Delete Search...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.11.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-11-09
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189511098
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18951109
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18951109
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1895
- Monat1895-11
- Tag1895-11-09
- Monat1895-11
- Jahr1895
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.11.1895
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
Riesaer «nd A«;rigrr Wrtlslt «ü Ltychech AmtsLtatt "L^ d«r König!. AmtshauPtmMnschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa. 48. Jahr, Sonnabend, 9. Nodemver 1895, Abends. Da» Riesaer Tageblatt erscheiut jeden Ta, Abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher vrzngSpreiS bet Abholung in den Expeditionen in Ries« uni» Strehla, den AuSgabestellea, sowie am Schalter der latsetzl. Postanstalten 1 Mark 25 Ps., durch dt« Träger frei in« Hau« 1 Mark SO Pf., durch den Briefträger frei in» Hau» 1 Mark SS Pf. Anjeigen-Annahme für dir Ruma« de» Au»gab«tagr» bi» Lormtttag S Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäst»stell«: Rastantenstraße SS. — Für die Redaction venmtuwttlich: Herman« Schmidt i« Riesa. Bekanntmachung. Eingegangen sind folgende Gesetze, welche in der Rathsexpedition eingesehen werden können Bekanntmachung, eine Anleihe der Aktiengesellschaft „Malzfabrik Pirna vorn«. I. PH. Lipps- 6 Co. in Dresden" betreffend; vom 12. September 18SS. Verordnung, die Bestellung von Kommissaren für die ErgänzungSwahlen zur H. Kammer der Ständeversammlung betreffend; vom 14. September 1885. Bekanntmachung, die Eröffnung des Betriebes auf der normal spurigen Nebeneiienbahn Chemnitz-Stollberg betreffend; vom 19. September 1895. Bekannt machung, die Eröffnung des Betriebes auf der normalspurigen Nebeneisenbahn Olbernhau- Neuhausen betreffend; vom 24. September 1895. Bekanntmachung, den Wahl kommissar für den 9. Wahlkreis des platten Landes betreffend; vom 24. September 1895. Bekanntmachung, die Versammlung der Stände des Königreichs Sachsen zum nächsten ordentlichen Landtag betreffend; vom II. October 1895. Verordnung, sdie Be setzung der Subaltern- und Unterbeamtenstellen mit Militäranwärtern im Königlich Sächsischen Staatsdienste betreffend; vom 8. October 1895. Verordnung, die am 2. Dezember 1895 vor zunehmende Volkszählung betreffend; vom 21. September 1895. Verordnung, die Ausführung des Gesetzes über die Ausdehnung der Unfall- und Krankenversicherung vom 28. Mai 1885 betreffend; vom 10. Oktober 1895. Verordnung Ernennungen für die l. Kammer der Stände versammlung betreffend; vom II. Oktober 1895. Bekanntmachung, die Einteilung des Bezirks des XII. (Königlich Sächsischen) Armeekorps in 6 Jnfanterie-Brigadebezirke und die Unterstellung von Landwehrbezirken unter die Kavallerie-Brigaden und die Feld-Arlillerie-Brigade No. 12 betreffend ; vom 14. Oktober 1895. Verordnung, die Abtretung von Grundeigentum zu Er bauung einer normalspurigen Eisenbahn von Limbach nach Wüstenbrand betreffend ; vom 14. Oktober 1895. Dekret, die der Sächsischen Bodenkreditanstalt, Aktiengesellschaft in Dresden, ertheilte Genehmigung zur Ausgabe von Jnhaberpapieren betreffend; vom 25. Oktober 1895. Verordnung, eine Ernennung für die I. Kammer der Ständeversammlung betreffend; vom 28. Oktober 1895. Riesa, den 8. November 1895. Der Stadtrath. «IStzer. Ortskrankenkaffe Riesa. Von den in der Hauptwahl am 22. November 1894 auf die Jahre 1895 und 1896 feiten der Arbeitnehmer gewählten GeMeralversammlungs Bertreter« sind mehrere durch Beschäftigungswechsel, Verzug und Tod weggefallen. Gemäß der Bestimmung des Kaffenstatuts — 8 51a letzter Absatz — ist deshalb eine Ergänzungswahl vorzunehmen. Dieselbe wird hiermit auf Sonntag, den 17. November 18S5, Nachmittags 2 Uhr Im Ea«Ie des Hotel» „Kronprinz" hier anberaumt und zu zahlreicher Theilnahme an derselben bei pünktlichem Erscheinen aufgefordert Wahlberechtigt und wählbar ist jedes verpflichtete oder freiwillige männliche oder weibliche Kaffenmitglied, welches über 21 Jahre alt und im Besitze der bürgerlichen Ehrenrechte ist. Riesa, am 9. November 1895. Der Kassenvorstand. R. Abendroth, Bors Z« den Beschwerden über die sächsische Staatsbahnverwaltung. Seit einiger Zeit sind in sächsischen und außersächsischen Blättern gegen die königl. sächsische Staatsbahnverwaltung Borwürfe darüber erhoben worden, daß die Einrichtungen der sächsischen StaatSersenbahnen in Bezug auf Schnelligkeit, Häufigkeit der Zugsverbindungen und deren Comfort nicht mehr auf der Höhe der Zeit ständen und daß namentlich die Zugsverbindungen im Fernverkehr mit Schlesien und mit Berlin, sowie im Durchgangsverkehr über Sachsen za wünschen übrig lassen. Bon unterrichteter Seite wird der „Leipziger Zeitung" tnerüber Folgendes mitgetheilt: Die bemängelte geringe Fährgeschwindigkeit der sächsischen Schnellzüge beruht auf den zur Genüge bekannten Betriebsschwierigkeiten, welche durch die gebirigige Beschaffenheit des Landes, die wechselnden Steigung«» und KrümmungSverhältnifse der Bahnen bedingt sind. Gin Vergleich mit den fast horizontal laufenden preußischen Staatsbahnen, z. B. Berlin—Hamburg ist von vornherein ausgeschlossen. Selbst die günstige sächsische Strecke von Leipzig und von Röderau nach Dresden hat zwischen Riesa und Priestewitz auf einer Länge von 13 Kilometern Stei gungen von 1:200 bis 1:225 aufzuweisen. Wetter ist zu be rücksichtigen, daß an den meisten sächsischen SchnellzugSlinien große und wichtige Industriestädte, Residenz- und Hafenstädte (Altenburg, Riesa) liegen, welche von den Schnellzügen ohne Schädigung wichtiger Handels- und VerkehrSintereffen (worauf gerade in einigen Preßstimmen ausdrücklich Werth gelegt wird) nicht durchfahren werden können. Auch hierin ist die zum Vergleich herangezogene Berlin—Hamburger Bahn sehr günstig gestellt, da an dieser nur eine emzige größere Zwischen-Station (Wittenberge) liegt. Sehnlich günstige Betriebsverhältnisse haben unseres Wissen auch die Linien Berlin—Breslau—Oderberg, Berlin—Halle (Leipzig) und Berlin—Hannover. Die Geschwindigkeit,unserer Schnellzüge ist übrigens in den letzten Jahren thatsächtich eine gröstere geworden, denn zwischen Dresden und Leipzig brauchen z. B. jetzt die Nachtschnellzüge an Fahrzeit nur 1 Stunde 58 Min. und 2 Stunden 4 Min. gegen 2 Stunden 7 Min. und 2 Stunden 15 Min. vor 5 Jahren; auch zwischen Leipzig und Hof haben lie Nachtzüge jetzt nur 3 Stunden 25 Mm. und 3 Stunden 13 Min. gegen 3 Stunden 37 Min. und 3 Stunden 27 Min. Fahrzeit. Dabei ist die inzwischen ganz bedeutend gesteigerte Last der Schnellzüge zu berück sichtigen. Speziell hierfür sind an großen vrerachfigen Schnellzugsmaschinen bereits 20 Stück im Betriebe, weitere, noch leistungsfähigere dergleichen sind seit einiger Zeit in Bestellung gegeben. — Auch die Häufigkeit unserer ZugSver- bindungen steht gegen andere Bahnen nicht zurück. Mit jedem neuen Fahrplane entstehen namhafte Zugsvermehrungen. Wir verweisen nur auf die in den letzten Jahren eingesührten zahlreichen neuen Alge. Es wurden u. A. geschaffen: vor » Jahren neue Tagrsschnrllzüge zwischen Leipzig und DreS- den, vor 2 Jahren die Dresden—Zittauer Schnellzüge, im vorigen Jahren die Vormittagsschnellzüge zwischen Chemnitz und Leipzig, Frühzüge zwischen Greiz und Weischlitz, Dresden und CoSwig, Freiberg und Nossen, Abendzüge Altenburg—Gößnitz—Gera, Abend- und Frühzüge Leipzig- Grimma; im gegenwärtigen Jahre ein Vorwittagsschnellzug Bodenbach—Dresden und ein beschleunigter Personenzug Dresden—Bodenbach, dergl. zwischen Pirna und Neustadl i. S., Dresden und Pirna, Hainichen und Roßwein, Mehl theuer und Weida, Hohenstein und Chemnitz, endlich die neuen schnellzugsähnlichen Personenzüge 10 Uhr Borm. von Leipzig nach Dresden und 10 Abends von Dresden nach Leipzig. Zu der Bemängelung des Dresden —Berliner Fahrplanes müssen wir vorausschrcken, daß an den beiden 187 beziehungsweise 176 Kilomecer langen Linien über Röoerau und Elsterwerda die sächs. Staatsbahn nur mit je 50 km Länge betheiligt ist. Zu jeder Zugsver mehrung gehört daher zuerst die Zustimmung der königlich preußischen Bahn und diese zu erlangen, hat Sachsen seit Jahren keine Bemühung gescheut, bisher leider ohne Erfolg. Vielleicht haben die jetzt wieder aufgenommenen Verhandlungen ein besseres Ergebniß. Ganz gleiche Verhältnisse walt n ob bei den SchnellzugSverbindungen zwischen Dresden und Bres lau, an welcher Strecke Sachsen 103 und Preußen 164 km besitzt. Die wiederholten Anträge der sächsischen Staatsbahn, zum Abschluß an die Dresden-Görlitzer Schnellzüge reine Anschlußschnellzüge nach und von Breslau zu führen, sind er folglos geblieben, dagegen aber neuerliche Verschlechterungen eingetreren. Auch in dieser Richtung schweben jetzt wieder Verhandlungen der betheiligten Bahnen, welche auch Ein richtung von Schlaf- und Speisewagen mit im Auge haben sollen. Zur Beschleunigung der durchgehenden Schnellzüge, z. B. zwischen Berlin und Wien, vermag die nur mit ge ringen Bahnlängen betheiligte sächsische Staatsbahn ohne Zu thun der preußischen und österreichischen Bahnen wenig bei zutragen. Die vorhandenen SchnellzugSläuse sind übrigens abhängig von zahlreichen Anschlüssen in Dresden, Leipzig, Aussig (Teplitz), Prag rc., deren etwaige Schädigung ausge» schlossen ist. Die Vorwürfe, welche den Comfort der Züge betreffen, halten wir für unbegründet. Die sächs. Staats bahnen besitzen bereits eine große Zahl elegant eingerichteter Personenwagen I. und II. Klaffe nach dem Durchgangssystem und haben über 50 Stück neueste Personenwagen III. Klaffe mit Seilenfenstern, Durchgängen zu den Aborten und dergl. im Betriebe, welche die ungeihetlteste Anerkennung finden. Sogenannte LuxuS-(Harmonika-)Züge lausen sit über Jahres frist zwischen Leipzig und Hof vier täglich, zwischen Dresden und Reichenbach i. V. zwei täglich, ohne daß, wie in Preußen, Platzgebühren erhoben werden. Entspringt vielleicht au» dteser Nichterhrdung der Platzgebühr die Annahme, Sachsen habe keine Luxuszüge? In den Leipzig-Dresden-Görlitz-Breslauer Schnellzügen laufen jetzt ebenfalls von der sächs. Staatsbahn beigestellte Luxuswagen. Daß fest vielen Jahren Schlaf- und Speisewagen zwischen Berlin, Dresden und Wien und zwischen Berlin, Leipzig, Hof, München curstren, ist wohl allgemein bekannt. Anfang 1896 werden übrigens zwischen Berlin und Wien über Tetschen neue größere Schlafwagen in elegantester Ausführung zur Einführung kommen. Der Bau neuer kostspieliger Wagen kann nur nach und nach vor sich gehen, dies dürste wohl bei rationellem Betriebe eine» großen Bahnnetzes kaum Wunder nehmen. Zum Schluß be merken wir noch, daß der vorhandene Mangel an durchgehen den Wagen zwischen Dresden und Köln Gegenstand der eifrigsten Bemühungen Sachsens, und zwar schon seit Jahre«, gewesen ist, aber in der ablehnenden Haltung der westlichen preuß. Bahnen seine Erklärung findet. — Aus Vorstehendem geht hervor, daß unsere Staatsbahnverwaltung die ihr ge machten Vorwürfe nicht verdient, dieselbe vielmehr unablässig bemüht ist, thunlichst allen Ansprüchen der Neuzeit gerecht zu werden. »«DeSßefchichte. Deutsche» Keich. Die in der vorigen Session des Reichstags nach monatelangen CommisstonSberathungen in der Commission stecken gebliebene Novelle zur Gewerbeordnung, die Einschränkungen des Haufirhandels der Handelsreisenden, der Drogueriegeschäfte, des Kleinhandels mit Bier und Branntwein und verschiedene Verschärfungen de» Concession«- wesens betraf, wird, gutem Vernehmen der „Franks. Ztg." nach, in dieser Session von der Regierung nicht wieder ein gebracht werden. Dafür aber würden die Conservativen da», was in der vorigen Commission aus dieser Vorlage ange nommen worden ist, als Initiativantrag einbringen und wahrscheinlich zu diesem Vorgehen das Centrum einladen. Der Sozialdemokratie in Württemberg bereitet ein „Fall Klink" viel Aerger. „Genosse" Klink von Affaltrach lag schon längere Zeit mit der Parteileitung in Hader. Da er gar nicht pariren wollte, wurde er förmlich in Acht und Bann erklärt. Infolge dessen hat nun Klink in einem de mokratischen Blatte seinem Grimm Luft gemacht. In seiner Erklärung heißt es, dem „B. T." zufolge, vom „Schwäbischen Tagwachc", dem Organ der württembergischen Sozialdemo kratie : Dieses Parteiorgan habe sich zur „Gewohnheit" ge- macht, Genossen anzugretfen, zu verleumden, zu beleidigen und herabzusetzen und dens.-lben nachher das Wort zur Ent gegnung avzuschnetden und sie mundtodt zu machen. Bon der Partei i« Allgemeinen sagt Klink: „Es ist eine nicht wegzuleugnende Thatsache, daß e» innerhalb der sozialdemo kratischen Partei Parteipäpste giebt, die dem in Rom nichi» nachgeben. Jede freie selbständige Ansicht eines Genoffen in irgend einem Punkte wird gewaltsam unterdrückt und der Genosse in gemeinster Weise persönlich angegriffen." — Ganz wie Rüdt schließt Klink mit dem Aufruf an die Genossen: „Ermannt Euch! Denket und urthrilt selbst! Laufet nichr al» urtheilslose Heerde hmter den Parteipäpsten und -päpft- lein drein! Freie Männer wollen wir sein und frei handeln! Keine Partetdogmen sollen un» bei dem Befreiungskämpfe des Proletariat- hindernd im Wege stehen!"
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview