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Dresdner Nachrichten : 21.11.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-11-21
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189511210
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18951121
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18951121
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1895
- Monat1895-11
- Tag1895-11-21
- Monat1895-11
- Jahr1895
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 21.11.1895
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vrn»^,-'/.! libiwit». LL «INaklL K7'ß> »HI, na» nindtrile unoncci>t»ir»»ur tN»e ver werde» mit >ö 18s». »»et. F»»nlWr»«VI1»rp- >l». U. I^ever'8 mollige 8eklsfi'lielle. 40. Jahrgang. ^ G«KI»1p«^It-FLv^vr, ffSUSN8tk-L88v 7. ^lillur SeliLilllek . !>«»« I«. psN.il. t. Lt. j Dresden, 1895. 8el»rn:lituiig»a«g«n>>t»iiils iür Oa«, lil'^ls. Ui, ist, kvtrc,I«»in, lvvrrc-n. PKvtvKrilpIliükl!« ^MIAttz Zals t»i»s«»»»Lt»ii« V«Uur»edi»r«ieheirIr» iu rviel,8ter Xu8«7»iri d«> r 8wU Vüosvkv, »«rltzrlrr», ri ^ IsctrrRssUt-vr 4or -»'Lüo ^Lvr Zil»rimtUruv,.XNe4 >. Frwftikrlicdse Ontaloq nach »us^ärt« xo^e» 20 ps. in Urivki». ^ l..Miilil,. 34 E ^eulieiton -rarniiter D^menliüte H persSrrlied« llulliak« lurä llaöe.irtliien io Srrtlo. Vien. ?sriz. j .-LVLVL'»v.«jrir»v,VLr»».».v»'.'^.»..r'.»^v.^..r^jS»»LV^; lirv88toXU8VnhI HV1l>ter-I^»I«t«»t«,-. »n«l IIe»»«-n>,l«l1t» * m üen liveteu ffainiliawii ru billixsten Preisen. ^ fl'lSlll'.kl'MLLotlN.SvoreMrg. !' fuir- un^ MvllS^LAf6NkLU8 k. »elNfletl ksiltiol. W8KIltlSll88ll'S88K so ^trrn»sn«6kor l, 3390. LlLvnv ^ 8tLk»t8u»»ri8L. Nr.:rZ4. «Mel: Frrnschreib» und Fernlprcch-Derichte. 2lnßcrordentlichcr Etat. Sociatdemokratie und ^lusnahmegesetzgebung. Schmalspurige Bahnen. H.nrdwerkervcrri». Gedenktage van 1870 71. Gerichtsvcraandiniigen. TmmerstalleÄL.Nvvlir. 25 Jahren. Hort Plapveville ist deute früh 9'« Uhr )m Fort ^ . in die Pust geslogen. Ei»igc Tobte und Metz. 21. Nov. ein Munitionsmanazin ^ 40 Verwundete. Ursache und Details bis letzt noch unbekannt. Versailles. 21. Nov. Tie bei Drenx und Ehalranneuf nach Westen und Nordwester,. 2 Eskadrons 5. Neirrve-Hwaren- RkgimentS an> 18. in Ebntillon angegriffen, haben sich mit Ver last von 120 Mann und 70 Pferden aus Ehaleau-Vilain zurück, gezogen. geschlagenen Mobilgardrn flüchten Laiidwekr-Batnillon Unna und 2 Akliiichrkib- und -ermprech-vtrichte vom 20. 'November. Elberfeld. Ter Grob-Industrielle Geheimer Kommerzien- rath Schniewind ist gestorben. Scd >veri n. Der Landtag nahm eine Vorlage über die Ver mehrung des mittleren und kleinen Grundbesitzes in Mecklenburg i»it 7t gegen ll Stimmen an. München. Tic Kaiserin Friedlich ist heute früh wieder ab- gcreist Elli! chnu. Ter Zustand des Grasen Daafse ist sehr ernst, die Herzschwäche »iinint zu. Lo » d o n. Der Staatssekretär kür die Kolonien. Chamberlain. hatte eine Unterredung mir zwei Unterhändlern zu Gunsten der Aichaiiti-Gr'andten. Das Ergebniß dicirr Unterredung ist. nach de» .Taill, News", daß ein Kieg mit de» VscbaultS ivahischeinlich nicht niithig scin wird. Die endgiitigen Bedingungen solle» icst- aesetzt wecocn, wenn die Gesandten in Kumaisi eingclrofsen sind. Ehaniberlain erklärte, die Kcicgsvorbercnuugon müßten augen blicklich nur sorlge'etzt wcrden. cs würden aber keine Truppen nach der Hauptstadt entsandt werden, es »rügte denn sein scin. daß König Picmpch die Bedingungen ablehrne. London. Ter hiesige türkische Botschafter Nustem-Pascha ist heute früh 3 Uhr geftorocn. Konstantinopel. Die hiesige amerikanis che Gesandtschaft erhielt von Seiten der Pforte die oisizirllc Mittheilnng. daß die Mörder des dculsch-amerrkanrichen Weltredsahrcrs Lenz a»S Pills burg. der bekanntlich aus seiner Weltradlahrt verschollen ist. ecuirt wurden. ES sind drei Arme»!« und zwei Kurden. In Erzerum wrrd ilnien der Prozeß gemacht werden. Tie Thal aualisizirt sich als Raubmord. K o usta » tinopc l. Aus amtlicher türksicher Quelle wird gemeldet: Armenrschr Insurgenten in einer Starke von über 8 0 Mau» überfielen den Trillst! Endcrin. steckte» das Regierungs- p» als und muselmaniiche Wohnhäuser in Brand und nahmen »ru- lamedanischc Familien. welche nicht fluchten konnten, gefangen. Tie Qmclasl Kuther im Vilaier Mnrasch wurde gleichfall von dcuielben 'Aniiührcrn iibersallen. welche 10 Wohnhäuser lammt alle:» darin bcsindlichcn Modi iar verbrannten. kktllichrs tiitv LnckiiisckieS. — Se. Excetlenz der Kriegsminister. (Generalleutnant von de Planitz. in dessen Begleitung sich Oberst Sachte und Ritl- mcisier Gras Vitzthum besanden, besichtigte am 18 dS. M. die ucucn Anlage» ans dcm grvbcn Truppeu-Uebuugsplatz bei Zeithain, cm 18. ds. Bk. die Kasernen - Erweiterungsbauten in Ehemnitz. lä,it der Venckligniin in Elicinuip verband Se. Excetlenz ciiicn Veiuch des dortigen Garnisvnlazarelhs, um sich persoiilich von dem Zusiand der dort noch befindliche», bei dem Eisenbahnunglück am ll>. September bei Qederan verwundeten Manntchasieu zu über zeugen. Von den damals in das Garnisonlazareth Ebernnrtz übcr- gesirbrten 47 Viann jsl 1 Mau» gestorben, 24 sind als geheilt bereits entlassen die verbleibenden 22 Mann gelten ihrer Heilung ent gegen. und werden in nächster Zeit II Mann entlassen werden sinnen, während der Rest Milte Januar, einige Wenige Ende Januar ihrer Entlassung entgegensehen. Von den setzt noch rm Lazareih befindlicher, Verwundeten wird alleidingS vlelieich, nur einer wieder milikaidirnsisähig werden. Als ein Zeichen der Theil- uahme der Bevölkerung ist besonder-) dankbar anzuersinnen, dasi den, Lazareih vielfach Liebesgaben in Geld, Wein und Eigcrrrcn für die Verwundeten zugegangen sind. — Ein Stunde vor der heutigen Gesammtsitzung. in welcher die Wahl von zwei b et olde ten S lad t rä then stakk- sindct. treten die Stadtverordneten zu einer vertraulichen Vorbe sprechung über diese Wahlen Mammen. — Am 26 d. M. begeht der Präsident des dritten Straf- tenais des Reichsgerichts, Hm Dr. v. Wolfs sein SOsähriges gJeirstiubiläui». Sonntag, den 27. wird eine Festlichkeit abgehalten. — Aus den Erläuterungen zu den einzelnen Positionen des auszervrdcntlichen Etats, die bereits »riteselheilt wurden, dürste» folgende Angaben von allgemeinem Jnterrise scin. »Aus An Iah der Erbauung eines neuen Polizeigrbäudes in Dresden niuszie das Hausgrundsttick Landhausstrabe l8 angetanst werden." Ter Kaufpreis von 120,00 Mk. nebst 852 Mk. Ä Psg. KaufS- kosten ist von der Finanzhauptkasse vorschußweise bestritten worden." . Gegenüber der Vermehrung denAicharbeiten, die bei dein hiesigen Lladiaichamte hrrvorgetreten ist, haben sich die Tiensträuine dcsiclben in mehrfacher Beziehung als unzureichend erwiesen, was bisher schon zu Unzuträglichkeiten für das Publikum Veranlassung gegeben hat. Für die nächste» Jahre sieht eine weitere Ver mehrung der Dienstgeschäste zu erwarten. Da ferner der Lbcr- Aichringskommüsion gegenwärtig zur' uistellung ihrer Atchapporate, Normale und SammlungSgcgcnständr nur eine in der Technischen Hochschule befindliche Lokalität zur Verfügung steht, die eine Ipsle- matiiche, ihrer Benutzung entsprechende Ausstellung dieser Lbirkte nicht Müßt, und der Lber-Aichuiigskommiision weder ein Sitzungs zimmer. noch ein geeigneter Raum zur Ausführung der ihr ob liegenden aichtechnischen Arbeiten zur Verfügung steht, auch ihre Bibliothek zur Zeit in der Technischen Hochlchule untergebracht ist, ist die Errichtung eines Dienfigebäudes für das Stadiaichamt und die Ober Aichungskonunijsion dringend geboten. Ei» dem Staate gehöriger Bauplatz steht zur Verfügung." »Seit mehr als 10 Jahren macht sich ein erheblicher Andrang zu den Baugewerkenschulen des Landes bemerkbar. Qbichon die Zahl der Schüler der 5 König lichen Baugewerkenschulen von 519 im Jahre 1882 aus 702 im Jahre I88l und 769 im Jahre IM stieg, reichen die vorhandenen 5 Baupcwerkenschule doch bei Weitem nicht a»S, um den Auf nahmefähigen Zutritt zum Unterrichte zu gewähren. Die Zahl der lediglich wegen Platzmangels Abgewiciencn ist von 1882 bis 1891 säst ' Unterrichtshal ist im Inter«.,, ,, und mit den geringsten Kosten dadurch zu erreichen, daß die Vaiigriverkrnichule zu Dresden, welche ohnehin eines NeubaiikS bcdari. ein zur Errichtung von Parallrtllasse» aus reichendes Gebäude erhält, welches ans einem dcni Staate berciiS gehörige» Grundstücke zu errichten sei» wird" Z» Titel Flügel- anhau am Labornloriumaebänbe bei der Technsichen Hochschule: »Ter Anbau soll zur Unlerbringuiig einer neu zu begründenden Hngirnischei, Sammlung und eines Laboratoriums iiir NahrnngS- niiiiclcheniic und Bakteriologie. Institute, welche »ach von Ncichs- wegcn erfolgter Regelung der Plüirinaen für NakliingSmiltel- chemiker nicht länger entbehrlich sind, sowie der damit die ans Weiteres zn verbindende». ,nm Ressort des Ministeriums des Innern arhvrigen Centraltlelle für osseniliche Geiundheitsvslcge dien,». In den vorhandenen Räumen der Technischen Hochrchule läßt sich diese Unterbringung nicht bcwerkilellrgcn. Tie emaeriellte Summe zeriällt in: 2rr<>.0>o Mk. Bauauin-and, 20.000 Ml. für Inventar. Apparate. Bibliaihrk. iür die Hngienilchc Sa-nmlung und das Laborniorinm iür Nalnnngsmitlelchemie:e. und sonsiige Ausgaben Die Einiühning rlekiricher Beleuchtung liegt, ab gesehen von dem günstigeren Lickte, welches dtcielve bietet, im Interesse der Ausbildung der Stndirenden. Sie hätte ichon eher erfolgen mögen. Nachdem aber die Stadt Dresden elcklrstche Beleuchtung ringerükrt hat »nd der Anschluß der Technischen Hochlchule an deren Kabelnetz erfolgen kann, ist die Einrichtung wesentlich billiger geworden und läßt sich kaum länger orisichieben." Zu Titel Bauten bei verschiedenen Seminare»: ,.Tns Lcheeri»nen- Srnrinar in Dresden ist gegenwärtig in Mieihiäumen nntrr- acbracht. Ter Miethvertrag gehl am i. April 188? zu Ende. Der Veliniciher hat die Fortsetzung des Vertrags abgclehni »nd sich nur zu einer Verlängerung drss Iben bis 3l- Märr IM bestimme» lassen Von einer Erwcrbnna des Grundstücks ist abzniehen, da dasselbe in seiner jetzigen Gestalt den Zwicken, denen es dienen toll, »nr unvollkommen genügt, ein Um- und ErweiirrungSban ober de scincm beschränkten Umkongr und der ungünstigen Lage in ver- kihlSreichster Gegend ausgrschlossen. überdem auch der Kaufpreis ei» zn hoher ist. Eine anderweite miethwcire llnterbringiing des Seminars mit 5 Seminar- und 8 Uebiingsichulklasscn istebeniallS ansnrichlossen Es wird deshalb der Neubau eines Lehrrrinnen- enrinars in Dresden in der Jrnanzperiode 188607 zur nirabiveis- bore» Nothwcndipkeit. Er» geeigneter Bauplatz ist in zur Zeit dem Elirlich'ichen Grillst gehörigem Areale a» der Marschncrstlaßc, zwischen Pillnitzer- und EomeniusUraße. gesunden worden." — Die »Leipz Zig." har sich noch bis vor Kurzem gegen die von »ns 'eit Jahr,» konicanent vertretene Anfsastunn ausge- svrochen. daß die Sozialdemokratie irnr ans dem Wege der A n s n a d m eg ei etz g e b n n g zn belämpten sei. Jetzt Hai sic sich z» nnjcrrr Ansicht bekehrt, indem sie riklärt, >cdcmEinsichtigen müsse es llar sein, daß es aus dem Wege des gemeine» Rechts nickrt gehe Das offiziöse Puili knüpft an die Aeußernngcn Lieb kncchl s. die zu iciner Veiuilheilnng wegen Maiestälsbrieidigung geiuhrt haben, ioigenbr ichane Bemeikimgen: »Jeder Deutsche, der nicht zur Umsirirzvartei und ihrer radikalen Gefolgschaft steht, hat den Eindruck: solche Aeußernngen düt'cn »ichl straflos hin- gehen Aber ob wir sie mit dem ..gememcir" Rechle lassen können, ist allerdings zwetielhasl. Und was in die Wirkung dieirS»gkmcin- lechtitche»" Vorgehens, das jetzt aus allen Gebieten, dem strafrecht lichen, preß- »nd verrinSpolizeiltchen. um sich greilt'k M. n schabet allen anderen Parteien, nur nicht der Umsiurzpartei. die unter solchen Nadelstichen fröhlich weiter gedeiht und sic als wesentliche Förderung ihrer agitatornchen Zwecke deteachtet. Die Me 2 Sozialdcnrv- kraiie ist. nnr bercus hunderl Mal Gesagies zn wiederholen, eben tauch wegen Platzmangels vivgewreienc» in von ir»« vis ist stetig gksliegen und beträgt letzt noch regelmäßig in jedem ichtShalbjahrc elwa l.'>0. Eine Beseiligung vieles MißslandeS Jnterefic des heimische» VciugcwcibeS dringend geboten nicht eine Partei, wie jede andere: sie bclämpst nicht diese oder lene Einrichtung unseres SiaatSlebenS. sondern sie ist der Todfeind dieses Staates >elbst. dessen Vernichtung ihr offen anSgeiProchines Endziel ist. Eine solche Partei mit de» bestehenden Ge setzen. mit den, »gemeinen Rechte" bekämpfen zu wollen, ist ein Wideripruch in sich leibst. Die Anderen wird man mit dieien Geietze» treffen, die Sozialdemokratie nicht Je früher je besser sollte man daher diele Politik der kleinen Nadelstiche ausgebrn. und die Bekämpfung der Agitation im großen Stile ausnebme». Man muß die Bewegung, soweit sie sozialrevolriiioncirrr Natur ist, »nr ihren Kops bringen, d. h. dir Führer des Landes verweisen, die Presse der Umslurzpar'ei unter drücken. ihir Vereine airflöicn, und ihre Versammlungen von vorn herein untersage». Den» nur r» der Agitasion, in ver Perron der Agitatoren licgt das staatsbedrohende Element Nur der Heerden- tricb — Bebel leibst iprictit ja von Heerdenvreh — sichert der Be rn grrng ihre sozinlrcvolutionäre Wirkung Man entferne die Agi tatoren — wir dürsten nicht »ach ihrem Blute, sondem gönnen ihnen ein beichanlicheS Dasein auf irgend einer Weltsemen Insel — man ersticke die Agitation in Verein und Presse, und man wird staunend sehen, wie schnell die Bewegung ln sich zusammen sinkt. Nur thue man es i» großem Zuge »nd mit einem Schlage, nicht mit Nadelstichen und kleinen vezakorüchcn Maßregel», wie es viclsach selbst das alte Sozialislengcietz thul" Dann heißt es weiter: »Die soziale Bewegung der Gegenwart freilich wird man dadurch nicht tödte » Aber daS s o Il m a n a u ch n tch t Sowohl die modeme Arbeiterbewegung, soweit sic auf gewerkschaft lichem Wege und mit geietzlrche» Mitteln die Verbesserung der Arbeitsbedingungen anstredt. wie die Kritik der sozialen Zustände haben ihre Berechtigung Auch die Kritik der oberen Stände dwch die niederen ist leider nur zu oft berech tigt und läßt sich bei dcm heutigen Stande der Volksbildung nicht mehr aushalten. Man sei in vieler Beziehung nicht engherzig und gönne beiden, der sozialen Resormbcwegung wir dem kritischen Drange unserer Tage, volle Ellbogenireiheit. so lange sie sich im gesetzlichen Rahmen und auf dem Boden der bestehenden Gesell- schaslSordnung halten Nur der Aufwiegelung, der Agitation, die mit allen Mitteln des Hasse- u»d der Lüge osten oder versteckt auf die Vernichtung unseres deutichrn Staates hinarbeitet. gelte der Kamps, der Kamps bis zur Vrrnichtung — dies unser Vorschlag, den wir selbstverständlich nur persönlich z» vertreten haben." — lieber die wirlhichasliichc Bedeutung der schmalspurigen Staatseise »bahnen im Königreich Sachsen giebt ein so eben erschienenes, von Qbrrsinanzrath Ledig und Rrcknungsrath Ulbricht verfaßtes Werk interessante Ausschlüsse. Sachsen besitzt zur Zeit 327 Kilometer Schmalspurbahnen, nngesähr 12 Proz des ganzen sächsilchen BahnnetzrS In diele» Linie» ist ei» Bankapital von 24 Millionen Mark angelegt, das sich im Jahre I8!»4 mit 0.20 Proz. verzinste. In eingehender »nd überzeugender Darstell ung weilen aber die Verfasser nach, daß nicht viere direkte Rente allein, wildern vor Allem der befruchtende Einfluß der Schmal spurbahnen ans die amchllckcnden Hauptbahnen in Rechnung zu »ringen ist. Zum ersten Male wird nun in diesem Buche der Versuch gemacht, diesen Einfluß ztffermäßig »achzuwrisen. Dieser rein fiSkalisch-firranziellcir Rechnung sind aber überaus werthvolle Nachweise nngetügl über die Wirkung der Schmalipiirünie» ans die wirlhschastliche und rndustrielle Entwickelung der v. u ihnen durchzogenen Gegenden. Darnach haben » A. seil der Eröffnung dieser Linien In den von ihnen berührten Qrten sich die Fabriken »m 97. die Arbeiter in dieien und den älteren Fabriken um 7772 und die Zwciggleisanichlüsse »m 55 vermehrt. Tie Einkommen steuer weist in dieien Qrten eine Zunahine aus, die in den mciüen Fällen die beträchtliche Turchichnutszunahme des ganzen Landes weit übersteigt. Das Werk, das auch über den Vau und Betrieb rowie über die VrrkehrSverhältnisse der einzelnen Linien und ihre Transportmittel erschöpfende Nachweüe bietet, cochcinl gerade recht, um de» Laiidslünden ein zutressendcs Bild von sein gegen wärtigen Stande und der wirthschaftlichcn Bedeutung uirscreS Schmalsvurbahnwesens zu bieten. Das mit 41 Zeichnungen und einer Karte verlehcnc Buch ist in Dresden gedruckt »nd im Ver lage von W. Engelmann in Leipzig erickrienen. In der bezüglichen LMeratnr füllt es eine oft empfundene Lücke auS. — Tic vorgestern Abend abgehaltene Hauptversammlung des Allgemeinen Handwerkervercins war insofern bc- merkenswerth. als i» ihr die Jubilänmsgeschcnke ausgestellt waren, die dem allzeit richtigen und strebsamen Verein gelegentlich der Feier scturs Lchährigc» Bestehens von Bliiderbereiucn und Innungen gespendet worden waren Ter Vorsitzende Herr Stadt- F raih und Landlagsnbgeordneler Wetzlich wies in reiner Bcgrüßuugs- ansprnche nochmals aus die schöne Feier hi». Den üblichen Vor ^ trag Halle Herr Stadivcrobneter Sekretär Richter ülerlivmmcn. Redner streiste die Lage des Handwerks >m Alterthui». er ging dann auf die germanische Vorzeit über und enlrollte von Gründung § der Äcwandschneiderzttnst im Jahre N52 — nachweislich die erste — Zunft — rin mächtiges Bild von dem Ausblühe». Stillstand und endlichen Verfall der Zünfte. .Hierbei fanden die theilweiic merk- würviaen Zunsl- und Jirnungsgcbiänche, die Wehrhaftigkeit, die Kämpfe um die Gleichstellung mit den Potriziergeschlcchtern. die Znniifestlichkciten entsprechende Beachtung. Mit einem Segens wünsche für dos fernere Blühen und Gedeihen des deutschen Hand werks schloß der Rednei. von reichem Bestall belohnt. An den Vortrag schloß körperlich leidende Vereins, Herr sein Bild gesandt. In den technischen Ausschuß waren seitens des Vorstandes gewählt die Herren: Hcimbold, Poppmann, Hoss- mann, Eichnpiel. Scholle und Schmiedel: dazu treten noch tolgcnde von den Mitgliedern gewählte Herren: Werkzengsabrrlant Hoher. Sattlermerster Spaa mann. Goldarbeit« Hartman», Messerschmiedemeisier Herrsrnth und Sch'ozsermcislcr Wü>cr. i» —- Gedenktage aus dem 70^1 er Kriege. XVI. ^ Vorbereitungen zu den großen Ausfällen nach der sächsiich- L wnritcmbeigiichen Stellung Am 3l. Oktober verbreitete sich in T' Paris gleichzeitig die Nachricht, Thiers sei nach Versailles ge- , gangen, um den Teulichc» einen Waffenstillstand vorruichiagen. ^ Metz habe kapiiulirt. und das am 27. — ein erster kleiner Er- ^ folg — von den Flnnzoirn der preußischen Garde abgenommene Le-Bourget sei nach blutig.m Ringen wieder erobert worden. Bei dieser dreifachen Hiobspost gerreth Pcws außer sich. Tie Nntionalgarde machte kein Hehl daraus, daß sic den Sturz der unfähigen September-Regierung, wenn er vom Voile iintciiwmnieir würbe, nicht verhindern werde. Kühne Ahcnieruer, die nichts zu verlieren, aber Alles zu gewinnen hatten, machten sich die all gemeine Mißstimmung zunutze, sie hetzte» das Volk an», drangen in das Stadthaus ein. verlangten die Absetzung der Regierung und prokicimirten die »Commune . Es wäre um die Herren Trochn und Jules Favre geschehen gewesen, wenn ihr Kollege Pikard nicht den Kops oben behalten hätte. Derselbe eilte zum General Vinon. ver die Mobilgarden-Baiailloiic alarmircn ließ raffle einige zu verlässig gebliebene Provinz-Bataillone der Nationalgardc zu sammen, überwältigte die in das Stadthaus gedrungenen rollicn Horden und befreite die gefangenen Ncgicrrmasniitgliedcc. denen der Schreck derart in die Glied.r gefahren war, daß sic die Vor schläge Pikard's und Tncrol's. die ein energisches Handeln ver langten. gut hießen. Vor Allem wurde die Nationalgardc unschäd lich gemocht, indem die Strciikrüsle von Paris in der Art reorga- »istrt wurden, wie Trochn dies schon lange geplant, aber ans Angst, mit lernen Ideen anzusloßcn. bisher zurückgehalten Halle. Trochu's Reorganisation schul 3 Armeen. Tie l.. aus 266 Bataillo nen Nationalgarbe bestehend, erhielt zum Anführer de» General Thomas, die 2., unter General Ducrot. war 10 :."M Mann starl in 3 Armeekorps unter Blanchard, Renault und d'Erca eingelheilt; hierbei befand sich die Elite der Pariser Truppen: sie willen als AuSsallsarmcc dienen. Tie 3. Arm« nnler General Vino» zählte 70.060 Mann, darunter die Polizcigaide, Gendarmerie, Forst- und Stelierbeanrten: diese 3. Armee sollte zur AnShilie bei de» Ans fällen und zur ForlS-Beiatzung auf der Nord-, West-und Jüdiront Verwendung finden. Eine Division von 30,000 Marinier- stand in St. Denis unter Beseht des Viceadmirais Ln Ronciöcc, sic hie die ForlS-Besatzring gegen die MaaSnrmce ans. Die ärmer hatte die innere Umwnllung zn verkheidigen. d. h. man traute ihr nicht viel zu. Nachdem die Regierung so gerettet war. forderte sie dir Panier aus. darüber mit „Ja" otcr „Nein" abzu- slimmen. ob sie ihre Negierung behalten wollten. Das Erqeviiiß war 560,000 Ja, 62.000 Nein. Ermuthigt durch diese Abstimmung ließ die Regierung die bedeutendsten und unbequemsten Führer verkästen und drängte Trochn. durch Ausfälle den guten Parisern zu beweisen, daß die Regierung der »nationalen Vrrthcidrgiing" tdren Namen verdiene. Die Pariser hatten demnach im ersten November-Dritkthril io viel mit ihren eigene» Geichästcn zu thun. daß sie den vor den Thoren der Hauptstadt stehenden Feind un behelligt ließen. Wie allen Korps, so kam diese Ruhe anch dem sächsischen recht gut zu Statten. ES war bei dicicni eben Ersatz aus der Heimath eingetrofsen, der in die Abtheilnnge» vertheilt werden mußte: dann machte sich eine erneute Verschiebung der Vorpostenstrllung nothwendig, die so mit genügender Muße vor- genommen wcrden konnte' endlich war das Wetter io schlecht, daß man froh war. unter Dach und Fach bleiben zu können. Dichter Nebel bedeckte die Umgegend, sodaß auch dir schweren Geschütze der JorlS tagelang ihr Feuer rinstellen mußten. AllMange abci dauerte dir Ruhe nicht Vom 9. November ab begänne» die Forrs wieder die ehernen Stimmen ihrer Kanonen ertönen zu lassen Am li. wurde nicht nur in der Nacht, sonder» anch tagsübei' rin heftiges Feuer ans unsere sämmtlrchen Feldwachen eröffnet. Man alaudte allgemein, die Pariser Armee wolle einen Ausfall machen, bas herrschende Regrnwetter machte aber jede Lperalion unmöglich, nur das Dorf Bond» wurde nächtlicher Weile dnrihdic Franzosen stark befestigt. Ausgrstnrgenc Briefe und die kn Massen au- den
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