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Dresdner Journal : 21.05.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-05-21
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190205217
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19020521
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19020521
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1902
- Monat1902-05
- Tag1902-05-21
- Monat1902-05
- Jahr1902
- Titel
- Dresdner Journal : 21.05.1902
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Äeu! »ft. Amtlicher Teil (vchSrdl. Bekanntmachungen erscheinen auch im Anzeigenteile ) Nichtamtlicher Teil. Schwierigkeiten erhoben hätten, seien diese doch nicht ' . von der «rt, daß sie die Fortführung der Verhandlungen ahnden pflegt, ,st wegen ,ahlre,ch.r Beurlaubungen Dresden, 21. Mai. Ihre König!. Hoheiten der Prinz und die Frau Prinzessin Johann Georg, Herzog und Herzogin zu Sachsen, sind heute früh 3 Uhr 49 Min. von Sibyllenort nach Dresden zurückgekehrt. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Baurathe bei der StaatSeifenbahn- verwaltung Hunte in Dresden den Titel und Rang als „Finanz- und Baurath" in der 1. Gruppe der IV. Klasse der Hofrangordnung zu verleihen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, den nachgenannten Beamten der StaalSeisen- bahn-Verwaltung, und zwar: dem Oberschaffner Nitzsche in Dresden und dem Lokomotivführer I. Kl. Straube in Zittau das AlbrechtSkreuz, den Schaffnern Säurig in Leipzig und Zimmermann in Werdau, dem Bahnwärter Päßler in Himmel- Hartha sowie dem Weichenwärter II. Kl. Teerig in Altchemnitz daS Allgemeine Ehrenzeichen zu ver leihen. Friedrich Wilhelm III in St PtlerSburg und an da» 85. russische Infanterieregiment in Wyborg, von denen im Laufe de« Tage» ErwiderungStelegrammr ««gingen. Da» übliche GeburtStagefistmahl, da« alljährlich im Offizierkasino de» Kaiser Alexander-Regimeut« statt zufinden pflegt, ist wegen zahlreicher Beurlaubungen von berühren könnten. London, 21. Mai. Der „Daily Telegraph" be richtet au» Pretoria vom 18. d. Mt»: Die Buren konferenz in Brreeniging tagte gestern noch. Die Be ratungen sind stellenweise sehr erbittert, sodaß e« sogar zu Zwistigkeiten kam. Srnennungen, Versetzungen re. im öffeutl. Dienste. -m Geschäftsbereiche »es Mtntftertums des Kultus au» Sffentltchen Unterrichts. Erledigt: die zweite Leh-erstelle in Niederlungwitz b. Glauchau. Koll : die »beiste Schulbehörde. Grundgehalt 1400 M, steigend durch »Ul Zulagen bi« »400 M. m d «0. Leben»,.; Amt-wohnung, 110 M. f Fortbildung«- u. llv M. s. Turnunterricht. Be suche m. sämtl Zeugnissen bi« in die neueste Zeit, brz. einem MililLrdienstnachweise, sind bi« 1. Juni beim Bezirktschul- iuspektor Schulrat Lätzsch, Glauchau, einzureichen. Der Krieg in Sndafrikn. AuS der Kapkolonie wird seit langem wieder einmal von einem Zusammenstöße berichtet. Nach einer Drahtnachricht aus dem in der Kolonie ge legenen Middelburg griff am 18. d. MtS. eine Ab teilung von 120 Buren Aberdeen an, wurde jedoch zurückgeschlagen. Der Kommandant Vanheerden wurde getötet, zwei verwundete Buren wurden ge fangen genommen. Ueber die Friedensverhandlungen in Südafrika liegen heute die nachstehenden Meldungen vor. Be stimmte Annahmen über den gegenwärtigen Sach stand lassen sich an- ihnen nicht herleiten. Pretoria, 20. Mai „Reuter"-Meldung. Verschie dene Mitteilungen, deren Richtigkeit nicht gewährleistet werden kann, die aber in vielen Kreisen bestätigt werden, besagen, daß die Hauptgegner der Annahme der im April in Pretoria zur Verhandlung gekommenen Frieden»« bedingungen sind Präsident Steijn und Wessel», die im Nordosten des Oranjestaate» kommandieren, und Müller, der in der Nähe von Middelburg steht, sowie Cellier», der Befehlshaber im westlichen Trans vaal. Der Kommandant Hertzog soll sich gleich»fall» ablehnend verhalten Dewrt, der zuletzt zur Besprech ung kam und in schlechter Stimmung war, scheint friedfertiger zu sein. Diese der Einstellung der Feindseligkeiten abgeneigten Elemente sind zweifello» stark, und zwar so stark, daß sie einen Friedensschluß zu den bereit« besprochenen Bedingungen al» zweifelhaft erscheinen lasten. Um alle» kurz zusammenzufasten, heißt e», daß die Mehrheit der Trantoaalburen, einschließlich der Mitglieder der Regierung, einem Frieden günstig sei, während die Freistaatburen mit wenig einflußreichen Ausnahmen die Unabhängigkeit als Grundlage für die Friedensbewegung wünschen London, 21 Mai Die „Daily Mail" hört: Ob gleich sich bei den Beratungen der Buren gewiss« Tagesgeschichle. Dresden, 21. Mai. Ihre König!. Hoheiten der Prinz und die Frau Prinzessin Johann Georg, Höchstwelche mehrere Tage zu Besuch bei Ihren Königlichen Majestäten in Sibyllenort weilten, sind heute früh von dort nach Dresden zurückgekehrt. Deutsches Reich. Berlin. Wie wir bereits in unserer gestrigen zweiten Ausgabe mitteilten, brachten Se. Majestät der Kaiser bei der vorgestrigen Frühstückstafel anläßlich de» Geburts tage» de» Kaisers von Rußland auf diesen ein Hoch au» Vorgestern nachmittag unternahmen Se. Majestät der Kaiser einen Spaziergang im Park von Sanssouci. Zur Abendtafel war außer den Prinzen-Söhnen der Herzog von Sachsen Coburg und Gotha geladen. Gestern morgen hörten Se. Majestät der Kaiser den Vortrag de» Chef» de» Militärkabinett«, General adjutanten, Generalleutnant» Grafen v Hülse» Haeseler, de« Chefs de« Zioilkabinett«, Wirk!. Geh. Rat« vr. v Lucanu«, de» Kulturministers vr. Studt und de» Präsidenten de« Evangelischen Ober-Kirchenrat» vr. 0. Barkhiusen Zur Mittagstafel war General intendant Graf v Hochberg geladen. Um 4 Uhr 15 Min. nachmittag« sind S«. Majestät von Wildpark nach Urville geetlst Im Gefolge de« Monarch«, befinden sich General der Infanterie v Plefsen, Generalmajor v Löwenfeld, Hauptmann v. Friedeburg, HauSmarschall Frhr. v Lyncker, Ober-Stallmeister Graf v. Wedel, Ober-Stabsarzt Offizieren zum Pfingstfest auf den 23 d. Mt«. ver- schoben worden. Die Kasernen de« Regiment« hatten zur Feier de« Tage« reichen Flaggenschmuck angelegt. Auch der Aeneralinspektor der Marine Admiral v Koester vr. Jlberg, WuN Geh Rat vr. v. Lucanu«, General' leutnant Graf v. Hülsen-Haeseler und Gesandter v. Tschirschky und vögendorff. — Ihre Majestät di» Kaiserin empfingen gestrrn vormittag in Hausbaden den Besuch Ihrer König!. Hoheiten de» Großherzog« und der Großherzogin von Baden Nachmittag« statteten Ihr« Majestät dem Großherzoglichen Paare im Schlöffe Vaden-Weiler einen Besuch ab. — Ihre Majestät die Kaiserin spendeten zur Sammlung de« Roten Kreuze« au« Anlaß der Katastrophe von Martinique 1000 M — Se Kaiser!, und König! Hoheit der Kronprinz ist mit seinen militärischen Begleitern gestern früh von Potsdam in Oel« eingetroffen und auf dem Bahnhof von dem Forstmeister Frhrn v Löwenstern - Bernstadt begrüßt worden Vom Bahnhof begab sich der Kronprinz sofort nach dem Schloff« und fuhr nach halb stündigem Aufenthalte zur Pürsch nach Ludwigsdorf. — Wie au« London gemeldet wird, war Prinz Heinrich von Preußen, der gestern am Polospirl im König «park teilnahm, mit einigen seiner Offiziere Gast de« Marqui« Ormonde in King«1own. — Prinz Albrecht von Preußen, Regent von Braunschweig, hat, wie die „Br LdS-Ztg." meldet, anläßlich seine« Aufenthalt« in Madrid die Hal»kette zum Orden Karl» Hl. erhalten. — Dem Kaiser von Rußland, Chef de« Kaiser Alexander Garde-Grenadierregimevt« Nr. 1, hat der Kommandeur de« Regiment«, Oberst von Schenck, am Montag früh im Namen des Regiment» «in Glück wunschtelegramm zum Geburtstage Übersandt, sowie Be- grühungStelegramme an da» Husarenregiment Kaiser Nikolaus H. von Rußland (1. Westfalische») Nr. 8 nach Paderborn, an da» Lribgard«-Grenadierrrgiment König Erweiterung der Fürsorge für Beterane». Durch den kürzlich vom Reichstage verabschiedeten RachtragSetat ist zur Gewährung weiterer Beihilfen str Veteranen im Betrage von je 120 M. jährlich eine Summe von 1,3 Mill. M. zur Verfügung ge stellt worden. Diese Zuwendung wird in weiten Kreisen der Kriegsteilnehmer mit Freuden begrüßt werden. Die Veteranenbeihilfe, die sich nicht allein auf Invaliden, sondern hauptsächlich auf solche Per sonen erstreckt, auf die die Militärpensionsgesetze keine Anwendung finden, weil sie aus den Kriegsstrapazen unversehrt oder doch ohne alsbald wahrnehmbaren Schaden zurückgekehrt, später aber in mißliche Verhältnisse geraten waren, beruht auf. dem G-setze vom 1. Juli 1899. Die Mittel, die zu diesem Zweck ausgesetzt worden waren, erwiesen sich mit der Zeit als unzureichend, und das war be greiflich Bei Feststellung der Zahl solcher Inva liden, die als berechtigt zum Empfange dieser Bei hilfe erachtet werden könnten, war man auf Schätzung angewiesen. Griff man in dieser Schätzung auch möglichst weit, so stieg doch die Anzahl derjenigen Kriegsteilnehmer, die auf die Gewährung der Bei hilfe Anspruch machten, in ganz unerwarteter Weise. Er wurden daher verschiedentlich Stimmen aus den Reihen alter Krieger laut, die sich über den Mangel an Fürsorge seitens der verbündeten Regierungen beklagten. Diese Klagen aber können nicht als gerechtfertigt bezeichnet werden Die Reihe der bisher schon aus dem ReichS-JnvalidenfondS gewährten und sich stetig steigernden Bewilligungen hat gezeigt und zeigt noch weiter, daß die verbündeten Regierungen von dem größten Wohlwollen gegen die Veteranen getragen sind. ES besteht aber ein gesetzlicher Unterschied zwischen den Bezügen, die den Invaliden zustehen, und den Beihilfen, die den Veteranen zugedacht sind. Der Invalide hat bestimmte Ansprüche an dar Reich, der Veteran aber, so sehr ihm auch die verbündeten Regierungen naturgemäß stet- ent gegengekommen sind, genießt solche Ansprüche erst, sobald die 120 M. ihm seitens der zuständigen Ver waltungsbehörde nach Prüfung seiner Verhältnisse zuerkannt worden sind. E» ist ein Irrtum, wenn verschiedentlich angenommen wird, die Beihilfe stehe unterschiedslos jedem Veteran ohne weiteres zu. Bei jedem Anwärter muß vielmehr erst die Berechtigung zum Empfange der entsprechenden Summe nach- gewiesen werden, und, ist der Wunsch der verbündeten Regierungen auch, wie schon gesagt, sehr rege, soweit wie möglich helfend eingreifen zu können, so findet doch, wie jede- Wohlwollen überhaupt, auch das jenige für alte Krieger eine letzte Grenze in der Abgrenzung der verfügbaren Mittel. Man wird wahrlich nicht behaupten können, das Deutsche Reich habe den bejahrt» n verdienten, invalid gewordenen oder sonst hilfsbedürftigen Kriegsteil nehmern gegenüber in seiner Fürsorge gekargt. In dieser Hinsicht sind nicht nur gegen frühere Zeiten, sondern auch im Vergleiche zu andern Ländern bei uns sehr bedeutsame Fortschritte gemacht worden. Wiederholt Haden zur Erweiterung dieser Fürsorge ganz erhebliche Aufwendungen stattgefunden. Man ersieht dar allein schon aus der Thatsache, daß der EtatS- titel für den Kapitalzuschuß aus dem ReichS- invalidenfonds durch die Zuwendung der Summe von 1,3 Mill. M. im NachtragSetat auf rund 32,9 Mill. M. erhöht worden ist. Dieser Posten hat also, da er im Etat für 1901 noch mit 17,5 Mill, eingestellt war, in einem Jahre um 15,4 Mill, zu- genommen. Ls wird also möglich sein, die Beteranenbeihilfe von jährlich 120 M. immer weiteren Kreisen bedürftiger Kriegsteilnehmer zuzuwenden. Es ist von einigen Seiten, auch im Reichstage, die Ansicht vertreten worden, es solle ermöglicht werden, daß jeder Kriegsveteran eine derartige Ver sorgung von Reichs wegen erhalte, daß er, ohne einer Armenunterstützung zu bedürfen, sorgenfrei zu leben vermöge. Dieser Gedanke ist sehr schön; allein er ist unausführbar. Er scheitert einfach daran, daß unser Land, und zwar wohl ebensowenig wie irgend ein anderes, nicht reich genug ist, derartige Aufwendungen zu machen. Und es muß schon deshalb entschieden davor gewarnt werden, den Veteranen Aussichten auf Wohlthaten zu eröffnen, die keinesfalls erfüllbar sind. Ein Drängen nach dieser Richtung ist nur ge eignet, der auf Erregung allgemeiner Unzufriedenheit gerichteten Agitation Vorschub zu leisten und bei den Veteranen Wünsche zu zeitigen, deren Erfüllung eben nicht im Bereiche der Möglichkeit liegt. Die Erhöhung des Fonds zur Gewährung von Beihilfen an hilfs bedürftige Kriegsteilnehmer durch die im Nachtrags etat festgesetzte Summe wird genügen, um eine große Anzahl von Veteranen der durch das Gesetz vor gesehenen Wohlthat teilhaftig werden zu lassen. Darüber hinaus aber sollten nunmehr die Ansprüche schweigen. hat dem Zaren, der seit dem 5. September 1896 ä la «uit« der deutschen Marin« steht, namen» der letzteren ein Glückwunschtelegramm zum Geburt»tag« übersandt. In der Kapelle der russischen Botschaft wurde der Ge burtstag am Montag vormittag 11 Uhr durch große» Gottesdienst gefeiert, an dem auch die drei Bataillon»- kommandeure und andere Offiziere de» Kaiser Alexander- regiment« teilnahmen Zahlreiche Herren d«» diplo matischen Corp» gaben im Laufe de» Tage» ihr« Karten in der Botschaft ab. — Der Kaiser!. Botschafter in St Petersburg, Wirk! Geh Rat Graf v. AlvenSleben, ist von dem ihm bewilligten Urlaub auf seinen Posten zurückgekehrt und hat di« Geschäfte der Botschaft wieder übernommen. — Der hiesige König! Sächsische außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister vr Graf v. Hohenthal und Bergen hat Berlin mit Urlaub für etwa 14 Tage verlaffen Während seiner Abwesen heit wirkt der Legation»srkretär v Stieglitz al» interi mistischer Geschäftsträger. — Am Pfingst-Sonntag verstarb die Witwe de» kommandierenden Admiral« Alexander Graf v. Monts, Frau Gräfin Klara v. Mont«. Besondere Verdienst« hatte die Verstorbene sich um den unter Ehrenvorfitz der Frau Herzogin Johann Albrecht von Mecklenburg und unter dem Protektorate Ihrer Majestät der Kaiserin stehenden „Frauenverein für Krankenpflege in den Kolonien", dessen langjährige erste Vorsitzende sie war, erworben, dergleichen um den Verein zur Förderung br« Deutschtum« iit den Ostmsrken Von Ihr«» Majestäten dem Kaiser und der Kaiserin sind an den Sohn der Verblichenen Erich Grafen v. Mont» Beileidsdepeschen gerichtet worden. Kunst nnd Wissenschaft. R B. Scheid« wichtig. X. Deutscher Reuphilologentag zu Breslau. Bre»lau, 20. Mai 1902. Der dritte Neuphilo logentag zu Dresden im September 1888 veranstaltete erstmalig eine Au«stellung, die sich um Dante, Shakespeare, 0:e Staron völlig eingencht«t uno deren Intasien wohl- behalten vorfand. Am 31. Januar hat sie dann di« Kerguelen in der Richtung auf die Terminationsinsel wieder verlassen. Au» dem Inhalte dieser Berichte heben wir da» Folgende von allgemeinerem Interesse heraus. Von der Kapverdischen Insel Sao Vicente, die auf den britischen Seekarten ein unrichtige« Bild gewährt, wurde eine verbesserte Kartenskizze im Maßstabe 1:200000 hergestellt. Die portugiesische Insel hat einen Flächeninhalt von etwa 220 ydm und besteht au« einem bi« 750 m hohen Ringgebirge von prächtigen kühnen Formen, da« steil noch innen und sanft nach außen abfällt und als Ruine de» Krater« «ine« mäch tigen alten Vulkan« aufgefaßt werden muß, an deffen Außenrand parasitäre Ausbruchstellen von erheblich jüngerem Alter anzutreffen sind Während den Aus brüchen der letzteren wahrscheinlich ein alluviale« Alter zuzusprechen ist, wird die vulkanisch» Thätigkrit im Innern und auf dem Randgebirge wohl schon vor Schluß der Tertiärzeit erloschen stin. Ungeheure 4?l!ermaffrn bedecken die steilen Abhänge Fauna und Flora sind sehr dürftig, da die Insel unter starkem Wassermangel leidet Nur im September gehen Regen güsse nieder, die dann die Vegetation der Insel erwecke», aber auch von dem Gesteinschutt sofort ausgesaugt werden; e« soll indessen Regen auch schon drei Jahr» lang au«geblieben sein. Nur wenige Wasseroasen sind vor handen, sonst wird da« Wasser au« einzelnen Cisternen mühsam gesammelt; für die Kühe ein»« Schiffshändler« z. B wird da« Futter au« Südamerika hergrschafft. Di« Bevölkerung besteht au« Portugiesen, Neger» und Mischlingen Der Kur« der „Gauß" wich von der sonst üblichen Segelschiffroute erheblich nach Osten hin ab und war gewählt worden, um vorhandene Lücken in unserer Kenntni« von de» Tieffieoerhältniffe« d»> südatlantischen Ozean« a«»zufüllen Di« Temperatur der Meereiober fläche, die zu Beginn der Reise etwa 17' Celsiu« be tragen hatte, erreichte in der Zone zwischen 15. und 5 Grad nördl. Breite Höhen von 27° und darüber; da« Maximum wurde bei 7 Grad nördl. Breite mit 29H" erreicht Vom Aequator bi« zum 20 Grad südl Br»ite hielt sie sich gleichmäßig auf 23 bi« 24° und fiel dann auf 14°Celfiu« herab. Der Salzgehalt de» Meere«waffer» schwankte an der Oberfläche zwischen 3,45 und 3,72 Proz. Sowohl Temperatur wie Salzgehalt zeigten von der Oberfläche an nach der Tiefe zu eine schnelle Abnahme, jedoch nur bi» zu einer Tiefe von 800 bi» 900 m. Von dieser Tiefe an sank die Temperatur nur sehr langsam und allmählich bi» zum Grunde, und zwar wurde die niedrigste Temperatur mehrmals bei mehr al» 5000 m Tiefe mit 1° Celsiu» gefunden. Im Gegensatz zur Temperatur wurde bei 800 bi» 900 m Tiefe da» Minimum de» Salzgehalte« vorgesunden, der dann unter halb wieder anstieg und von ungefähr 1500 m Tiefe an nahezu konstant auf 3,46 bi« 3,47 Proz. blieb. Diese Ergebnisse waren die gleichen in den räumlich so weit voneinander entfernten, und durch eine breite Schwelle von einander getrennten Gebieten de« brasilia nischen Becken« und der Kapmulde. E« ist hier bei einer Tiefe von 800 bi« SOO m also ein Wendepunkt in den physikalischen Eigenschaften de« Meerwaffe,« fist- gestellt worden, und Prof, v Drygalski schlägt daher vor, wenigsten« für den südatlantischen Ozean diese Schicht al« Grenzschicht zwischen den oberen MeereSschichten und der Tirfsee anzunrhmen. Auch au« biologischen Gründen ist, wie wir weiterhin sehen werden, diese terlunzen de» ExpesttionrlnterS Prof Vr. Euch v Drygalski über den äußeren Verlauf der Fahrt, über den an dieser Stelle schon mehrmal« berichtet worden ist. Erwähnt möge nur werden, daß da« ur sprünglich -»plante Anlaufen von Ascension wegen un günstiger Wind- und Seeverhältniffe au« Zeitersparnis aufgegeben wurde. Der zweite Terl enthält eingehend« Einzelberichte über die wissenschaftlichen Arbeiten der Expedition«mitgli»der, und zwar über di« Topographi« und die Veg«tation»«erhältniffe der Insel Sao Vicente von vr. E. Werth und deren Geologie von vr. E. Philippi, über ozeanographisch« Beobachtungen von Prof vr. v. Drygalski, über di« Bestimmung de« Salz gehaltes im Seewaffer und di« B»schaffenh«it des Meeresgründe« von vr. E. Philippi, über bakteriologische Unt»rsuchungen von vr Gazert, über biologische Beobachtungen von vr. E Vanhöffen und über magnetische Beobachtungen von vr F Bind- lingmaier Der dritte Teil bringt die technischen Berichte über die Maschinenanlage der „Gauß" vom Obermaschinisten A Stehr und über di« Fahrt der „Gauß" bis Kapstadt von ihrem Kapitän H Ruser, und der vierte Teil die eingehenden Mitteilungen über di« Begründung der Kerguelen-Station von vr I. I. Enzensperger. Letzterer, der bekanntlich vorher ein Jahr lang al« Meteorolog in dem Observatorium auf der Zugspitze gewirkt hatte, ist mit dem der Station ebenfalls beigegebenen Magnetiker vr. K. Luyken, während vr. E Werth sich auf der „Gauß' einschiffte, von Sydney au« mit dem hierfür vom Reiche gemieteten Lloyddampfer „Tanglin" nach de» Kerguelen gefahren, wohin letzterer auch 400 t Steinkohlen für die „Gauß" zu briugen hatte. Den vorliegenden Bericht hat dann di« „Tanglin" zurückgebracht, bevor noch di« „Gauß" bri den Kerguelen eingetroffen war Wie wir unlängst telegraphisch mitteilen konnten, hat letzter« in gutem Zustande am 2. Januar di« Kerguelen erreicht, wo sie Die -eutsche Südpolar-Expedition. I. Al« Schwesteranstalt de« Geographischen Institut« an der Berliner Universität ist von Reich« wegen da« Institut für Meere«kunde gegründet worden, deffen Aufgaben wurzeln in der Schaffung und Verwaltung de« Museum« für Meereskunde, in der wiffenschaftlichen Arbeit«- und Lehrthätigk«it und in der Verbreitung vertiefter Kenntni« de» Bereich« der Meereskunde einer seits wie in der Weckung von Sinn und Verständnis für diese selbst und für die nationale und praktisch» Bedeutung der Sreinteresien andrerseits. Dem erst«,«» Ziel sollen in Gemeinschaft mit dem Geographischen Institut von dem Direkt«» beider Institute Hrn Prof vr. Frhrn. v. Richthofen herauizugebende Ver öffentlichungen dienen, von denen da« erste Heft kürzlich im Verlage von Mittler u. Sohn, Berlin, er schienen ist unter dem Titel „Deutsche Südpolar- Expedition auf dem Schiff „Gauß". (Prei« 3M) Es enthält die dem Reichsamt de« Jnn»rn «ingrsandten Be richt« üb«r die bisherigen Erfahrungen und wissenschaftlich«» Arbtiten der Expedition auf der Fahrt von Kiel nach Kapstadt, sowie «inen solchen über die Errichtung der «iffenschaftlichrn Statio» auf den Kerguelen-Insel» im südliche» Stille» Oz»an Da« Heft ist mit Abbildung«», Tafeln und Karten reichlich versehen und sauber au»- gestattet und erscheint bei dem großen Jntereffe, da» »«» allgemein der deutschen Südpolar-Expedition, diesem bisher größte» national-deutschen wissenschaftlichen Unter« nehme«, und den ihr angehörrnden kühnen Forscher« «ntgrgenbringt, weitg«h«nder Beachtung wert Den erste« Teil dieser Veröffentlichung bilden die allgemein«» Mit- ve»»»»P»ei»r A,t»»dt»»»»»«e»LVu««: Bri» Bezüge durch dt, Geschäft»»«?« tuuertzak» »rr»»nw ,,V0 » (rinschl. M (au-WichUch Angeld) M D D^MM D DD» D^ Herausgegeben von der König!. Expedition de» Dresdner , Dresden, Zwingerstraße 20. — Fernspr^ Anschluß Nr. 1295. chrschrtueu r Werktag« nachm d Uhr. 1S02 Mittwoch, den 21. Mai nachmittags Dir Zelle Neiuer Schrift d« 7 »al gespaltenen Ankündt- Gebühren - Ermäßigung bet öfterer Wiederholung. Annahme d»r Anzeigen bi» mittag» 12 Uhr für die nach mittag» erscheinende Nummer Mrd Zurücksendung der für die Schulleitung bestimmte», Ger von dieser nicht etn- «»sorderttn Beiträge brau- stnucht, so ist da» Postgeld beizufügen I II II I U-iNr MMW MM W WW W M W . daknonsstnch f<kingtjandt'di«
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