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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 09.12.1911
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-12-09
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19111209025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1911120902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19111209
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1911120902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1911
- Monat1911-12
- Tag1911-12-09
- Monat1911-12
- Jahr1911
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Dies— Statt «nd d«n tt»l«rn «m Diaatia und Umgebung am Lag« vorher bereits als »bhrenb,« d>. Voft^lbonnEn «, Morgen in einer c>ejamtaucgabe erhalle« S«. Jahrgang. Zf 341. Lonnabear, !t. Tezemder I'.tll. Bezugs-dtebützr »ierlkllädil. iür pr«--- «n d«! lagltch zw-'i- m»I>«'i.Ztttta»»ngt»» Lonn »nv g>>enl»a>'» nur »inmaU -'.va M., dui^a»iiMrUgeiwn>' >ii»Ia»ir« bieN.öU M. K,i 'lninaggli Zu sUllung durch dir Puh üM.uchneBcheUg,>!!>>. 5ie den Velern vu» Prk-dkü u. ttnigedung ,>u tage vorder zu- gesulllen 'Idrnd '.'Iub gadcn erhaUen die au» «irliue» Pe«ehcr mit dev Morgen Ausgabe luimmneu lugesieili. Mchdrucknurmildeul- lichri Luellenaugabc l.rresd. «achr."> loiiig. - Uuoeriangte Mauuskripie werden »ichl auidewuhri. Telegramm-Mrejje: Nachrichten TreSveu. Druck und Verlag von Liepsch Lc ^eichardt in Dresden. vcr»»ptgescbäftsftelle: Marienstraste 58/40. Fernjprschcr: ff - 2l>s»<; Äuvsrn-lan» ^n,lahme von 'Änvützh naonpen bt.. nochw ! Lonnlaq NM' >j^,r»?iytroste 3^ ni^ N dlv ' ^1 Uhr 5-te einjpaltiq» <k.rundze'k lka. r, Hilden» 2ö P'. ^aniitten StachrichiL,» au-, Dresden 20 Pf.' Geschäft ^n.^tgen aus l^r Prn»ar<ett'' .^ei!e U'»P' ! ikUfzwetlpalNfle: .teilea./s^tieUe^P». >n ^iunnnenr noch Äonri u ^eUn".aqe« die , injpalu-r Orninu- '^.le/.OPi.«„'Prioo' jetie lö Pi. Aamilier Nacqrichlen o. Drp« de-., hieV»r'm?izei!5 2LP^. - Aiiswenifl..' ÄuNrrlo» nur geflen Voran«-* /i'iktung. - ; B«-- segdlon kosket 1V Pj. !L! rrslolisl« LZ8w«tHI in KIut»8S8«bIr», ILIsInmtttrsIn slls^ Kunst S«Ssr»8lÄr»L>s»,, Llsut«Ltisr» uncl OMtbrZtsIIscEisn ^sr»r»t«Iisn in s len prsisIsAsn » Vlkloriasti'-tOe 5"?. „k4sumi<uns1 !ÜM üiii» AL^r7 eil^rgo ^Lesior7. Buildings wurden die Zn her heuligen Sitzung des E t a t b e r a t u n g r » fortgesetzt. Die A u s l ö i u u g d c s st! cichst » gS ivird durch allerhöchsic Botschail >>euie abend erfolgen. An Bord der .Medina", auf der dar, englische, HöiiigSpaar nach Indien fuhr, »oll sich eine Meuterei« ollgelragen haben. Nach einer Depesche au» Lchanghai ivollen sich die! Revolutionäre mit einen? t v u sl i i u l i v n e l t c n Mvn-> ürchie in China begnüge». « Primkenau. Der Kaiser ist um Et llßr ! der Llation Wildpark abgefahren. Der ! die Herzogin Ernst «Sünther zu Lchleswig -Holstein geiet- ' teien den Kaiier ?»!im Bahnhvse. C r wuroe von den Per einen »nd Lchulev, die aus dem Wege vom .schlosse zum Babiivosc Lpalier bildeten, mit begeisterten Kundgebungen b> grübt. Hatte. Ans dem P o st e n am Proviantamt«: in der 10 Min. nach> isima»; l'äw. Pechen>chaüs.Devutalion waren, der Wahr Hcrgog und heit die Ehre geben, lieber diese Aciiücrnvgeii gerieicn die Dv.;ialdemviraien in Hellen .'sein, und nacheinander kamen die Herren Bibsche, i> r a g ü o r s und H l e i tz- n e r ans den Plan, um durch die Acra Wahdors, die Reichs sinanzresorm und das Dreislalienivahlrechi eine Rechrserii^ gung des Zlugblaties ,n verinciien, wobei aber sowohl dem Abgeordneten Ritzsche. als auch dem „Pizeprandenten -zragv Barbaraslrasn: bat sich in der vergangenen Nacht der « a -1 k-ors" .iurechimeiinngen vom Präsidenten Tr. Vogel ^n'eis n o n i e r Pogelmann von der i. Batterie des Z-cld.' wurden Ptas gegen die Tngaldemvtratie ,ans, noch .in arlillerie Regiments Nr. 7ö mit seinem Dienstrevolver er. i ch oiie n. Ter Beweggrund .ivr Tat Et unbetaniu Hclsingsors. Tie o s s i z i c l l e H u » d e r t s a b r s e ! e r der Einverleibung des E o u v e r n e vi e n t s W n b o r g in das Erostsürslcntum Finnland Et durch einen Bescbl des Kaiiers verboten morden. Neueste viMmeidungen voiu 8. Tezeuweu Die Dardancllcnf »rqe. Bertrir. iPriv. Tel.» Wie man hier wisjen will, soll i Nv s-l an d in nichtamtlicher ,Vori» sowohl in K o n n a n iinapel wie in V o n ö o n und PariS. ob auch in Ae, lin. sei nicht ganz sicher, jedoch wabrscheinlich, ange nagi haben, in welcher Weile der Widerspruch zu Iv'en iei. den iliupland in den 'Bestimmungen der londoner verMede; unll ZäcIMcke;. 'Dresden, 8. Dezeniber Te. Maiesiai der König nahm heule vormittag die Bvrtragc der Herren LtaatSminEtcr und des KnbiiietiS- sekrctars entgegen. Zhre Koni gl. -Hoheit ,> r a n Prinzessin ,s o h a n n Ci e o i g beging heilte die freier ihres Namens. iages. Aus diesem Anlaise brachte das Trompeiertvrps des onirdercitrr lllegiments Zchrer Künigl. Hvbcir eine Morgenmiisit. Um I Uhr fand bei den Prtnzlichen -Herr i ichasten Tafel statt, an der Le. Maie,'tat der König und ,shre König!. -Hoheiten die Prinzen und Prinzessinnen des j.Königl. Hauses mit den Damen und -Herren des Diensles > teilnahmen. Wahrend der Tafel konzertierten die ! Hvrnistenlorps des LchützenregimeritS und des ll. .'läger- Ein deutsch-britisltwr Hricdcnst'onürei,. balattlons Nr. >u im Ciarten des Prinzlichen Palais, v-ndv«. tPriv.-LeN Ein von dem ..National Peaec! . - ^ Der seitherige Rciit»»tag»abgLort>nrte von .>reibe-rg. Cmineil" verbreitetes Virtular regt die Peranitattiing Deklaration vom Zähre l87I über die Lchliegung des Lchmarzen Meeres sinde. DE russisch? Regierung ver möge es sich nicht zu erklären, wie es möglich sei, das» die Türkei in Kriegszeiten die D a rtd a n e l l e u s p erre und doch die freie Durchfahrt für die Handelsschiffe der neu traleu Mächte ausrecht erhalten tonnte. eines deutsch in 'lllnioan an. britischen Z? r i e d c n s i o n g r e s s e s Nisse» bleiüt Präsident der Bühnengeuosscnschast. Berlin. Das L ch a u > p i e l e rv a r Ita m c n i nabm nach turzer heftiger Debatte mit M7 gegen 8 Ttimmen einen Äiurag an, wonach N i s s e u bis Dezember lülll P r ä ff -! verein 'eni bleibt. Die Dpposiiion, etwa bti Mitglieder, halte sich vor der Abüimmung aus dem Laalc entfernt. Meuterei auf dem englischen Königsschisf? London. iPriv. Tel.t An Bord der „Medina", ans >)cr das eng Eiche Königspaar nach Zndirii gereist ist. »oll vch eine M e n t e r e i zugctrageu haben. Die Mannschaften i mann ist zu diesen uüeii ini: den ihnen angewiesenen Räumlichleiten unzu- Wahlversammlungen nieden gewesen. Zm ganzen seien etwa fünfzig Mann bc uiliat geiveien, darunter auch einige Zwischendellossiziere. Herr Landgerichtsrat Dr. W agner. ist soeben Z»m Land ! g c r i ch t s d i r e k l o r in Dresden ernannt worden. -* Rcichstagswattlbewcgung in Dresden. Der natio i ualliberale Kanöldat, der bisherige Pcrtreter von Dresden-Altstadt, Herr Landgerichtsdircktor Dr. H e i n z c , s wird seine Wahlkampagne mit einer öffentlichen Pcriamm. ! liing beginnen, die der Nationallibrrale Deutsche Reichs am Dienstag, den 12. Dezember, abends 8>-, Uhr , im Tivoli, Wettinerstraste, übhäli. Die zweite Wablver. 'ammluug mir Herrn Landgerichtsdirektor Dr. Heinze l alS Referenten wird der genannte Perein am Freitag, > den l-Z. Dezember, abends 8'H Uhr. im Fürsten Hof, ^ Ltrtesener Ltrastc §2. stattfinden lasten. Zn allen diesen Wahlversammlungen findet freie Aussprache statt. Zeder- Persammlungen willkommen. Die des -Herrn Dr. Heinze stnd örtlich so Rcichstagswahl kreise gcleat. dak ieder Ltadtteil des Dresden-Altstadt bernicksichtkgt ist. k ! * ^us dem Landtage. Die heutige Sitzung der nreinr rn z,i,u,.r ^ »iinn. ^.weiten Kammer nahm einen ganz ungeahnten Per- iPriv.-Tel.l Nach rtner Depeiche aus! lauf, lieber einige Eiakkapitel, Verzinsung und Tilgung sollen die chinesischen Revolutionäre davon j der LtaatSschulden. berichtete Abgcordnrter Anders und Berlin. Schanghai nl'giimnineii lein, Ehiaa ;u einer Republik zu machen: vielmehr woltieu sie sich mii einer konstitutionellen M a u a r ch i >- begnügen, und als Kandidat für den .Hain! tbrvn werde n. a. auch Z u a n s ch i k a i genannt. kam dabei in iriiier Eigenschaft als Abgeordneter tchiiest lich aus das letzte sozialdemokratische SSahkilugblatt für Lachsen zu sprechen. Zifserninafng bewies er. das, niEerc glanzende Z-inanzlage das gerade Gegenteil der dort be haupteten Lchuldenwirtschast sei. und ersuchte die Herren Zrähdorf und Lindermann, die doch beide Mitglieder der sagen war, besorgte Abgeordneter Tpitz in ansg^zetch netcr WeEe. lltebcn diesen Tingen ging eine kleine Ans cinanderseCiing zwischen dem ZinanzminEier und d«nn Ab geordneten Mertel über die Tügungsnnote der Eisen bahnen, die grobe Heiterten hrrvorriet, als Herr Merkel meinte: .Herr Ziuanzminnicr, ich habe das Pertraucn zu Zhnen, das, Lie die Lache schon niachcn werden", und dann noch bekräftigend binznuigtc. „Weis; Cioti. ich habe cs!" Lchiiestlich wurde die namentliche Abstimmung über beide Kapitel ans Montag vertagt, und einige andere Kapitel janden Erledigung. -! Z»te»nationales Zechtturoier Dresden tütt. Das vom Dresdner ,V e ch k k l u b vcraiistnltctc Turnier lre. gann beute srüb 8 Uhr im griihen Konzeriiaatc des Aus st c l l u n g s p a i a st e s. Hauptsächlich hatten deutrcke Per einiaungen ihre besten Kechtcr geichicii. Der Dresdner ZcchUiub hatte >! Zechter, seine atademischc Lektirm I,Rechter und die Eechtabtciiung der Lehreri'chast ebenso- viele Zechler gestellt. Bon heimischen Zechtvcreiniaungen beteiligen sich noch der Dresdner «ZechtverelN. üie Abteilung des A l I g e in c > n c » Turnvereins und die des Turnvereins o o n N c » und Anton stad«. Von anderen deutschen Klubs waren vertreten: der Berliner Zechttlnb, der Deutsch ZtaliciiEche Zecht tlub in Berli u. der Zcchtklub -Oerrmannia aus F rank s u r t a. M.. der Ofscnbackc r Zechtklnb und der Zechl klub Riegel ans Oldenburg. Auster Einzctfcchic.ru aus BcrI > li, Leipzig und London waren noch zwei Prager Aechtklnbs stark vertreten, austerdcm entsandte Wien t der vekanntestcli Zcchter .und 2 Kcchter der Znter- ^ nationale «Zechtverein ans Karlsbad. Am Vormittag ! kamen die Käinpsc der 2. Florett Klasse znm AuS i trag. Diese Ktasic besteht ans Fechter», die zuvor noch ! keine Erfolge bei grüsteren Turnieren gehabt batten. Unter l der Turnicrteitung des -Herrn Zobannes Adam traten 22 Fechter an. AuS den Endrunden gingen folgende -Herren als Lieger hervor: l. K l i > a sCesky-LermirSkn l Klub Prags, 2. N a t v s ch iDresdncr Fcchtklubl, Z. Ange r imaiin lDresdner Fechtklubs. >. König sEinzelfechte.?e ! Leipzigs, 5. Z u m p c sFechigbteiliing der Lehrer,chattl. I«. Richter iFecktabreilung der Lelirerschaft«- Nachmittag-, Ubr begannen unter der Leitung des -Herrn Ziegcnsust die Floretifechtcr, die schon Erfolge bei gröstcren Turnieren gebnbr batten, ihre Kämpfe. Die Lchlußrunden finden inorae» vormitiaa 8 INir siati. —* Die Lportsonderzüge verkehre», da cs im Ciebirge noch immer an Lchncc mangelt, aum am nächsten Sonntag noch nicht. —" Polizeibericht, 8. Dezember. Die Kriminalalsteilung bittet um Mitteilung darüber, wo seit lö. v. M. Teile eines F e h w a m m r n p e l z j a ck e t I s veräustert morden sind. — Am 25. v. M. ist in cincni -Hause der Ludwig Richter Ltrahe eine angebliche Elia Beier erschienen und hat 2 Flaschen Weistivein, Marte IM). „Hammersteiiier Len Riesling" von Karl Rüdcsbeim in -Hennef a. Rh. an eine im -Hause wohn haste Familie abgebcu wollen. Tic angebliche Empfängerin ssui,;» unll ÄiHenzcbaft. ^ Mitteilung aus dem Bureau der Königliche» Hos- theater. Die Königl. Cleiieraldirektioi« har auf zahlreiche '.Vuniche aus dem Publikum festgesetzt, daß die Lvuntag. den ist Tezembcr. im Opevnhause stattsindende r'Iilsführung Kr Humperdinckichen Märchenoper H ä n i c ! u n d 18 r e i e l" bereits u m 5 ll h r b e g i u u k. t- Könjglichts Operiihans. Kninnneriänger W i l b e l in Herold beendete gestern in Piiccinis „T v s c a" sein ">e,,l'a,el. Er hatte sich leider von seiner Erkältung noch lühi ganz erholi, »nd seine au sich etwas kehlige Stemme lernwchic nur mit Anstrengung den gesanglichen Anforde rung,,, der Partie des Malers Envaradoisi gerecht z» wer- i>» Zu dieser Figur geböten Mittel von ungewöhnlichem Netz, sie Ei. was das Musikalische in ibr betrifft, durchaus verwandt mit dem Dichter Rudolf der drei Zahrc vor .Tosea" tomrwincrtrii „Boheme". Eine ausgesprochene Burnan-Roile also, wie man sic mit Lchlagworlkürzc be zeichne» kann. -Cerrn Herold fehlt dafür eine uielerielinte «stabe der tllatur: eine Tenorslimme voll Lüste, voll Duft, «stlavz, Weichheit und Metall, nnd dieses durch andere Borstige eben gerade bei solchen Piicciuiheldcn unersetz liche Ent oevmistke man gestern mit Bedauern, Der inn'che Teil, inid der allein erfreuliche dreier Oper also, lam dadurch etwas zu kurz, obwobl Frau PlaschkiZ- v d. Osten in der Titelrolle die kleinen, aber ungomcin reizvollen „Bluetten", in denen sich ihre Liebe z»m Maler luieipricht. mit »nvergicichlich duftiger Poesie erfüllte, «stanz iNidvrs »iand es dagegen nm die Abwicklung des tinemato- auipi'lsiheli Znanisitions- und Follerstückes des zweiten und teiliveise auch dritten 'Aktes. Da war -Herold l„i» srinei» Elemente" wollen wir nicht sagen, da seine künst lerische Persönlichkeit doch livher einziischätzcn ist) von lackender Nacuralistik Zeder Augenblick in ,einem Auf- iritt bot den Beweis einer hochentwickelten Intelligenz und «nies beöcutciiden dramatischen Instinktes. Dieser Maler trug ein edelmännnches Herz in seiner Brust. Und seine Augen iprnche» fast überzeugender als leiste Worre. 'Asb rr ,ni Zolternna vestkmin't die Treppe hinanfsticg. die zur Blittkam'mer führt, warf er der Bestie Lcarpia einen Blick lvoll tiefster Perachtung zu. um dessen erschütternde Kraft ! willen allein cs sich lohnt, das Lchvuerdrama einmal über sich ergehen „i lassen. Man vergißt einen solchen Augen blick nicht io bald. Die Folterung »clber und ihre Folgen gestaltete der tbast zu ateinversetzendcr Wirkling. Er hatte > i» dem Lcarpia des erstmalig in dieser Partie auftretcn den Herrn Plaichke einen «stegentpielcr von Bedeutung. , Lcheidcuiantels blut und ltebedursttger Henkersknecht in ' Herrrutracht blieb darstellerisch sreittch nnerreicht. aber i sttmmiich mar der neue Scarpia der beste, den wir bislrer >bci »ns hörten. Die nicht dankbare, uiEimipathEche Partie säst bei dem Künstler bereit» so sicher, als wenn er sic jabrclang gesungen hätte. Herr Iador war darin beweg licher und mehr schlauer Fuchs, Plaschlc ist wuchtiger, grau sanier. Das Hans war wiederum ausverkaust: die Zu Hörer bereiteten Herrn -Herold am Schlüsse eine große Einung, indem sie ihn viele Male bervorrtrsen und nicht eher den Platz verließen, als bis der treffliche Künstler j an der Leite vor den Vorhang schlüpfte »nd sein Wieder- ! ionrinen utiziveideutig versicherte, «T X. f-2 KSuigl. Schauspielhaus. istoethes Schauspiel j „ist ö v von Be rl ich ingen" hat in der Fülle der grad linigen ungebrochenen Charaktere zwei differenzierte Naturen: Weisungen und Adelheid. Adelbcrt von Weis- Engen ist in vieler Hinsicht dekadent feiner Zeit, er ist Schwankungen unterworfen, die in der Sensibilität »eines innersten Wesens wurzeln. Zn wegensatz zu dem naiv frommen, rührend treuen iÄüsi gestellt, wirkt er arglistig »nd treulos -- betrachtet man ihn allein. >o Endet man, «das, seine Lchnid die starke Eindriictsfähigtrit seines Natu- . rclls ist. die kein genügendes «Gegengewicht in etwa vor bandener Festigkeit des Willens Hai. Weisungen Ei ein phaniasievoller, künstlerischer Memch mit hcihcn Linnen und -Herrschbegier. Cr glaubt immer, was er tut und sagt, ob er Marte auf Burst Iaxth«ausen lein Herz gibt, oder er vor Adelheid am üppigen Hoi des Bamberger Pl'chofs kniet. Er ist nicht Mann der wohlerwogenen Tat und des festen Entschlusses, sondern Nervenmenich Rein psnchologEch betrachtet, ist er der fesselndste manstUche Charakter des LyniE-Iels. ^ h k o d ö k'Gk S k r ist in seiner Persönlichkeit und seinem Wirken von der Bühne herab mehr götzEch oder Lcrie als Weisungen. Das ! Lckiwanicnde. Ungleichmäßige liegt außerhalb seiner Linie, der Klangfarbe seines Dons seblt in solchen Angcublictr» die UeberzeugungSkraft. Weisungen liebt Maria auf richtig und ist doch Adelheiden rettungslos ausgeUcsert. aus dem Zwang seiner innersten Natur heraus — diesen Zug must man spüren. Losgelöst von dem Charakterbilde E« die Llerbeszcne, hier konnte Herr Becker ans dem Pollen schöpfen »nd mit den kräftigsten AnSdruckSmittelu Erschütterndes geben. -Hier hatte er auch merkbar daS « Publikum in seinem Vann. — Robuster organisiert als Weisungen isi 'Adelheid. Sie war eine Lleblingsgeftali des sungen «Kocthc. Zn der ersten 'Bearbeitung, sind ihr außer Weisungen und Franz, noch ein Zigeunerbursch. Likkingen und beinah der Fehmrichtcr verfallen. Sic ist eine Porgianauir. fein, klug berechnend, dabei zügellos und ohne Skrupel tn der Wahl ihrer Mittel. Ein weib lichcr Don Zuaii, aber ohne die Noblesse, die dem Mann noch anhastel. Zn ihren weitschauenden. ehrfürchtigen Plänen übersieht sie. wie große Verbrecher wohl tun. Naheliegendes, darum muß sie fallen. Adelheid Et eine ! Charakterfigur große» Stils, wie die Literatur nicht vi^le aiiszilweisen Hai. Für eine Darstellerin von Geist, Ge 'chmack und Raffinement in der Wiedergabe gewisse; ttipftch weiblicher Züge, mit AusSruckmitteln für heiße sinnliche Glut, liegt hie, eine große lockende Ausgabe. De re si na Oster versagte im ersten Teil, ihr fehlt der Carmenzug und die überlegene geistige Kraft — das Lchlänglein um den Mund. — Diese Adelheid war nicht gefährlich, nicht überlegen, nicht mit Feinheit räntenoll. Lich selbst fand sic erst in der großen Schlußszene, in der sie ftir de» jagenden Wechsel der Empfindlingen die rechten Töne fand, und, in eine dramatisch leideiEchajttichc Situation gestellt, die Seite ihrer Begabung zeigte, die btS jetzt an ihr am stärksten ge wivkk hat. — Eine Reihe wrtterer Neubesetzungen kamen der Wirkung einzelner Szenen durchaus zu Gute. Als Göhcns Bube Georg zeigte Herr Garten Jugend, hübsche »rische Empfindung und sympatEche Wärme, dem Organ sichre allrrding» gkvßer« Kraft »nd AuSdruSfähigksti zu wünschen. Starl ans der Zelt und d>, Siksistln,,
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