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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.03.1867
- Erscheinungsdatum
- 1867-03-24
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186703245
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18670324
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18670324
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1867
- Monat1867-03
- Tag1867-03-24
- Monat1867-03
- Jahr1867
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.03.1867
- Autor
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Anzeiger. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. M 83. Somrtag den 24. März. I8K7. Bekanntmachmg. Auf Grund sachverständigen Gutachtens wird die Deßiusrckon der Aborte in allen öffentlichen Gebäuden, Gasthöfen, Restau rationen, Eisenbahnhöfen und denjenigen Grundstücken, welche sich bei der vorjährigen Choleraepidemie als besonder- gefährliche tkmkheitsheerde gezeigt haben, vom L. April d. I. an hiermit angeordnet. Die DeSinfection ist nach Maßgabe d«S am Schluffe dieser Bekanntmachung unter D angefügten RecepteS und zwar am Montag, Mittwoch und Freitag jeder Woche biS zur Wiederaufhebung dieser Anordnung regelmäßig vorzunehmen. Wir werden die Durchführung der vorstehend avgeordneten Maßregeln durch unsere Controlebeamten und sonst Beauftragten, bmen der Zutritt in die Grundstücke und insbesondere zu den Gruben und Aborten unweigerlich zu gestatten ist, überwachen lasten. Widersetzlichkeit, Säumigkeit und Fahrlässigkeit in der Ausführung der DeSinfection, sowie jede andere Zuwiderhandlung gegen di« Vorschriften dieser, sowie die der dieSfall- noch zu erlaffenden Vorschriften aber mit Geld- oder Gefängnißstrafe auf da- Strengste Im Anschluß hieran empfehlen wir zugleich allen Grundstücksbesitzern und Miethbewohnern auf das Angelegentlichste, im An schluß an die von unS getroffen-n Maßregeln auch ihrerseits mit der DeSinfection in der vorgeschriebenen Weife sofort zu besinnen. ' Gleichzeitig machen wir darauf aufmerksam, daß der Erfolg der DeSinfection ganz wesentlich mit abhängt von einer vorgangigen j Ailumung der Privetgruben, und eS erhalten daher die Grundstücksbesitzer hiermit Anweisung, die Gruben ihrer Häuser, sofern die- eicht erst ganz neuerdings geschehen, sobald als möglich gründlich räumen zu lassen. Leipzig, den 21. März 1867. Der ASath der Stadt Leipzig. Der StadtbezirkSarzt. vr. E. Stephani. Vr. H. Sonnenkalb. Ritscher, Act. D Ein Centner Eisenvitriol ist zu lösen in 300 Dresdner Kannen heißen Wasser-. Bon dieser Lösung ist in die Aborte der Etagen am Montag, Mittwoch und Freitag einer jeden Woche einzugießen und zwar so, daß an jedem dieser Tage '/, Kanne der Äsung gerechnet wird auf 1 Person. Bekanntmachung. Die zum Theater-Neubau erforderlichen Anstreicher- und Lackirer-Arbeiten sollen auf dem Wege der Submission an einen oder «rhrere Unternehmer vergeben werden. Diejenigen, welche sich daran beiheiligen wollen, werden aufgefordert, Bedingungen und Zeichnungen im Bureau des TheaterbaueS einzvsehen, die Anschlagsformulare mit ihren Preisforderungen auszufüllen und dieselben versiegelt und mit NaminSunterschrift versehen biS spätestens Donnerstag den IR. April 1887 Abends 8 Uhr auf dem RathS-Bauamte abzugeben. — Leipzig, den 22. März 1867. DeS Raths Vau-Deputation. Äircheucoucert. Am Nachmittage deS 22. März führte der Ni edel'sch e Ver ein in der ThomaSkirche die hohe Messe (in Llmoll) von Ioh. Seb. Bach auf — so viel uns erinnerlich zum dritten Male seit 1859. — Ueber den hochpoetifcken Werth deS Werke- selbst hier noch zu sprechen, nachdem darüber schon so viel und von be- Meren Kunstkennern veröffentlicht worden, scheint unS überflüssig, mrisomehr da selbst der unS größtmöglich zu gestattende Raum m diesem Blatte dennoch nicht ausreichen würde, alle die tiefen Ge danken und Gefühle erschöpfend zu beleuchten, welche der Meister in jeder einzelnen Nummer, ja, in jeder einzelnen Tonphrase mit der ganzen Macht seiner musikalischen Dichterhoheit im andäch tigen Zuhörer zu erwecken verstand. — Einige wenige Worte allein mögen unS gestattet sch, und zwar nur im Betreffe der von Bach selbst angewandten Instrumentalmittel gegenüber den gestern ir der Aufführung gehörten. UnS sind bisher nur zwei Ausgaben der Partitur dieser Messe bekannt, nämlich die der „Bach-Gesell schaft" (Sechster Jahrgang, 1856) und die von „Leters Lureau lle mnÄyue" veranstaltete. In beiden kommen: 1) im „6rnei- Lms" außer den Streichinstrumenten und dem „Lasso eonttnuo" ihier Orgelspiel) nur noch 2 „H'lantt travers!" vor; 2) im „Lon- kteor unum dapttsma" einzig und allein der „Lasso eonttnuo", md 3) sind als Begleitung dem Altsolo „ägnus De!" bloS zwei Violinen (im Unisono) und der „Lasso eonttnuo" beigegeben. Rin aber hörten wir grstritt im ersten der genannten Sätze noch Hobeün; im andern den (von Tact 73 an) in den Singbäffen aastretenden Lantus Lrmus durch Trompeten und Posaunen und überhaupt auch durch da- Streichqaintett verstärkt, und endlich im dritten noch Flöte und Fagott miterklingen. Referent befürchtet keineSwegrS zu den halsstarrigen Pedanten zngezählt zu werde«, die r»S blindem Fanatismus jedwede, ob immerhin dem Kunstzwecke dnchauS entsprechende instrumentale Aenderungen oder Zusätze zu schmähen sich verpflichtet meinen, — ja, wir gestehen sogar, daß die erwähnte Verstärkung der Begleitung im „Lookteor" und namentlich der Eintritt der Posaune den beabsichtigten Ausdruck des Imposanten zur recht eigentlichen Geltung dringt, so wie die im „Lrueillxus" beigegebenen Hoboöa ganz und gar keinen Ab bruch den Intentionen des Meister- thun, und allenfalls nur etwa die Flöte und daS Fagott im „^gnus Lei" überflüssig erscheinen dürften. Gleichwohl wäre eS wünschenSwerth gewesen, unter den dem auSgetheilten Programme hinzugefügten Erläuterungen auch diese Abänderungen angeführt zu sehen, nebst namentlicher Angabe de- AnordnerS dieser Zusätze, so wie der Erörterung der Gründe, durch welche er sich zu denselben bewogen gefühlt, denn der Zu hörer hätte sich dessen klar bewußt sein müssen, was dem Altmeister selbst zugehöre, und waS und warum abgeändert sei. — Ebenso hätten wir de- Publicum- weyen gewünscht, daß die Gründe der in der Folge der Sätze de- dritten TheileS gemachten Aenderung: Nr. 22. Tenorsolo (welche- weiterhin anzugebender Ursachen willen schließlich ganz auSfallen mußte), Nr. 20. Chor „Heilig ist unser Gott", Nr. 24. Altsolo und Nr. 25. Schlußchor, sowie der Aus lastung der Nummern: 3. Zweite- ,F>ris", 5. Sopransolo („Dich loben wir"), 6. „Lrattas", sowie 21 .und 23. „Hosianna"— im Programme angegeben wären, von den Detailstreichungen in einzelnen Arien nicht einmal zu erwähnen. Solche Er läuterungen scheinen unS stet- unerläßlich, wo eS sich darum handelt, dem Publicum das Werk eine- unsterblichen Meister- zum Möglichst näyeren Verstaubmffe (also zur Populär,strung de- Werke-) vorzuführen. Alle diese Bemerkungen mögen indessen nur als bloße Andeutungen, als wohlgemeinte Winke znr etwaigen Benutzung bri ferneren ähnlichen Vorführungen ausgenommen werden, und durchaus nicht im Geringsten die außerordentlichen Verdienste de- so künstlerisch strebsamen Herrn Musikdirektor- Riedel noch seine- trefflichen, längst wohlrenommirten BeretneS schmälern. Im Gegentheile, wir halten nach wie vor an der
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