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Dresdner Nachrichten : 01.05.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-05-01
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189005010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18900501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18900501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 19-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1890
- Monat1890-05
- Tag1890-05-01
- Monat1890-05
- Jahr1890
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 01.05.1890
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ilnam unarni Miialime Är ivfro »>a>l »cecll^l. Aut» likuiidiaunsÄmmna« »»«> »mmia durch.«Niesmarr» „„oder Polttmzeiilimi,. Htk Ruckl>»de einorlaudi« GLrgt- „,Wle keine Bervuidi'-Mu. >nkii»duu»iucn urlmie» 'nipmmchr i namlmiic Bennvtelimodiullk» an. ücmwreLIlcUe Skr. n. k o Vrlirli 35. Jahrgang. Aufl. 48,500 Stück. j Mo^or'8 Koppen, 8vI»L«L^LvlLv. "TLrLU'vm' 8. Mvyor jm»., Irauenkr. 4 u. 5. Dresden. 1890. »Is I»v»te» kadnicLi anorlcannt. ksbrik: AmillkGN/R sLnllWkof). HU »s«vr«, jLzl. 8Lod8. u. Lxl. krsuss. Lofpliotoxrapd, j vresäen, L»aLd»u», 8e«8tr»88v Ho. 10. W«i41o, >». o. 60 viKLrro, rüknilieiiüt beliauntv Llarlro, L « IVO 8t. 5 LIK. 70 I'hr. deill. v. Vokrov, 80681^88« 6. siiiMrik L. ?. IisdiLgLü Lvnl8'''1«!ltm«8tr. ,mli tzelivirvlstr. 2K empsioliit H W^rttkLrrki s-M« «K^Ltvo nllvi L»l«»n Hüte. krvk. vr. MZtzr'8 kLMMär-IMtzii. VrSsso I»«> 2«» !»It. »7.rr«. 20.0». 22.,»<>. 2» <u», »7.00, I ^ 1? vi-«»«-., I«»o ss.-i !»II«. »«».<»«» »ncl :r».o«». VVÄH üLHIvIUv Der 8tsmvel erhöbt «Ion krvin 8,»ackern leistet uur Oarantio , , " für »ebtb.-it ,I«r IV-urre. 8kI»I»«8-lStr»88« GS. GZ«» 's L»»»,^,s> Zur Arbeitsverweigerung am 1. Mai. Femiprcchberichte. Erleichterung der Schuilasten. Jahresberichte der Gewerbe-Inspektoren b»8-« . Gerichtsverhandlungen. TogcSgeschichte. Nesidenzlheatcr, Kuustvcrein Tomierstag, 1. Mai. Ler»«M»or»»0rrNrdaNeur kür Politisches »' »mit «ierev >« «readen. Mit Spannung, nicht ganz frei von Sorge, aber furchtlos und im Gefühle ruhiger Sicherheit erwartet man den Verlauf des heutigen l. Mai. Pflicht einer jede» Zeitung, die für sozialen Frieden. Gesetz und Ordnung eintritt, ist es, noch in der letzten Stunde die Stimme zu erheben, uni, was an ihm bcizutragen. daß dieser 1. Mai ohne Ichwere Folgen vorübergeht. Unter allen Um ständen steht die ZHatlache fest, daß die überwiegende Mehrheit der deutschen Arbeiter, wenn sie ihrer freien Ueberzeugung folgen können, von einer Arbeitsverweigerung am 1. Mai Nichts wissen will. Dafür liegt auS Chemnitz eine unwiderlegliche Stichprobe vor. Dort hat die sozialdemokratische Partei in den Gießereien Fragebogen Kellen lassen, wie viele der Arbeiter feiern wollen und siehe da! eS ist noch nicht ein Drittel. Und wer weiß, wie viele von dielen auch nur nothgedrungen eine solche Erklärung abgaben. In Chemnitz aber hat die Sozialdemokratie eine» starken Anhang: in Chemnitz ist Herr Schippel zum Abgeordneten gewählt, der am allerentschiedensten für die Arbeitseinstellung eingctretcn war. Daß gleichwohl in zahlreichen Ortschaften, dem Gesetz und Arbeitsvcrtrag zum Trotz, die Arbeit eingestellt werden wird, ist unzweifelhaft, ebenso, daß es doranshin zur Entlassung solcher eigenmächtiger Ar beiter kommen wird. Die Arbeitgeber können sich unmöglich das eigenmächtige Dlkttren eines Feiertages gefallen lassen. Das ent spricht nicht der Gleichberechtigung, sondern ist umgekehrt der Ver such. die Arbeiter zu Herren des ArbeitsverhällnisseS zu machen. Gleichzeitig liegt in dem Unterfangen der sozialdemokratischen Ar beiter. einen Fadrlkbetrieb zum Stillstand zu bringen, eine grobe Rücksichtslosigkeit gegen diejenigen Arbeiter vor. welche gern ruhig weiter arbeiten wollen : es ist eine Vergewaltigung eines ThcileS der ArbeitSgenossen durch den anderen. Der heutige Tag mag verlaufen, wie er wolle, er wird denjenigen Arbeitern zu Gute komsUn. die ihrer Pflicht ruhig nachgehen wollen, daran aberdurch einen immer unerträglicheren Terrorismus gehindert werden. Ter vstichtgrtreur, friedfertige Arbeiter soll wissen, daß er fortan gegen Unbill genügenden Schutz findet. Von einer Einheitlichkeit der Maiseier ist keine Rede. Gerade in den freiesten Ländern, in England, Skandinavien und der Schweiz, haben sich die Arbeiter am Entschiedensten gegen den Weltfeiertag erklärt: in Italien beschränken sie sich auf Versamm lungen nach HMzrß der Arbeit: die englischen Sozialdemokraten sind so vemüsiW- ihre Kundgebungen auf den Sonntag zu ver legen. nm «Mt den Lohn eines Arbeitstages einzubüßen. In Frankreich Irrt« di« Anarchisten immer kecker und zahlreicher aut. Ursprünglich verspotteten die französischen Anarchisten die Maifeier der Svziaidemokiaten als eine kindische Spielerei: sie sind bald genug dahinter gekommen, daß sie die Kcinic einer Revolution in sich schließt und wollen nun auf dem von der Sozialdemokratie beackerten Boden ihre Ernte halten. Die Regierung wird Mühe haben, Gewalt» tigkeiten zu verhindern. Sehr bedenklich sieht cs bekanntlich i« O terreich auS: die Führer der österreichischen So zialdemokratie wn»en von Glück sagen dürfen, wenn die von ihnen arrangirten Maliern ohne ernste Zwischenfälle vorübcrgehen. In Deutschland nehmen die Behörden und die Arbeitgeber eme durchaus korrekte Haltung ein. Ruhig, im Gefühle der Ver antwortlichkeit tfitn die Behörden, was ihres Amtes ist. nm den Landfrieden zu Mähren; die obrigkeitlichen Erlasse drohen nicht, sie sprechciy einzig die Erwartung ans, daß die Arbeiter ihren Sinn für Äsche und Ordnung bethätigen werden. Dian kann es auch den LWm der verschiedenen Ausflüge glauben, daß sie nur friedliche Smljgcdungen beabsichtigen. In der Hand haben sic den Verlauf abei »icht. Genau so wie ein beträchtlicher Theil der sozialdemokratisch^ Partei gegen den Rath und die Warnung ihrer selbstgcwäb!» Abgeordneten zur Waffe der Arbeitsverweige rung greift, so kö-iße eS doch hier wieder so kommen, daß auch den Anordnungen dci Lestordncr nicht allseitig von den Parteigenossen gehorcht würde. Indem können die Herren keine Bürgschaft über nehmen. daß nsth gewisse arbeitsscheue Elemente sich am 1. Mai al- Sozialdenioli tag ist nur Vorwand, nur Mittel zum Zweck. Wir und alle Menschenfreunde sind der Ansicht, daß schon jetzt in manchen Be trieben eine Verkürzung der Arbeitszeit ausführbar und nicht zum geringsten für die Industrie heilsam ist. Es geht ein schöner menschenfreundlicher Zug durch die heutige Welt, das Schicksal des unbemittelte», arbeitsamen Mitbrudcrs zu bessern, ihn wirihschask-- lich zu bebe», ihm größeren Antheil an de» Lebensgenüssen zu gewähren. Hierzu wird eine angemessene Verkürzung der Arbeits zeit wesentlich Hellen. Nimmermehr aber könne» Kundgebungen sür ein Unding, wie dieser unterschiedslose Achtstundentag dazu führen. Er würde nur zu den unerträglichsten Lohnverkürzuiigcu der Arbeiter, zu Arbeiterentiassungen, zum Stillstand unzähliger Betriebe führen. Das wissen auch die, welche diese Kundgebungen arrangircn. Ihr Ziel führt durch das Elend der Menschheit. Doch, das ist schon oft dargelegt worden. Weil aber gerade der Acht stundentag n»r die Vorstufe sür das Zukunftsreich der Sozial demokratie sein soll, io widcrsetzt sich den Kundgcbungen Alles, was außerhalb der Sozialdemokratie siebt. ES betheiligen sich nicht an ihnen die von gesetzlichem Geiste erfüllten, die pflicht treuen und friedliebenden Arbeiter, die an Weib und Kinder denken und nicht die gewisse Gegenwart einer ungewissen Zukunft preiS- gcben wollen. Die Arbeitgeber aber lassen keine Zweifel, daß sie dem Milthwillen de» gehörigen Emst entgegensetzen. Von den Staatsbehörden aber darf die Bevölkerung mit Zuversicht erwarte», daß sie in den schwierigen Stunde», die ihnen bcvorstehcn, mit Ruhe, Takt und Festigkeit verfahren, daß sie einerseits die ihnen zilstchkiide» gesetzlichen Vollmachten iiinchaltc», andercrieiis aber dem Gesetze mit allem Nachdruck Achtung verschaffen. Frrnschreib- nutz Henisprcch-Bcrichte vom 30. April. Ebe »ini tz. Der Fabrikanten-Verein sür Ncicheubach, Mylau, Netzschkau und Umgebung bcichloß, diejenigen Arbeiter, welche am I. Mai von der Arbeit wcgbleiben, vor dem 12. Mai nicht wieder einzustellen, auch bis zum 12 Mai neue Arbeiter nicht anzimchmeu. In einer mcchniiilchcn Weberei in Netzschkau hat die Arbeiterschaft die Arbeit niederaelegt. Berlin. An die Gendarmerie sind für morgen Nepctir- gewehre verthcilt worden. Wiesbaden. Tic Kaiserin von Oesterreich ist mit der Erz herzogin Valerie nach Wien zurückqelehri. — Die Königin Jsabclla von Spanien trifft am 13. Juni zur Cur in Schlaugeubad ein. Frankfurta. M. Der frühere Oberbürgermeister Mumm v. Schwartzenstei» ist gestorben. Wien. Der Präsident des Abgeordnetenhauses Smolka ist an einer Lungenentzündung schwer erkrankt. Paris. Die Verballungen von Anarchisten dauern fort. Drei Anarchisten. 1 Italiener und 2 Bahnbeamte. wurden wcacn Vcrtbeilung aufreizender Plaknte festgenommcn. Gegen den Herzog von LuyneS. weicher durch bei dem Marquis Mores gefundene Papiere stark konipromittirt ist, wurde ein VerhastSbcschl erlassen. Kammerpräsident Floanet verfügte, daß Petitionen mir durch De putationen von nicht mehr als t> Perionen überreicht werden dürfe». Es wird keine Deputation empfangen, welche durch An sammlungen arrl der Straße abgcschickt ist. Die Pariser Gar nison wird durch 8 Cavallerierrgimeiitcr verstärkt und die Truppen über die ganze Stadt vertheilt. Die Eingänge zum Elysce und zur Kammer werde» besonders geschützt. R 0 ni. Ein Boot der „Volta'* wurde bei der Rückkehr von Aden von Küstenbewolmem anaegriflen, wobei ei» Offizier getödtet und ein Mann verwundet wurde. London. Die Polizei »»ieriagte jeden AuSflug in der Richtung vom Thcmseauai nach dem Hydevark. ES wird damit beabsichtigt, einen Auszug der Arbeiter aus den Ostbezirkcn z» verhüten. — In Phatam soll eine Massenkundgebung stattfindcn. L r 0 n r f« r«». M. ,«»»»»».» »rr»tt 233,00. «>„««». >!».«». «»m«. >02,0«. »altOkr —W.ia. «,r»c. o»,. 88,0». Liöromo 212,20. »r—d«. I». »1,90 e«-r» «ellenkirchen Ruhig. ... »»»««. ,«chlu»., Rknie 8!«.o5. »»leide >V«.8K. .-Nalieuer Si.62. «,»-»«> - i Hahn 463,7ü. 8,«»«e»e° 278 7k>. Vri«ri«j>te» —. Spanier 7»,l4. Landler " «87,»8. v««»»»»rn HL'.i.aa ««tdMple «Ui.7.'>. Ruhig. „ Sari«. Sreduitr» <«-»>»».> S>e««eu »er «peil üü.ia, »er Sepi.-Ivecbr. ruhig, «»irtiu» »er «»rtl R.oo. »er September-December 38,00, ruhig. Rüböl »er >»ril 72,!>o, »cr Sevirmder-Deceniber 89,7L, fest. .„»«»erd»«. »r»»»ttr» <Schind', «eize» »er Mai A>«. »,r R,»br. ISS. R»,,e» »er Mni >39, »er Oktober >29. «»»»ne, Uvrodulte« - Sertch». tyctrelde allgemein Nihlg, steitg, Mat» träge, Hafer festest, »Sofee zögernd. — Wetter - Schön. befördert worden. Derselbe batte vor Kurzem seine Anstalt, aus welcher im Laufe von L Ialue» aegen 600 junge Männer als Offiziere inamcntlich in das kgl. sächs. Armeekorps) hervorgegangcn sind, an den Hauptmann v. Behaiu-Schwarzbach abgetreten. — Obwohl eS an gegeniheiliacn Besorgnissen nicht fehlt, io geht doch die überwiegende Meinung dahiu, daß der heutige Tag ohne Friedensstörung vouibergehcn wird. Unter allen Umständen wäre es verkehrt, wollte sich das Publikum etwa Be fürchtungen von der Art hingebc», wie sie aus Oesterreich berichtet ! werden. Das Publikum weiß, daß die Obrigkeit alle durch die > außergewöhnlichen Zeiten gebotenen Maßregeln ergriffen hat. unr ' etwaige Ruhestörungen niilcr allen Umständen im Keime zu er- ! sticke»: es wird jedoch allicifig gehofft, daß cs nicht dazu erst zu ! kommen braucht. Aus einer großen Anzabl der namhaftesten Fa briken hören wir, daß alle ihre Arbeiter beute genau so arbeiten ! werden, wie bisher. auch die Bauten werde» nicht srillstchen, wenn ! schon einige Steinträger feiern sollten; ans den Werkstätten dürften i nur wcniae Gehlsten wcgbleiben. Taß die VerkehrSnustalten ruhig ihre» Betrieb fortietze», ist allgemein bekannt. Man berichtet uns, daß gestern Abgesandte von Fachvereincn, mit weißen Binden am ^ Arme kenntiicb. Backereien, Eigarreniabriken und Schuhmacher- , Werkstätten ansgesnch! haben, um die Gehilfen und Arbeiter ouf- ! zrisordern. heute ruhig die Arbeit sortznsctzcn. außer wenn ihnen ! ieilens der Fabrikdircktoren und Meister zur Thettnahme an den Ausflügen Urlaub geneben wurde. Sonach lasse» sich die meisten i ttinslänvc so an. daß eS hier nicht zu Massenkundgebungen in solchem Umsange kommen wird, als von gcwiner Seite gewünscht tz» ! wird. Daß es aber nicht zu Konfliklcn kommt, hängt einzig von ? , dem Verhalte» Derer ab, d,e trotz aller Abmahnungen ihrer eigenen», ^ Abgeordneten sich an Straßenknndgebimgen betheiligen. Wir§ ^ hoffen aber bis zum Beweise des Gegeitthefis, daß der 1. Mai' nicht Ereignisse bringt, mit welchen sich später die Gerichtshöfe zu? beschänigr» baden. Dem Publikum geben wir den Rath, nicht» ans Nciigicr die etwaigen Ansammlungen zu vergrößern: Eltern Z mögen ihre Kinder, Lchrhcrrcn ihre Lehrlinge hiervon ernstlich ab- § Hallen. ES gehört z. B. zu den vielen Unbegreiflichkeiten Oester- p - rcicbS, daß in Wie» der 1. Mai als Schulserientag erklärt wurde, is ' „um die Besorgnisse der Ettern zu zerstreuen". (!) Maßregeln Z, solcher Art sind nur geeignet, den Uebcrmuth gewisser Kreise zu A steigern. Darum nochmals: leine übertriebenen BesorgnisseJeder- mann wahre Gesetz und Ordnung — weiß doch auch Jedermann,^ daß die Obrigkeit die Machtmittel bereit hält, die Erhaltung des Friedens und der Ordnung nachdrücklich zu sichern! L — Die vom letzten Landtage gefaßten Beschlüsse behufs Her- ^ beiführnng einer Erleichterung der Schullasten für die Gemeinden wie auch für die Ellern schulpflichtiger Kinder gelangen H nunmehr, und zwar mit rückwirkender Kraft vom 1. April ab, für ^ die Stadt Dresden zur Durchführung Die Art der Ausführung dieser Beschlüsse seitens desRatheZ wird gewiß allseitige Befriedig ung Hervorrufen. Wie erinnerlich, bestimmt das Finanzgeietz auf die Jahre 18!X> und 18!st, daß i» jedem der beiden Jahre der. ^ Fiiranzperiode den Schulgemeinden Beihilfen zu dem Dienst-2 einkommcn der Lehrer und der Lehrerinnen an den einfachen Volks-L schule», sowie an den mittleren Volksschulen, dnfcrn am Orte eine 2 »n ausspielen. Aus Frankreich und Oesterreich hören wir, daß M revolutionären Gespenster ans der Walpurgis nacht an's TagiHcht hervorkricche», um sich auf dem Blocksberg sozialistischen UMmuthS zu versammeln. Daß in Deutschland sich etwa- dergleichen orbereite, davon ist aber bisher nicht da» Min deste bekannt gc« den; wir besorgen daher auch keinerlei Störungen der äußeren Ort» 'd- Nnr soll sich Niemand verhehlen, daß bei her erregten Stin ung «in Zufall, eine Kleinigkeit leicht ernste Folgen herbeifi'li » kann. Wenn man den Arbeitern täglich vorerzählt, „sic Hauchten nur zu wollen, dann müsse geschehen, was sie wollen,4dann wundere sich Niemand, daß auch der Einzelne von l »ßmachtStaumel erfüllt wird und sich von Niemandem übc upt mehr wa- sagen läßt. Die Ernüchterung wird freilich auli irr nicht auSbleiben. Wesentlich M Beruhigung der Bevölkerung als solcher hat cS belgetragen, das! - Arbeitgeber so viel Festigkeit, Entschlossenheit und Einigkeit bi >den. ES war doch eine gar zu starke Heraus forderung, die k »werke, die Gasanstalten, die Druckereien, die Fabriken aller>ie TtaatSarbeitsstätten wie die gewerblichen pri vaten Etablisseik S an einem Tage zu schließen, ohne allm sach lichen Grund >i blo» weil es ein Pariser Kongreß beschlossen hat. Hätten di! cheitgeber lediglich auf das Geheiß der Arbeiter hin die Arbeit cd Tag unterbrochen, so gäbe eS überhaupt keine Grenze mehr sc j nordernngen. Auch die allerauSichweisendsten Müßten erfüllt Biden. Die ganze Agitation sür den Achtstunden n ernannt: Amtkacrichtsrath Richard Hager Landgerichtsrath in Frcibcrg, LandgcrichlSrath vertlicheö und Sächsisches. — ES wurden in Auerbach zum Hermann Kautzsch in Zwickau znin Amtsrichter ni Eibcnstock. Amts richter Dr Adolf Riihii in Döhlen zum Landgerichtsrath in Dresden. Amtsrichter Albert Bursian in Pirna zum Lnndgerichts- rath in Leipzig, Assessor Clemens Dmitcnhab» in Zwickau zum Landrichter ,n Zwickau, Assessor Gustav Kiamer in Planen zum Amtsrichter in Döbeln »nd Assessor Dr. Leopold Schaarichnndt in Burgstädt zum Amtsrichter in Döhlen, auch wurde die Versetzung des Amtsrichter» Dr. Richard Hcintzc in Döbeln an das Amtsgericht Auerbach genehmigt. — Dem ObcramISrichtcr August Richard Rohr in Chemnitz wurde die nachgcsnchtc Versetzung in den Ruhestand mit der ge setzlichen Pension unter Belnssung seines Titels »nd Ranges bewilligt. — Außer den schon erwähnten Vorlesungen, welche die Prin zen Johann Georg und Max, Königs. Hoheiten, in Leipzig hören, ist von crsirre», noch kürzlich belegt worden die Vorlesung des Geh. Hoirnih Pros. Dr. Pwntano: «lieber die Nationalöko nomie olö Wissenschaft", von letzwrein dagegen die Vorlesung dcS Regierungsratheö Tr. Häpc: „lieber das Recht der Kranken-, Un fall-, Invaliden- und Altersversicherung der Arbeiter." — Se. Durchlaucht Fiirst Heinrich XIV. von Rcuß j. L. besuchte gestern Vormittag die Thamm'sche Kiinstausstellimg in der Struvestrgßc. — Ihre Hoheit die Frau Herzogin von Schleswig-Hol st ein wohnte gestern Nachmittag von Neuem >» Begleitung ihrer Hofdame, Fräulein von Nocdcrn, den interessanten Vorführungen der Bediiinen-Karawanc im Zoologischen Garien bei. Die fremde i Völkerschaft besticht sich beute früh nach Chemnitz. ! — Der bisherige Inhaber der Mililärvorbereitiingsanstalt. «> Dremierlent Bewillistung der lg Premierleutnant a. D. Herrn. Prensker «st zum Hauptmann icr .. Staatsbeihilic wird jedoch von der abhängig gemacht, daß das jährliche Schulgeld für jedes schub pflichtige Kind in den erwähnten Schulen den Durchschnittssatz von 5 Mk. jährlich nicht übersteigt. Eine andere Bedingung betreffs der Lchrcrgchnlte ist in Dresden bereits erfüllt. Der ersten Be dingung aber entsprechen die zur Zeit hier bestehenden Festsetzungen nicht. Da es in der Schulgemeinde Dresden einfache VoMchulen im Sinne des Schnlgcictzes nicht giebt. so kommen hier die Bezirks schulen als mittlere Volksschulen in Betracht. Bei diesen beträgt das Schulgeld wöchentlich 20 Psg. in den vier unteren Klaffen und 30 Psg. in den vier oberen Klassen, niitdin jährlich 10 Mk. 40Pfg. und lo Mk. 60 Pfa. oder iiu Durschnitt 13 Mk. Zieht man hier von den auf Freistellen entfallenden Betrog von 20 Proz. der Solleinnahme ab, so eraiebt sich thatiächlich ein DurchschnittSsatz von 10 Mk. 40 Psg. Um die zu gewährende Staatsbeihilse in Anspruch nehmen zu können, hat das Schulamt im Anschlüsse an die van ihm bereits im vorigen Jahre gegebene Anregung, den ärmeren Bcvölkerungsllassen eine Erleichterung hinsichtlich oer sie persönlich treffenden Schullasten zu gewähren, eine Ermäßigung der jetzt geltenden Schulgeldsätze empfohlen und zwar, da unter dem ini Fiuanzgesetze erwähnten Dnlchschnittssatze von 5 Mk. jährlich der Betrag zu verstehen ist, welcher von dein Geiammt- bctrage der jährlichen daaren Schulgeldeinnahme im Durchschnitt auf ein Kind entfällt, in der Wette, daß das Schulgeld für alle Klaffensttttcn aus lährlich 7 Mk. 20 Psg. für ein Kind festgesetzt wird, daß der bisher für Freistellen verwandte Theil der Schul« geld-Sollcinnahmc in Höhe von 20 Proz. auch fernerhin hierfür verwendet wird, und daß jeder Erzichungspflichtige. von welchem mehr als zwei Kinder gleichzeitig kiesige städtische Bczirksfchulen besuche», lo lange dies der Fall ist, das Sckmlgeld nur kür zwei Kinder zu bezahle» hat. Der Ausfall, der durch ole letztere Bestimmung an der Solleinnahme entsteht, beträgt 13 Prozent. Zieht man diesen sowie den sür die Freistellen zu ver wendenden Betrag von der Solleinnahme ab, so verbleibt noch eine Baarcinnalunc von 67 Prozent, d. i. bei dem Schulgeldsätze von jährlich 7, Ml. 20 Psg. sür ein BczirkS'chulkind eine solche von 4 derselben n. A. noch empfohlen, das Schulgeld nach halbmonat lichen Beträgen zu .30 Pfennig zu berechnen und im Voraus zu erheben, auch die Schiilgcidcrmäßigung bereits vom 1. April 1800 ab in Wirksamkeit trete» zu lassen, dergestalt, daß zwar bis zur endgiltigcn Genelunigung der darauf bezüglichen Bestimmungen das Schulgeld nach den bisherigen Sätze» erhoben, dann aber deificnigcn Erzicluiiigspfiichtiaeii, welche auf die Zeit nach dem 30. März 1800 an BezirkSschulgeld ein Mehrercs, alö wozu sie nach den neue» Beslimmiinneil verpflichtet gewesen wären, bereits gezahlt haben, der Mehrbetrag auf das »veiterhin zu entrichtende Schulgeld angcrechnct wird. Ter Stadtrath hat diese Vorschläge allenthalben genehmigt. — Aus den Jahresberichten der sächsiichen Gewerbe- Jnipcktoren ist crsichllich, daß fast in allen Landcstdellcn während des Jahres 1880 ein erfreulicher Aufschwung des Geschäl tes stattgcfiindcn hat, welcher u. a. auch eine Zunahnic der Arbci- terzahl und Verbessern»,, der Löhne zur Folge hatte. Der Dresd ner Gewerbe Inspektor berichtet: „Der Geschäftsgang war im ver gangenen Jahre in den meisten gewerblichen Anlagen ein sehr be friedigender. Fast in keinem Betriebe tcblte es an lohnender Bc- schäittgung sür tüchtige Arbeiter, und cs ist inehrsach ei» Zuzug
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