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Dresdner Nachrichten : 13.06.1858
- Erscheinungsdatum
- 1858-06-13
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-185806137
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18580613
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18580613
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1858
- Monat1858-06
- Tag1858-06-13
- Monat1858-06
- Jahr1858
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 13.06.1858
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für Unterliaitnng und Geschäftsverkehr. 164 Sonntag beu 13. Juni 1858. Erschein! lügt. Morg. 7 Uhr. Inserate die SpallzeUc zu b Pf. werden dl« Abend« 7 Uhr (Sonntag« von 11—2 Uhr) angenommen. 1. Abon nement s Vierteljahr 1 Thlr., («0 Zeilen unentgeldl. Inserate); 2. Abonnement s Vierteljahr 15 Ngr. bet unentgeldl. Liefemng in'< Hau«. Für au-wärt« durch die Post »Vierteljahr Iv Ngr. —Einzelne Nummern 1 Ngr. Expedition: Johanne««Allee S u. Watsenhau«straße « pt. Local- und Provimial-Uachrichte». Dresden, den 13 Juni. — Se. M. der König hat dem Bürgermeister zu Budissin A. T. E. Starke in Anerkennung seiner pflicht- getreuen und gewissenhaften Verwaltung der von ihm be kleideten Aenner und der hierbei bewährten loyalen Ge sinnung, bei Gelegenheit seines, den 1. Juni d. I. statt gefundenen Uebertritts in den Ruhestand, das Ritterkreuz des Albrechtordens verliehen. — Gestern Vorm um 11 Uhr fanden in der hiesi gen katholischen Hofkirchc die feierlichen Erequien für den am 6. Juni 1836 in Pillnitz verstorbenen höchstseligen König Anton statt. — Der K. Großbrit. Generalconsul in Leipzig, Hr. Ward, ist im Aufträge seiner Regierung nach London ab gereist. — Herr v. Titos, ehemaliger Botschafter in Con- stantinopel, später Mitglied der Wiener Conferenzen, zu letzt Erzieher des jetzigen Thronfolgers von Rußland, ist durch Krankheit seiner Gemahlin (dieselbe liegt bedenklich in Würzburg darnieder) genöthigt, seine wichtige Stelle auf Ein Jahr zu verlassen und hat als seinen einstweili gen Stellvertreter den Staatsrath v. Grimm dem Kaiser vorgeschlagcn. Staatsrath v. Grimm ist der kaiserlichen Familie durch sein langes Wirken in Rußland und als Erzieher des Großfürsten Constantin in gutem Andenken geblieben; er kennt Rußland, ja man kann sagen ganz Europa, hat alle große Städte besucht und ist von meh reren Monarchen decorirt worden. Seit einigen Jahren lebte derselbe in Dresden und beschäftigte sich mit litera rischen Arbeiten. Er ist in den hohen und niederen Krei sen unserer Stadt bekannt als ein geistreicher, wohlunter richteter und äußerst humaner Mann. Sein Haus war ein Sammelplatz von Künstlern und Gelehrten Ungern verlieren wir ihn (wir fürchten sehr, daß er nicht so bald wieder zu uns zurückkehrt), doch wollen wir stolz darauf sein, daß ein deutscher Mann dazu erwählt wurde, den einstigen Herrscher über 70,000,000 Menschen zu erziehen. Ja es ist von Bedeutung für unS, daß deutsche Grund sätze so weit und mächtig um sich greifen und daß man in Petersburg keinen Russen dem Staaksrathe v. Grimm vorzog. Herr v. Grimm hat durch Annahme des an ihn ergangenen RufeS ein Opfer gebracht, denn er lebte in Dresden glücklich und fühlte sich allgemein geschätzt und geliebt. Seine jetzigen Verpflichtungen sind schwer und der Boden heiß, auf welchem er steht. — Während der Berathung des Eultusbudgets in der 1. Kammer erinnerte v. Metsch u. A. auch a» die schon früher einmal angeregte Verlegung der Studen tenferien. Er wünschte zu wissen, wohin die zugrsagte Erwägung der Frage geführt habe? Ueberhaupt mache der steigende Verkehr in Leipzig und der damit verbundene steigende Luxus es fraglich, ob nicht eine Verlegung der Universität sich empfehle? v Egidy wünscht ebenfalls die Ferien auf eine passendere Zeit verlegt zu sehen und be greift nicht, warum man nach andern Universitäten sich richte und warum gerade im Punkt der Ferien eine all gemeine deutsche Einigung erforderlich sei. Die jetzige Fe rienzeit verführe die jungen Leute nur zu unnöthiger Bum melei und koste den Aeltern höllisches Geld. Prof. v. Hänel verkennt die Mängel nicht, welche die jetzigen Fe- rienzeiten darböten, allein sie hätten auch ihre Vortheile. Auch sei es unwahr, daß die Messe auf die Studenten nachtheilig einwirke, denn theils wohnten Viele außer der Stadt, theils kämen erfahrungsmäßig gerade in der Messe die unbedeutendsten Exccsse vor. Er sei übrigens weder ein Isuüator temporis soll, noch ein oss- tiZstor voiisorque minorum. Einem Antrag auf Verlegung der Universität endlich würden sich so zahlreiche Hindernisse entgegenstellen. daß eine Aenderung, die nebenbei dem Lande mehre Millionen kosten würde, wohl allgemein bedenklich fallen werde, v. Lechler zwei felt ebenfalls, daß der Antrag Anklang finden werde. Je denfalls müsse er gegen denselben Verwahrung einlegen und bemerken, daß eine Universität gerade da zweckmäßig sei, wo die verschiedensten Zweige des Lebens sich berüh ren. Minister v. Falkenstein theilt diese Ansicht, obwohl die angeregte Frage von solcher Tragweite sei, daß er wei ter darauf sich einzulassen Bedenken tragen müsse. Was die Ferienfrage betreffe, so sei sie vielfach erwogen worden, man habe sich aber schließlich doch überzeugt, daß die Vortheile die Nachtheile übcrwögrn. v. Mrtzsch machte bemerklich, daß er keinen förmlichen Antrag gebracht, son dern nur die Frage zur Erwägung gestellt habe. v. Zeh men: eine nähere Besprechung der Vexlegungsfrage sei freilich jetzt nicht thunlich, doch verdiene sie reiflich erwo- gen zu werden, da allerdings der steigende Handelsverkehr unverträglich werde mit den Interessen der Universität und der Studirenden. Ueber die Finanzfrage würde schließlich doch auch hinau-zukommen sein. 0. Lechler bemerkt dage-
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