii der Mit- teiluna, datz er dein dtardinal Kvp» zu seinem eMchossjuüilüum ein Mückwunschkelegramin aeiarid! und da» dieser sich telegra phisch bedankt habe. Der NeiehskanLler Nitrit Bülom. der .mm ersten Male als Mitglied des Herrenhauses im Sitzunasiaa! ertchienen ist, wird unter lebhaftem Bciiall des Han'es vom PrSsidenten begrüht. Ein 'Antrag von Cblochowski aus Ein- 'stellung eines Slrafversabrens gegen Herrn von KoSciclski wird der GeichäflsvrdiiuiigsikomiiiiKon übcnvicsen. Nach weiteren ge- tchästlichen Mitteilungen vertagt sich das Haus aus unbestimmte Zeit. Jur Lage in rttilsrlanv. , Petersburg. Heute vormittag 9 Uhr wurde der >Dcher» militärprokureur Generalleutnant Pawlow durch einen Revolverschuß getötet. Petersburg. Der Anschlag auf den General wurde auf dem Hofe des Obermilitärtribnnal- aebäudes verübt, wo sich die Dienstwohnung Pawlows befindet. Der Täter war als Militärintendantiirbcamter verkleidet, und schob dreimal aus deu General, der tödlich getroffen wurde und alsbald verschied. Der Mörder flüchtete in die nächste Stras-.c und tötete bezw. verwundete dort »och zwei Schutzleute und einen Knaben, bevor er scstgenommen werden konnte. Lodz. lPiiv-Tel.) Bewaffnete Revolutionäre über fielen ans der Straffe mehrere promenierende Ossiziere, von denen einige getötet winden. Zur Lage in Marokko. Paris. Die OmLierc, die die französischen Cadres für die gemischte Polr >; ei in den m a r o k k a n i s ch en Häfen bilden sollen, lind nunmehr von der Regierung bestimmt wor den. Es sind dies 7 Houpllcntc und 5 Leutnants. Die für die marokkanische Polizei in Aussicht genommene Anzahl llnter- ossiziere wird demnächst ebenialls bestimmt werden, ch dah die Organisation der marokkanischen Polizei in tzinrze wird in An griff genommen werden können. Sobald diese Organisation weit genug gediehen sein wird, wird, wie ..Petit Parisien" zu melden lveib, daS französisch-spanische Geschwader von Tanger abbsrmfen werden, vorausgesetzt, dag nicht irgend ein unvor hergesehener Zwischenfall enitritt. Paris. Der französische Torschungsreisende Eduard Douette, der vom Generalgouvernciir von Algerien und dem französisch-marokkaniichen -Komitee mit einer wissenschaft lichen Mission betraut war. wurde, als er sich zu dem Kaid Klasui begab, bedroht, beschimplt und gewaltsam nach Marakesch gebracht, London. Der „Times"-Korrespondent in Tanger tele- graphiert, ein Mann von den Truvpen Raisulis hübe chm mitgeteilt, dass auf seiten Raisulis in Zinat nur t>6 Mann gekämpft haben. Von diesen seien drei gefallen und fünf durch Granatwlitter, ober keiner durch Gewehrschüsse ver- tmuidet worden, obgleich die Plohallri di,, ausserordentlich starkes Feuer ouS Gewehren, Maschinengewehren und Geschützen unterhalten habe. Leipzig. <Pnv.-Tel) Der Psychiater Paul I. Möbius ist hier gestochen. Irendenberg. lPriv.-Tel) Auch hier hat der Bahnbau mehrere Un glücksfälle zur Folge gehabt. Als zwei Italiener einen Spienaichnb anblingen mid zu diesem Zwecke ein Bohrloch schlagen wollten, lösten sich große Sleinmasten. Ein Italiener wurde sofort getötet und ein anderer derart verletzt, daß er nach wenigen Stunden verstarb. Hilden. «Piiv.-Tel.) Eln Geisteskranker, der bisher als ungefährlich galt, erschlug gestern einen 72iährigen Greis. Der Täler flüchtete nach Ohligs, wo er später eingefangen und i» die Anstalt gebracht wurde. Karlsruhe. (Priv -Tel.) Gestern abend ist von Hamburg der Rechtsanwalt Hau. der beichnldigt iit. seine Schwieger mutter, Iran Mokitor, erschossen zu habe», in Begleitung zweier bodilcher Schutzleute und eines Kommissars hier eingetrosfen. Bochum. (Priv.-Tel.) Auf der am letzten Sonntag statt- gefnndencn Vertrauensmänner-Konferenz von Vertreter» der organisierten Bergarbeiter des Nnhrgebiets wurde beichlvssen. »ach Abschluß der ReichStagswahlen den Grnben- verwallnngen abermals die bereits bekannten Forderungen der Arbeiter zu unterbreiten und für de» Fall einer Nichtannahme derselben sich die Entscheidung über die weiteren Schritte vorzu- behalten. Rose »heim. Wie der „Rosenh. Anz." mitteilt, ist die vorgestrige Meldung aus Regensburg, Daß oic Pulverfabrik in Velburg in die Luft geflogen sei, unrichtig. Das Gerücht von einer Explosion ist vermutlich dadurch entstanden, daß zu der Zeit ein starkes Gewitter mit heftigen Dann er schlagen über Velburg nicderging. Frankfurt o. M. D-er ,,Franks. Ztg." wird aus Saloniki gemeldet: Bei Karlotvatsche im Bezirk Kumanowo wurden fünf bulgarische Bauern von Türke» getötet. Militär verfolgte daraus die Angreifer. Diese leisteten Wider stand. Erst als zwei von ihnen erschossen worden waren, ent flohen die übrigen, Gmunden. (Priv.-Tek.) Der Gesundheitszustand der Königin von Hannover ist zwar sehr ernst, aber nach Versicherung der Aerzte nicht hoffnungslos. P e st. lPriv.-Tel.) Nach hier eingeaangenen Privatweldnn- ge» hat gestern in Sofia ein blnliger Z u > c> m in e nst o ß zwilchen streikenden Eisenbahnern und Militär staltgefiinden. Auf das Gebäude der dortigen serbische» Gesandtschaft wurde mit Steinen geworfen. Die serbische Johne soll herabgerissen und verbrannt worden sein. Rom. <Priv.-Tel) Infolge der Witterung ist der Gesund heitszustand deS Papstes ungünstig: die Glchtanfällc nehmen zu. Catania. Das Observatorium des Aetna teilt mit, daß ein Medererwochen der vulkanischen Tätigkeit des Aetna zu bemerken sei. Schon Ende des vergangenen Jahres habe man bemerkenswerte Ausbrüche, dichten Rauch und Aschen regen wahrgenommcn. Der Herd dieser Erscheinungen war der Mittelkrater. In den ersten Tagen des Jahres nahm man bei Abend von den am Fuße des Aetna gelegenen Gegenden aus wahr, daß der Ranch des Aetna durch rötliche Lichter ge färbt war. die entweder aus Vermehrung der glühenden Stoffe oder auf Ausbrüche im Innern des Kraters zurückzusnhren sind. Da die Beamten des Observalöriums wegen Schnees nicht an den Krater gelangen konnten, ist es augenblicklich nicht Tmmerstrkl;, LO. Jannar 1W7. möglich, weitere Einzelheiten über die Naturerscheinung zu er- halten. London. Die „Dimes" weiden aus Tokio: Da. japanische Budget, das die Regierung dem Periamw^ morgen vorzulcgen gedenkt, balanciert mit 611 Millionen Jen In der Budgetvorlage heißt es: Die Ausgaben für d'- Mcindicliurci und Sachalin, tür die ein besonderer Eiar em gestellt ist, werden wahrscheinlich in naher Ziikunst durch Ei: nahmen von dort gedeckt werde», da die Mand'cssurc'.bahn die 'Forstuntcruehmringen um Jcllu sowie der Fiicher,-ioen:>- sich günstiger Entwiauing crireulen. Auch die bisher .- koreanische Aufgaben nötigen llinerstühungsgelder würde:: de. ,-> eine erhebliche Verminderung erfahren. Alle Eisenbahn-Ei. nahmen seien infolge des Gedeihens des beimi'chen wie de. andwärtigen Handels im stetigen Steigen begriffen, und r. . Erträge gingen beträchtlich über den Vora'ckchlag hin-?,:: Teheran. Ter Schah ist gegen Miiternach! gestorben. Ruhestörungen wcrsen angesichts der umsassei'd'.-i Lichcrheilsmai'.regeln nicht befürchtet. Teheran. Heute vormittag 9 Mr weide amtlich bekam", gegeben, daß der S ch a h g e st o r b e n ist. OertlicheS und Sächsisches. Dresden, S Januar. —* Ihre Majestät die K ö n i g > n -W i t w e empstng heut- nachmittag 2 Uhr sen Fürsten und die Fürstin von Lo'bkowitz nebst Prinzessin Marie Rosa. —* Heute abend findet in den Festräunien des Königliche< Residcnzschlosscs der diesjährige erste große Hotbali statt, zu dem die Einladungen aus Zs/- Uhr lauten. —* Für st Karl Mar von Lichnowsky- Kuchclmo, Fürstin Mechthilde Lichnowsky-slnchelma nebst Familie, Gräffn Christine Thun-Holscnstein.Licblitz, Gras Christian Thun-Hohem slein-Lieblitz. Graf und Gräfin Johannes Sierstorps'-Zvrowo. trafen hier ein und nahmen im „Europäischen Hos" Wohnung. —* Einen W a h l a us r u -s d e r D e u t s H e n R cs o r m. par tcr für den 4. Wahlkreis, Dresden-Neustadt, bringt di- vorliegende Nummer unseres Blattes im Inseratenteil. Uium Hinweis aus das undcmsche Wesen, die undeuffche Sitte und Art. in der Zentrum und Sozialdemokratie iore cin'Liug'.' Machtpolitik über das Vaterland gestellt haben, wird zur Wahl des rewrmerischen -Kandidaten, des Gla'crmeisters Johannes Wetzl ich, aufgesordert. 'Das Wahlburcau befindet sich Antonslratze 4, un Restaurant „Zum Artesischen Brunnen". Fernsprecher 4667. —* In der gestrigen sozialdemokratischen Volke-- v e r sa in in l u,n g im „Ballhaus",.die, nachdem der Saal mst eiwa 1009 Pcr'onen, darunter aüfsallend viele Frauen, gesüss: war, durch die Polizei übge'perrt wurde, sprach Redakteur Fleißner über den „Aliimarsch der Parteien". Er ver weilte lange bei dem Briest des Reichskanzlers an den Genera - leutnant -v. Lieber!, gab dann eine -begeisterte Schilderuna e-.ck kommunistischen Zukunitsstaates, den die Sozialdemokrat e mit friedlicher -Umwälzung der bestehenden GesEchaftSorD iiuua hcrbeisührcn wolle, und erwähnte taustnd Einzelhcite.:, die als Schlagworte zielbewußt-er 'Unzufriedenheit bekannt sind. In der Debatte sprach der Liberale Bezkocka. er -be mängelte, dah der Hauptredner so wenig zum Ähema gesprochen. Unser politijches Leben könnte eigentlich nur zwei Parteien habe», die reaktionäre Richtung und die liberale. Tic Zielst des Liberalismus hießen Freiheit und Entwicklung der Persön lichkeit. über diese hinaus könne auch die Sozialdemokraist Kunst unv Wissenschaft. Mitteilung aus dem Bureau der Königlichen Hof- theater. Im Opern Hausse geht Donnerstag, den 1Ü. Januar. Richard WagnerS „Dannbäustr" mit Herrn von Borg in der Titelpartie und Frau Wittick als Elisabeth" in Szene. Die übrige Besetzung ist die folgende: Landgraf: Herr Rains. Wolfram: Herr ^cheidemantcl, Walther: Herr Grosch, Buerolt: Herr Erwin. Heinrich: Herr Erl, Reinmar: Herr Nebnschka. Ven-us: Fräulein Eibenscbütz, Hirt: Fräulein Nei ds ns er. —^Herr Engen d'Albcri wird im 3. Stnsonst- Konzert, Serie U, Freitag, den ll. Januar, imd in der vor- mittags l-i-11 Uhr statliindenden -öffentlichen Generalprobe außer dem G-Dur-Konzert von Beethoven noch das „Konzert- Zstuck von C. M. von Weber zum Bortrag bringen. — Die Billetts für das dritte Abonnement werden von Sonn- tag, den 1:^, bis mit Mittwoch, den 16. Januar, an der Tages, lasse des Schauspielhauses von vormittags 10 Uhr bis mittags 2 Uhr sSonntagA von '/ZI bis 2 Uhr) ausgegcben. ff* Klavier.Abend. Herr William Becker bat sich bereits vor zwei Jahren hier als trefflicher Klovierknnstler bekannt gemacht und die besten Erinnerungen hinlerlassen. Seitdem ist er. wie es sein gestriger Klavier-Abend ergab, wesentlich reifer und individueller geworden, södaß er heute lllnspruch erheben darf, in der Reihe der besten jüngeren Klaviervirtuojen ge nannt zu werden. Diese Anerkennung verdiente er sich zunächst im Vortrage der Beethovenjchcn Eis-moll-Sonat« lop- 27. Nr. Ä. die er iu ihrem ersten Teile in gleich zartem Duste und Reize zu spielen »erstand, wie er, ganz im Sinne des Werkes, oos in stürmischer Leidenschaft dahinbrauscnde Presto behandelte. Nicht weniger anerkennenswcrt spielte er Schuberts Impromptu i»p. 142, Nr. 31 und drei Chopinsch- Werke: das Il-moU-scherzo, die Berceuse »nd den Oos-ckur-Walzer. Man fühlte heraus, dah er Chopin bereits sehr nahe steht, dah er Chopins Gröhe in der Aristokratie des Wesens erkannt hat und im Traumreiche seiner Poesie zu leben weih. Hervor ragend in diE-.n Lpstle ist er namentlich in der ausgezeich neten Nuancierung de-Z Anschlages, in der scinsinngen Äeyand- luikg der bei Chopin unerläßlichen imvrovlsatorrichen Form und des Rubato. Sein Vortrog der Berceuse ist schlechtweg als eine meisterliche Leistung zu bezeichnen. Daß er auch ein ausgezeichneter Lisztspieler ist, liewies er mit der virtnosen Wiedergabe der Tarantella aus „Vsaeria v plapoli". Außer den genannten Werken batte er Schumanns „Carneoal" auf dem Programm. De Ausnahme war glänzend und J>er- dieut. L. Lt. s* Die Scnss-Georgische Thcoterjchulc trat gestern nach- mittag wiederum mit einer ausgezeichnet besuchten Schauspiel- Ausführung im R es i d e n z t h ea t e r vor eine größere Oencntlichkeit, und zwar mit einem Erfolge, zu dem man die Leitung der Anstalt nur beglückwünschen kann. Nechi glücklich war von vornherein die Wahl der drei zur Aufführung er sehenen Einakter: „Eingeschncit" von E. Schacht. „Die Nichtige?" von Thilo v. Trotha und .Treffer und Nieten von E. Höllenstein, da alle drei glücke nicht nur spielcnSwerte und dankbare Rollen boten, sondern auch ganz aiimutigc Unterhaltung gewährten. Tie in einem Pariser Maleratelier fpielende Trothaschc Komvdie ist sogar ans einem recht ergötzlichen Einsall ausgebaut -und — als Einakter be trachtet — ein recht amüsantes und mit großem technsschen Geschick gearbeitetes Stück. Freilich zeigten sich gerade bei der 'Darstellung dieses ziemlich hohe schauspielerische Anforde rungen stellenden Einakters mimisches Ansänaertum und ein Vergreifen im Stil und Ton des Pariser rLftlcnstücks tvrit häunger und deutlicher als bei den beiden anderen ungleich barm ioseren Einaktern. Die Rollenträger desTrothaschcn.Stückes ffFrl. Braun und die Herren Rothe. Krämer um-d Stiegert) find daher in -erster Linie für ihr heihes Bemühen, erst in zweiter für das nur zum T-eil erreichte Gelinge» zu beloben. Ueberaus slott und liebenswürdig wurde der nicht gerade sehr wahricheinliche, aber recht gefällige S-chachl-icLe Einakter „Eingoschncit" durch die Damen Maifartb und Flössel, wwie durch Herrn Brauer davgsstcllt: namentlich IFrl. Maisarth lieferte mit ihrem in den vermeintlichen Pater verligblen Backfisch Nina einen neuen überzeugenden Beweis für ihr warinsließendes Theaterblu-I. Dieselbe junge Künstlerin zeichnete sich auch im dritte» Stück i.,Tresfer und Nieten'st als die gcnmudtefte unter den jugcnd- lichen Mimen aus, während Herr Maile — offenbar auch ein recht begabter Jünger Thalicns — sciiieit 'Schuhfabrikantcii Krancsus mehr karikierte als charakterisierte und sich dadurch um ein gut Teil der Wirkung brachte. Durch frisches, Herz- Haftes iZugreifen fielen hier besonders Herr Rothe als rede- gewandter Generalagent Fischer und Fkl. Paul» (Köchin) aus, und Frl. Flösse! Holle aus der noch bekannter Schablone ge zeichneten Rolle des „scharfen" Ehege-ponstes heraus, was eben Hera ipiel . der Hern .. und Dettmer lag. machten bei allen drei Stücken einen trcff- -lichen Gesamteindruck und rechtfertigten den freudigen Bestall, mit dem das volle Haus über die Leistungen der angehenden Künstler quittiert«. —ät. ss* Aus München wird gemeldet: Der Zustand des Generalintendanten a. D. Freiherrn von Perfüll rst hr>-'- ^ :it schwach, nungslos, die Herztätigkeit das Äeioußtsetu getrüb' Aus den Dresdner KimstsalonS. n. In der Hinteren, kleineren Abteilung des Oberiiclstsaalcs bei Emil Richter hängen .zumeist Bildnisse, die wir als Arbeiten der Routiniers und -Modemasti bezeichnen möchten. Zu dieser gehört iu erster Linie der Wiener Arthur o. Ferraris, dem man die französische Schule, die er in Paris in der Acadömie Julian, bei Göröme und Jules Lesevre deutlich onmerkt. Senm flüssige, mit warmen Tönen arbeitende Malwesse har aus der ersten Blick etwas Fesselndes, aber sie hält der genauerer Be trachtuiia nickt stand In dem Streben nach möglichster Eicgo i und äußerlicher Vornchmlzeit geht alles Charakteristische be: loren, seine Menschen werde» zu Puppen, über deren Schemen. Fit daö Raffinement der gewählten Toiletten am d» er gewann , an er nicht zu tauschen vermag. Am schlimmsten zeigt sich dieser Mangel bei dem Bildnis der sitzende» Kronprinzessin r,on Nnmäiiicn. Etwas besser ist schon das Porträt der Königin von Rumänien, die, stehend, in einem schwarzen Schlepp!!«:» ausgenommen worden ist. Bei den beiden Kaiserbildcrn Wil helms II. stört der bombastische Zug. durch den das Porträ: zum leeren Repräsentarionsbild berobgewürdigt wird. Nich: ganz so schlimm sieh! es um die beiden Bildnisse des Mrncchner« Franz Pernat aus. doch hat er das Porträt des Prinz, regcntcn Luitpold von Badern, der hier >» ipani'chcr Tracht cricheint, so sehr ins Hcldenhasle gesteigert, daß er dicht an der Grenze aiiaclangt ist, wo Las Repräsentative in das Tlicatralssche uberziioeben pflegt. Von den Damenbildnissei! des Ungarn Fulop E. Lüszlo und des Tüsseldorw: Walter Petersen niöchten wir das d-:S ersteren. toelches die Gräfin Fersen darstcllt. dem Pastell des andern vorzcchen Hat doch Lös lo das Ztreben nach Vornchinheit nicht so west geiriebei. daß er darüber das Charakteristische ganz verwach lä'figt batte, tvührend Petersen diesmal w ins Süßlickze vei- salle» ist. daß man ihn kaum wiederzuerkennen vermag. llnkcr all den höher genannten Bildnissen, von denen immerhin keine- unter dos Niveau der AiisstellungKsähigken herabssnkt, nehmen sich die verstreut aufgebängten Porlröts der lstesspeu Malerin Zilla Jährig-Höhr nicht gerade vorteilbast ans. Be'äße die Dame ein größeres Maß iselbsr» kritik. io würde ste diese Proben einer über eine gewiss? Vb»lo-
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