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Dresdner Nachrichten : 06.01.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-01-06
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187701062
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18770106
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18770106
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1877
- Monat1877-01
- Tag1877-01-06
- Monat1877-01
- Jahr1877
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 06.01.1877
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«r.« «»«,,« fr«» 7 u»rin d«r »r^»w«>i «-Uenpr-He I«. »ton» nr«r»»»rtl» »tertelttttr- Uch «i»«rt »o Ps-«., »nich «»st .L«,c. Lllltkl.Nummrm WPs,k. »ukl«» 33000 «r»l. tzllr t>« »Lck,»tk rln^o sandtrr Piülulcriplc »acht sich die Redactlo» nicht »«rttndltch. Jnlerattn-Ann»»«« «u»- toiirt»! cha«I«*f»»M»*» »oal«»i»H,n>dur,.«ir- liii/wiin. I-, Wir«, Hamburg, !surt «., Mll». »t-itnCheuinI».— Ilarao, vailirr ch O>. tn Part». L»««w«>», «. Immer. Tageölatt für ^oMK, Hlnkerhaltung, Geschäftsverkehr. Mrsenvericht und Kremdenkistt. Dmck und Eigenthum der Herausgeber: Litpslh ck Neichardt in Dresden. Berantw. Redakteur: Fr. EiSt-sche in Dresden. Snterat» »«r»«n «arten» Llr,»e w »>»»».» Utr «»genommen, «onntag» »,»«tUa»»trUtr. In Vieuftadt: große «toller» gasje t blg jjiachm.a utr. — Der Raum einer «ln- tpal»ge>l Petitgeil, koßel tü Pige. iktttgejandt dl« Zeile 30 Pta-. Sine »arontte flir ta» » tchitlL gtg« Lrlchelnen >«r Jaleral« «trd nicht gegeben. Autwiirtige »nnoncen- biuiträge von un» unde» rannten Firmen und Per. tonen tnseriren wir nur argen iPrttnnn»«n«»,. Zoßin», durch «rtct- inarkcn oder Postein,ad» l»ng. Acht Siidcll koste» >ö P!gc. Jnierate tiir dir Montag«-Nummer ober nach einem Festlage Li« Petilzeile 20 P,ge. XXL ZaHrgm«. MItredacteur: vr. Llme« »»«-«K. Dresden. 1877. «Estde«. „Tschogg!" sagt der Türke zu den Franken. Tschogg heißt nämlich da« türkische „Nein!" Ob schroff, ob sanft das Conferenz- Proaramm abgelehnt wird — der Europäer hört aus Allem nur da- Tschogg'. Und da» Tschogg de- Großvessir Aiidhat ist stärker als da« Ja de« intriguanten Jgnatieff. de« elegantm backenbärtigen Salisbury, des schlaublickenden Chaudordy und des finanziell berechnenden Zichy und wie die europäischen Bevollmächtigten der Confermz sonst heißen mögen. Wa« soll Europa mit der wider haarigen. starrköpfig« Türkei anfangen? * Die Konferenz ist ,nit ihrem Latein zu End«. Die Botschafter packen schon die Koffer, um die Wahrung der Interessen ihrer Landsleute dein untergeord neten Gesandtschafts-Personal zu überlassen. Soll Europa an Rußland das Mandat übertragen, die Türkei mit Krieg zu über ziehen? Fällt ihm gar nicht ein! Rußland verzögert aus inneren Gründen, auf die wir gleich zu reden kommen, den Kriegs Ausbruch und die Dänischen Kosaken warten vergebens auf das Paschol! um ihre Pferdchen über die Donau schwimmen zu lass«. Wird die Pforte ihrerseits an Rußland den Krieg erklären? Lange kann sie ja diese enormen Kriegsrüstungen nicht ertragen. Zwar arbeitet die türUche Druckerpresse, um Millionen über Millionen von Papier geld herzustellen; aber diese Assignatenwirthschast trägt neben der Vertheuerung aller Lebens- und sonstiger Bedarfsmittel den Keim des staatlichen Verderben« in sich. So ist auch heute noch, selbst wenn da« türkische „Tschogg" die Conferenz in alle Winde aus- linanderwirbelt, die Zukunft verhüllt und Nichts gewiß als die Un gewißheit. Die Welt hat gerechte Ursache, sich über den Mißbrauch zu beklagen, der von den Diplomaten mit den Interessen der europäischen Völker getrieben wird. Wenn eine Zeitung eine Nachricht veröffentlicht, welche Unruhe in der Bevölkerung ver breitet — hui! da sind Staatsanwalt und Gericht hurtig da! Und mit Recht. Wenn aber ein Rudel Staatsmänner, welche große Reiche in ihrer ganzen Würde rcpräscntiren, die öffentliche Stim mung zwischen Furcht und Hoffnung hin- und herpeitschen, daß Erwerb und Wohlstand wie betäubt hin- und herschwanken, dann, Bauer! ist das ganz was Anderes! Ja, wenn Rußland die Kraft zum Kriegführen besäße, dann wäre dieser ungesunde Zustand längst beseitigt! Wie aber selbst eins der russenfreundlichsten Berliner Blätter betont: „Die Kräfte des Volkes find in Rußland schon durch die Vorbereitungen »um Krieg« so «schöpft, wie wir es sonst nur zu sehen gewohnt sind in einem Staate, der eben einen langen und unglücklichen Krieg ge führt hat. Die auswärtigen Anleihen mißglückt, die innere zum mindesten sehr zweifelhaft ausgefallen; innerhalb noch nicht emes Jahres an Edelmetall ein Abfluß von etwa 97 Millionen bei einem Zufluß von weniger als 4 Millionen ; auf allen Gebieten der Wirt schaft völlige Lähmung; in Odessa, der Kornkammer, die Furcht nor Hungersnot «egen der Verkehrsstockung; in dem ganzen Reich die Landwirtschaft m größter Bedrängniß; in einem geringen Bruch teil des Reiches und dazu dem wohlhabendsten und cultioirtesten, dem Königreich Polen, allein an Gütern, die zur öffentlichen Ver steigerung ausstehen, 1720! Wahrlich, cs ist kein Zustand, um einen ernsthaften Krieg herbeizuwünschen. Daß ein Krieg mit der Türkei aber ernsthaft würde, sieht man heute zu spät ein, nachdem man vordem liebte, von einein Spaziergang nach Byzanz zu reden. Wie gewöhnlich der Mensch nicht sich selbst, sondern Andere für seine Fehler verantwortlich macht, so fällt die russische Presse über das Ausland her. Bald wird ein Donnerwetter über das perfid« Eng land loSgelassen, bald dem treulosen Oesterreich der Kopf gewaschen, neuerdings auch das hinterlistige Deutschland verdächtigt. Jeden falls hat das Ansehen Rußlands ungewöhnlichen Schaden erlitten. Wenn doch die Prophezeiungen der politischen Zukunft so sicher wären, wie die Wetterprophezeiungen — in Amerika! Der ausgezeichnete Signal-und Stationödienst für Wetterbeobachtungen, den die Vereinigten Staaten eingerichtet haben, hat cs bereits jetzt dahin gebracht, daß 87 Procent aller Wetterverkündigungen ein- treffen! Man stelle sich vor: in 87 von 100 Fällen weiß der Lcmd- mann, der Seeschiffer, der Brauer, der Färber, der Spinner, der Arbeiter jeden Faches, dessen Betrieb von Sonnenschein oder Regen, Kälte oder Hitze abhängt, weiß der Spaziergänger genau, was für Wetter heute und morgen eintritt! Dafür liegen in Amerika die Wetterberichte in jeder Familie, Mann, Fra» und Kind lesen sie mit der Aufmerksamkeit, mit der man bei uns bald die Familien nachrichten, bald die Börse, bald die Depeschen oder sonst einen Zei- tungStheil verschlingt. Das amerikanische Militairdepartement läßt durch seine fähigsten Offiziere diese Berichte bearbeiten. Wie arm selig ist das doch in Europa, besonders in Deutschland bestellt! Wie lange dauert es, ehe die Zeitungen von der Seewärts in Hamburg Berichte erhalten, deren streng wissenschaftliche Sprache ohnehin nicht Jedermann verständlich ist und die sich nur äußerst vorsichtig auf das Wetterverkündcn einlassen! Wäre in Europa das Signal system besser organisirt, so würden die Winterstürme Heuer nicht so zahlreiche Schiffbrüche verursacht haben. An den holländischen, schwedischen, englischen und deutschen Küsten so viel Unglück, daß es kaum zu zählen! In einer Woche allein 80 gescheiterte Schiffe! Diese erschütternden Ziffern mahnen daran, wie viel neben dem bereits Erreichten auch an der heimischen deutschen Küste zur aus giebigen Rettung von Schiffbrüchigen noch zu geschehen hat. Zwar schlingt sich schon ein Netz von Lootsen- und Rettungsstationen unsere Küsten entlang, und freiwillige Hilfe wird vielfach geboten, ab« es müßte und könnte sich gewiß noch mehr verdichten. Die „Gesellschaft für Rettung Schiffbrüchiger"', welche von Bremm aus ihr hochherzig segensreiches Werk lecket, ist leider nur Privat verein ! In Deutschland bringt die Wahlbewegung ungewohnte Er scheinungen an den Tag. Nationalliberale versichern hoch und heilig, daß sie für die Rechte der Einzelstaaten eintreten, und eS girbt immer noch Leute, die auf den Zopf beißen. In Dresden kennen wir mehr als ein Dutzend solch« Milch- und Waflersachsen, die e« nicht rinsehen, daß ein Anhänger dieser Einheitsstaatspartei im Reichstage schließlich gar nicht and«» kann und darf, als an der Austrocknung sächsisch« Lebensquellen zu arbeiten. Was frommen schön gedrechselte Phrasen, die in den Abstimmungen schließlich ver leugnet werden müssen! Orecket luänvu, Xxell»! Eine andere neue Erscheinung ist die gleichzeitige Aufstellung Einzelner in meh reren Wahlkreisen. Herr Bebel candidirt nicht blos in seinem bis herigen Wahlkreise, sondern in Dresden, Leipzig, Köln, Königsberg, neuerdings noch in Breslau und einigen anderen Bezirken Besorgt Bebel seine Wahl überhaupt? Nicht denkbar. Wir in Dresden haben aber am allerwenigsten Ursache, für Herrn Bebel einige Tau send Stimmen zusammenzudrechseln. Bleiben wir bei Herrn Käuff« stehen! Reuefte Telegramme der „Dresdner Nachrichten." Wien, 5. Januar, Morgens. Da» „Fremdenblatt" schreibt, sofort nach Eingang der Meldungen von der in Rumänien statt gehabten Judenverfolgung sei der diesseitige Vertreter in Bukarest beauftragt worden, im Interesse d« Humanität und auf Grund der die österreichischen Judm in den Donaufürstenthümern schützen den Verträge nöthigenfalls energisch zu reclamiren. Die eingeleite ten Recherchen hätten indeß «geben, daß die bezüglichen Meldungen theils übertrieben, theils ganz aus der Luft gegriffen gewesen seien. Bombay, 5. Jan. AuS Shanghai wird hierher gemeldet, baß der dortige spanische Gesandte seine Beziehungen zu der chine sischen Regierung abgebrochen habe. Die spanische Flotte habe Befehl erhalten, sich nach China zu begeben. Die Ursache des Bruches mit der chinesischen Negierung sei noch nicht bekannt. Man glaube, daß die Nichterfüllung spanisch« Forderungen seitens der chinesischen Regierung die Veranlassung zu den, Bruche ge geben habe. Locales m»S Sächsisches. — Nachdem der Bundesrath die Dresdner Beschlüsse über die Eisenbahn-Frachttarife zu dm seinigen erhoben, ist alle Aussicht, daß Deutschland in wenig Wochen statt des jetzigen Tarif chaos ein einhejtlicheS und einfaches Tarifsystem erhalten wird. Mit besonderer Genugthuung empfindet man es in hiesigen Re- gierungSkreism, wie der preußische Herr HandelSministcr, vr. Achenbach, sich beeilt, die Wohlthaten dieses Tarifsystems den preußischen Staats- und Privatbahnen zu sichen,. Es zeigt sich darin recht deutlich, wie recht die Mittelstaaten daran thaten, un wandelbar auf der Einführung dieses Systems zu beharren. Ende dieses DlonatS wird auf Berufung einer preußischen Staatsbahn- Verwaltung noch»,als eine Versammlung de» allgemeinen deutschen Eisenbahn-Verbandes zusammentreten (wo? ist noch unbestimmt), um die letzte Feile an diesen Tarif zu legen. Um nun etwaige Wünsche des Handelsstandes noch zu erfahren, wird das Finanzministerium die sächsischen Handelskammern auffordern, sich beschleunigt über diesen Tarif zu äußern. Zwar stehen das System des Tarifs selbst und die Tarifsätze nunmehr von ReichSwcgen fest, aber innerhalb derselben ist es möglich, daß sich im praktischen Leben gewisse Wünsche wegen der Classification einzeln« Artikel, wegen Behänd lung sperriger Güt« und wegen der Auswahl derjenigen Güter, die auch ohne Frachtzuschlag in bedeckten Wagen transportirt wnden (Bleche, Cichorienwurzeln, Eisen und Stabl, Rohzucker u. s. w.) noch anbringen lassen. Solche Wünsche will das Finanzministerium noch hören, um sie eventuell noch zu verwerthcn. Allem Anschein nach tritt der neue sächsische Localtarif für Güter bereits am 15. März in Kraft. — Dem Conccrtmcister Lautcrbach hier ist das Ritter kreuz des dänischen Dancbrog-OrbenS, dem Hofrath Prof. vr. pH. Fritzsche in Leipzig das Ritterkreuz des schwedischen Nord- ckcrnordenS, dem bisherigen Gerlchtsamtö-Assessor Karl Friedrich Albert Fischer tn Tharandt das Ritterkreuz 2. Claffe deö Al- brecht-orocnS und dem Ortörichter Hüttig in Bcrtödori das Verdienstkreuz verliehen worden. — — Die amtshauptmannschaftliche Delegation in Crim mitschau wird mit Schluß des Monats Januar 1877 aufge hoben und cs sollen vom I. Februar ab alle bezüglichen Geschäfte von der Amtövauptmannschall Zwickau erledigt werden. — — Nach einer Verordnung de- Finanzministeriums bleiben Stempeldinterzlebungen, welche vor dem 1. Januar 1877 begangen worden sind, soweit sie sich nicht auf den Rcickis- wechsek- und Spielkartenstcmpet beziehen, ln Zukunft von jeder Strafverfolgung ausgeschlossen, und werden die wegen dergl. Hinterziehungen bereits anhängigen Erörterungen und Straf verfahren einschließlich der UntersuchungSkosten und der noch nicht vollstreckten Strafen niedergeschlagen, bereits eingczogene Straf gelder iedoch nicht zurückcrttattet. DerAnspruch des StaatMcuö auf hlnterzogene Stempelabgaben bleibt bestehen. — — Die meteorologische Säule. Drei Messt ng- tafeln, mit eingegrabener und geschwärzter Schrift versehen, sind auf der südlichen Seite dcrDreöbner meteorologischen Säule angebracht worden. Dle oberste nnv die unterste Tafel enthalten von einer Anzahl Städte Zeitunterschiede tm Verhält- ntß zur Dresdener Zeit, geographische Breite, dieser Städte und ReIse - Entscrnungen derselben vel den alö von DrrSven den gegenwärtigen Verkehrsmitteln, sowohl in Kilometern, auch in Stunden und Minuten. Die lihrzeltuntcrschlete aus ungen. ncktgetheilt von dem kalserl Postamt zu Dresden, btc.üHeiiwärtIg vorhandenen Eisenbahnen. Straßen und chiffcorse. welche zur kürzest«, Reise benutzt werden ktn- mußten Dampfschiffcurse. wtlche zur kürzest«, Reise benutz neu. berücksichtigt werten. — Die angegebenen Städte sind theils östlich, »Heils westlich von Dresden gelegen. Die « ^ östlich, tbeils westlich von Dresden gelegen. Die Uhren der östlich gelegen«, Städte zeigen in Zeit vor. die der westlich n zeig, legenen zeigen nach im ^erhäktniß zur ldreödner Uhrze physisch gleichen Zeitmomentry: so ist z. B. Moskau (östlich» 1 Stunde 35 Mm. 20 Sec. vor. d. h. wenn es in D eit bei oü , es in Dresden genau Mittag ist. so ist es in Moskau schon Nachmittag I Uhr 85 Min. 20 G«.. und Paris (westlich» 45 Min. 3K Sec. nach. b. h. wenn es in Dresden genau Mittag ist, so fehlen tn Paris noch 45 Min. 3ü See. daran, etz ist also daselbst Vormit tag I l Uhr 14 Min. 24 Sec. Die angegebenen Städte sind 1) östlich: Athen. BreSlau. Constanttuopel. Dorpat. Kasan, Kiew. Krakau. Moskau. Neapel, Odessa, Ofen. Petersburg. Prag, Stockholm. Warschau und Wien, und 2» westlich: Ber lin, Bern, Chrtstiania. Edinburg, Florenz. Homburg. Kopenhagen. Leipzig. Lissabon, Madrid. Mailand, München, Parts, Ron, und Straßburg. Die geographische Breite ist ebenfalls nach Secun- denacnautakett angezeigt. (Berl. Jahrv., Ovnn.cks t.. blaut.^lm.» — Zwischen diesen beiden Tafeln befindet sich eine „Orien- tirnn, ' ' Städte lichung eingetragen und um Dresden le nach der Lage stehen die Namen dieser Städte genau nach den Himmelsgegenden gerichtet und wo eö möglich war, auch nach relativen Entfernungen. Wenn bet den Stäbtenamen ein Psctl steht, so konnte nur die Richtung angegeben wadrn, indem zur Angabe derverhäitnißmäßigen Ent- fcrnung die Größe der Tafel nicht auSreichte. So sind z. B. Richtung und Entfernung angegeben vonHamburg im Nord- westen, Bre - lau im Norbosten. Pragim Südosten, N ürn- verg im Sttdwesten u. s. w.. hingegen nur die Richtung von London. Petersburg, Constantinopei. Madrid u. s. w.. wie die Pfeile anzeigen. vr. A. Drechster. — In den „Französischen Kellern" (LUX caves cks Kranes) hier, Weninerstraße Sir. 11, sind soeben wieder bedeu tende Wetnsendunge» auö Frankreich eingetroffcn und die Lager so vollständig gelallt worden, daß der Verlaus «n gras e, vn ästaii wieder beginnen kann und eine Unterbrechung in demselben nicht mehr zu befürchten steht. Wie stets vorher, so macht sich Herr Oöwald Vier auch fernerhin für die Reinheit seiner Weine verbindlich und verantwortlich. Die Weinstuben sind von früh v bis Abend« 11 Uhr geöffnet. DaS gute Beispiel Herrn SitcrS hat bekanntlich in uns«« Altstadt unter den Herren Wclnhänd- lem und Wetnstubeninhabern eine Nachahmung hervorgerufen; doch auch die Neustadt scheint im Concurrenzmachen nicht Zurück bleiben zu wollen, und es kommt die Idee, den Gästen ein reines und gutes, dabei billiges GlaS Wein zu bieten, auch hier zum Durchbruch und zur praktischen Ausführung. Den Reigen bat Herr Weinhändlrr Friedrick, Angust S <hönc (Herrn Grabt S Nachfolger), Jägerhosgassc 1. eröffnet. Er verschenkt in seiner vielbesuchten, höchst gemüthllchen Weinstube einen ganz delicaten Mrboc, sowie Königsbacher rc., » GlaS 20. « Schnitt 15 Ps. Die College» deö Herrn Schöne mögen nun. und werben wohl bald ein Gleiches thun. — — Den Wegfall der Weihnachtsgratifikationen an Staatsbeamte sucht das „Dr. I." mit dem HMweise zu erklären, daß, seitdem der Landtag von 1874 eine allgemeine Aufbesserung der Beamtengebalte in allen Ministerien vorge nommen habe, die Vertbeilung von Gratlstcationen sich nicht mehr rechtfertigen lasse. Der >874cr Landtag habe selbst sich für möglichste Beschränkung von Gratlstcationen und Unterstützungen ausgesprochen. Wenn bleS auch nicht M Abrede gestellt werben kann, so ist es doch ausfällig, daß die „möglichste Beschränkung" zu einer völligen Aufhebung ausgedehnt wurde, noch mehr aber, daß die Regierung sich erst 1876 auf diesen ständischen Beschluß besonn«, bat. — Ungleich verweilt sind deö Lebens Güter — auch de- Le bens Ehren. Da feiert Mancher ein Jubiläum — er bat auch nicht mehr gcthan, aiSAndere, aber daöGlück will, daß ihm von allen Selten Ehren und Präsente zufließen; ein Anderer wieder mag so brav sein als er will, es fragt nach ihm kein Mensch. Zufällig wird uns so clu stilles Jubiläum nachträglich bekannt. Ein herzlich armer, schwergeprüfter Vater von 5 Kindern, dessen Frau auch noch vor einiger Zeit baS linke Bein durch einen Fall verlor, der Bahnwärter Wähn er an der kgl. süchs. StaatS- Eisenbahn, in »strick stationirt. feierte am l.d. Ai. sein 25iährigeS Jubiläum, wie gesagt — ganz in Ruhe. Wie uns der Mann ge schildert wirb, hätte er mehr wie mancher andere Jubilar eine Freude verdient. — In zierlicher Schrill und artigen Wendungen ersucht un» NamenS sein« Herren College« ein hiesiger Schornsteinfeaer- gehllfe, die Bildung neuer Kehrbezirke in Dresden nicht so zu betrachten, wie wir c» neulich waten. sondern Ne von der Kchlseite anzusepen. Darnach haben die Schornsteiniegergchilsen sich nicht über ihren geringen Lohn beschwert. Vielmehr habe die Ermittelung der Einnahmen der Meister von den verschiedene» Grundstücken nur den Zweck, gleichmäßige Kehibczirke in Buug aus Einnahmen und die dazu nöwigen Arbeitskräfte verzustellen und sie zu Ostern mit den dazu sich gualistzlrenden und geprüften Gesellen zu besetzen. Wcr so viele grobe und ungewaschene Briete erhält, wie die Redaktion eines VolksblattcS. der ist auf's Ange nehmste überrascht, einen Briet von einer Hand zu erhalten, die ln ihrem Beruf oll ungewaschen Ist, die aber, wenn sie nicht mit Ruß, sondern mit 2inte arbeitet, Zeugnlh von wohlverbrachtec Schulzeit ablrgt. - lieber taS seit Neujahr eingclührte neue Stempel « ges etz hören wir mehr Klagen als Anerkennungen. Richter. Notare wie Sachwalter stimmen darin überein, baß eö eine große Anzahl Dunkelheiten enthält, die zu Verschiedenheiten deö Ver fahrens führen müssen. Eine Hauptichwierigkelt ist die Berechnung des Stempel-Betrages für Zinsen bei Capstal-Uebertragungen. Dieses Verfahren ist mit vielen Weitläufigkeiten verbunden. Anbererseit macht sich der Vortheil des Dccimal-SWemS recht angenehm für gewisse Berechnungen geltend. Eö läßt sich wohl begreifen, daß der neue Finanzministcr v. Könncrltz zögerte, dieses Gesetz elnzuiührrn. Eö fehlt außerdem an Stempelmarken für den Bedarf, den man so groß nickst vermuthet hatte. — Die Meißner Felsenkelier-Brauerei besitzt letzt in Herrn Kirbach einen excellenten Braumeister, wie baS jetzt eben »um Bersck'ank gekommene, hier bei Herrn Lin bner, Landvauö- traße 3 zu badende dunkle Bockbier bezeugt, welches wiederum von ausgezeichnet« Güte ist. So ein gehaltvolles, schäumendes GlaS Gerstensaft hat einen ganz vortrefflichen Geschmack; cs ist kaum anzunehmen, daß, wer ein Glas getrunken, nicht noch mehrere trinken sollte. - Man erzählt sich von einem sehr reichen und zugleich äußerst woblthätigen hiesigen Ca votier, welcher daS Un glück hat, Hunbrvesitzcr z« sein, er habe erklärt, daß er einer so chieanösen Anordnung, wie daö Führen eines mit vorgeschriebe» nem Maulkorb versehenen Hundes an der Leine, keine Folge bestimmt, an die Annen der Stabt adgeben werbe. Diesem Vor gehen sollen sich ankere seiner Freunde allgeschlossen haben. — Montag und Dirnstag finden die ersten öffentlichen Maskenbälle dieser Saison statt. Am erstgenannten Tage thuen sich dt« Säle »Nb Zimmer der 1. Etage in Braim's Hotel
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