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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 07.09.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-09-07
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189309074
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18930907
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18930907
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1893
- Monat1893-09
- Tag1893-09-07
- Monat1893-09
- Jahr1893
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 07.09.1893
- Autor
- Links
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Riesaer K Tageblatt und Anzeiger Meblatt und Anzeiger). rklrgramm.M«ff» O H Femsprechstell« .TageblattRtesa. AH, KAH H, N H' U 4- L- Nr. 20 ver König!. Amtshauptmannschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa. 208. Donnerstag, 7. September 1803, Abends. 46. Jahrg. Das Riesaer Tageblatt erschein« jed« Tag Abend» mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in den Expeditionen in Riesa und Strehla, dm Ausgadesteleu, leuttr «u Schalter der lästert. Postanstalt« 1 Mark 2V Pf., durch die Träger frei in» Hau» 1 Mark SO Pf., durch dm Briefträger frei in» Hau» 1 Mark SS Pf. Aazeigeu-Auuahuee für di« Rmmn« de» Ausgabetage» bi» Vormittag S Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer t Winterlich in Riela. — Geschäftsstelle: Kastanienstraße SS. — Für die Redactton verantwortlich: Herm. Schmidt in Riesa. Der Großenhainer Kreisverein für innere Mission g, denkt Sonntag, den 17. September 1893 in Zabeltitz ein Wandersest zu feiern, wobei von Nachmittags 4 Uhr ab in der dösigen Kirche ein AeftgotteSdienst, für welchen die Predigt Herr Pfarrer Nenman» zu Zeithain freundlichst übernommen hat, sowie von Nachmittags Uhr ab in dem Gasthofe zu Zabeltitz eine Generalversammlung des Vereins mit nachstehender Tagesordnung: 1. Vortrag des Jahresberichts. 2. Vorlegung und Justification der Rechnungen auf die Jahre 1891 und 1892. 3. Wahl von 5 Directorialmitgliedern an Stelle der statutengemäß mit Jahresschluß 1893 ausscheidenden und wieder wählbaren Mitglieder gehalten werden soll. Alle Mitglieder. Freunde und Gönner des Vereins werden hiermit zur Theilnahme an dem Feste, beziehentlich an der Generalversammlung ergebenst eingeladen. Großenhain, am 5. September 1893. Der Kreisverein für innere Mission. Amtshauptmann V. Wilnkki, z. Z. Vorsitzender. Bekanntmachung. Eingegangen sind folgende Gesetze, welche in der hiesigen Rathsexpedition eingesehen werden können: Bekanntmachung, die Vornahme von Ergänzungswahlen für die I. Kammer der Stände versammlung betreffend; vom 2. August 1893. Verordnung, die Enteignung von Grundeigen- thuin für Erweiterung der Eisenbalmhaltestellenanlage in Demitz betreffend; vom 10. August 1893. Verordnung, das Verbot der Benutzung roth oder grün geblendeter Laternen auf öffentlichen Wegen betreffend; vom 18. August 1893. Bekanntmachung, die Vornahme einer Ergänzungs- wabl für die 1. Kammer der Ständevcrsammlung betreffend; vom 24. August 1893. Riesa, den 31. August 1893. ' ' Der Stadtrath. I. B.: Schwarzenberg, Stadtrath. i Verdingun g. Tie bei der Erbauung eines Dienst- und Vorrathsgebäudcs, sowie einer Waschanstalt im « Barackenlager bei Zeithain erforderlichen: Lvvs No. I: Erd-, Maurer-, Asphalt- und Steinmetzarbeiten, - - 2: Zimmer- und Stakerarbeiten, - - 3: Dachdeckerarbeiten, - - 4: Klempnerarbeiten, - - 5: Schmiede- und Eisenarbeitcn, - - 6: Tischler-, Schlosser- und Glaserarbeiten, einschließlich der Lieferung der Materialien sollen im Wege der unbeschränkten Verdingung am 1t. September a. c. Vormittags und zwar: Tie Loose No. 1 bis No. 3 uin 1t Uhr, die Loose No. 4 bis No. 6 um r/,lri Uhr im Geschäftszimmer der Militär - Va«idireetion DreSden-Albertstadt, Admi- nistrationsgcbäude, Flügel 6., vergeben werden. Zeichnungen und Verdingungsanschläge liegen daselbst zur Einsicht aus. Verdinguugsanschläge können gegen Erstattung der Selbstkosten ent nommen werden. Angebote mit der Aufschrift: Waschanstalt Zeithain Loos No. 1 bezw. S, S, 4, 5 bezw. 6 sind versiegelt, postfrei und mit der Adresse des Absenders versehen, bei der Militär-Baudirection bis zu oben genanntem Termine, Proben der zur Verwendung kommenden Maurer- und Steinmetzmatcrialien aber vor dem Termine daselbst einzureichen. Die Auswahl unter den Bewerbern bleibt Vorbehalten. Dresden, den 4 September 1893. Militär - Baudirection. Schulbau-Submission. Der Bau einer zweiten Schnle zu Röderan soll öffentlich ausgegeben werden. Termin wird anberaumt auf den 1». September, Vormittag 10 Uhr im Gasthof ZUM Waldschlöstchen daselbst. Zeichnung, Kostenanschlag und Baubcdingungen sind beim Herrn Gemeindevorstaud Deberitz einzuiehen. Der Schulvorstand zu Röderau. Zu Sen Metzer Kaifertagen. Dem unerschütterlichen Willen der deutschen Nation, daß die tviedergewonnenen Reichslande deutsch sind und deutsch bleiben, har der Kaiser abermals in einem Trinkspruche Aus druck gegeben, den er am Dienstag in Metz bei der Fest tafel für die Zivilbehördcn auf die Lothringer ausbrachte. Wir ergänzen unsere darüber bereits gebrachten Mittheilungen durch den wörtlichen Abdruck der kaiserlichen Rede. Die- selbe lautet: „Mein heutiger Trinkspruch gilt den Reichslanden und von den Reichslanden den Lothringen:. Meinen wärmsten und herzlichsten Tank sage Ich den Lothringern für die wanne nnd freundliche Aus nahme, die sie Mir gewährt haben. Rauschender Jkkbel, freudige Gesichter, freudig bewegte Worte sind Mir entgegen gebracht und zu herzlichem Danke verpflichten Mich dieselben. Ich sehe aus den Ova tionen, aus der Festesstimmung der Bevölkerung von Metz sowohl, wie auch der der Landbevölkerung, die Bestätigung, daß Lothringen sich wohl im Reiche fühlt. Vor den Augen der hiesigen Einwohner zieht ein Stück der deutschen Größe, der deutschen Einheit, vorbei. Das Haupt des Reiches und mit ihm vereint in treuer Freundschaft und festem Bunde hohe, durchlauchte Verwandte, Vettern und Regen ten deutscher Länder. Mit Genugthuung ersehe Ich, daß Lothringen das Verständniß für des Reiches Größe und für seine Stellung in dein Reiche gewonnen. „Wir Lothringer sind loyal, durch und durch konservativ und erstreben im Frieden unsere Arbeit zu thun, unser Feld zu bauen, und ungestört zu genießen, was wir verdient haben." So klang es Mir beim Empfange in Kürzel entgegen. Nun, meine Herren, um Ihnen dies zu ermöglichen und Ihnen einen Beweis davon zu geben, daß eS Mir am Herzen liegt, Ihre Gedanken kennen zu lernen, habe Ich Mir ein Heim unter Ihnen gegründet und wohl fühle Ich Mich unter Meinen Nachbarn in Urville. Sie mögen daraus die Versicherung entnehmen, daß Sie ungestört Ihre Wege gehen und Ihren Erwerbszweigen nachhängen können. Dasgeeinte deutsche Reich sichert Ihnen den Frieden, und deutsch sind Sic und werden Sie bleiben, dazu helfe Uns Gott und Unser deutsches Schwert. Ich trinke auf das Wohl der deutschen Reichslande und der* treuen Lothringer. Sie leben hoch! und nochmals hoch! und zum dritten Mal hoch!" Hierauf antwortete der Statthalter Fürst Hohenlohe, indem er dem Kaiser ehrfurchtsvollsten Dank für seine Worte aussprach. Ueber die Begegnung des Kaisers mit Bischof Fleck von Metz werden nachträglich interessante Einzelheiten bekannt. Ganz unerwartet erschien, wie man einem Berliner Blatt berichtet, bei dem Empfang in Urville bezw. Kürzel auch der Bischof und begrüßte den Kaiser durch eine Ansprache. Es fiel dies um so mehr auf, als gerade die ganze Gegend um Urville überwiegend protestantisch ist, ja während der französischen Verfolgungen der Hugenotten in Kürzel, wo Schloß Urville eingepfarrt ist, die einzige protestantische Kirche in ganz Lothn -gen war, zu der sogar die Protestanten in Metz gehörten. Die Ansprache, die der Bischof verlas, hat folgenden Wortlaut: Ew. Kaiserliche Majestät möge geruhen, mir zu gestalten, im Namen des Klerus der Diözese Metz und in meinem eigenen Namen unsere ehrfurchtsvollsten Huldigungen darzubringen. Die Ehre, welche der Kaiser von Deutschland unserem Lande mit seinem Besuche er weist, ist sür uns um so werthvoller, als Em. Majestät in Lothringen Ihre Residenz aufschlagcn wollen, und wir sind um so mehr hierüber erfreut, als Ew. Majestät hier Gelegenheit finden werden, in engere Beziehungen zu unserer arbeitsamen Bevölkerung zu treten, besser ihre friedliebende und religiöse Gesinnung kennen zu lernen und Ihr väterliches Wohlwollen zu bezeigen. Was den Klerus von Lothringen betrifft, so hätte ich eine Bitte au Ew. Majestät zu richten: Möge Hochdieselbe geruhen, uns nicht nach dem zu beurtheilen, was feind liche Blätter gegen uns verbreiten, sondern nach unseren Handlungen. Unsere Bestrebungen laufen vor allen: daraus hinaus, den religiösen Geist und die Achtung vor der Moral in unserer Bevölkerung aus recht zu erhalten, sie vor den subversiven Lehren, welche die Existenz der Gesellschaft bedrohen, ebenso zu bewahren wie vor allem, was diese Lehren befördert, insonderheit vor der Begier nach Genuß und dem Verfall der Sitten. Wir hoffen hierdurch, den: Maße unserer Kräfte entsprechend, den: deutschen Reiche nützlich zu sein und uns die Allerhöchste Zustimmung Ew. Majestät zu erwerben. Der Kaiser antwortete hierauf in längerer Rede dem Bischof, indem er ihm seinen wärmsten Dank für die an ihn gerichteten Begrüßungsworte aussprach. Der Kaiser fügte hinzu, er sei ganz besonders'dankbar für die Ver sicherungen, welche ihm der Bischof hinsichtlich des Bestrebens des Klerus gebe, dem Volke den religiösen Sinn und die Moralität zu erhalten. Das ist, meinte er, eine der großen Aufgaben des heiligen Vaters, wie der Kaiser sich gelegent lich der Unterredung überzeugen konnte, die er mit dem Papste im letzten Frühjahr gehabt habe. Hierbei nahm sich der Bischof die Freiheit, dem Kaiser zu sagen, daß der Papst ihm, dem Bischof, gegenüber diese Unterredung erwähnt und seiner Freude Ausdruck gegeben habe, sich mit dem deutschen Kaiser in Bezug auf den in Rede stehenden Gegenstand eins zu wissen. Der Kaiser, sichtlich erfreut über diese Worte, entgegnete, er habe neuerlich Nachrichten von dem Papste er halten, denen zufolge sich seine Gesundheit wunderbar kräftige und er einen neuen Hirtenbrief über die sociale Frage vor bereite. Der Herrscher erneuerte am Schluß nochmals den Ausdruck seiner Befriedigung über die Worte des Bischofs, I die so ganz dem Ziele entsprächen, das er sich gesetzt habe, ' und sagte, mit einem Händedruck von dem geistlichen Würden träger Abschied nehmend: „Ich bin allen Denen dankbar, welche mich in diesem Werke unterstützen wollen." TagcSgeschichte. Deutsches Reich. Aus einem Drahtbericht des Professors Dr. Schweninger an einen Freund in Berlin ist zu ersehen, daß die Erkrankung des Fürsten Bismarck doch viel ernster gewesen zu sein scheint, als allgemein ange nommen wurde. Am Dienstag Abend sandte nämlich, wie das Bureau „Herold" meldet, Professor Dr. Schweninger aus Kissingen folgendes Telegramm: „Bedeutende Besserung und beute ohne Gefahr." Prinz Ludwig von Bayern hielt am Sedantage in Zweibrücken, wo er aus der Durchreise zu den Manövern festlich begrüßt wurde, folgende patriotische Ansprache: „Meine lieben Pfälzer! Als ich vor 12 Jahren hier und vorher in manchen anderen Theilen der Pfalz war, wurde ich so gut ausgenommen, daß ich Besseres nicht verlangen konnte. Ich weiß ja, wie die Pfalz und insbesondere Zweibrücken und das Zweibrücker Land an dem Hause hängt, mit welchem es durch Jahrhunderte lange Verbindungen so innig ver knüpft ist. Sie feiern mich hier als Sohn Desjenigen, der mit kraftvoller Hand an des kranken Königs Stelle die Regierung des Landes führt. An dessen Stelle bin ich be fohlen, den Kaisermanövern in Metz bcizuwohnen. Wenn Sie daran denken, daß vor 100 Jahren dasselbe Haus, das jetzt wieder glorreich regiert, vor den Franzosen flüchten und der spätere König Max Josef I. das Herzogthum Zwei brücken in der Verbannung übernehmen mußte, so sehen Sie den großen Unterschied der Zeit vor 100 Jahren und jetzt. Während vor hundert Jahren der Herzog flüchten mußte, komme ich Heuer, ich möchte sagen als Stellvertreter des Herzogs von Zweibrücken, nach Metz, das Jahrhunderte unter französischer Herrschaft war, um vor allem Volk zu zeigen, daß sämmtliche deutsche Fürsten einig sind und daß, wenn es darauf ankommt, wie vor 23 Jahren auch jetzt ganz Deutschland zu sammensteht. (Bravo.) Daß deutsche Gesinnung und Treue zum Herrscherhaus sich gut vereinigen lassen, davon ist der heutige Moment Zeuge. Lin Zeuge hierfür ist ins besondere auch König Ludwig I. (Bravo), mein seliger Tauspathe und Großvater, der so gerne unter seinen Pfälzem weilte und aus den ich stolz bin. (Bravo und lanzanhalten-
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