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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 16.06.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-06-16
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189306168
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18930616
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18930616
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1893
- Monat1893-06
- Tag1893-06-16
- Monat1893-06
- Jahr1893
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 16.06.1893
- Autor
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Uiesaer H Tageblatt und Anzeiger Weblalt und Ameign). Telegramm-Adresse »Tageblatt-, Riesa. Amtsblatt Fernsprechstrlle Nr. 2V. der König!. Amtshauptmannschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Mesa. .r-137. Freitag, 1«. Juni 18S3, Abends. 4S. Jahrg. ta« Riesaer Tageblatt erscheint jeden Tag Abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung m den Expeditionen in Mesa und Strehla', den Ausgabestellen, sowie am Schalter der kaiserl. Postanstalten 1 Mart 2b Ps., durch die Träger frei ins HauS 1 Mark 50 Pf., durch den Briefträger frei inS HauS 1 Mark 65 Pf. Anzetgen-Aunahme für die Nummer deS Ausgabetages bis Vormittag S Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Rieia. — Geschäftsstelle: Kastanienstraße 59. — Für die Redactton verantwortlich: Herm. Schmidt in Riesa. Bekanntmachung. Die in Gemäßheit von Artikel !!. 8 6 der Allerhöchsten Verordnung vom 2l. Juni 1887 — Rcichsgesetz-Blatt Seite 245 flg. — nach dem Durchschnitte der höchsten Tagespreise des Hauptmarktortes Großenhain im Monat April dieses Jahres festgesetzte und um fünf voin Hundert erhöhte Vergütung für die von den Gemeinden resp. Quartierwirthcn innerhalb der Amtshauptmannschaft im Monat Mai dieses Jahres an Militär-Pferde zur Ver abreichung gelangende Marfchfourage beträgt: 8 M. 48,i Pfg- fllr 50 Kilo Hafer 4 - 53,« - - 50 - Heu 2-3! - -50- Stroh Königliche Amtshauptmannschaft Großenhain, am 14. Juni 1893. O. 920. v. Wilucki. * Tn. Bekanntmachung, die Verwendung des Fleisches kranker Thiere zur menschlichen Nahrung und das Ausstellen von Nothschlachtzeugnissen betreffend. Wie bei der unterzeichneten Königlichen Amtshauptmannschaft zur Anzeige gebracht worden ist, kommt es seit dem Erlaß der Verordnung vom 21. Mai 1887, welche durch die Verordnung vom 17. Dezember 1892 (Gesetz- und Verordnungsblatt vom Jahre 1893 ! Seite 1) thcilweis abgeändert worden ist, noch immer vor, daß Fleisch kranker Thiere zur menschlichen Nahrung Verwendung findet, ohne daß den Bestimmungen der gedachten Ver ordnungen, wonach insbesondere in allen zweifelhaften Fällen der Ausspruch eines Thier arztes einzuholen und die Ortspolizeibehörden auf Gründ dieses Ausspruchs ihre Entschei dung über die Verwendbarkeit des Fleisches zu treffen haben, gehörig nachgegangen wird. Es ist dies oft eine Folge des Umstandes, daß Viehbesitzer, welche von einer, thier ärztlich nicht constatirten Krankheit befallenes Vieh zu schlachten beabsichtigen, die Ausstellung von Nothschlagzeugnissen bei den zur Ausstellung solcher Zeugnisse neben den approbirten Thierärzten befugten Personen — Gcmeindevorstände, in deren Behinderung Gemeindeälteste, Gemeindeausschußpersonen nach Maßgabe des Dienstalters und Ortsrichter —. zwar bean tragen ihren Antrag aber wieder zurückziehen, wenn die genannten wegen Zweifelhaftigkeit des Falles, insbesondere bezüglich der Genießbarkeit des Fleisches der zu schlachtenden Thiere die'c Ausstellung, wozu sie durchaus befugt sind, von dem Ausspruche eines approbirten Thierarztes abhängig machen wollen. Es wird hierbei lediglich der Zweck verfolgt, selbst unter Verzicht auf den bei Noth- schlagfällen bezüglich der Schlachtsteuer gebotenen Vortheil sich die freie Verfügung über das auszuschlachtende Fleisch zu sichern. Ein solches Gebühren, welches im Uebrigen unter Umständen zu einer sehr empfind lichen Bestrafung der betreffenden Viehbesitzer führen kann, erscheint jedoch im Hinblick auf die durch den Genuß des Fleisches erkrankter Thiere entstehenden Gefahren im hohen Grade bedenklich. Es ergeht daher mit Bezugnahme aus die früheren amtshauptmannschastlichen Erlasse vom 3. Juni 1887 und 8 August 1888 an die zuständigen Ortspolizeibchörden hiermit Anweisung, bei eigener Verantwortung alle hier in Frage kommenden gemeingefährlichen Ge- bahrnngen strengstens zu überwachen und beziehentlich zur Anzeige zu bringen, vor Allem aber durch geeignete Anordnungen beziehentlich Beschlagnahme zu verhindern, daß vom Feil halten und Verkaufen, beziehentlich von Verwendung zu menschlicher Nahrung ausgeschlossenes Fleisch eine unzulässige Verwendung findet. In allen zweifelhaften Fällen aber und insbesondere stets beim Nothschlachten von nach dem Abkalben an entzündlichen Erscheinungen erkrankten Kühen ist der Ausspruch eines Thierarztes (es braucht dies nicht der Bezirksthierarzt zu sein) cinzuholen und der Ent scheidung über die Verwendbarkeit des Fleisches zu Grunde zu legen. Großenhain, am 26. Mai 1893. Die Königliche Amtshauptmannschaft. 1661 L. v. Wilucki. Mke. Freitag, den 23. Juni 18S3, Nachmittags '/,S Uhr wird im kleinen Saale deS Hotel üv 8uxv hier Bezirkstag abgehaltcn. Die Sitzung ist öffentlich Die Tagesordnung hängt im Anmeldezimincr in der Canzlei aus. Großenhain, am 12. Juni 1893. Die Königliche Amtshauptmannschaft. H. 144. v. Wilucki. Bekanntmachung. Nachdem die vom Königlichen Ministerium des Innern als Anhang II zur Verord nung vom 22. Juni 1892 herausgegebene Hcbammentaxe im Publikum noch wenig bekannt ist und demzufolge die hiesigen Hebammen bei ihren zu skiecht bestehenden Forderungen an die von ihnen entbundenen Frauen sehr oft auf Schwierigkeiten, wegen deren Bezahlung stoßen, wird hiermit darauf hingewiescn, daß die neue Taxe für diejenigen, welche ein Interesse daran haben, jederzeit auf der Rathsexpcdition zur Einsichtnahme ansliegt. Riesa, den 14. Juni 1893. Der Stadtrath. Klötzer. Gr. Bekanntmachung. Die Mannschaften der Feuerwehr zu Riesa und zwar das freiwillige Rettungs corps, die Wachmannschaft und Fcuerreserve haben sich Montag, den IS. Jnni Abends 7 Uhr zur Einübung am Spritzenschuppen pünktlich cinzufinden. Die Uniform ist anzulegcn. Begründete Entschuldigungen sind vorher beim Commandantcn Herrn Töpfer meister Schumann einzureichen. Auf ß 27 der neuen Feuerlöschordnung wird aufmerksam gemacht. Riesa, am 16. Juni 1893. Der Stadtrath. E. Zeidler. ** Oertliches und Sächsisches. Riesa, 16. Jnni 1893. — Der Circus und Theater Wallenda wird morgen Sonnabend seine 1. Vorstellung geben. Prof. Wallenda halte die Ehre, am 31. Januar 1892 vor Sr. Majestät dem König von Sachsen, sowie vor sämmtlichen Prinzen und Prinzessinen des Königlichen Hauses mit seinen dressieren Thieren Vorstellung zu geben. Außer einem Königlichen Honorar nebst Diplom erhielt Herr Prof. Wallenda einen prachtvollen Ring mit dem Namenszug Sr. Majestät in Brillanten versehen. Dieser Ring ist von morgen Sonnabend Mittag ab bei Herrn Juwelier Oskar Hommel, Haupt straße, auf einige Tage im Schaufenster ausgestellt. — Das 2. Feld - Artillerie - Regiment Nr. 28 verläßt nächsten Montag den Schießplatz bei Zeithain, um wieder nach der Garnison heimzukehren. Es bezieht die Barack, n alsdann unser 3. Feld-Artillerie-Reg. Nr. 32. — Die Einholung der ländlichen Wahlresultate durch Radler des R.-V. „Blitz" hat sich gestern vortrefflich bewährt, noch ehe das Gesammtwahlresultat aus der Stadt vorlag — der 2. Bezirk ließ, da dort die meisten Wähler, besonders lange auf sich warten —, war vergrößere Theil der Resultate vom Lande bereits eingeholt. Es wurde hier die Fixigkeit der Radfahrer und Nützlichkeit des Radfahrersports in der Praxis erprobt. Hoffentlich wird der „Blitz" bei der Stichwahl am 24. d. nochmals für die allgemeine Sache eintreten. — Dem Leipziger Verein der Buchdruckergehilsen war behördlicherseits aufgegcben worden, Minderjährige aus dem selben auszuschließen. Hiergegen war vom Verein Be schwerde erhoben worden. Dieselbe ist jedoch jetzt vom Ministerium des Innern als unbegründet verworfen worden. < Der Verein gedenkt infolge dessen, sich anders zu gestalten. — Am vorigen Mittwoch mußte bei einem hiesigen Fleischer ein Schwein wegen Tuberkulose beanstandet werden. Dasselbe war anfangs, nachdem die inneren Organe ver nichtet waren und das Fleisch scheinbar als gut sich heraus gestellt hatte, auf die Freibank verwiesen worden. Bei noch maliger Untersuchung in einem helleren Raum zeigte es sich jedocb, daß die Tuberkulose des Thieres soweit vorgeschritten war, daß auch das Fleisch ungenießbar war; es wurde des halb seine Vernichtung nachträglich angeordnet. Seit 1. Juni sind von 106 geschlachteten Schweinen 8 krank gefunden worden, von denen das vorher erwähnte ganz, von den übrigen 7 die Lungen vernichtet werden mußten. Von den in derselben Zeit, nämlich vom 1. bis 15. Juni geschlachteten 2 Bullen, 5 Ochsen, 21 Kühen und 2 Kälbern, waren nicht weniger als 12 Kühe tuberkulös, von denen 1 ganz ver- worfen, von 9 aber die Lungen und von zweien sLungen und Lebern verworfen werden mußten. Meißen, 13. Juni. Die 11 Zuchtthiere, die von der Zuchtgenossenschaft des Meißner Schweines bei der Wander ausstellung der deutschen Landwirthscbaftsgesellschaft in München ausgestellt wurden, sind alle mit Preisen ausge- zeichnet worden, ein Zeichen dafür, daß die Genossenschaft mit ihren Bestrebungen das Rechte getroffen hat. Gerade die Schweinezucht ist ein Zweig der Landwirthschaft, der noch hübschen Gewinn ermöglicht, wenn er rationell betrieben wird. Hoffentlich werden immer weitere Kreise dadurch veranlaßt, die Schweinezucht aufzunehmen und damit die > jetzt noch unentbehrliche Zufuhr fremdländischer Schweine mit der Zeit entbehrlich zu machen. ! > Borna. Am Mittwoch der vergangenen Woche, gegen >/,12 Uhr, trafen 16 Offiziere des sächsischen Carabinier- Regiments aus Borna und Pegau unter Vorantritt der Artilleriemufik und begleitet von den Commandeuren sämmt- licher Truppentheile Torgaus, sowie den meisten Offizieren der Garnison, welche den sächsischen Kameraden bis Schildau entgegengeritten waren, in Torgau ein. Sie waren aus ihrer Garnison 1 Uhr Nachts abgeritten, hatten demnach bis Torgau 10'/, Stunden gebraucht und in der Zeit einen Weg von 78,3 Kilometer zurückgelegt. Löbau, 14. Juni. Ein ganz entsetzliches Unglück hat sich, wie schon kurz gemeldet, in Neugersdorf zugetragen: In der 'Nacht zum Montag brach in dem mit Stroh ge deckten Hause des Grundstücksbesitzers Voigt Feuer aus und äscherte in kurzer Zeit das reiche Nahrung bietende Holz gebäude ein. Leider sind bei dem Brande 4 Menschen ums Leben gekommen. Den Malergehilfen Dreßlcr, welcher mit in dem Hause wohnte und in der oberen Kammer mit den Seinen schlief, sah man, wie er seine kranke Frau aus dem brennenden Hause trug und sich dann in dasselbe wieder begab, um seine Lieblinge, drei muntere Kinder, noch den Flammen zu entreißen. Leider hatte mittlerweile der Brand sich soweit ausgedehnt, daß er wohl nicht mehr im Stande gewesen sein mag, den Rückweg durch die Flammen zu finden, und ist die bedauernswerthe ganze Familie bis auf die kranke Frau verbrannt. Früh gegen 4 Uhr fand man die verkohlten Leichen auf. Dreßler ist ein Mann in den dreißiger Jahren, die Kinder sind 1'/,, l 4 und 8 Jahre alt. Wo der Brand entstanden ist, ist bis S heute noch nicht festgestellt und dürfte auch schwer zu ermittel» > sein, da unsere alten, aus Holz und Stroh bestehenden
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