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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 20.05.1854
- Erscheinungsdatum
- 1854-05-20
- Sprache
- German
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-185405203
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-18540520
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-18540520
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1854
- Monat1854-05
- Tag1854-05-20
- Monat1854-05
- Jahr1854
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Preis; vimeliäh, rig« Pränumeration v ngr. in'S Hau»/ « ngr. bei Abho lung in der Expe- > dirion. Zschopau und Umgegend. (Heden Sonnabend elne Nummer.) InsertionSgtbLhreN werden di« geil« oder deren RaNck Mit i ngr. berechnet. M AI. Sonnpbends, den 20. Mai 1854. Eine Elenn-Jagd im Staat Maine. Bor einigen Jahren hatte ich Gelegenheit, einen Freund zu besuchen, der im nördlichen Theil deö Staates «Mqine wohnte. Er war ein Ansiedler im Walde, ein echter Hinterwäldler, obwohl ein Mann von Vermögen und Bildung; er wohnte in einem behaglichen Blockhause, baute MaiS und Getreide, zücktet« Hornvieh und Schweine, und belustigte sich außerdem zum Zeitvertreib gele gentlich mit einer Jagd in den umliegenden Wäldern. Zu diesem Behuf« brauchte er nicht weit von Hause weg zu gehen, denn die stattlichen Hochwälder von Föhren, Birken und Ahornbäu men umgaben von allen Seiten seine einsame Lichtung, und sein nächster Nachbat wohnte volle zwölf engl. Meilen von ihm entfernt. Mein Freund lebte buchstäblich in dtU Wäldern und das edle Waidwerk war ihm zum Bedürfniß geworden und beinahe seine einzige Beschäftigung. — Bis zur Zeit meines Besuchs bei diesem Freunde hatte ich noch kein lebendes Musethier gesehen, sondern kannte es nur auS Abbildungen und Museen. Ich war seither niemals auf dem nordamerikanischen Festlande so weit nach Norden gekommen, daß ich den Bereich des Elenn betreten hätte, welches bekanntlich nur in der kalten Region und. darum nur auf dem nördlichsten' Saum der Vereinigten Staaten verkommt. Kanada und das Gebiet der Hudsonsbay-Compagnie bis an die Küsten des Polarmeers hinauf sind der ei gentliche Wohnort dieses Thiers. Ich kannte den schwarzen und den grauen Bär. hatte Kuguars erlegt, Bisons niedergeritten, Elchwild, Dam hirsche. und schwarzschwänzige Hirsche geschossen, kurzum ich war beinahe mit allem Wild Ameri kas vertraut bis auf das Musethier (Elenn). Daher verlangte mich nicht wenig, auch einmal einen Pirschgang auf dieses stattliche Wild zu machen, und ich erinnere mich noch lehaft des Vergnügens, daS ich empfand, als mir mein Freund mitheilte, er habe Musethiere in seinem Jagdgebiete. Am Tage nach meiner Ankunft brachen wir MoxgenS auf, um nach MuShirschen zu pirschen^ jeder bewaffnet mit einem Jagdmesser und einer Büchse von schwerem Kaliber. Wir zogen zu ^bE^s' °der mußten vielmehr, denn derSchnee "ef, so daß sich ein Pferd nur mühsam hindurch gearbeitet haben würde, lieber« dem war es e»n weicher Schnee mit einer dicken Eiskruste, und wurde unsere Pferde in wenigen Minuten lahm gemacht haben. Mit unseren drei- ten Schneeschuhen dagegen konnten wir leicht über ftme Oberfläche hinschreiten, ohne einzusinken. Die Schneeschuhe gleichen den Raquets, deren man sich zum Ballschlagen bedient, und heißen darum bei den kanadischen Jägern auch raguvts; sie bestehen auS einer Art Reif, dem man die Form einer verlängerten uud zugespitzten Ellipse gegeben hat. so daß ihre Spur im Schnee so ziemlich dem Eindruck eines umgestürzten Bootes gleicht. Jeder Schneeschuh ist etwa drei Fuß lang, an seinem weitesten Theil ungefähr einen Fuß breit, dicht mit Hirschsehnen oder Saiten aus Därmen netzförmig überflochten und in der Mitte mit Querhölzern versehen, um mit dem Fuß darauf zu ruhen, sowie mit einem Loch, um den Zehen freies Spiel zu lassen. Zwei derselben, am rechten und linken Fuß, machen ein Paar. Man schnallt sie einfach an die Stiefeln und ihre breite Flächt trägt einen Mann, selbst wenn der Schnee ver- hältnißmäßig weich ist, aber vollkommen wenn er eine Eiskruste hat. So ausgerüstet, zogen mein Freund und ich zu Fuße aus, gefolgt von ein paar tüchtigen Hatzrüden. Wir begaben uns sogleich nach einem Theile der Wälder, wo. wie mein Freund wußte, der gestreifte Ahorn in Menge vorkam, dessen Blätter und Zweige diese Thiere bekanntlich sehr gern fressen, so daß wir hier am ehesten unser Wild finden zu können hoffen durften. Der ge« streifte Ahorn ist ein hübscher, kleiner Baum oder Busch, der an seinem natürlichen Standort kaum höher wird, als 10—12 Fuß. Wo er angebaut wird, erreicht er dagegen oft eine Höhe von 30 Fuß. Am häufigsten kommt er als Unterholz unter den größeren Walvbäumen vor, und wir» daher, je schattiger er steht, um so strauchartiger und buschiger. Stamm und Zweige des gestreif ten Ahorn sind Mit einer glatten, grünen Rindt bedeckt, welche der Länge nach mit lichten und
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