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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 21.02.1906
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-02-21
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19060221021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906022102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19060221
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906022102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1906
- Monat1906-02
- Tag1906-02-21
- Monat1906-02
- Jahr1906
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Dieses «»an wird den Lesern von Meiden und Uuigeduug am Tage vorher bereit- al- 2lbeird-2luss^v^ zngesiellt. «ährend es die Post. Abonnent« am Morgen in einer Gesamtausgabe erhalte». SerugsgedUhn «NlErl»» Nt» »««»»«« d«> tüalt» ««>mali,»r tziiwa«»»« !>ur<t> niilerr Boten -«»«»»« und «»»,«„«. an Sonn- und Vtomaae» »Ul «»Iinav »VN. »»Bt. tura> audioärttselkom- mtUionör» » Mt bk, » Dtk »0 Lt v«i emmaUaer Sutiklluiia durch d>» VoliAMk. <odu»v«(i«liarü». im?iu«- limd mU «itwrechkiidki» Zuläilaae. Nachdruck alt« »rtitel u. Oriamal- Miltrnu»,«» nur mtt drutlicher Ou«U«nan,abc c.Drrsd Ncichr,') uilöik, RachNückliche Sonorar. on'vrüch« dlrtbkn mibelüikllckiiat: «>v«rla»»te Manuikrwl« wert«» »icht autbewatirl. Vklearammrldrktl«: ««chrichte» »re«»,». KeczvL'trrSet L8LV Druck und Verlag von Liepsch L Neichardt in Dresden. Anreizen-cM. »nnabme von »ukundl,un,«« bis nachmt«a«r » Udr. Sonn- und Neikttaa» nur Marunsiratr » von >1 di« '/,! Uhr Di« 1'vallia,a>runt. «il« <ca. s Silben! » Pta.. Ln kiindiau»a«o aut brr Privatlrit« Aeiir ss Dl,.: di« rivalti,«ät,l« aut Der: ieite so Pf,., alt Einaeiandt 3el>« « Pi,. In «umwer» n«ch »,m>- und 8«i«rt,,kn l Ipalli«e Grundel? so Dl, . aut Privatlrit« « Dl, sivalli,« Zeile aut Lertieit« und alr 8>n,elandtMDi,. AusiuartigeAiu lräae nur ,e,en BoranSbezakluna Bele,biätter kosten w Mennig' Sernlvrecher: -tr. U und S0S6 HauvIgeschäftSflell«: Marienstr zs min»»!" sie rclunlriillt vunlrsl von r'g.rdo — Ltni'k Kov26ntrierb — Lxnrsam iin üsdrauok — LssitLl äon ^Voltl°'6!zo!ung.ok Ü63 Hkisoliell. Unser Nocbbucb vsrkaast von krsu Uns Loreensiern virä KvK. Linkvnännx einerKtaoiol- Iisi>8o> unsvrok 1T»iseh-iLr.tiuIcte8 «r jclie, msn» koxtkliloz rozeüiM. Lvienol« Neueste Drahlbenchte. Hv!»acl>,ichte», Rotter-Jnbilänm, Gewerbeverciii. Fürst Bnlow über Handel und l GVtz »I Hst ^,«»1»«-,»«»»» 1 «i 44/ VV» lTtüllsls. Iiibnstrie. „'s NuUerl", Kirchenkonzert. Ans dem Tagebnche eines Lehrers. I »> tzHkt'tzttl»« LißtzItzD. Neueste DrahtmelNimzen rom 20. Februar. Deutscher Reichstag. Berlin. (Priv.-Tcl.) Die S t e u e r k o m m iss i o » des Reichstags lehnte heute den Antrag Singer, eine Reichseinkommen- und Vermögenssteuer einzuführe», gegen 10 Stimmen ab. Dafür stimmten anher Dr. Burckyardt iWirtsch. Ber.i die Palen, Freisinnigen und Sozialdemokraten. Der vreukttsche Flnanzminister Freiherr v. Rheinbabcn erklärte, das-, der Antrag Singer für die verbündeten Regierungen völlig unannehmbar wäre. Das Matz der direkten Steuern sei in allen Einzelstaaten sehr hoch. Es werde erheblich erhöht durch die Zuschläge der Gemeinden (Kommunal- und KirchensteuernI, die im Durchschnitt inPreutzen weit über lOOProz. betrügen. 'Der Erfolg des Beschlusses einer Reichscinkonimciisteucr würde sein, da« man die Klassen^ die man in den letzten Jahren freigestellt 'habe, wieder zur Staatseinkommcnsleuer bcranziehen mutzte. (Sehr richtig!) Aba. Müller-Fulda iZentr.j sprach sich daiür aus. dah man die Matrikularbciträge nach der Leistungsfähigkeit der Bundesstaaten auszugestalten habe. Sie würden dann die Einkommensteuevsätze danach einrichlen. Nach Ablehnung des sozialdemokratischen Antrags wurde der Antrag der Freisinnigen. a»f Reform der Branntweinsteuer, beraten. Die Antragsteller versprechen sich davon einen Geivinn von mindestens 60 Millionen Mark Staatssekretär Freiherr v. Stengel erklärte, eine Vor lage über eine Reform der Maischbottich-Steuer sei in Vorbe reitung. Der Bundesrat werde dazu noch im Laute dieses Jahres Stellung nehmen. Eine Vorlage über Abschaffung der sog. Liebesgabe könne er nicht in Aussicht stellen. Sie sei auch in de» nächsten Jahren nicht möglich. Die Brennereien müßten Ruhe haben. 1912 sei allerdings in Aussicht genommen, eins allgemeine Reform der Branntweinsteuer hcrbeizuführcu. Tie Beratung gelangte nicht zum Abschlutz und wird morgen fort- ^ Merlin. lPriv.-Tel.) Die Budgetkom Mission des R e ichS t a gs setzte heute die Beratung des Etats iür die Kolonien beim Schutzgebiet Südwestafrika fort. Von den Sozialdemokraten wurde die Vorlegung einer Uebersctzung des französischen GclbbucheS über Marokko beantragt. Regierungs seitig wurde erklärt, daß die Frage der Deportation zurzeit l» Reichsjustizamt bearbeitet werde. Der Antrag beziehe sich aber nicht am Südwestasrika, sondern auf die Liidieeinseln. Erbprinz zu Hohenlohe teilte eine Depesche mit über weitere Erfolge in Südwestafrika, die heute durch die Presse bekannt- gegeben werden soll. Die Beratung wird morgen fortgesetzt. Koloniales. Berlin. Aus Südwestaf ri ka. und zwar vom südlichen Kriegsschauplätze, wird gemeldet: Am 14. Februar früh erschienen etwa 200 Hottentotten am Ausgange der Nore- Hab-Schlucht unweit Sanmontcin. Sie halten die Absicht, die Abteilung Erckert der Pferde zu berauben. Hauptmann von Erckert Lim ihnen aber zuvor und griff sic mit Teilen der 10. und 12. Kompagnie des 2. FeldregimcnIS an. Er warf sie nach Zuständigem, Gefecht in der Richtung aus den Hom- river zurück. Von der Lkumbcrg-Quellc bei Nindcnzit aus war Leutnant Degenkolb mit zwei Maschinengewehren ans daS GefechtSfeld geeilt? Es gelang ihm, die abziehenden Hotten totten gegen 3 Uhr nachmittags unter wirksames Feuer zu nehmen. Der Gegner löste sich in einzelne Trupps auf und floh unter Zurücklassung von einigen Gewehren und ausge rüsteten Reittieren ,n der Richtung nach Hartcbsestmund. Von der Abteilung Erckert fielen 5 Reiter. Schmer verwundet wurden 1 Arzt, 3 Reiter, leicht 4 Reiter. Kundschafter-Nach richten besagen übereinstimmend, daß Morcnga und die Werf ten der Äondelzwarts nach bei Hartebeeslmnnd sichen, wah rend sich Morris westlich von Gaobis und bc: Heinleris aus dem linken Oranje-Uier aushalten soll. Grötzerc Hottcn- totteir-Kommandos bis zu 100 Berittenen durchstreifen tue Gegend ups beunruhigen die deutschen Viehposten. — Oberst Dame »vor mit seinein Hauptguarticr am 16. Februar in Kreiklust in den Großen Äarasbergen eingetrolfen. — Der Transport 2 Nr. 5. von Hamburg am 6. Februar abgegan- gen, erreichte gesund LaS Palmas. Berlin. Gouverneur v. Lindeanist telegraphiert ans Windhuk: Cornelius von Bethanien mit seinem ganzen Anhänge hat sich bei Ebamasis, nordtocstlich von Berseba, g e - stellt. Die einzige Bedingung ist, Zusicherung des Lebens mit Ausnahme der Mörder. Znr Marokko-Konferenz. Algeciras. In der von Deutschland erteilten Antwort wird der Vorschlag Frankreichs, nach welchen! die vom Sultan ansgewählten Offiziere Franzosen und Soa- nier sejn sollen, abgelehnt. Deutschland erklärt, daß der Vorschlag Frankreichs dem Prinzip der Internationalisier»!^ und Gleichberechtigung oller Mächte in Marokko ruwider- laufe. Zur Lage in Ungarn. Budapest. Das „Amtsblatt" veröffentlicht das Vro- . tokoll über die von dem Hpnvedobersten Fabcicius durchge- : führte Kundmachung des königlichen Handichreibcns bezüglich der Auflösung des Reichstages. Die Kund- machung geschah im Sitzungsjaale des Abgeordnetenhauses in Gegenivan von 30—40 Abgeordnete». Das Protokoll ist vom Obersten Jabricins und 5 Polizci-Inspekioren unterzeichnet, : die an der Amtshandlung teilgenommcn haben. Der könig liche Äonnnistar hat bei der Kundniachung kleichzeitig er klärt. daß, falls versucht werden sollte, trotz der rechtskräftigen Auslösung die für den 21. Februar anberaumte Sitzung abzu halten, diese mit Waffengewalt verhindert werden 'würde. Znr Lage in Nnftlanv. Petersburg. Es bestätigt sich, das; der Haiidelsminister Tiuilrjasew demissioniert hat, und zwar wegen Meinungsverschiedenheiten mit dem Kabinett in den Fragen der allgemeinen Politik. Riga. lPriv.-Tel.) Aus einem Arbeiterhaufen bei der Fabrik Aetna wurde aus das Militär geschossen. Tie Soldaten erwiderte» das Feuer. Zwei Soldaten und mehrere Arbeiter wurden schwer oerwundet. Die verfolgten Angreifer zogen sich in das Haus zurück. Truppen umzingelten dieses, drangen nach längerem Feuergeiecht ein und verhafteten sechs Mann. Ein Revolutionär wurde getötet. Tichita. Der Gouverneur und der Vize-Gouverneur ! wurden vom General Ncniieilkampf wegen Unfähigkeit von ihre» s Aemtern abgesetzt. Viele Verhaftungen wnrden ans der i Ei'enbahustrcckc »nd in der Stadt oorgenommen. Die Ver hafteten wurden drei Tage später freigclassen. — In einem uiibcwohiltcn Hause wurden kürzlich M'O Karabiner gesunden. Berlin. In der heutigen Schlußsitzung des Deutschen Handelstagcs wurde zunächst die Tabaksteuer be handelt. Geh. Kommerzienrat Vogcl-Ehemnitz glaubt nicht, datz die Tabaksteuer die Tabakindnstrie wesentlich bedrohen werde. Er glaubt auch nicht, daß ein erheblicher Berbrauchsausfall zu erwarten sei, oder datz ein Teil der Arbeiter der Tabak iabrikation seine Stellung verlieren werde. Tie Steve'.- Vorlage kann daher nickst als übertrieben bezeichnet wc: den. Sie belegt einen Luxusartikel rmi eine! Steuer, die fraglos ertragen werden könne. Die in de: Zigarettenvorlage geforderten Sätze sind zu hoch, da dadnrch di- Zigaretten um 30-50 Prozent verteuert würden. Die größt? Härle liege in der Besteuerung des Zigarelleupapiers. — Kom inerzirnral E o l l e n b u sch-D r es d e n nimmt ,eine ab lehnende Haltung gegenüber der Steuer ein und jühvi an«-: D-er Uebcräang zuiu Monopol würde eine» crl-ebiichru RüHmim für Deutschland bedeuten. Sehr fraglich sei es, ob das New, io viel Geld aus dein Tabak werde schlagen können, «ah rw lohnend sei. die damit verknüpften sozialen und wirtschaftliche:: Schäden mit in Kauf zn nehmen. Ebenso mutz entschieden die Zjaarctiensteuer bekämpst wtrden, da die Zigarette in, erbeb lichem Maße ein Rauchmatsrial der Minderbemittelien sei. Berlin, sPriv,-Tel,> Vertreter des ZenLralvsrbaudes der deutschen Indnstriellen. der Zentralstelle sür die Vordere' tung von Hanselsoerlrägen und des Bundes der Industriellen erließe» eine Erklärung, worin ste dem Handclsvrovi-- sorium mit den Vereinigten Staaten zustimmen und die Hoffnung oussprachcn, daß cs auch der Reichstag baldigst ani'^hmc. Derli n. Zwischen dem Nnterstaatsfekrelär im Auswärtigen Amt und dem osterreichlsch-iingarischeli Botschaiter hat der Aus tausch der N a t i i i k a t i o n e n - d e s Z u s o tz v e r i r a g c :> vom 23. Januar 1905 zum bestehenden Handelsvertrag zwilchen dem Deutschen Reich und Oesterreich-Uiigarn, iowic des Vieh- seuchen-Uebereinkonimeiis von demselben Tage slattgefunden, Zittau. Tie B e rga rb e i te r des Oberlansitzer Biann kohleuievicis sind infolge nicht bewilligter Lahiisoidcmngcii io eine Streikbewegung eingetiete». Es streiken über 300 Mann. Der Sttet! nimmt an Ausdehnung zu. Heute früh weiactte sich auch die Belegschaft der „Gelmania-Braiiiltohlen- werke", eiuzusalire». Sie verlangt, datz der Mitbesitzer des Werkes O. Buchhcim feinen Einfluß als Vvlsitzeuder des Vereins für bergbauliche Interessen zu guusten der streikenden Berglen st- geltend macht. Krus ch w i tz. In der hiesigen Zuckerfabrik brach gestern abend nach 6 Uhr Grotzfeuer aus^ bas heute noch andauerte. Das Hauptgebäude und ein Nebengebäude sind vollkommen aus- gebrannt. Unglnckssälle sind nicht vorgckommen. Der Zucker bodr» ist unversehrt, nur kleine Mengen von Zucker sind, ver brannt. Heute mittag konnte das Feuer als gelöscht angesehen werden. Mockrehna. iAmtliche Meldung.) Gestern abend 9 Uhr 30 Min. fuhr der von Eilenburg kommende Bedarfs- güterzng 8657 auf Bahnhof Mockrehna dem ausfahrenden Be darssgüterzuge Nr. 6422 in die Flanke. Hierbei ent- gleisten die Lokomotive und 13 Wagen des letzteren. Ein Bremser wurde getötet, der Zugführer leicht verletzt. Die Strecke war etwa 10 Stunden gesperrt-, der Personenverkehr wird durch Umsteigen aiifrechterhalien. Kö ln. Die „Köln, Ztg," meldet ans Newpork: Die Streit frage zwischen den Bereinigten Staaten und Venezuela wegen der Angelegenheit der Asphalt-Gefellscha i wird auf Antrag des Präsidenten Castro dem Haager schieds- gerichIShose zur Entscheidung überwiesen werden. Kiel. Das Linienschiff „Preußen" mit dem Kaiser an Bord ist um 12 Uhr im hiesigen Hasen eingelausen. Paris. Radikalen eine In parlamentarischen Kreisen verlautet, daß die Interpellation über die allgemeine Politik Kunst und Wissenschaft. 's* Mitteilung aus dem Bureau dcrKöniglichcnHos- 1 heater. Als 5. V o l k s v r- r st e l I u n g des Schauspielhauses geht Sonntag, den 4. März, Shakespeares „Kaufmann vo n Venedig" in Szene. — Für das Gastspiel der Madame Röglon, die Freitag, den 23. Februar, im Opernhause als Dalila in der Over „Lamson und Dalila auftritt, gelten fol gende Preise: 1. Rang: Logen: 10 Ml.; 2. Rang: Fremden- und Mittel-Logen: 8 Nck., Seiten-Logen: 6 Mk.- 3. Rang: Proszenium- und Mittel-Logen: 4,50 Mk.. Seiten-Logen: 4 Mk.: 4. Rang: Balkon: 4 Mk., Mittel-Galerie und Proszenilim-Loacn: 3S0 Mk., Seiten-Galerie. Seiten-Logen und Stehplätze 2 Mk.: 5. Rang: Mittel-Galerie: 2 Mk., Sitz- und Steh-Galerie und Proszenium-Logen 1 Mk.; Parkett-Logen: 8 Mk.: Parkett. 1. bis 14. Reihe: 8 Mk.. 15. bis 19. Reihe: 6 Mk.; Stehparkelt: S Mk. ß* Im Residenztheatcr nahm man gestern abend Morrc-s altes Bolksstiick „'s Rnllerl", das man bei all seinen künstlerischen Schwächen lieb behalten mutz, in das Repertoire der Abonne ments-Vorstellungen auf. Eine kritische Kommentierung bedarf weder diese Tatsache, noch das Werk, das seit Jahren aus dem Spielplan des Residenztheaters heimisch ist, allcrdiMs vor wiegend mit illuslren Gasten in der Figur des armen tHnlegers. Gestern spielte Herr Bayer, ein gemissenhaster und ernster Darsteller, die Glanzrolle Schwcighosers mit sehr guten; Ge lingen, sicherem Herousarbeiten oer typischen Züge und starkem Betonen des komischen Einschlags in dem Charakterbild des bäuerischen Originals. Das Rührende, das an den künstlerischen Bayers Auffassung der Partie weniger zum Vorschein. Auch im Aeußerlichen denkt man sich die ganze Figur wohl gedrungener, trotz deS hohen Alters kerniger, als sic der Künstler gibt. — Die Übrigen Rollen des Fünfakters waren in der überwiegenden Mehrzahl so wie früher besetzt, so datz ein nochmaliges Ein- gehen auf ihre Darstellung sich erübrigt. Doch sei der Herren Werk. Aigner, Friese. Ianda, Eivenack, Schwaiger. Weise, Olbrich, Schröder und Kunde, der Damen Rormonn, der freilich di« schlicht« Gestalt der Gabi ebensowenig günstig lag wie der Dtalekt des 'Dialogs. Mimplinger und Kronthal mit Anerkennung gedacht. Die Inszenierung der Neueinstudierung, die in Einzel- -eiten noch intimer sein könnte, hatte Herr Direktor Witt be sorgt. So muh der erste Aktschluß z. B. viel sorgfältiger vor- »«rettet und rascher abgcwickelt werden, wenn der Humor de- stummen Bildes hier nicht verloren gehen soll. Auch im zweiten Aufzug, »m Dialog am Tisch, gab cS einige bedenkliche Irrungen und Gesprächspausen. Das Zusammenspiel war leidlich flüssig. — Das Publikum nahm die Vorstellung, die vor nahezu ausverkauftcm Hause in Szene ging, mit lebhafter Teilnahme und reichem Beifall aus. IV. -f Reformierte Kirche. Eine ununterbrochene Reihe edler künstlerischer Genüsse vermittelte das von Herrn Kirchenmusik- direktor Uso Seifcrt am Sonniag mittag veranstaltete Wohltätigkeits-Konzert zum Besten der Konsirman- deirbeklcidung und der Krankenpflege innerhalb der hiesigen reformierten Gemeinde. Die ersten drei Programm-Nummern bestritt der souveränste Herrscher auf dem Gebiete der Kirchen musik: I. S. Back. Eine von Uso Seifert mit meisterlicher Technik und plastischer Klarheit aus der Orgel gespielte Fantasie und Fuge mit zwei Themen sO-mnII), eme Sarabande in v-ckur für Cello und ein hochinieressantes Bruchstück aus der Kantate „O Ewigkeit, du Donncrwort" (Rezitativ und Arie: „Einigkeit, du machst mir bange") waren die für diesmal ge wählten Bach-Nuiniiicrn. Die Sarabande lund im weiteren Konzertverlailfe ein tiefgründiges und anspreckendeS ^ucksnto religio,» von Richard Strauß) spielte mit wundersam eindring lichem Kantilenenton Herr Kammermnstkus A. Stenz; die einen ganzen Sänger erfordernde Bachsche Tenor-Arie sang mit trefflichem Gelingen Herr Hofopernsänger Georg Grosch, dessen prächtiges Organ zu jenen begnadeten Stimmen gehört, die, zumal in kirchlich - ernsten Weisen, nur zu erklingen brauchen. um das Herz des Hörers auf der Stelle shwpatbisierend Mitschwingen LU lasten. Die gleiche tief« Wirkung erzielte der iunae 'Länger später im Bunde mit Frau Kammersängerin Erika Wedekind beim Vortrag des Mendelssohnschen DuettS: „Drnm sing' ich mit meinem Liede ewig dein Lob", — «ine künstlerische Leistung, mit der die beiden Ausführenden sich Anspruch aus ein gerüttelt und ge schüttelt volles Maß von Anerkennung erwarben. Frau Wcde- kind hatte sich diesen Anspruch bereits zuvor mit der bravour- vollen Ausführung der Händelschen Arie /Preis der Tonkunst" verdient, deren autzerordentliche Schwierigkeiten von der hoch- geschätzten Primadonna unserer Hofoper spielend übertvunden wurden. Die Gesangs- und Eellostücke begleitete vorzüglich auf der Orgel der Konzertveranstalter, Herr Leifcrt, der überdies noch mit einen, von ihm sür Orgel übertragenen Mozartichen Lrnluckium, Fllozrretto und Fllogro kucraio sich als ebenso ge schickter Tonsetzer für daS königliche Instrument, wie als über aus gewandter Orgelspieler bewährte. Das Konzert fand vor fast vollzählig besetztem Gotteshause statt. —6t. ß* Der Sächsisch« Ingenieur- und Architekten- Bercin schreibt auf Anregung des König!. Ministeriums dr? Innern einen Wettbewerb a»S. um Pläne für kleinere Mietwohnungen in Mittelstädten und in indu striellen Landgemeinden zu gewinnen. Diese Pläne, welche im Gegensatz zn den blShengen Anschauungen eine größere Berücksichtigung der heimticheil Bauweise und ein Anpassen an die Gewohnheiten der Bevölkerung und die klimatischen Verhält niste des Landes nufweisen sollen, sollen sich beziehen ans: ») ein freistehendes Zweifamilienhans mit zwei übereinander nngeotdnrte Wobniingen: b) ein Merfamilienhans als Teil einer drei- oder vierteiligen Gruppe, je vier Wohnungen; e) ein Miethalts ftic,"> oder 6 Familien mit Vorgarten: ä> ein Grnppenbn». besirliend ans 5 oder 6 Reihenhäusern für je eine Familie. Dem Architekten bleibt überlassen, nach Befinden das eine ober andere Einzelbaus als Zwei- oder Dreifamilicnlinns mit Wohnungen neben- ober übereinander oder auch mit Ladeneinbau zu gunste» wirtschaftlicher Zweckmäßigkeit, sowie einer gefälligeren Griippierung allsznbilden. Die Pläne sollen die im Königreich Sachsen geltenden bgugesetz lichen Bestimmungen berücksichtigen: a»sae>cylossen sind groß- städtische »»d rein laiidwlrtschaslliche Verhältnisse: gewünscht werden städtische »nd ländliche Mietwohnungen in zweckmäßiger, anheimelnder »nd vor altem billiger Ausführung. — Die Preisbewer bimg ist ans die bereits zur Zeit der Ausschreibung im Königreich Sachsen ansässigen Architekten beschränkt. Es weiden fünf Preise zu je 300 Mk. verteilt. Der Ankauf von weiteren Entwürfen sür je 100 bis 150 Mk. bleibt Vorbehalten, ebenso die zusammenfassendc Ver öffentlichung der preisgekrönten nnd angekauften Pläne. Das Pieisgencht tritt znsammen am 15. Mai 1906 und besteht aus den Herren Architekt Kurt Diestel-Dresden. Oberbankommissar s. D. O. Gniner-Trcsden, Geh. Oekonomierat Häbnel-Knvpritz, Geh. Regiernngsrat Königsheim. Oberbaurat K. Schnnbt-DreSden. Geh. Kommerzienrat Vogel Chemnitz »nd Banrat G. Deidenbach Leipzig. Im übrigen werden die vom Verbände deutscher Archi tekten- und Ingenieur-Vereine ausgestellten Wettbewerbsgrundsätze als maßgebend anerkannt. Alle Anskünste erteilt Oberbau koimnissar a. D, O. Grüner. Dresden, Wemtraubenstraßc 4. 2. Die WettbewerbSbestimmungen werden abgegeben durch die Nene Verkehrsanstalt Hansa, Äallstraßr Nr. 9. 1. f* 3. Deutsch« Kun stg etv« rb e »A u sstel lun g Dresden 1906. Der Arbeitsausschuß der Dresdner Kunst- aewerbe-AuSstellung hat kürzlich Beschluß gefaßt über die Auszeichnungen, die verteilt werden sollen. Als höchste Auszeichnung, die nur für hervorragende Verdienste um das deutsche Kunstacwerbe zuerkannt werben soll, ist die Ehren- urkunde der Ausstellung in Aussicht genommen. An zweiter Stelle stehen die Staatemedaillen, welche die sächsische Staats- regierung voraussichtlich in größerer Anzahl zur Verfügung stellen wird. Weiter folgen Diplome ffir die große und für die kleine goldene Medaille. Endlich sollen Werkmeister und Gehilfen, die von den Ausstellern vorgeschlagen werden, Mit arbeiter-Diplome erhalten. Auch dieses Diplom soll ein« künst lerische Form erhalten. Die AitSstellung wird Mitte Mai er-
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