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Dresdner Nachrichten : 22.06.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-06-22
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189506221
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18950622
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18950622
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1895
- Monat1895-06
- Tag1895-06-22
- Monat1895-06
- Jahr1895
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 22.06.1895
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40. Jahrqlinq. Julius Svutlvr, »,«!e„. Vsllstr. IS, omi'llolil! NI N'I'O.-!-'to r In.-,»'»!,!: I ti»v«»« mol I»ütl»«»n- u»ck I.an«l> Dresden. iiugs Somit ^ I,«Me5«r»oc M HtwLrll1.8v«trL8sv1. > Mbüer LM IiL^er ^ l I >»» L»t« ^nton scdtsvdvsrrer vswkllslsiiwpl« ^ » »l, st>. ^ ltn.. I,»5>. > 7'. .»!>., P S«rr«ll-8oolieil w 1'. I'l. < lüoä«r-8Irüwi»l» r.ll" l'i § < -">. - > Ille voterieiir». < «. n«88« »' Vl/I lI UtkI ßß ^ut «pli,»um X-nlzUolier HokUotbrsi'.!. . «>»>» vrüsltt«, Sp«cl,l8Ssel»iM wr ««idl. llAiärrdviteii. «M. Z^Il IIIIIlI I «««»«««»« «u.,«»,««,.« l. «... ^ zE°t L W-K-Iw-Iw ^»r»Ir>« IN»»N>I»»<» I» ,»,u I>rN»l»»i». N<-I,d»I>> r«»«»i,I »N,-r I »i>l»»i>rli>-Iliit»rlolle». !? l.lbitiiv IlitWklialtl. »I«litü!jll.18!i« II. ^ I» ^ 8om»v»8vkirmv iu Ki ttel L I ^ «r. 17S. v. kvlsedkv, ,. I?. Lomilllieild, ÄL. Juni. Politisches Es hält schwer in diesen Tuge», die 'Aiismerksamkeit von Kiel und Hamburg nbznlenlen. in» iv schwerer, als die sonstige» Pp, gange ans politischem Gebiet de» Stempel einer kleinlichen 'All lagllchkeit trage». die jeden hölwren Gedankens!,,g eibaimiingslos darniederhält. Kan», ioimt sich die Betrachtung in dein swhe» Bewußtsein. das, der deutsche Ikarus in dieser märchenhafte», leider ln kurze» Zeit einer friedliche» nnkionale!, Begeisterung, wie sie kam» kwi, den, kriegerische» Jener vor 27» Jahre» nbertrosien ivnrdr, endlich einmal wieder zur Laune fliegen gelernt habe, da sieht anch schm, der rückwärts ans die gemeinen Erden,argen sich ivciidende Blich das, r>vn diese» eine gualmende Lohe ansgeht, die dem Ikarus die Flügel versengt, sadas; er in Gefahr gerätl,. ,eden '.'lngenblick a»S der luftigen Höhe des Ideals herabzuslürzcii. »»> wieder die platte Schwere der am Bode» dalniikliechcnden Tasciiis karge» zu emvsinden. Ter lachende Philosoph sagt zwar, das; man die menschlichen Tinge weder beweinen, nach hcklageu. sander» mir lerne» fall, sie zu versiehe», TnS ist auch ein gutes Bereich das Var Mein aus die Palitik zntrifft. Schmerzlich für das nationale Emvsinden bleibt es avrr dach, das, angesichts der nordischen Festtage die städtische Vertretung der llseichshaiis tstadt den Mnth findet, in ihrer Mitte über eine „Frage" zu verhandeln, die für reden halbwegs einsichtigen und ,eden halbwegs patriotisch nihlcnde» Tentichen — nm „Tenlscgc" handelt es sich freilich nicht — längst keine Frage mehr ist. Die Interpellation, die vorgestern in der städtische» Vcr lrctnngslärperschast der Reichs-Hauptstadt verhandelt worden ist — Herr Birchaw hat ihr mit der bet ihn, gewähnten Tienslwisligkeit gegenüber den: Haine Israel leinen vcrknvblanchten — Pardon! er lauchte» Name» gegeben —, ist veranlagt worden durch eine Ver fügung dcS königlichen Provinzial Schnllollcginms des Inhalts, das; n) jüdische Gebier und Lehrerinnen an den Berliner Gemeinde ichnlcn nur »ach Maßgabe des Bedürfnisses des jüdischen Rctigions- Unterrichts in Znknnst angeslebt laerden und hauptsächlich ihre Lelntliätigkeit i,n jüdische» Religion) Unlerricht ansübcn sollen, dah ferner bi die Bertvendnng jüdischer Lehrkräfte ;nr anShilss- weiicn Vertretung an den Gemeindeschnlen auf die Erthcilnng des indische» ilreligians Unterrichts beschränlt werden soll. Ten 'Anlaß zn der Verfügung hat der unglaubliche Fall gegeben, das; eine jüdische <!> Lehrerin in Vertretung den christlichen Relsgr'on-? unterricht lü) an einer Berliner Volksschule ertbeilt hatte. Wege» dieser höchst sachgemäßen Rttrfügnng. die nur den eine» Fehler bat, das; sie nicht schon längst erlassen worden ist. haben Herr Virchaw und Genossen an den Magistrat die Anfrage gerichtet, ab und welche M'asmahiiien er zu treffen gedenke, nm den in solchen Anordnungen enthaltenen „Verkümmerungen des kommunalen VotatianSrechts" und „'Verletzungen der versaisungs und gesetz mäßigen Gleichberechtigung der Konfessionen" jA»!) entgegen ziitreten. .Herr 'tsirckwiv „begründete" die Interpellation durch Schimpfereien ans den AntiscniiliSmnS, den er n. A. als „wider U'ärtige Erscheinung" und „allgemeine Seuche" bezeichnete. die lagar ,cha» bis in die Preise des BeamtenlhnmS hiiirinrciche. Herr Virchaw schwafelte sodann noch ein Weniges van der schönen „all gemein menschlichen" td. b. jüdischent Erzielmng >,»d erklärte sich gegen den tonfessiaiielle» Standpunkt, avwahl er doch selbst sein geliebtes Jndcnthum den „Konscssionen" znzähss. Einen Augen blick regte sich freilich doch in Herrn Virchaw der bessere, nicht jüdische Theil, indem er in Gegenwart Herrn Singer') das Z» geständnis; machte, es sei „bedauerlich", das; eine jüdische Lehrerin christlichen Bcligionsnnlerricht ertheilt habe. Er machte aber diese toloffale Unvorsichtigkeit sofort wieder gut. indem er mit einem „wirkungsvollen" Ausfall gegen den „kleinlichen und neidischen .ff onfessionalismns" schlaf;. Vach Herrn Virchow konslatirtc der Stadtschulrat!, Bertram mit hoher Geungthniiiig. das; Berlin M.tXD jüdische Ein- wahner und liltil« lüdische Gcmeindcschülcr habe, die »ach Herrn Berlram's 2lnsicht offenbar die Bllikhe der fiieichshanpt sxidt ansmachcu. Taneben sang Herr Bertram ein Loblied ans die jüdische» Lehrkräfte, die sich nach ihm besonders kür den Unterricht in der Lcltüre tZola, Sslar LGldc, Heine w.s, svwic in der Geschichte ffffapirel, Der scheußliche Verrat!, des Inden Druh a» der .Herzogin von Bcmü eignen sollen. Ten beiden Herren sekundirte in seiner Art der Sozialdemokrat Vogtberr, indem er erklärte, sowohl die christliche wie die jüdische Erziehung taugten beide jauch die jüdische?» nichts. Die B'eligio» müsse nberbnnvt aus der Schule verbannt werde». Gegenüber einer solche» Ge sellschaft batte natülich der Vertreter- dcs christlichen Standviinktes, Herr Stadlv. Vreffe!, einen schwere» Stand. Er wies daraus hin, das; nnlere Schulen nicht blas; formelle Bildnngs. sondern z» gleich Erziehungsanstalten seien. Unter dem fortwährende» Holm- gelächter der Juden und Iiidengeiiosse» führte er aus „Ich kann mir kelnen schlinimeren Gewissenszwang denken, als wenn Sie unbemittelte Elter» zwinge» wollen, rhrc ffinder von jüdische,, Lehrern und Lehrerinnen erziehen zu lasse». (Lärm.) Unser Volks- schiilivesen ist gcsefflich ans lonskjsionellcr Grundlage geordnel. Mit diesem konscssioncllen Eliaraktcr unserer Schulen ist es- aber nicht vereinbar, daß christlichen Schülern der Unterricht durch Jude» er- theilt wird. iVIidcisvriich > Ich bi» mir nicht unklar darüber, das; nicht nur liier, sondern auch bei den städtischen Behörden das Bestreben vorherrscht, das ganze Sclmlwcw» nicht nur von der .ffviifcssivn, solidem beffwdeS vom Ehristenthnm immer weiter ,zv entfernen. (Großer Lärm s Hat doch vor einige» Jahren die Schnldevntation die Vorsteherin einer privaten höheren Mädchen schule zwinge» wolle», gegen ihren Willen Jüdinnen in ihre An stalt nnsziinclnncn. lLärm und Zwischenrufe s Das; eine Jüdin sogar Religionsunterricht an einer christlichen Schule crtheile» durfte, ist ein Unfug sondergleichen und cs ist festgestellt worden daß derartige Fälle nicht vereiinelt dastehen. Znm Schluß möchte ich Ihnen nur rathen, die henligen Verhandlungen nicht zn übcr- ichäffen iS ho !s: den» ich habe zn niiscrcr staatlichen Aufsichts behörde das Vertrauen, das; sie, unbekümmert nm das, was in diesem Hanse gesprochen wird, das Vöthige Ilm» wird, nm unsere christliche Jugend und iinieie christliche Volksschule zn erhalten." Unsere indischen Mitbürger und ihre dicke» und dünnen Freunde haben durch die Verhandlung in der Berliner Stadtver ordneten Bersammlnng über die jüdische Lchrccfragc einen Mißton in die nationale Weihcstimmiiiig getragen, der nm io schriller ans klingt, als nach Allem, was — ----- --- -- nur denkbare Sorgfalt daran mehr Sek in das bereits z» einen, kräftigen Brande angefachw Fcncr gössen. V«-m dieser wrisen Erkenntnis; ist aber nirgends etwas zii spüren. Im G>ge»tbci> hänfen sich Schlag ans Schlag die Provokationen, die die berechtiglslen Emvffndnngcn der chrisl- , ff»,ig. .ffviiiervativer Verein. Wnfferrohrbr,ich,! Vermnkl,liehe Wltterniig Gkiichtsvcrhandlniigen. Nvrdoslseekaiial Festlichkeiten. „Ter 2lpotheker". ! ffühl, A'iederschläge. llche» Bevölkerung von Seiten der kleinen, aver freilich an! vsleganstalt mit ärztlicher Leitung und weltlichem Wirthschaffs Terrorismus ricsengrvßen indischen Minderheit cileidcn. Bereiis und Pslegevmonnl, alfo unter 2lnsschl»s; de» Aleriaiierbrüdcr nm irit Monaten hat die Tennncinvuih des 2-creins deutscher Staats-j gewandelt und dw Geisteslcanlc» dort belassen werden sollen bnrgcr jüdlschen Glaubens ans, allen Seiten starlcS aus allen selten flarkcS Aergernif; erregt. Sogar von jüdischer Seile selbst ist de», Verein dcr »»verblümte Rath ertlieilt worden, er möge etwas weniger leiden schaftlich Vorgehen. Tann tan, der Prozeß Riemer in Berlin, dcr bcrrdtes Zeugnis; bn„ der für nufere Anichannngsweise nahezu »»begreiflichen weibischen Embsindlichlcit ablegte, die das Jude» tlmm bei jeder, auch der harmloseste» Kritik an seinen mißlichen Eigenschaften völlig die Besinnung verlieren läßt und cs zu den unbesonnensten Schritten treibt, znm größten Acrger derjenigen seiner eigenen Stninmesgenvssen, die es gern mit ein wenig mehr Verminst erfüllen möchten. In dieser Beziehung sei an die Aus sage eines Berliner Rabbiners in dem vorgednchten Prozeß erinnert, der mi! dem Tone dcr Zurechtweiffittg gegenüber der Frage eines der iüdifche» Vertbeidigcr erlläitc. das; er selbst sesigeslellte» anri semitischen Aeußcruiigeii einzelner Lehrer gegcnülicr doch nicht von vornherein das ganze Gmniiasoim in Bausch und Dogen bernrtheilt haben würde, wie es -Herr Riemer beliebt batte, lieber den Pro zes; Riemer, in dem dir beiden Steine des Anstoßes» für das Der liner Indcntlmm, die Gmnnasiallchrcr Tr. EberS und Tr. Heutig, freilich auch kein besonderes Beispiel einer milchige» Ueberzeugnngs- trenc gegeben haben, sind die Allen eben erst geschlossen und schon iff ein neuerer und größerer Skandal fertig, die von der Berliner Stadtverordnelenberia.'nmlnngbecsnchtcvädagogischeVergewnllignng dcr christlichen Jugend mittels jüdischen Lehrpersonals. Daß dieser Bemüh üöechanpt unternommen werden konnte, ist tief be schämend für das christliche deutsche Empfinden: daß er unter nommen werden konnte z» einer Zeit, da der nationale Hochsiim mik Stnrmcsgewali alle Schranken durchbricht und in allen denlschen Herzen nach 2ä Jahren die heilige Flamme de-S reinsten Patriotis mus sich ne» entzündet, das ist doppelt kränkend für Alle, die sich nicht im Dienste des IndentlmmS der Liebe zn den höchsten Gütern der Ration entänßert haben. Iefft beißt cs ans der Hut sein. Ten, Indenlhn», muß unerbittlich llargemacht werde», daß der christliche Staat eher sich selbst opfern, als anch mir einen Zoll christlichen Bodens von dcr Schule an das Indentbnm abtrcten wird. Ans diesem Gebiete hören alle Konzessionen ans. Wenn es- erst einmal jo weil gekommen wäre, das; jüdische Lehrer und Lehrerinnen die denlschen Knaben und Mädchen über das Wesen diu- christlichen Religion und des nationalen Staales unterrichten dürsten, dann wäre es sehr bald mit Beiden überhaupt vorbei und das pharisäische Rabhincrthnm im Verein mit dem unreinen KvsmopoliliSmiiS der jüdischen !,.n,ra linnneo würde j„ Walnliest die Herrschaft über die Welt st, Pesiff nehmen. Abo die Hände weg von der christlichen Schule! Das ruft das deutsche Voll mit ernster, eindringlicher Warnung seinen indische» Gästen z» und es wird nicht eher ruhe», als bis cs in der loiisessioiirlien SchuledaS Palladium seiner Geistes- und Gewissensfreiheit wieder erobert bat. AtrinchreU'- inid A'krnsprdch-Benchtc vom Ll. Finii. Berlin. Zn dem huldvolle» Handschreiben des Kaisers a» den Staatssekretär b. Bötticher bemerkt die „Rat. Zig.": „Here b. Bötticher wird die Kundgebung des Kaisers alS eine ibm er wünschte Ergänzung des vom „Reichsanzcigcr" kürzlich veröffent lichte» lästerlichen Schreibens entgegennebmen: anch andere viel erörterte Beziehungen werden aber dadurch gleichzeitig in eine schärfere Beleuchtung gerückt." - Tie „Rordd. Alig. Ztg." sagt bei einer Besprechung der Hamburger Rede des Kaisers : „Für uns Deutsche hatte es nicht erst der feierlichen Gelegenheit und einer besonders nachdrückliche» Versicherung bcbnrst, nm zu wissen, das; das Deutsche Reich seine Ausgabe als die einer Macht ansfaßt, die vor Allem zur Fvidernng der 'Arbeiten des Friedens berufen ist, um an ihrem Theile beizntrageii zn jener fortschreitenden Ent wickelung der Menschheitsknllnr. welche die Wohlfahrt der Völler verbürgt. 'Aber unvergleichlich ausdrucksvoll mich auch bei srcmdcn Rationen das feierliche FriedenSbekeimlniß sein, wenn der mächtige Herrscher Wilhelm kl. cs ablegt angesichts der Repräsentanten des gesammten Europas und zugleich im Namen und in Anivcseiilicit oer sämmtlichcn dcntschcii Füisten und der Vertreter der freien Städte." In der lebten Ciffnng der juristische» Gesellschaft Berlins hielt das Mitglied der Kommission für das Bürgerliche Gesetzbuch. Gel,. Rath Prof. Tr. Hohn, ans Leipzig einen in teressanten Vortrag über das neue Bürgerliche Gcicffbuch. Er er klärte de» Entwurf siir den adäannten Ausdruck der Uebcrzcngniigen der dcntschcir Inristenwelt mro trat besonders dem Einwand ent gegen, daß dcr Entwurf nicht Volks-, wndcrir Inristemechte ent halte, das; er nicht deutsch und nicht sozial genug wäre. Zwischen Tie preußische Regierung beabsichtigt den Anlaus :chlnßslei,ilegn,rg ist programmmäßig ver die Prinzessin Heinrich, gcsiihrl 'r der Kronprinz und die Prinzen 'Allem, was vorangcgangen ist, diese Elemente jede Aachener Anstalt für , .. orgsalt daraus verwenoen sollten, daß sic nicht noch sinplichen Krauten in die Wege geleitet worden. Halle. , . _ „ Juristen und Vvlksrccht könne heutzutage kein Unterschied mehr bestehen. Im Gegeniaff dazu iordertc Geb. Rach Proi. Gierte eine nochmnlige gründliche Durchberalhimg des Enlwnrss, damit derselbe noch volkstbümlichcr, noch deutscher, noch soziale, gestaltet werde, insbesondere, um ilm von seinen zahlreichen casnislischen spiffsindigen formalistischen Bestimmungen zn befreien. — 'An die Mitglieder des Abgeordnetenhauses hat der Landesdirektor der Rheiirprobiiiz Tr. Klein eine Reihe von Aktenstücken geschickt, welche die geschichtliche Eniwickelnng der rheinische» Inenbilege darstellcn. Das Material rimsaßt m einem dem -'!!». Provinzial landtag vom Prnbiiizialaiisschiiß erstattete» Bericht die 'Verband lmrge» des Provinziallnndtngs und die Aussage dcs Lnndraths Brandts vor dem Aachener Gericht. 7m dem Begleitschreiben wird gerechtfertigt, daß die PrvbiiizialVMvaltmig teine eigenen Anstalten für die von ihr nntkrznbringenden unheilbaren Kranken baute, sie vielmehr in Genostcnichaftsanslalten nnterbraclite. Gleichzeitig wird dem Vorwurf einer zn große» Vertrauensseligkeit gegenüber den Geiiosteiischastsanstalten entgcgcngetrctcn. Tic An statten seien wiederholt revidirt und lontrolirt worden. Es seien Normativbeslimmnngen ausgestellt worden, denen sich die AIe> ianer- c»,statt nicht unterwerfen wollte. Ten Alcpianern sei deshalb schon vor Beginn de-S Aachener Prozesses eröffnet worden, daß eine Lönmg des mit der Prooiiizialvenoaktnng bestehenden Ve> hältnisses erfolgen müsse, lodaß auch selbst bei einem anderen Aus gange des Prozesses den Alexianer» zn 'Aachen die von der Pro vinz überwiesenen Kranken nicht belassen worden wären. Infolge der Ablehnung der Nomicitibbcstimmnngeii und des Ausganges des Prozesses sei seitens dcr PwvinziaWcrwattnng mwerzüglich das Erforderliche wegen anderweitiger Versorgung der in der Rechnung des Laiidnrmenberbandes be- Der binnen Kurzem znsammentrctcndc Probmzralausschuß würde darüber be schließe», ob die säinmtliche» Kranken vorläufig in Provinzial- amlalte» nbcrgefnlnt werden lallten oder ob die Anstalt Maria berg mit einem 'Anlaistsrechte angevachtct und in eine Probinzial- Bern n. der Frldabahn. Holtenau. Tic lausen. Pom Hose traf zuerst vom Primen Albrccht, ein, später Eite! Frievrich und Adalbert erslere Beide» in Uniiormcii des l Gaideregimcnls zu Fuß, letzterer in Marinennisornr. Ter Kronprinz und Prinz Eitel Friedrich traten bei der Leib-Kompagnie des k. Gardereaiiirenls zn Fuß, Prinz Adalbert bei der von der Malroiciiarlilleue gestellten Ehrenkompcignic ein. Pmill 11 Uhr erschienen der Kaffer nnv die Kaiserin mit dem Prinzen 'August Wilhelm. Ter Kaiser begrüßte die Trubpe», woraus er den Kanal weihte iß Tagesgeschichle. Nach den Hnmmerschlägen sici die Mnsik mit der Volkslmmne ein und die Geschnffc feuerte,r Salut. Tie Matrosenartillerie gad die ersten Schüsse, worauf säinmtliche im Hafen liegenden Schisse ciiisicleii. Nachdem alle dazu Be rufenen die Knrmmerschiäge gethan hatte», brachte Reichskanzler Fürst Hohenlohe das Hoch mir den Kaffer ans, in das die Menge begeistert cinitiiimite. Nach der Feier begrüßte der Kaiser die >,n Kaiscrzctt anwestnden Damen wid führte da»» die Kaiserin zur Landnngsbrncke, die Soldaien mit „Adieu !" begrüßend, was von den Soldaten laut cnviedert ivnrde. Hierauf kehrten dcr Kaiser und die Kaiserin mit Gefolge an Bord de, „Hohenzoltcrn" zurück. Tas Wetter war während des ganzen 'Verlaufs dcr Feier prachtvoll. °MKrel. Ter gestern Abend slattgesiindcne Ball in dcr§ Marine-Akademie war bv» circa 2A>i> Perwiici, bcsiichl. Reben dem Akademiegebände ist iin Garte» ein großes Zelt als Ballsnal! errichte!. Während der Aul,»ist des Kaisers »ird dem großartigen! Fenenverl entlud sich ein schweres Gewitter. Tas .ffaiscrpaar. liielt einen einstündigeu Eercle, während ivelchem die.ffviiimniidanrcii! der ausländische» Schisse vorgeiiell, lonrden. Unter Anderen war auch der französische 'Admiral Menard mit mehreren fmnzösischcii! Offiziere» nmveiend. Außer dem König von Württemberg, den! Prinzrcgenlcn be» Bauern und Bramffchwcig »nd anderen Fürstlich ! keilen war auch König 'Albert in der Uniwrin seines 2 Garde-! Ula»e»rcgi»,ents erschienen, ferner die Minister von der Pianist und von Wnffdvrs mil Gemahlin und Kc»nmerherr von Leipziger. Die Nncltehr erfolgte unter nndanerndem stiege». — Heule Vor mittag war Prachtvolles Weller. Der Kaffer ring die Unikorm der Garde du Eorpd, König Allwrr Generalsettmarichalks Uniform mit dem Schwarzen Adlerorden, Die Kaiserin trug rosa Kleid, dimlcl- n'tbes Eave »nt Goldstickerei ,,„d »einen HM mit dunklen Rost». Be! der 'Aninnsi nnv Ab'alnt führte der Kaffer die Kaveri» am Arm. Die ganze Feier dauerte etwa eine halbe Stunde. — Rach- zntragen ist, daß die Rede des Kaffers bei», Festmahl r» Hamburg eine Dcndcnz erfahren trat durch die Absage der Kaiserin, aus welche Bezug genommen war als Schleswig Holsteinerin. Daher ist die offizielle Rede erst später erschiene». * H oItena n. Ter Kaiser hie!! bei dem Festmahle folgende Ansprache „Mit Frende und Stolz 'richte Ich '.ff,'eine Blicke ans die glänzende Festvermminliiiig. und zugleich Rnmrns Meiner hohen Verbündeten heiße Ich ^te 'Alle und die Gaste des Reiches herzlich willkommen. Innige» Tank sprechen Wir für die Dheil- nnhme anS, die Uns bei der Vollendung dieses Werkes geworden, welches im Frieden geplant „nd im Frieden gebaut, beute dem allgemeinen Verkehr übergehen worden ist. Nick» erst in Miseren Dagen ist der Gedanke, die Nord- und Dsliee durch einen Kana! zu verbinden, entstanden: weit zurück bis in das Mittelalter hinein finden wir Vonchlaac und Pläne zur Verwirklichung dieses Unter nehmen-), und im verflossene» Jahrhundert war der Eideckanak gebaut worden, der, ein rühmliches Zeugnis; für die Leistlings fähiyteit der-damaligen Zeit ablegend, doch mir für den kleinen Schiffsverkehr bestimmt war und den gesteigerten Anforderungen der Jetztzeit nicht zu genügen vermochte. Dem ncnbcgründetrn deutschen Reiche blieb cs Vorbehalten, diese große Ausgabe zur Besricdignng dcr Lösung entgcgenziisührcn. Mein verewigter Herr Großvater, Kaiser Wilhelm des Großen Majestät, war es, der in richtiger Entenittnis: der Bedeutung des Kanals für die Hebung des nationalen Wohlstandes und die Stärkung unserer Wehrt rast nicht müde wurde, dem Plan des Baues einer leistungsfähigen Wasserstraße zwffchen der Nord- und Lsliee seine fördernde Theilnalmrc zurnwendcii und die mcriimg'ache» Schwierigkeiten zn beheben, welche sich der Ausführung desselben entgcgenslellten. Freudig und vertrauensvoll folgten die Verbmidewii, die Regierungen des Reiches und nicht minder der Reichstag der kaiserlichen Initiative. Rüstig giirg's vor acht Jahren an's Wett, das mil der sorstchrcilenden Ailssührnng in sliiiner I,oberen! Grade das öneillffcbe Interesse er weckte. Was die Technik vom hervorragenden Slandpnitttc de, Entwickelung hat schaffen lönne» was dem Ester an Arbeit) srcndigkci'k möglich war, was endlich zur Fistsorge für die zahl reichen am 'Jan belbeiligle» Arbcile, nach den lgrnndiätze» einer humanen Sozinwolittt des- Reiche-) aesistverl weiden tonnte, ist an dieiein Wecke geleistet worden. Deshalb darf mi! Mir und Meinen hol,e» Verbündeten da-S Vaterland des gelungenen Werkes sich freuen. 'Aber nicht mir 'ist die heimischen Iiiteresten haben wir gearbeitet. Ten großen Kuttiliausgabe,, des deutschen 'Volkes ritt sprechend öffnen wir dem friedlichen Verkehre der Nationen unter einander die Schleusen des Kanals Zn stendigcr Gennglhnniig wird i cs uns gereichen, wenn seine iortschreiieiide 'Vemilning Zengniß dafür nblegt, daß die Absichten von welchen Wir geleitet worden sind, nicht allein perstaudeii. sondern anch srnchtbar werden zur Hebung der Wohlfahrt der Völler Tie Tl,eil,rahme an ninerer Feier Seitens der Mächte, deren 'Vertreter wir unter uns sehen und deren herrliche Schisse nur beute bewundern. begrüße Ich nm so lebhafter, >e mein Ich darin eine bolle Würdsanng „merec ans die Aiifrcchterliattung des Friedens gerichteten Bestrebungen zn er blicken da? stsecht habe. Teittschland wird anch das beule inangn ritte Werk in den Dienst des Friedens stelle» und sich glücklich schätzen, wenn der Kaffer Wilhelms Kanal in diesem Sinne alle zeit unsere srenndichastlichen Beziehungen zn de» übrigen Machten fördert und befestigt. Ich leere Mein Glas ans das Wohl der nns befreundeten Souveräne und Mächte. Hnrrab ' .Hurrah! .Hurrah!" Kiel. Ter Schnelldampfer „Kaiser Wilhelm ll." ist bei der gestrigen Durchfahrt durch den Kanal sechs Mal ausgelaufen. Ter deutsche Schnelldampfer, mit den Abgeordneten an Bord, verspätete sich infolge Ausstößen) nm fast eine Stunde Ter russische Avffo „Grossiatickn" bat eine Schraube cingebüßt, anch dcr Schnell dampfer „Trabe" mit Abgeordneten an Bord, wurde theiliveiie an Lelm- dnrc^ den Kanal gesuhlt ff zz ^ c-" HZ Z-- der Leine Kiel ehrerc Ionrnalistcn besuchten das französische Kriegsschiff „Hochc" nnd das italienische Kriegsschiff „Garde,m". 'Auf crstcrem fand rin reserbnter Embwng, ans die iistmratiowule
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