Delete Search...
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 21.08.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-08-21
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-188008215
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-18800821
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-18800821
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1880
- Monat1880-08
- Tag1880-08-21
- Monat1880-08
- Jahr1880
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
1880 M 196 Mub-rgcr ator auäraest, illiz äio «Ns nen von .MsI i, wol lenen u Höch" übend, sollen an im DreS. a für erren, l und ent zu Zu beziehen durch alle Postanstalten. Preis vierteljkhrl. 1 50 H. Einzelne Nummern 5 H. reits Erhebungen über den Umfang der Ernle- aussälle anstellen und der Landtag dürfte sich abermals mit einer Nothstandsvorlage zu befas sen haben. Aber auch in der Politik werden wir um un seren Sommer geprellt, um die ersehnte Erho lungspause. Die überraschende Kunde von dem Rücktritt Hofmann's aus dem preußischen Mi nisterium und dem Reichsamt des Innern, von seiner Ernennung zum Staatssekretär für Elsaß- Lothringen hat vollends die wenigen Geister der Politik geweckt, die einzuschlummern schienen. Die theilweise Krisis im preußischen Ministerium und den obersten Reichsämtern bedeutet mehr, als eine Personenfrage. Große Grundsätze käm pfen um den Sieg und wenn man von Herzog, Bötticher oder Bennigsen als Nachfolger Hof mann's spricht, so spricht man von ebenso viel feindlichen Tendenzen, welche um die Palme rin gen. Kaiser Wilhelm steht vor einer schweren Entscheidung. Er traf überhaupt bei der Rück kehr in die Residenz schwierige Arbeiten genug vor und wird überdies von den militärischen Festen zur Erinnerung an die glorreichen Tage von 1870 stark in Anspruch genommen. Während Deutschland geräuschlos die Gedenk tage jenes Jahres feiert, hüllt man sich in Frankreich nicht etwa in Trauer. Der Prä sident der Republik und die Präsidenten der Kammern halten eine Triumphfahrt durch das Land, die Republik schwelgt in dem Bewußtsein ihrer Macht und ihres Reichthums und angeregt durch einen wegen seiner Nevanchegedanken im Auslande peinliches Aussehen erregenden Brief Gambetta's, der sich bald als schon 1871 ge-! schrieben und veröffentlicht erwies, aber wohl nur mit Vorwiffen Gambetta's wieder veröffentlicht wurde, brachten einige Blätter etwas heißblütige Vergeltungsartikel. Man ist indeß in Berlin darüber durchaus nicht beunruhigt und gönnt den Parisern das kleine Vergnügen. Etwas empfindlich dagegen ist man gegen die Deutschenhetze, die sich jetzt in Böhmen, Ungarn und Galizien so breit macht. Zur Zeit, da Deutschland so kräftig für die öster reichischen Interessen eintritt, namentlich auch in der Orienlfrage, sollte man das deutsche Element etwas schonender behandeln., Die Macht, welche die Orientwirren jüngsten Datums angerichtet, England, ist jetzt lahm gelegt. Erst war es eine innere Krankheit Gladstone's, welche das Eingreifen John Bull'- unterbrach, jetzt ist es eine innere Krankheit deS Landes selbst, welche die Action Englands er schwert. In Irland scheint sich eine bedrohliche Bewegung vorbereiten zu sollen. Der Waffen raub, der kürzlich von dort gemeldet wurde, scheint minder harmlos zu sein, als es den An schein hatte. Die Leute rauben Waffen, um sie gegen die Regierung zu brauchen. Es ist erwie sen, daß in den letzten Wochen den geheimen Verbindungen wieder mehr Geld als früher au- Amerika zufloß, daß in Dublin wieder viel Ge wehre im Geheimen angekauft wurden und dem Landvolke im Westen und Süden Aussichten auf einen nahe bevorstehenden allgemeinen Aufstand eröffnet werden. Dergleichen Gerüchte tauchest von Zeit zu Zeit immer wieder aus, ohne daß sich schwere Folgen daran knüpfen; aber wer Gedenktage aus großer Zeit. 21. August. Kronprinz Albert von Sachsen in Pont - L - Mouflon im Hauptquartiere König Wilhelm'«, welcher dem.König Johann von Sachsen folgendes Telegramm sendet: Nach dem ich nun den ganzen Umsang, den Deine Trnppen «n dem Siege vom 18. August genommen haben, über- sehen kann, muß ich Dir zu diesem Erfolge meinen Glück? Wunsch aussprechen, freilich ist der Verlust sehr bedeutend^ — Kanonade der Lorvette „Nymphe" mit französischen Kriegsschiffen vor Danzig. — Prinz Napoleon sucht in Florenz vergeblich die Vermittlung und Unterstützung Ita liens zu erlangen. Preisangabe an Rathsstelle bewirken oder auch in diesem Blatte ver öffentlichen zu wollen. Frankenberg, den 20. August 1880. Der Einquartierungsausschuß. Stephan. Wochenschau. Sollten wir wirklich um unseren Sommer ge prellt werden? Fast schien es so in den jüng sten Tagen. Der Regen, der regnete jeglichen Tag, die lichten Sommerkleider verkrochen sich in die tiefsten Tiefen der Kleiderschränke und wenn sie sich ausnahmsweise einmal auf offener Straße zeigten, da schienen sie dem ewig wolkengrauen Himmel seine ganze Pflichtvergeffenheit so recht überzeugend vor die Augen führen zu wollen. Das Einheimsen der Ernte begegnete ungeheuren Schwierigkeiten. In der zwölften Stunde noch haben sich unsere Wettermächte verschworen ge- Hen unsere armen, vielgeplagten Landleute. Was der Fleiß eines Jahres und die Gunst der Sonne mühsam gezeitigt, das wuschen die hochaufge- ^schwollenen Wasserfluthen von der Erde hinweg und wieder klingt das gräßliche Wort durch die -i>eulschen Gauen, das vor einem Jahre das Helle Entsetzen verbreitete und die Hilfskraft des Va terlandes ganz in Anspruch nahm — das Wort Noihstand. Die preußische Regierung läßt be- findigkeil aufgeboten, um Gesetzesstellen au- dem Korpus ^uris anzuführen, welche, maßgebender als diejenigen, auf welche das Unheil der ersten Instanz sich stützte, sich für Findung der richtigen Entschei dung anwenden lassen sollten. Dem Richtercollegium der Justizkanzlei erschienen nun die von den beiden RechtSanwalten citirten und allegirten lexe» nicht ganz zutreffend; anderseits waren sie selbst, so viel sie auch in ihrem eignen Gedächtniß nach Besserem umherspählen, nicht im Stande, sich aus der Ver legenheit zu helfen. Da geht einem der beisitzenden Räthe ein Ge danke auf, welcher dem gelehrten Spruchcollegium vielleicht aus der Klemme helfen könnte. „Was meinen Sie, Herr Kanzleidireclor", wendet sich der Rath an Herrn v. Worlhof, „da ist doch kürzlich ein Candidat Leonhardt eraminirt worden, welcher, wie Sie wohl auch gehört, so außerordentliche Kenntnisse dargelegt und namentlich im Korpus Iuris sich so fabelhaft bewandert gezeigt hat, daß er eS wie daS Einmaleins auswendig zu wissen scheint. Was meinen Sie, Wenck Wir diese- ver- tracle Actenflück durch den Kanzleiboten zu dem jungen Doctor hinschicken und brovi warm bet ihm Inserate werden mit S Pf. für die gespaltene CorpuSzeile oder deren Raum berechnet. Geringster Jnfcratenbetrag 20 Pf. Com- plictrte oder tabellarische Inserate nach Uebereinlommen. Amtsblatt -er Lömgl. Amtshauptmannschaft Flöha, des Lönigl. Amtsgerichts und -es Stadtraths M Frankenberg anfragen, ob er unö nach Ablauf einiger Tage nicht wenigstens ein Gesetz in den Institutionen oder den Pandecten Nachweisen könne und uns be zeichnen wolle, ein solches, da- auf Grund der doktrinellen Interpretation im gegenwärtigen NechlS- falle zur Anwendung zu bringen wäre? Der Herr Kanzieidirector fand den Vorschlag ganz annehmbar und entschloß sich zu dessen sofor tiger Ausführung. Ein Kanzleiboie wird herbei- gekllngelt und demselben das Aktenstück nebst einem kurzen Begleitschreiben an den 0r. juris Leonhardt übergeben Nach einer halben Stunde kehrt der Bote zurück und meldet, Herr Ur. Leonhardt lass« sagen, übermorgen um dieselbe Stunde werde da- Actenstück und seine Antwort zum Abhvien bereit liegen. Sv geschah eS; und waS antwortete der'junge Doctor? Auf dem Fragezettel der Justizkanzlei hatte er nicht etwa «in«, sond«rn acht Stellen au- dem Korpus äuris citirt, acht lexes, welche sämmt- lich mehr oder minder deutlich zu Entscheidung-, gründen in dem betreffenden NechtSfalle sich eig- neten. Erstaunen malt fich »h dieser wunderbaren Au»« Militüreinquartierung. Diejenigen, welche geneigt sein sollten, Wohnung und Verpfle gung LulsvlkäSIxutHA zu gewähren (gleichviel ob in Ein- zel- oder Massenquartieren), werden hiermit ersucht, ihre Angebote mit Erscheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und Festtage, Abends für den folgenden Tag. — Jnseraten-Annahme für die jeweilige Abend-Nummer bis Vormittags lv Uhr. Gin seltenes Gxnmen. (Aus der Magd. Ztg.) (Schluß.) Doch noch eine andere Nachfeier zu dem Leon- hardt'schen Examen, und zwar eine solche, welche den eigentlichen Gipfelpunkt zu dem bisher Er zählten bildet, sollte sich einige Wochen nachher in dem richterlichen Sitzungssaale der sogenannten Justizkanzlei, der damaligen zweitinstanzlichen Civil- gerichtSbehörde Hannovers, vollziehen. ES war um die gewöhnliche NormittagSstunde, als daselbst da- auS fünf Personen — dem Präsi denten Kanzleidireclor v. Worlhof und beisttzenden Instizräthen nebst Assessoren — bestehende Richter- collegium behufs Erledigung der io »ppvilatorio ihm vorliegenden Arbeiten sich versammelt halt«. Unltr den letzter«n war nun eine Prozeß-Acte, welche «inen sehr beglichen Fall in sich faßte. Es betraf dieselbe ein modernes Rechtsgeschäft, wie solches zu den Zeiten der Römer gar nicht «ristirt hatte. Beide Parteien halten gegen daS erstinstanzliche Urtel Einspruch erhoben und die beiderseitigen Ad vocate» alle ihr» juristisch» G»l»hrsamk,lt und Spitz-
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview