Delete Search...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 12.01.1916
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1916-01-12
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19160112018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1916011201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1916011201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1916
- Monat1916-01
- Tag1916-01-12
- Monat1916-01
- Jahr1916
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 12.01.1916
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
- ' ' so. Jahrgang. AL 11. Mittwoch, 12. Januar ISIS. I8SS Fernfprechrr-Saimnrlmnmner: LSLL1. »«1»g«»»ebl>hr »l»ieI>!lhrUch In Drceden det zxximallg» Zulrogun, tan Eonn- und Dionlagen nur «In. mal) S.SL M.. In dk» Vororl-N 3,30 M. »ei einmalig» Zustellung duech di- Post 3 M. (ohne Bestellgeld), «neigen. Preise. Die einspalllge Zette (etwa S Silben) Rl Pf.. DorzugepiSg- und Anzeigen in Nummem nach Sann- und gbeiertagen laui Tarif.—«lu»wiiri>,e«ustrgge nur gegen «°rnu»b-,-h>ung. — Beiegbloii lv Ps. Schriftleitung und Hauptgeschäftsstelle: Marienstraftc »8/4V. Druck u. Bering von Llepfch L Reichardt ln Dresden. Nachdruck nur mit deutlicher Quellenangabe (.Dresdner Nachr.") ,uli»stg. — Unuerlangie Cchrisistllcke werden nicht aulbewahrt. Lesteneichisch-ungarische Erfolge in Montenegro. Ser Lome» genommen, A Geschütze erbeutet. — Berane in ilfterreichisch - ungarischem Besitz. — Vergebliche Angriffe der Russen bet r»b»r««tz-Rarnnkzr.— Deutscher Lnstangriff ans Salonitl.— Die BolkrernStzrungrsragen im deutschen Reichstage. Unsere ösierreich -ungar. Berbsiudeten au der betzarabischen Kamvllinie. SeftemWsch-nngarischer Kriegsbericht. Wie«. Amtlich wird verlautbart den 11. Ja«. ISIS: Russischer Kriegsschauplatz. Gestern herrschte, von den gewohnte» Nrtilleriekämpsen abgesehen, auch an der bcbarabische » Front «nd in Ostgatizie» Ruhe. Seit heute früh richtet der Feind von «enem nach heftigstem Artilleriefener vergebliche Angriffe gegen den Raum von Toporontz-Narancze. Italienischer Kriegsschauplatz. Die Lage ist unverändert. In Sitdtirol erschienen über dem Etsch-Tal elf italienische Flieger, die an mehreren Punkten erfolglos Bombe« abwarse«. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Der Loveen ist geuomme«. In dreitägigen harte« Kämpfe« überwand unsere tapfere Infanterie in prächtigem Zusammenarbeiten mit der schwere» Artillerie nnd S. M. Kriegsmarine den erbitterte» Widerstand deS Feindes «nd die ungeheure« Schwierigkeiten des winter liche« Karst-Gebirges, das» wie eine Mauer 1700 Meter hoch ans dem Meere ansteigend, seit Jahre« zur Ver teidigung eingerichtet wurde. 28 Geschütze, darunter zwei IL-Zentimeter-Kanone«, zwei moderne 18-Zentimeter- Mörser «nd zwei 21-Zentimeter-MSrser, dann Munition, Gewehre, Berpslegnngs- «nd Bekleidungsvorräte, sind die Beute. Ein Teil der Geschütze ist intakt und wird gegen de» Feind verwandt. Im Rordoste« Montenegros «»rde der Feind, der gestern knapp vor Berane noch mals Widerstand leistete, geworfen. Der Ort «nd die be herrschende« Höhen südwestlich davon find in unserem Be sitz. Raschem Zngreifen gelang «S, die brennende Lim-Brücke in Berane vor gänzlicher Zerstörung zu bewahre«. Bei Jpek wnrde« wieder IS serbische Geschütze mit viel Munition auSgegraben. Der Stellvertreter des Chefs des GeueralftabS: lW. T. B.s ». Höser, Feldmarschall-Lentnant. * Such das Schicksal der Montenegriner erfüllt sich. Die Eroberung des Loveen, des Berges, der als natürliche Festung den Zugang in das Herz Montenegros verwehrte, eröffnet den österreichisch-ungarischen Truppen den Weg nach Cettinje, in die Hauptstadt deS kleinen Reiches. Der Berg mar gleich zu Beginn des Krieges der Schauplatz hef tiger Kämpfe, die aber von österreichisch-ungarischer Seite eingestellt wurden, als Italien, das damals ja äußerlich noch im Dreibund war, Einspruch erhob. Die österreichisch ungarische Regierung erklärte sogar, keinerlei Angriffe gegen den Loveen unternehmen zu wollen, um dadurch Italien den Beweis zu liefern, daß die Monarchie keinerlei den italientscchn Interessen zuwiderlaufende Pläne aus dem Balkan verfolge. Wenn nun König Nikita seine Hauptstadt stark bedroht sicht und immer mehr damit rech uen muß, daß auch ihm ein ähnliches Geschick droht wie dem serbischen König, so ist das eine Folge des italienischen TreubrucheS, an dem auch er und seine Tochter, die Königin Elena, nicht ganz schuldlos sind. Die östcrreichisch-ungari scheu Truppen haben durch die Erstürmung deS I7ög Meter hohen BergcS, der seit Jahren mit allen Mitteln moderner Befestigungskunst zu einer fast uneinnehmbaren Stellung auSgebaut worden war, eine glänzende Heldentat vollbracht, die für den wetteren Verlauf deS Feldzuges in Monte negro entscheidende Bedeutung gewinnen kann. 2g Ge schütze sind den Siegern in die Hände gefallen, ein Verlust, den das montenegrinische Heer sehr schmerzlich empfinden wird, da eS durchaus keinen Ueberslnß an Geschützen, zu mal modernen, besitzt. Da auch an der Ostgrenze des Reiches die Festung Berane genommen worden ist und, wie im gestrigen Bericht der K. «nd K. Heeresleitung ge meldet wurde, im Sttdosten Bioca (nördlich von Pod- gortca) erreicht worden ist, sieht sich König Nikita einem konzentrischen Angriff ansgcsetzt, von dem die italienische Presse» die nun auch jenseits -er Adria ihre Felle davon schwimme» sieht, das Schlimmste befürchtet. Es hat ganz ,den Anschein, als ob sie diesmal Recht behalten sollte. Als etwa im November vorigen Jahres gemeldet wurde, daß die Russen große Truppenmasscn im Gouverne ment Beßarabien an der rumänischen und österreichisch- ungarischen Grenze versammelten, konnte man im Zweifel darüber sein, welcher, strategische Zweck mit dieser Maß nahme verfolgt wurde. Es schien annehmbar, daß die russische Heeresleitung die Absicht hegte, durch Rumänien unter Verletzung der. Neutralität des Staates üurchzu- brcchen, um auf diesem Wege den Serben zu Hilfe zu kommen. Es war aber auch denkbar, daß bloß ein mora lischer Druck auf Bukarest ausgettbt werden sollte, um die dortigen Machthaber zum Eintritt in den Weltkrieg an der Seite des Biervcrbandes zu veranlassen, und endlich bestand noch die dritte Möglichkeit, daß man eine Er neuerung der Offensive gegen die Bukowina im Schilde' ührte. GenancreS ist seitdem über das Verhalten der leitenden Petersburger Kreise gegenüber Rumänien nicht bekannt geworden. Es verlautete nur gerüchtweise, daß in Bukarest tatsächlich daö Verlangen nach Freigabe deS russischen Truppcndnrchmarschcs durch Rumänien gestellt, aber rundweg zurttckgcwicscn worden sei mit der nachdrück lichen Hinznfügung, daß die rumänische Negierung sich edem Versuche zur Verwirklichung des russischen Vor habens mit Waffengewalt widersetzcn werde. Wie dem auch sei, Tatsache ist, daß die russischen Heeressäulen die rumänische Grenze nicht überschritten, sondern sich zuni erneuten Angriff gegen die Bukowina und die galizische Front Oesterreich-Ungarns gewendet haben. Dort, an der beßarabischen Kampslinie, ist schon seit Ende Dezember wiederum eine der langwierigen Ricsenschlachten im Gange, die diesem Weltkriege ein so furchtbar mörderisches Gepräge geben. Die russische Strategie bringt auch hier wieder das Massenvrinzip mit aller Wucht und brutalster Mcnschcu- vcrachtung zur Entfaltung. Eine Schlachtreihe nach der andern wird zum Ansturm vorgcworfcn, und zumal in den letzten Tagen — bezeichnenderweise gerade, nachdem der oberste aller Menschenschlächter. Großfürst Nikolai Nikolajc- witsch, zu allgemeiner Ueberraschung einen kurzen Aufent halt im zarischen Hauptquartier genommen hatte — nahm der Mordwahnsinn der russischen Heeresleitung einen solchen Umfang an, daß die Verluste der Russen ins Un geheuerliche stiegen. Einen schwachen Begriff von der Sterb lichkeit erhält man, wenn man hört, daß nach eigenen russi schen Berichten einmal von 1000 Mann, die zum Sturm vorgingen, nur knapp löü zurückkehrtcn. Ermißt man an diesem Einzclfalle die Höhe der Gcsamtverluste, so weiß man nicht, ob man mehr erstaunt darüber sein soll, daß Rußland eine so ungeheure fortgesetzte Menscheneinbußc überhaupt aushalten kann, oder ob man mehr der Empörung über eine so wilde, barbarische Menschenhinopfening freien Lauf lassen soll. Es heißt, daß der Zar „befohlen" habe, Ezernowitz müsse „unter allen Umstünden" wieder genommen werden, nach dem es bekanntlich zu Anfang des Krieges bereits einmal in russische Hände gefallen war. Selbst wenn dieses Ziel erreicht worden wäre, hätte cs die kriegerische Gcsamtlage auch nicht um einen Deut beeinflussen können: cs wäre nichts als ein belangloser Augenblickserfolg gewesen, der nicht einmal in Bukarest genügenden moralischen Eindruck gemacht hätte, um dort die Hoffnungen und Aussichten der Russenpartei neu zu beleben. Der Zar und seine militäri schen Ratgeber wollten aber augenscheinlich dem Kriegsglttck mit aller Gewalt irgendeinen Erfolg abzwiugcn, um wenig stens etwas zu haben, womit sie unter Zuhilfenahme aller Mittel der künstlichen Aufbauschung und Vergrößerung die immer verzagter und kriegömüdcr sich geberdendc öffeutlichc Meinung cinigerntaßen hätten beschwichtigen können. Des halb entschloß sich der Zar, nochmals dcu Rat deS in Un gnade verabschiedeten Nikolai cinzuholen, und die Folge war ein letztes tolles Hinciiihctzcn der unglücklichen Massen in Tod und Verderbe», die von -cm verheerenden Feuer der österreichisch-ungarischen Maschinengewehre ansgespiecn wurden. Dank der zähen, ausdauernden Tapferkeit der österreichisch-ungarischen Truppen, die in diesen schweren Wochen eine der höchsten Be wunderung würdige Haltung gezeigt haben, ist nunmehr auch die bcßarabischc Offensive der Russen jeden falls in ihrem ersten Akt dem Schicksal deS Zusammenbruchs verfallen und zum zwciicn Male ist dem harten Begriffs vermögen der russischen Heeresleitung die Lehre ein gehämmert worden, daß die Masse allein im modernen Kriege den Sieg nicht verbürgt, sondern daß die Uebcrlcgcn- heit dort ist, wo die bessere militärische Schulung, die höhere Intelligenz, die stärkere Manneszucht und das Bewußt sein der gerechten Sache vorhanden sind. Wenn die Russen über ihren Mißerfolg an der beßarabischen Kampflinic eine Bescheinigung von ihren eigenen Verbündeten haben wollen, so brauchen sie nur die italienischen Zeitungen zu lesen, deren Militärkritikcr unverhohlen erklären, daß die mit so gewaltigen Mitteln ins Werk gesetzte neue russi sche Offensive nicht bloß vorläufig, sondern end gültig als gescheitert anzuschen sei. Besonders bemerkenswert ist in den Aeußcrungcn der italienischen Presse der Hinweis, daß man in Italien den militärischen Wert der jetzt fchlgeschlagencn Offensive von vornherein gleich Null cingeschätzt und ihm höchstens eine politische Be deutung beigemcsscn habe, die nun ebenfalls nicht zur Gel tung gelaugt sei. Angesichts solcher absprechendcn Urteile aus dem Lager des Biervcrbands selbst kann weder uns noch unseren heldenmütigen Verbündeten die Meldung schrecken, daß die Russen sich angeblich noch nicht mit der Tatsache ihrer abermaligen Niederlage abgcsundcn habe», sondern im Begriff stehen» neue umfangreiche Verstärkun gen heranzuzichcn, um das frevle Spiel mit Menschen leben nochmals zu beginnen. Mir wissen ja. um was für Truppen cS sich bei diesen, ans dem Boden gestampften Heercsmasscn handelt. ES sind kricgsungeübte Neulinge, die keine durchgreifende, gründliche Ausbildung genossen haben und an Stelle erprobter älterer Offiziere von jungen. Hals über Kopf beförderten Fähnrichen gcsühr! werden. Mit diesem neuen Millioncnhccre hat Rußland uns Deutschen und unseren Verbündeten die „Zerschmetterung" angedroht: auf diese zweite militärische Kraftquelle dcö Zarenreiches haben auch unsere Feinde im Westen ihre ganze Hoffnung gesetzt. Und jetzt ist bei dem ersten ge waltigen Ansturm nicht einmal die Wicdcrcrobcrung von Ezernowitz geglückt! Nicht einen Zoll breit Erde haben die Helden des österreichisch-ungarischen Heeres dem Feinde prciSgegcbcn, und daß sic auch ferner unentwegt der russi schen Ucbcrmacht standhaltcn und jede» weiteren Angriff abschlagen werden, bis der zarische Masscntrntz an sich selbst verzweifelt, dafür bürgt der Geist, der diese Tapferen be seelt und dem wir unsere wasscnbrüdcrlichc Huldigung dar- bringen. * h. Der „Köln. Ztg." wird von der beßarabischen Kamps- linic gemeldet: Bei der Artillerievorbereitung wurde Muni tion in größten Mengen verfeuert, die neuerdings wieder um die Japaner geliefert haben. Die Japaner be gnügten sich nicht nur mit Lieferung von Artillerie- Munition, auch der größte Teil der russischen Infanterie ist mit Gewehren japanischer Herkunft ausgerüstet. Deutscher Luftangriff auf Saloniki. „Vocni Izvestia" meldet: Ein deutsches Flüg ge u g g c schw a d er von 12 Flugzeugen warf am 7. 1. 78 Bomben ans Saloniki, insbesondere auf die Lager der Engländer und Franzosen. 20 Volltreffer ver ursachten Brände im Lager. Zwei feindliche Flugzeuge wurden hcrnntergcschosscn. Das deutsche Geschwader hatte keine Verluste. (M. T. B.j Die Bedeutung des Saloniki-UnicrnehmenS für den Bierbund. d. Dem „Lok.-Anz." wird au? Sofia gemeldet: Seit einigen Tage» behauptet die Eiitenteprcssc, die Mittel mächte befänden sich Salonikis wegen in Verlegenheiten. Da» Gegenteil ist richtig, denn der Vicrbnnd kann die Entwicklnug der Saloniki-Angelegenheit mit größter Rnlie abwartcn. Mii Eisenbahn und Donauweg im Rücken kann ihm nichts geschehen, mäh- rcnd die Entente, wie ihre Presse zeigt, immer ängstlicher nach allen ägäischcn Inseln schielt, um sich ciiiigcrmaßcn den Mccresrückzug zu decken. Tic Entente fühlt sich immer »nbchLMHcr bet ihren>^.Snloinii^lb c n t c»c r, zu dein sic sich
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview
First Page
Back 10 Pages
Previous Page