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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 04.07.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-07-04
- Sprache
- German
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-190107047
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-19010704
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-19010704
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1901
- Monat1901-07
- Tag1901-07-04
- Monat1901-07
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Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschaft Flöha, sowie für das Königliche Amtsgericht und den Stadtrath zu Zschopau. . «9. Jahrgang. Erscheint Dienstag, Donnerklag und Sonnabend und wird am Abend vorbn anSgeaeben und versendet. Niirtelsahrdprei« 1 Mark aulschltebllch Boten- und Postgebühren. Donnerstag, den 4. Juli Inserate werden mit 10 Psg. sür dl« gespaltene »orpurzelle berechnet und bt« mittag» 12 Uhr.de» dem Pag« de» Erscheinen« vorhergehenden Page« angenommen. Städtische Wasserleitung. Die Abnahme des Wassers im Hochbehälter veranlaßt uns, § 18 des Regulativs über die Abgabe von Wasser aus der Wasserleitung der Stadt einzuschärsen, nach welchem jeder Mißbrauch und jede Vergeudung des Wassers, insbesondere das beständige Lausenlassen desselben verboten ist. Weiter wird daraus hingewiesen, daß noch Z 7 des Regulativs alle Privatleitungen und namentlich die Auslaßhähne in gutem Zustande zu erhalten und etwaige Undichtheiten unverzüglich auszubessern sind. Es werden öfters Revisionen der Privatleitungen erfolgen und haben unsere Beauftragten Anweisung, jede Zuwiderhandlung unnachsichtlich zur Bestrafung onzuzeigen. Zschopau, den 3. Juli 1901. Der Stadtrath. Aus Sachsen. Zschopau, den 3. Juli 1901. — Als ein glücklicher Gedanke ist es zu bezeichnen, daß das heute Mittwoch abend 8 Uhr stattfindende II. Abonnement-Konzert der Städtischen Kapelle in der Jagdschänke in Wilischthal abgehalten wird. Jetzt an den schönen Sommerabenden lenkt gar mancher seine Schritte hinaus ins Freie und schon auS diesem Grunde wird dem Konzert ein zahlreicher Besuch beschicken sein, zumal das gewählte Programm sehr vielversprechend ist. Bei eintretender Dunkel heit wird übrigens die Jagdschänke im Lichterglanz erstrahlen und dadurch der Aufenthalt sich sehr angenehm gestalten. — Nachdem die königlich preußische Staatsbahn verwaltung beschlossen hat, eine allgemeine Ver längerung der Rücksahrkarten-Giltigkeits- dauer aus 45 Tage ins Leben treten zu lassen, hat, wie das amtliche „Dresdner Journal" mit teilt, das königlich sächsische Finanzministerium die Einführung der gleichen Vergünstigung auch für das sächsische Staatsbahnnctz angeordnet. Gleich zeitig sind mit den preußischen Eisenbahndirektionen telegraphische Verhandlungen wegen Uebertragung der verlängerten Geltungsdauer auf die Rückfahr karten zwischen sächsischen und preußischen Stationen eingeleitet worden. Die Neuerung wird im Interesse des Ferienverkehrs schon morgen Donnerstag, am 4. Juli, in Kraft treten. — Die Heuernte hat zwar in diesem Jahre verhältnismäßig erst spät begonnen, aber umso besser ist ihr Fortgang bisher gewesen und umso zufrieden stellender ihr Ausfall, denn in der letzten Woche ist es möglich gewesen, viel des gemähten Grases unter Dach und Fach zu bringen; was aber ein gefahren worden ist, hat sich als erstklassig gut erwiesen, da kaum ein Tropfen Regen in die Schwaden und Scheiben gefallen ist. — Wie unser König seine alten Soldaten ehrt, kann man auch daraus ersehen, daß im Allerhöchsten Aufträge Sr. Majestät des Königs der Königliche Flügeladjutant Major von Watzdorf der am Mon tag stattgefundenen Beisetzung des verstorbenen Feld webels a. D. Schurig beiwohnte und einen Kranz am Sarge des Verschiedenen niederlegte. — Um die fortgesetzten Streitigkeiten zu beseitigen, die sich oft zwischen Reisenden entspinnen, läßt die Staatseisenbahnverwoltung jetzt olle Koupecs durch Schilder bezeichnen, in denen geraucht und in denen nicht geraucht werden darf. Die Schilder lauten im Wagcninnern „Rauchen verboten" oder „Rauchen erlaubt". In den mit „Rauchen verboten" be- zeichneten Wogenabteilungcn darf auch mit Zustimm ung der Mitreisenden nicht geraucht werden. — Der Geheime Kommerzienrat Johann von Zimmermann, Ehrenbürger der Stadt Chemnitz, ist Dienstag nacht 1 Uhr in Berlin sanft entschlafen. Mit ihm ist ein um die Stadt Chemnitz verdienter Mann aus dem Leben geschieden. 1820 zu Papa in Ungarn geboren, kam er 1839 als junger Maschinenbauer nach Chemnitz und etablierte sich 1844 mit einem Berussgenossen dort zur Anfertigung feinerer Maschinenteile, welches Unternehmen er von 1648 ab allein weitersührte. Später betrieb er speziell den Werkzeugmaschinenbau, welchem Zweig der Industrie Zimmermann unter fortgesetztem Blühen seines Etablissements treu blieb und aus diesem Gebiet mit großem Erfolg das bis dahin herrschende Vorurteil sür englische Maschinen brach, seinen Maschinen nach allen Weltteilen Eingang verschaffend. Am 1. November 1871 ging das blühende Zimmermannsche Unternehmen unter der neuen Firma Chemnitzer Werkzeugmafchinenfabrik an eine Aktiengesellschaft über, als deren General direktor er noch eine Zeitlang verblieb, um später sich in den Ruhestand zu begeben, den er in Berlin verlebt hat. Hohe sächsische und österreichische Ordcnsauszeichnungen wurden ihm sür die rege Förderung der Industrie Deutschlands und Oester reichs verliehen. Der Kaiser von Oesterreich ehrte Zimmermann durch Erhebung in den erblichen Adelstand. Die Stadt Chemnitz ernannte von Zimmermann zum Ehrenbürger. Seinen Dank gegen die Stadt Chemnitz, ws er von den be scheidensten Anfängen an sein Glück in seltenem Maße blühen sah, bekundete von Zimmermann durch Stiftung der großen und vielgenannten von Zimmermannschen Naturheilanstalt, zu deren Bau, Einrichtung und dauerndem Unterhalt der jetzt Ver storbene ausreichende Mittel in Höhe von nahezu einer Million Mark im Jahre 1875 hergab. Die Beisetzung von Zimmermanns soll in Chemnitz er folgen. — Die Chemnitzer Filiale der Dresdner Bank hat bei dem in der letzten Woche auch an sie heran tretenden Ansturm um Rückforderung von Depositen geldern jeden Betrag, ohne Rücksicht auf die be stehenden Kündigungsfristen, sofort voll ausgezahlt und hat dadurch ganz wesentlich zur Beruhigung der erregten Gemüter beigetragen. Wir erfahren weiter, daß die Filiale der Dresdner Bank in Chemnitz von den seitherigen Verbindungen der Leipziger Bank bereits einen beträchtlichen Teil übernommen hat, woraus hervorgeht, daß dieselbe nach Möglichkeit bestrebt ist, diejenigen Firmen aus Handel und Industrie, welche jetzt in ihren bank- geschästlichen Beziehungen gestört worden sind, zu unterstützen. — Der sächsische Forstvercin hat zu seiner 46. Jahresversammlung vom 30. Juni bis 3. Juli die freundliche Stadt Eibenstock gewählt und diese nahm die Vertreter des blühenden sächsischen Forst wesens freudigen Herzens aus. Ehrenpforten mit dem Jägergruß Weidmannsheil, Tannenbäumcn und duftende Reisigguirlanden, sowie wehende Fahnen bilden den besonderen Schmuck des an sich herrlichen Ortes. Die vornehmste Gesellschaft der Stadt, die „Union", hat die Pforten ihres von einem herrlichen Garten umgebenen Vercinshauses geöffnet. In diesem schönen Raume ging zunächst am Sonntag Abendeine gegenseitigeBegrüßungderVersammlungs teilnehmer vor sich und am Montag traten diese bereits früh um 8 Uhr zur Sitzung zusammen. Der Vorsitzende des Vereins Obersorstmeister Täger aus Schwarzenberg begrüßte zunächst die Erschienenen in herzlicher Weise, besonders die Vertreter der Brudervereine in Mähren und Schlesien. Den nächsten Verhandlungsgegenstand bildete die Unter haltung der Waldwege. Nach Wiederaufnahme der Sitzung erfolgten Mitteilungen über Erfahrungen im Bereiche des Forstkulturwescns, sowie über Krank heiten der forstlich wichtigen Holzarten, über sorst- schädliche Insekten und dergleichen. Nachmittags unternahmen die Forstleute eine Exkursion in das Eibenstocker Staatssorstrevier, das außer so manchen forstlich interessanten Einzelheiten sich durch seine mannigfache Bodengestaltung und einige prachtvolle Blicke auf das Muldenthal, das Auersberger und Hundshübler Revier, sowie aus den Ort Schönheide bietet. Gegen abend erreichte die Exkursion bei Schönheiderhammer ihr Ende. — Am Sonntag tagte in Werdau der diesjährige Delegiertentag des Gauverbandes Erzgebirgischer Gewerbevereine, der von ca. 35 Herren besucht war. Das Hauptinteresse der Verhandlungen konzentrierte sich aus den Antrag des Gewerbevereins Reichenbach, Handwerker-Versicherungspflicht betr., der noch einem Vermittelungsvorschlage des vr. Engelmann in folgender Form einstimmig zum Beschluß erhoben wurde: „Alle Handwerker, Inhaber offener Geschäfte, Inhaber von Betriebsanlagen oder sonstige selbständige Gewerbetreibende, ganz gleich, obundwievielLehrlinge oder Gehilfen sic beschäftigen, unterliegen der Alters und Jnvaliditäts-Versicherungspflicht, wobei in Er wägung zu ziehen sein würde, ob nicht eine Grenze anzunchmen oder die Versicherungspflicht allgemein auszudehnen ist. Dafern aber die Versicherungspflicht zunächst in der gedachten Weise nicht ausführbar sein sollte, so beantragen wir, den Bundesrat zu ersuchen, gemäß Z 2 des Gesetzes auch die dort ge nannten Gewerbetreibenden und Betriebsunternehmer in die Versicherungspflicht einzubeziehen." — In althergebrachter Weise wurde am Sonntag in Freiberg das Prüfer-Fest gefeiert. Der Stifter A. B. Prüfer, nach dessen Namen dieses Kinderfest benannt ist, ein Freiberger Bergmannskind, hat in einem von ihm ausgesetzten, reichen Vermächtnisse die Bestimmung getroffen, daß die Zinsen desselben alljährlich sür Kinder im Alter von zehn bis vier zehn Jahren der Belegschaft der Freiberger Silber- grubcn dergestalt zur Verwendung gelangen, daß diese, Knaben und Mädchen, Kleidungsstücke und sonstige nützliche Gegenstände erhalten und einen Tag lang — in der Regel an dem dem Johannis tage folgenden Sonntag — bewirtet werden. Un gefähr 800 Bergmannskindcr aus Freiberg und Umgegend hatten sich am Sonntag Vormittag pünktlich aus Fundgrube Himmelfahrt eingesunden, um nach einem dargereichten Frühstück sich zum Festzuge zu stellen. V,11 Uhr setzte sich derselbe unter den Klängen von Marschweisen des städtischen Orchesters und des Bergmusikchores in Bewegung und die Teilnehmer marschierten von dort durch die mit Schaulustigen dicht besetzten Straßen Freibergs nach dem Bürgergarten und dem Gast- hos zu Friedeburg, woselbst den Kindern Mittag essen, nachmittags Kaffee und Kuchen und Abend brot gegeben wurde. — Ein sür die betreffende Firma recht fataler Spaß ereignete sich vor kurzem in einer großen Chemnitzer Maschinen - Fabrik. Ein großes
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