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Dresdner Journal : 15.01.1865
- Erscheinungsdatum
- 1865-01-15
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186501156
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18650115
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18650115
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1865
- Monat1865-01
- Tag1865-01-15
- Monat1865-01
- Jahr1865
- Titel
- Dresdner Journal : 15.01.1865
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.P 12 : « M»1r. — »U». l» »^—.» I» L«>»»So »TfiU»rl.: 1 „ 1» „ ,. ., I tritt k»tt "»» 1>!oQ»tUok io vr—a«: Id ttxr. l kt«i»p«i»o LLa»«i»« Hiuoio«ro: 1 Kxr. ) ^Ul»U bliun». »»sernttuprrist: I^r ä«o 8»ow «lo«r ee»p»It«o«o L»U«r 1 H^r. Uut«r ,,Liox«»»oat" <ii« L»U«l 2 kissr. rrschet«»: IlKUvk, »it Ka»ll»1lw« äsr Kollo- llllck ^d«llä» Nir ä»ll koljl«ll<i«ll T»z. Sonntag, den 15. Januar. Dres-nerAomMl. Verantwortlicher Redaeteur: I. G. Hartmann. 18«S. - »tsNAlttUlMUlhHU »NSWÜN«: k». L»»»on»rr»», Lamilliiriooltr ä«» vr«»äu«r ^ouroitl»; «keoä««.: 8. Lxai.»», L. Il-i-or«; S»wdurx-Llroll» S« Vocil-ü», koriill: Olloriv»'»«.!»« liuvti- t»»lläl., k,r»««r»»'» iiur«»u; krewio: L. koui-orr«; Lr—I»»: i-ovl» 8r^iior«i rrllo^kurt «. N.: «rU» Lllokii.; rri»: Xool-r k»rr,: v. (28, rll« <i« doo» eoillll»); kr»^ 1',. Lnni-ien', Ijueiili.; Mi«: Ooillptoir <1. k. tVisuer Leituox, 8t«f»o»pl. 8Ü7, ßerm»»«rber: Uvoi^I. Lrpoäitioo ä«< vr»«6ll«r ölovrv»!» vr„ä«ll, Lliiitttr»— tio. 7. Amtlicher Theil. Dretde«, 10. Januar. E«. Königlich« Majestät haben ollergnädigst geruht, dem Stellvertreter d«S KrriSvor- sitzenden tm Leipziger Kreise und Friedensrichter, Kam- mcrherrn Freiherrn von B «schwitz auf ArnSdorf daß Ritterkreuz d«S Verdienstorden» zu verleihen. Dresden, 13. Januar. Ee. Königlich« Majestät haben allergnädigst geruht, dem Oberleutnant Frriherrn von Lorenz de» 2. Reiter-Regiment» die nachgesuchte Ent lassung au» d«r Armee zu bewilligen, und den Leutnant von Polenz de» 3. Reiter-Regiment» zum Oberleutnant zu ernennen. Bekanntmachung. In Folge ständischer Bewilligung ist da» KrtegSmi- nisterium in die Lage versetzt worden, von nun an bei jedesmaliger Aufnahme von Aspiranten in da» Cadet- tencorp» und in die Artillrrieschule eine Anzahl Stellen vergeben zu können, für welche eine Herabsetzung der zu leistenden Beiträge auf jährlich nur 50 Thlr. «intritt. Bedingung bei Verleihung derartiger Stellen ist je doch, daß die Aufzunehmrnden ihre Vorbildung bereit» auf anderem Wege soweit erlangt haben, daß sie die Aufnahmeprüfung wenigstens zur dritten Division de» Eadettencorp» oder zur zweiten Division der Artillerie schule bestehen können, in welcher Beziehung auf den gedruckten, au» der hiesigen Höckner'schen Buchhandlung zu beziehenden RegulativauSzug verwiesen wird. Dir Verleihung der gedachten Stellen erfolgt nach vorgängiger Anmeldung bei dem Kommando de» Cadet« tencorp» oder der Artillerieschule durch da» KriegSmini- sterium. Dresden, am 22. October 1864. Kriegs-Ministerium. v. Rabrnhorff. Nichtamtlicher Theil- Uebersicht. Telegraphische Nachricht»». Lagetgrschicht». Dresden: Erequien.—Wien: Vom Hofe. Dementi. Ein Abgesandter de» Fürsten von Montenegro. Ezrmrre — Prag: Der bevorstehende böhmische Landtag und die tschechischen Föderalisten. — Berlin: Vermischte». — Glogau: Vorladung der Droaand. — Görlitz: PrrßprottL — Müm- ch»m-. Gelder de« Schleis««chaSstakAlkreM»,'?^- Hannover: Genossenschaft der Johannitrrritter. — Osnabrück: Bürgermeistrrwahl. — Stuttgart und Darmstadt: Kammerverhandlungen. — Al tenburg: Erklärung bezüglich der Erbansprüche auf Laurnburg. — Lübeck: Vom BürgerauSschusse. — Pari»: Tagesbericht. Neuer Gesandter für Persien. — Bern: Interpellation bezüglich der Thononerpe- dition. — Turin: Vorschüsse der DomänenverkausS- grsrllschast. Au» Neapel. Commission für admini strative Unifikation. — Kopenhagen: Rolf Krake. St. Petersburg: Großfürst Konstantin. Eisenbahn von Odessa. — Konstantinopel: Vermischte». — Athen: Au» der neuesten Post. — New-Bork: KriegSnachrichten. Schleswig - Holstein. (Preußische Antwort auf die Etebzehneradrrfse. Vermischtes.) Jane« Lugelrgeuheitea. Telegraphische Nachrichten. Berlin, Sonnabend, 14. Januar, Nachmit tags A3 Uhr. Heute Mittag 1 Uhr ist der Land- tag im weißen Saale deS königlichen Schlosses von Sc. Majestät dem Könige mit folgender Rede eröffnet worden: „Erlauchte, Edle und liebe Herren von beiden Häu sern de» Landtage»! Ein ereignißreiche» Jahr liegt hinter un». In dem selben ist e» Mir gelungen, im Bunde mit Sr. Maje stät dem Kaiser von Oesterreich eine Ehrenschuld Deutsch ¬ land», deren Mahnungen wiederholt und unter tiefer Erregung jde» nationalen Gefühl» an da» grsammte Vaterland herangrtrrten waren, durch die siegreiche Tapfer keit der vereinten Heere vermittelst eine» ehrenvollen Frie den» rtnzulösen. Gehoben durch die Genugthuung, mit welcher Unser Volk auf diesen, Preußen» würdigen Erfolg zurückblickt, wenden wir Unsre Herzen in Drmuth zu Gott, durch dessen Segen e» Mir vergönnt ist, Meiner Kriegsmacht im Namen deS Vaterland«» für Thatrn zu danken, dir sich d«r ruhmreichen Kriegsgeschichte Preußen» ebenbürtig anrrthen. Nach einer halbhundertjährigen, nur durch ehrenvolle KrtegSzüge von kürzerer Dauer unterbrochenen FriedenSperiod« haben sich die Ausbildung und MannS- zucht Meine» Heere», di« Zweckmäßigkeit seiner Verfas sung und seiner Ausrüstung in dem vorjährigen, durch Ungunst der Witterung und durch den tapfer« Wider stand de» Feinde» denkwürdigen Kriege glänzend bewährt. E» ist der jetzigen Organisation de» Heere» zu ver danken, daß der Krieg geführt werden konnte, ohne die Erwerb»- und Familtenvrrhällnifle der Bevölkerung durch Aufbietung der Landwehr zu beeinträchtigen. Nach solchen Erfahrungen ist rü um so mehr Meine landesherrliche Pflicht, die bestehenden Einrichtungen auf recht zu erhalten und auf der gegebene« Grundlage zu höherer Vollkommenheit auszubilden. Ich darf erwarten, daß beide Häuser de» Landtage» Mich in der Erfüllung dieser Pflicht durch ihre verfassungsmäßige Mitwirkung unterstützen werden. Besonder« Pflege erfordert die Entwickelung der Ma rine. Sie hat im Kriege durch ihre Leistungen sich «inen gerechten Anspruch auf Anerkennung erworben und ihre hohe Bedeutung für da» Land dargrthan. Soll Preu ßen der ihm durch seine Lage und politische Stellung zugewiesrnen Aufgabe genügen, so muß für eine ent sprechend« Ausbildung der Seemacht Sorge getragen und dürfen bedeutende Opfer für dieselbe nicht gescheut wer den. In dieser Ueberzeugung wird Ihnen Meine Re gierung einen Plan zur Erweiterung der Flotte vorlegen. Dir Verpflichtung der Fürsorge für die im Dienste und auf dem Feld« der Ehre an Gesundheit und Leben beschädigten Krieger und deren Hinterbliebenen wird in der Vorlage eine» JnvalidenpensionSgesetze» einen wohl berechtigten Ausdruck finden, und Ich hoffe, daß Sie demselben eine bereitwillige Aufnahme zuwenden werden. Dir Aufstellung von Truppen an der polnischen Grenze hat nach dem Erlöschen der Insurrektion tm Nachbarland« wieder aufgehoben werden können. Durch di« gemäßigte aber feste Haltung Meiner Regierung wurde Preußen gegen Uebergriffe de» Ausstande» sicher gestellt, während gegen einzelne Thrilnehmer an Bestrebungen, welche die LoSreißung «ine» Theile» der Monarchie zum Endziele hatten, von den zuständigen Gerichten auf Strafe erkannt worden ist. Daß die günstige Finanzlage d«S Staat» e» gestattet hat, den dänischen Krieg ohne Anleihe durchzuführen, muß eine große Genugthuung gewähren. E» ist dir» mit Hilfe einer umsichtigen und sparsamen Verwaltung, vornehmlich durch die beträchtlichen Urberschüsse der Staatseinnahmen in den beiden letzten Jahren möglich geworden. Ucker die durch den Krieg veranlaßten Kosten und die zu ihrer Bestreitung verwendeten Geldmittel wird Ihnen nach dem Finalabschluß für da» verflossene Jahr Meine Regierung vollständige Vorlagen machen. Der StaatShau-haltSrtat für da» laufende Jahr wird Ihnen unverzüglich vorgelegt werden. In demselben sind die au» der neuen Grund- und Gebäudestruer zu erwartenden Mehreinnahmen in Ansatz gebracht, und auch die sonstigen Einnahmen haben unter Festhaltung der bewährten Grundsätze einer vorsichtigen Veranschlagung zu erhöhten Beträgen angenommen werden können. E» ergeben sich dadurch die Mittel, nicht allein da» Gleich gewicht der Einnahmen und Ausgaben auch in dem Etat wiederherzustellen, sondern auch eine beträchtliche Summe zur Befriedigung neuer Bedürfnisse in allen Verwaltungszweigen zu bewilligen. Außer den allgemeinen Rechnungen über den Staats haushalt der drei Jahre von 1859 bi- 1861, deren Vor- Feuilleton. Literatur. „Nordsreklänge von EduardCloster. Leipzig, Eduard Kummer. 1864." Der Verfasser dieser Gedichte, jetzt Oberpfarrer in Meerane und als bedeu tender Kanzrlredner bekannt, war früher Jahre hindurch Pastor auf der oldenburgschrn Nordsee-Insel Wangeroge, und seine Seeschildereien tragen daher den Stempel de» wirklich Geschauten und Erlebten. Der Hauptthril vom erhofften Reinerträge ist wohlthätigen Stiftungen gewid met, deren Mitbegründer der Verfasser geworden, näm lich dem „sächsischen Hilfsvereine für verwaiste Pfarr töchter" und der „Gotthilf Heinrich v. Schubert-Stif tung zu Hohenstein im Erzgebirge", zur Unterstützung von Jünglingen, die sich höherer Bildung widmen. Dor Allem wird da- wohlgemeinte Buch Denen al» Erinne rungspiegel lieb sein, welche die Bilderwelt der See al» Badegäste kennen gelernt haben; aber auch Denen, welchen der Anblick und die Welt der See noch nicht nahe getreten ist, dürfte au- den Liedern zuklingrn, was in diesem LaterlandSgebtete beschlossen ist. Liebe zum Vaterlaude, Liebe zum deutschen Meere und seinen Landen, und Ver trautheit mit seinem Leben und seiner Geschichte, Hoff nung für seine Zukunft, getragen vom Glauben d«S ewi ge« Worte», sind die Quelle der vorliegenden Dichtun gen, welche sich durch lebendige Schilderung, sittliche Rein heit, warme» Gefühl und christlichen Sinn auSzrichnen. Daß eine gewtffe Monotonie nicht ganz vermieden wer- den konnte, mochte wohl tm Stoffe liegen, denn der Band umfaßt ZOO Seiten und behandelt nur «inen Gegen stand. Ul» Prob« au» der Sammlung, welche der Groß herzogin von Oldenburg gewidmet ist, lassen wir da» Eröffnung-grdicht folgen, da» „Dreiklang der deut schen See" überschrieben ist: Deine Dogen tönen, o deutsche See, Bleich allen Wogen im Meere, Sanft schwillt » und schwingt sich und rauschet mit Macht, Dann bricht'» und stürzt sich mit brausender Pracht, Und verhallet wie heilige Chöre. Doch sind drei Klänge in deinem Gesang, Die all' deine Lieder durchtönen, Sir hallen immer, s« herrlich und traut, Wie Mutterftimme, wie Rusen der Braut, Deine» Lande» Töchtern und Söhnen: ,.Da» Herz muß glauben, muß himmelan, Sonst fehlen ihm heilige Flügel!" Da» rufen, wohin nur da» Lauschen reicht, Wo immer dein Leben sich senket und steigt, Deine himmelan schwellenden Hügel. „Da» Herz muß lieben — sein Vaterland!" Da» rufen die Wogen alle. Die endlo» kommen von ferner Höh'; Du führest sie alle zum Lande, o Ser, Mit nimmermüdem Gewalle. „Da» Herz muß finden — fich selbst, und fest Im Wechsel bleiben dasselbe!" Und treu mit Dem, der'» geschaffen, im Bund, Dann wird e» auch einig mit fich im Grund, Wie du unter Himmel» Gewölbe. Die Klänge rauschten mir immer zu, Wie Gotte»stimm' au» der Wolke: So hab ich'» gelesen in deinem Buch, In allen Worten, in manchem Spruch, Mir selber und auch meinem Volke. O möchte der heilige Dreiklang nur auch Im Nachhall der Lieder ertönen, Und, wer sie liefet, dem tön' e» wie mir, O Ser, du deutsche, al» käm' e» von dir, Deine» Lande» Töchtern und Söhnen. Den spreiellen Inhalt de» Werke» mögen di« sechs Hauptrubriken andeutrn, welch« also lauten: Leben und Webender See, Dom Strande, Jnselbtlder, See. und Landfahrten, Bilder auS Hau» und Geschichte, Schrift spiegelungen. — „Poetische Kränze. Gedichte von Emilie Le- läge von Neuem stattzufinden hat, wird Ihnen nunmehr auch dir Rechnung für da» Jahr 1862 zur Entlastung der StaatSregierung übergeben werden. (Der Schluß de» über lüvo Worte zählenden Telegramm» ist beim Beginn de» Druck» noch rückständig.) Wien, Sonnabend, 14. Januar. Die heutige „Presse" giebt Aufschlüsse über zwischen Wien und Berlin unter« 18. nnd 21. Decembrr v. I. ge wechselte Depeschen. Herr v. BiSmarck sagt unter Anderm: Oesterreich» Lage sei der Art, daß e» kein Interesse habe, einen Theil der Herzogthümer seinem Ländergebirte einzuverletbrn. Di« Annerion der letzter« an Preußen würde den deutschen Interessen im höchsten Grad« förderlich und sden öfter», reichschen Interessen nicht entgegen sein. Er wisse wohl, daß die Annerion ohne die Zustimmung Oesterreich» nicht vollziehbar sei; Preußen könne sich aber über die Suk- cessionSfrage nicht äußern, bevor seine Stellung zu dem künftigen Staate genau stipulirt worden sei. In der Antwort deS Grafen Men-dorsf heißt e»: Hier liege ein« Frage vor, an deren Lösung Oesterreich tm deutschen Interesse Theil genommen habe und deren Lösung e» auch im deutschen Interesse beenden wolle. Wenn Preußen auf AnnrrionSgrdanken zurückkommt, so müsse er daran erinnern, daß schon der k. k. Gesandte, Graf Karolyi, ermächtigt gewesen sei, dem Könige von Preußen selbst zu erklären, Oesterreich könne die Ein verleibung der Herzogthümer nur gegen da» Aequivalent einer ihm zu gewährenden Vergrößerung seine» deutschen Gebiete» bewilligen. Paris, Kreitag, 13. Januar, Abends. Der soeben erschienene „Abend Moniteur" meldet den Eingang der neuesten Post aus Mexico mit Nach richten bis zum 14. December Rach derselben Lästerte der Kaiser Maximilian beim Empfange des päpstlichen Nuntius, Msgr. Meglia: Er habe dankbar vernommen, dast die Kirche die Regelung der schwierigen, zwischen Mexico und dem päpst lichen Stöhle schwebenden Angelegenheiten berbei- wünscke. Die Regierung Mexicos sei ihrer Pflicht eingedenk und er hoffe zuverfichtlich, dast die An kunft des apostolischen Nuntius der erste Schritt zu einer dauernden Regelung werde, dir Sott seg nen möge. Aus Stockholm wird über Hamburg gemel- MN Die offlcielle Zeitung emhSlt Folgendes» Die Kopenhagener Regierung machte im Jahre 1881 den Vorschlag, daß die dänischen nnd die schwedi scheu Uutrrthauen bezüglich der Gewinnung des Bürgerrechts in beiden Staaten Gleichberechtigung erhalten möchten. Die schwedische Regierung lehnte damals diesen Vorschlag ab. Am 28. November 1864 erneuerte der dänische Gesandte diesen Antrag und ist hierauf jetzt eine zweite königl. Re- solution erschienen, wonach auch diese erneuerte dänische Präposition von Seiten Schwedens keine Berücksichtigung gefunden hat. Diese Aeußerung des königlichen Willens, fügt das officielle Blatt hinzu, beweise, daß der König den neuerdings zu Lage getretenen skandinavischen Demonstrationen fern stehe. Tagtsgeslhichte. Dresden, 14. Januar. Die Erequien für Ihre kaiserlich königliche Hoheit die verewigte Frau Großher zogin Witwe Marie von ToScana (Schwester Sr. Ma jestät deS König-) werden nächsten Montag (16. Januar) Vormittags 11 Uhr in der katholischen Hvfkirche abge- halten werden. Wien, 13. Januar. (W. Bl.) Dienstag den 17- d. wird, einer Hofansage gemäß, die Renunciation der Erz herzogin Marie Theresir (geb. 15. Juli 1845' Tochter de» Erzherzogs Albrecht) in der geheimen Raths stabe der Hofburg stattfinden. Die k. k. Geheim-Rälhc versammeln sich vor 11 Uhr Vormittags, um diesem feier lichen Acte als Zeugen brizuwohnen. — Die „W. Abdpst." schreibt: Da» von mehrer« Blättern gebrachte Gerücht, der KrtegSminister habe sich in vertrauten Kreisen geäußert, er könne sich eincn Abstrich von 15 Millionen von dem diesjährigen Bud get gefallen lassen, entbehrt jeder Begründung. — Gegenwärtig weilt hier ein Adjutant de» Fürsten von Montenegro, über dessen Sendung der „Botjch." Nähere» meldet. Der Serdar Zega hat der kaiserlichen Regierung namen» de» Fürsten dessen Ergebenheit aus gedrückt und betheuert, wie seinem Herrn nichts so sehr am Herzen liege, al» mit Oesterreich gute Nachbarschaft zu halten. Zugleich ist Herr Zega beauftragt, gewisse Erleichterungen im Grrnzverkehr zu erwirken. Nach seinen sehr bestimmt lautenden Erklärungen würde man übrigens berechtigt sein anzunehmen, daß die kosmopolitisch revo lutionäre Partei, wrl-i. die Cernagora zum Schauplätze ihrer Umtriebe wählen möchte, dort keine Stätte finden werde, da der Fürst durch seimn Abgesandten den festen Entschluß hat kundgeben lassen, vor Allem das Völker recht zu achten und eifrigst darauf bedacht sein zu wollen, daß seinem Land« die Segnungen des Friedens erhalten bleiben. — Die neuesten Wiener Blätter bringen die Nach richt, daß Bartholomäus Szemrre, Minister des In nern unter Kossuth, aber mit diesem später zerfallen und dem Ausgleiche mit Oesterreich auch publicistisch das Wort redend, dieser Tage in Paris im Irrsinn gestorben ist. Seine Witwe wandte sich an die Gnade LeS Kaisers um die Erlaubniß zur Rückkehr in das Vaterland. Alsbald erfolgte die Entschließung, und unmittelbar aus dem kaiserlichen Cabinet erhielt sie die erbetene Erlaubniß. Ihre Abreise von Paris wird unterm 8. d. gemeldet. Z Prag, 13. Januar. ES dürfte jedenfalls noch ziemlich lange bis zur Eröffnung deS nächsten böhmischen Landtags sein, aber schon jetzt erzählt man sich Außer ordentliches von der Thätigkeit, welche die tschechische föderalistische Partei in der Vorbereitung von An trägen und Beschwerden entfaltet, die vor den Landtag gebracht werden sollen. Ihr Hauptaugenmerk hat sie auf die Lehranstalten de» Landes gerichtet, und sie scheut keinen Dcxsuch, mag er auch noch so unbedeutende Re- fultaHd»persprrchen, um sich nach und nach in den Besitz sämmtltchrr LnterrMt-institute zu setzen. Der Haupt- anMUHA ÄtlMPtät gelte». Während von einer Sette der Antrag eingebracht werden wird, daß jeder Ge genstand in den drei weltlichen Fakultäten in tschechischer Sprache vorgetragrn werden soll, dürfte von einem an dern Mitgliede der tschechischen Rechten vorgeschlagcn wer den, die älteste Universität Deutschlands neu zu organi- stren und zwar mit besonderer Beachtung der Art und Weise, wie bei der Reorganisirung der polytechnischen Lehranstalt daS Prtncip der nationalen Gleichberechtigung durchgesührt wurde. Weiler wird beantragt werden, die Realschulen Böhmens insofern ganz unabhängig zu stellen, als hier in Prag eine selbstständige Commission zur Prü fung der Candidaten für Lehranstalten an den Mittel schulen ernannt werden soll. Die nationale Partei schmei chelt sich, in einer solchen Commission die Majorität zu erlangen und sieht hierin eine sehr erhebliche Förderung ihrer Zwecke. Eine Anzahl Anträge auf Abänderung der Wahlordnung zur Gunsten der tschechischen Bevöl kerung wird ebenfalls vorgcbracht werden. — Durch die Bemühungen unser» Herrn Bürgermeisters und mehrer Kunstfreunde erscheint die Widmung unsrer St. Nikla»- kirche, die früher zum Theil als städtische Registratur und zur Aufbewahrung alter Acten diente, zur Ausfüh rung großer Musikwerke gesichert. Es sind jedoch Zweifel entstanden, ob sich der Bau auch zur Winters zeit zur Versammlung eines aufmerksamen Auditoriums eignen werde, und man sinnt darauf, auch in dieser Rich tung die nöthigen Anordnungen zu treffen. Berlin, 13. Januar. (B. Bl.) Das Gerücht, als ob die Regierung mit einer Denkschrift über die Krieg- errf geb. Beck. Zweite Auslage. Dresden, Br. Wie necke. 1865." Diese zarten, innigen, wohllautenden Ge dichte sind einem feinorganisirten Gemüth entsprossen und machen in ihrer edrln Einfachheit einen durchaus erquick lichen Eindruck. Daß die Verfasserin auch Helden dcS Friedens, wie Heinrich Pestalozzi und Friedrich Fröbel, die sonst von dem GroS der AlltagStalente nicht beachtet werden, poetische Kränze gewunden, verdient ganz beson dere Anerkennung, und so wird der Leser neben seelen vollen Liedern noch andere Gedichte finden, in denen die Dichterin einen höhern Flug wagt und den Gang zu geistigen und sittlichen Zielen veranschaulicht. Dichtungen wie z. B. „Der Arme an die Sonne" und ähnliche müß ten schon längst in weit verbreiteten Anthologien einen Platz gefunden haben, wenn solche Dlumrnlesrn nicht so häufig von ganz unbefähigten Menschen fabricirt wür den. Mehr al» Dutzend andere Gedichtsammlungen, von Frauenhand geschrieben, haben die „Poetischen Kränze" ein Anrecht auf weite Verbreitung, und so möge die dritte Auslage recht bald nöthig werden. — „Deutsche Poesie. Ein christliche» Le bensbild. Don Friedrich Haupt. Zweite Auflage. Zürich, Verlag von Meyer und Zeller. 1865." Auf 723 Seiten präsrntiren sich 102 Dichter älterer und neuerer Zeit, und die Sammlung enthält viele» Seltene und Trefflich«. Mit der Au-wahl wird man sich indeß nicht allenthalben einverstanden erklären können. In einem „christlichen Lebensbild«" durften Namen wie Gel- lert, Grünetsen, Gerok, Mörike u. A. doch wohl nicht fehlen, zumal obskure Leute (H. A. Daniel, A. Embdt, Hintberg, Knack) Berücksichtigung gefunden haben. Da da» Vrrzeichniß kurz« LebenSnotizen der Dichter bringt, so hätte der HrrauSgeber auch auf deren Richtigkeit sehen sollen, damit E. M. Arndt, N. Becker, I. Kerner, A. Knapp, L. Schefer, Ad. Schult», Spitta, Strachwitz, Uhland und Zedlitz nicht mehr unter den Lebenden aufgeführt worben wären, wie hier geschehen. — „Deutsche Prosa. Ein christliches Le bensbild. Von Friedrich Haupt. Zweite, völlig um gearbeitete Auflage. Zürich, Verlag von Meyer u. Zel ler. 1865." Lob und Tadel läßt sich hier in gleicher Weise wiederholen. Oft überrascht der Sammler durch Specialkenntniß. So hat Alban Stolz, dieser originelle Kopf, hier Aufnahme gefunden, was, soviel uns bekannt, noch in keiner ähnlichen Sammlung geschehen. Die Zahl der Prosaiker, au» deren Schriften Proben entnommen wurden, ist 132. Da indeß so viele kleine Kanzelredner Beachtung gefunden, muß man sich wundern, daß unter den Theologen rin Ammon, Dräseke, Liebner, Brückner, unter den Pädagogen Palmer, Curtmann, Kellner u. A. ohne Vertretung geblieben sind. Bogumil Goltz, der doch ganz entschieden auf Seite des Christenthums steht, fehlt gänzlich; dasselbe ist der Fall mit D. v. Strauß, Ad. Stifter, B. Sigismund und vielen Andern. k * Da» Leben Cäsar» von Louis Napoleon. Die „Ost-Deutsche Post" schreibt au- Wien: „Kaiser Napoleon Ul. hatte gewünscht, daß sein, Ende diese» oder anfangs de» nächsten Monat- erscheinende» Werk „Da» Leben Cäsar'»" gleichzeitig mit der französischen Ausgabe auch in Uebersehungen in den wichtigsten le bendigen Sprachen: deutsch, englisch und italienisch er scheinen solle. Der Hofbuchhändlrr Napoleon'», Herr Plon in Pari», bei welchem die Originalausgabe er scheint, wandte sich telegraphisch wegen einer deutschen Uebersetzung an folgend« Buchhandlungen: Gerold in Wien, Mittler in Berlin, Cotta in Stuttgart, Bern hard Tauchnitz und Otto Wigand, beide in Leipzig. Herr Friedrich Gerold erhielt da» Telegramm de» Herr«
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