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Dresdner Journal : 27.07.1865
- Erscheinungsdatum
- 1865-07-27
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186507273
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18650727
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18650727
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1865
- Monat1865-07
- Tag1865-07-27
- Monat1865-07
- Jahr1865
- Titel
- Dresdner Journal : 27.07.1865
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«171 Donner««» den 27, IM > - —. . - . — fäMrlr 1 , 1» ., „ M»S Ü«-M-d I» 1b Kxr. 1 8k«»»^«I-»- «»»»».», 1 Hxr. 1 «LI«, LI»». »nftr»t«»rrift: KRr 6« A»nm «I»«r ,»»p«It«o»o L«U«: 1 v»1« 41. L.U.- » Hssr. Grsth-t»e»r DnsdnerZoimml. H,U«L, »tt L«o«L», ä«r So»»- »»L NW -«« kolg«4« V»U. Verant» örtlicher * Redakteur: I. G. Hartmann. 18«» «Lstr-trmmuch« «wwürto: Loitz«!«: k-». L»»»v,r»7v»», 6ommi»,io»S, ä«i l>r»»äll«r ^oaro.Ii; »deock»».: H. L. Il.i.0»«; L»»d«rM-LI»«»»i tln»«»ir»i» L Vooi.1»; L«rU»: O»orivi'»cL» LueL- L.ilckl., liir«»»,»»'» Uur«»a; Le.«.»: L. 8e»l.orr»; >r.»I»»: I.ovi, 8r»no»»i tzr.»Lk»re ». N.: LuoLK.; Ktl»: Looi.» IlLo»»r»; k«1»: v. 1,8—1»,»x. (28, ru« 8« bou, «ok.o»); 7r»,: t». L)»»l-rc»'» LuekL.; Comptoir ck. L. V,'i«o«r 2«ituo,, 8t«k.o»pl. 86». fferau.geder: , ULQIMI. Lrpockitioo ä»» ^onr»^», Or.,ä.o I4mci.n»tr^«. Uo. 7. Amtlicher Theil. Bekanntmachung. «eine MajestLt der König haben für die Däner einer Reis« in'« Ausland, welche Lllerhöchstdieselben heule an» »»trete«, da« Gesawmtmintsterium vom heutigrn Tag» an zu Besorgung der vorkommenden RegieruugSangele- grnhriten mit Allerhöchstem Auftrag« zu versehen geruhet, was hierdurch zur öffentlichen Kenutntß gebracht wird. Dresden, den 25. Juli 1865. Gesammtministerium Krhr. vvu Beust. Roßberg. Nichtamtlicher Theil- Ueberstcht. Telegraphische Rachrichte». ZritUNgSschau. (Neue Preußische Zeitung. — Schle- stsche Zeitung.) kngesßrschichtr. Wit«: Schlußsitzung des Abgeord netenhauses. Kaiserliche- Handschreiben an Erzherzog Rainer und Freiherr» v. Krauß. Stellvertretung de» Kaiser» beim RetchSrathSschluß Keine KriegSkvsten» abschlag-zahluug — Pesth: Beamtenvorstrllung beim TavernicuS. — Triest: EholerafLlle. — Berlin: Keine französische Einladung an die Königin. Zur Königsberger Obrrbürgrrmetfterwahl. VcrkehrSerletch- trrungen mit Rußland. Ausweisung. — Köln: Da» Abgeordnrtenfest in Oberlahnstein. — Stettin, El berfeld, Magdeburg und Elbing: Beschlag nahmen. — München: Minister v. d. Pfordten nach Salzburg. — Stuttgart: Kammerverhandlungen. — Mannheim: Untersuchung wegen der Eafinorreeffe. — Frankfurt: Arbeiterlag. — Pari»: Mac Ma- Hou nach Algier. Municipalwahlen. —Bern: Schluß der Session der eidgenössischen Räthr. — Turin: Vtllata nach Florenz. vrgezzt'S Bericht. —Florenz: Gesandter nach Madrid. — London: Kabellegung bet valentia. Bukarest: TabakSmouopoldecreitrt. — New-Bork: Reue Anklagen gegen DavtS. Theaterwirdereröffnung untersagt. Eine Deputation auS Richmond. Ver mischtes. — Veracruz: Der Kaiser wieder in der Hauptstadt. Conflicte am Rio Grand«. Schleswig-Holstein. (Verhaftung des RedacteurS May. Turnfest in Kstl. Ein Vorfall in Apenrade. Däni sche Agitation^) Vas de»tfche Gt*g«ch»«tze<fest i« vrestze». tvreldvrr Nachrichten. FeuUletsn. Dresden. Sonntag den 23. Juli, Morgen» in der 7. Stunde, sand unter allgemeiner Theilnahme da» feier liche Letchenbegängniß de« Hofopernsänger» Lud wig Schnorr v. EarolSfeld auf dem Aanrnkirchhose statt. Der Trauerzug von der Todtenhall« au» war in folgender Weise geordnet: Vorau» schritten 10 Damen de» Singechor» und streuten Blumen auf den Weg bi» zur Gruft. Ihnen folgte der Kammermusik»» Herr Hie- bendc.hl mit einem von der kgl. Kapelle gespendete« Lor- beeekranz auf weißem Atla»ktssen, dann der Opernregis seur Schloß mit der von dem Hostheaterpersonal gespen deten prachtvollen, gleichfalls auf einem weißen AtlaS- kiffen liegenden silbernen Krone. Hierauf kamen Mit »lieber de» kgl. Hoftheatrr» mit Palmzweigrn, dann der Sarg, hinter welchem der tiefbetrübte Vater, die Brüder de» Verstorbenen, der Herr Generaldirektor der kvntgl. «ufikalischen Kapelle und de» Hoftheater», v. Kvnnerttz, die beiden Herren Hoskapellmetstrr, die Mitglieder der kgl. Kapelle und die de» Hoftheatrr», und außerdem noch viele Leidtragende au» allen Ständen, die herbeigeetlt waren, de« vielfach Betrauerten die letzte Ehr« zu erweisen. Sofort, al» sich der Zug in Bewegung gesrtzt hatte, er scholl ein Traurrmarsch, compontrt von Herr« Kammer» «ustku» Hübler, von Mitgliedern der königl. Kapelle auSgeführt. Während der Etaseukung de» Sarge» san gen die Herren Chorsänger de« Choral: „Jesu», meine Zuversicht". Rach dieser trat Herr Generaldirektor v. Köa» «erttz an die Gruft und sprach in kurz gedrängter Red« » der versammelte» Menge Wort«, die einen tieft« Ein- druck z« mache« nicht verfehlten. Er mir» darauf hin, daß, während die Stadt zü laa- trm Jubel erwacht sei, wir hin tief erschüttert, fast vom »chwn» überwältigt, an ettmu offene» Grab« stände« ; Telegraphische Nachrichten. Wien, Dienstag, SS. Juli, Abends. Im Herreuhause wurde heute die Miaisterzuschrift de- zügiich deS Schluffes des Reichsraths verlese« (»gl. unter „TageSgejchichte"). Sodann wurden V0M Hause dir Gesetzvorlagen über die Siseudabue« Oderberg Kaschau, Letschitz Maiffau, Wten-Vnd- »eiS-Lger, sowie über die fiebevbürger Babu iu Uebereiustimmung mit den Beschlüssen des Abge ordnetenhauses anqenomlnru. Morgen wird das Haus die Schlußsitzung -alten. »len, Mittwoch, SS. Juli. Der Präsident des Staatsraths, Geh. Rath Freiherr v. Lichtrn- fels, ist auf sei« Ansuchen, unter Verleihung des Großkreuzes des St. Stephaasordeus, in Ruhe staud versetzt worden. riie die „Covst. Oesterr. Ztg." vrruimmt, werd« der Marineminister Freiherr v. Burger zu» Juteruuutius i« Konstantinopel eruauut werve», und vermuthr man, daß das Marinemiuisterium mit de» Krieasmiaisteriam vereinigt werde. Ker ner meldet dasselbe Blatt, es heiße, daß der Prä sident der oderften Rechuunascontrolbehörde, Graf Mercaudiu, zu» Handelsmiuister defiguirt sei. Dem „Wanderer" zufolge würde der Kaiser den Ksuig vou Preußen in Gastein bald besuchen. , ll -l —--l NN» ganz abhanden gekommen. Gleichwohl pochen unsre Of- ficiösen auf unser entschiedene» Handeln und auf zukünf tige Thaten, zu denen doch immer eine Bedingung er forderlich ist, nämlich die, daß man un» an ihrer Aut- führung nicht hindert. DaS aber wird Oesterreich offen« bar thun, wenn wir den Augustenburger mit Gewalt auS den Herzogthümern entfernen, und der Schritt, au» einer lediglich deutschen Sache dann eine internationale, euro päische zu machen, wäre dann der leichteste von der Welt. Lor dem europäischen Schiedsgericht, um so zu sagen, find gerade Preußen» Interessen am schlechtesten vertre ten." ... „Wie die Dinge heute liegen, ist gerade Preu ßens Politik förmlich darauf auSgcgangen, diese» Deutsch land durch Oesterreich und die übrigen europäischen Groß mächte zu stärken. An die preußischen Forderungen hin sichtlich Schleswig-Holsteins ist wohl kaum noch zu den ken, von einem Annectiren ganz zu geschweige»." ...,,E» ist wenigsten- sehr bezeichnend, daß die Frage: „Krieg oder Olmütz?" jetzt al» daS naturgemäßeste ^ut «ut in da» allgemeine Calcül sich einzudrängen beginnt." . Parts, Mittwoch, 26. Juli, ver „Moniteur" -riugt die Ernennung d«s Leputirte« Torta zu» Senator. Die Anleihe her Stadt Paris ist gestern über Brdürfuiß gedeckt uud die Zeichnung für die selbe geschloffe« wem»«. - Lvubv», Mittwoch, 26. Juli. Vie baldigste WwdovaukuützfuwU b« auglo-brasilischeu Bezieh«»- ge« wird heute »fsiciell «egozoigl. Brasilien »ah« dir von England t» Februar gewachte» Vorschläge an; Portugal vermittelte. I» Valeuti« schreitet die Kabelleguug unter -ü»sttgst«u Lerhältutffeu fort. Dresden» 26. Juli. Gegenüber der au» Altona gemeldeten Verhaftung de» Redactrur» der „Schl.-Holst. Ztg." fetten der preußischen Militärbehörde dürfte e» Beachtung verdienen, daß in den letzten Tagen dir preußischen osfictösrn Blätter, freilich auch einzelne liberale, z. B. die „Kölnische Zeitung", den Weg äußerster Strenge gegen da» schle»wig-hol- strinschr Volk empfohlen haben. Wa» man sich in jenen Kreisen verspricht, mögen folgende Sätze qu- einer längrrn Auslassung der „Neuen Preußischen Zei tung" zeigen: „Wird Preußen, sei e» im Einvernehmen mit Oesterreich oder, wenn solche» nicht zu erreiche«, ohne dasselbe sich zum Herrn in den Herzogthümern machen und da» ihm infolge de» EondomtniumS unzweifelhaft zuständige Recht au»üben, außer der Landesregierung kein Nebrnregiment, noch Wühlereien der Vereine und Presse zu dulden; wird Preußen ferner von den Beamten rin« loyale Mitwirkung zur Ausrottung diese» tief eingewur zelten Unwesen» verlangen und ihnen die Alternative stellen, entweder ihre Armier strikt im Sinne und Jn- trrrffe der gegenwärtigen Regenten de» Landes und ohne Rücksichten gegen diesen oder jenen Prätendenten zu ver walten oder sich unter Verlust ihrer Stellungen ganz dem Dienste ihre» freiwillig erkornen Herrn zu widmen, so ist e» nach der ganzrn bisherigen Haltung der Beamten unzweifelhaft, daß die Mehrzahl di« Umstände berücksich tigen und die von ihnen verlangt« Schuldigkeit thun wrrde. Eia solche» »Hao» v»o" würde nicht unter den Beamten, sondern auch unter der Bevölkerung Wunder wirke». Man verkennt nämlich den Charakter der Schles wig-Holsteiaer, wenn man glaubt, daß ihr Widerstand gegen Preußen tu diesem Falle ein tiefgehender sein würde." Eia -roße» Fragezeichen zu dieser neupreußischen Erwar tung möchte wohl am Platze sein. Da» Blatt faßt seine Meinung in folgendem Schlußsatz« zusammen: „DaS ' bisher den Herzogthümern gegenüber befolgte System, ihnen die äußerste politisch« Freiheit zu gewähren, hat sich den berechtigten Ansprüchen Preußen» gegenüber dem nach al» unbrauchbar bewiesen. Mit dem Gehenlassen der Dinge und dem Anwälten ist in SchlrSwtg-Holstrtn nicht» zu machen; wa» Preußen erreichen will und im eigenen Interesse, wie dem der Herzogthümer und Deutschland erlangen muß, Hal cS nur von vollem, energischem Han deln zu erwarten; denn für Thaten allein hat man hier Vrrständniß und Achtung." Die „N. Pr. Ztg " und ihre Gesinnungsgenosfianen erwarten überhaupt jetzt mal wieder eine günstige Wendung für die preußische Politik nach innen wie außen von der Ausammennahme aller Energie. Die Maßregeln gegen bas Kölner Abgeord- nrtenfrst wurden in diesem Sinne verherrlicht und die „N. Pr. Ztg." hofft, daß die Auslegung und Anwendung, welche dort da» VeretnSgesetz erfahren hätte, «S möglich machen würde, dem ganzen Fraktion»- und parlamen tarischen Unwesen ein Ende zu machen. — Andere preu ßische Blätter und zwar die einer gemäßigt liberalen Rich tung angehörigen, zeigen dagegen nichts weniger al» Ver trauen in die Zukunft. Sehr kleinlaut bemerkt z. B. die „Schlesische Zeitung": „Oesterreich ist aus un ser« Bundesgenossen der offenbarste Gegner geworden; die deutschen Bundesstaaten agitiren gegen un» und stehen zu Oesterreich, wenn diese» winkt — und da» letzte Mo ment, da» hier noch in Anschlag kommen könnte, gerade die lediglich moralische BundeSgenvfsenschaft, dir Dank barkeit und Anhänglichkeit der Schleswig-Holsteiner, ist Tagesgeschichte. * Wien, 24. Juli. Die heutige Sitzung deS Ab geordnetenhauses war die letzte dieser Session und eine der bewegtesten, die unser junges parlamentarische» Leben aufzuweisen hat. Gerüchte von dem baldigen Schlüsse deS ReichSratheS waren in Umlauf. Kein Mi nister war zugegen. Als der Präsident HaSner, dem bis gegen den Schluß der Sitzung nichts Positives bekannt war, in den CorridorS erschien, nahm die Bewegung zu. Um !4l Uhr wurde Herr v. HaSner plötzlich au» dem Saale abberufen und Viceprästdenl v. Hopfen übernahm den Vorsitz. Endlich bestieg Herr v. HaSner wieder die Tribüne, um dem Hause die Mittheilung von einer Zu schrift zu machen, welche ihm im Augenblicke von Seite deS k. k. Ministerpräsidenten zugekommen, lautend (lieSt): „Se. k. k. apostol. Majestät haben mir allergnädigst zu er- öfsnen geruht, daß der Schluß deS dermaligen versammelten Rnchsrathe- am Donnerstag den 27. d. M., Vormittag um I I Uhr, im Eeremoniensaale der k. k. H.fburg mit derselben Feierlichkeit ftattfindet, wie jener vom Id. Februar 1881 vor sich ging. Ich beehre mich, daS löbliche Präsidium hiervon zur weitern gefälli gen Einleitung in Kenntniß zu setzen. Gras Men-dorfs." Nachdem da» Hau» diese Mittheilung vernommen, beschließt dasselbe, keine weitere Sitzung zu halten. Abg. Freiherr v. Pratobevera spricht namens de» Hause» den Dank dem Präsidenten und dem ganzrn Präsidium au« „für die mitunter bei stürmischen Debatten uns zu Theil gewordene freundliche und wohlwollende Leitung" uud. schließt mit den Worten: „Ob und in welcher Weise wir un» in diesem Hause begegnen werden, daS ist un heute wohl noch ein Räthsel. (Oho!) Doch wir hoffen und erwarten, daß eS geschieht!" — Präsident v. HaS- ner dankt dem Hause für da» ihm stets bewiesene freund liche Entgegenkommen und fährt dann fort: „In der üblichen Weise einen Rückblick auf die THLtigkeit deS Hause- im Einzelnen zu werfen, dürfte vielleicht das hohe Haus nicht genrigt sein. Zch wäre auch wirklich in diesem Mo mente, wo mir dre eben mitgetheilte Nachricht zugekommen ist, nicht im Stande, eine solche detaillirle Ueberstcht zu liefern. In dessen glaube ich, daß da- hohe Hau- auf seine THLtigkeit im Allgemeinen und namentlich nach zwei Richtungen hin mit Be friedigung zurückblicken kann. Dir eine ist die finanzielle. Da- Hau- ha», wa- Ersparungen im Staat-bau-halte anbelangt, da- Mögliche gethan, und Biele- effectiv auch erreicht. tzy „Die zweite ist die national-ökonomische, indem da- hohe Hau- in einer der wichtigsten Fragen der heutigen Zeit, nämlich da« Verkehrswesen betreffend, nach seinen Kräften dahin gewirkt hat, um da- Reich mit Eisenbahnen möglichst au-zustatten „Ich für meinen Theil halte einen solchen Act nach dcr Auf fassung, die ich von dcr Wirkung der Eisenbahnen überhaupt habe, nicht blol im Allgemeinen, sondern in Bezug aus Oester reich speciell zugleich für eine kulturpolitische, ja sur eine poli tische im Allgemeinen, denn sie find vor Allem die Mittel, mit den Gütern die Menschen zu einander zu führen und sie so zum Bewußtsein Derjenigen zu bringen, war un- vor Allem noth- thut, nämlich zum Bewußtsein der Zusammengehörig keit, der Verbindung durch die Gemeinsamkeit der Interessen. (Beifall.) „Diese Art der THLtigkeit ist mir zugleich ein Symbol für die THLtigkeit de- Hause-, welche e- für alle Folgen haben wird. E- wird gewiß immer auf demBoden der Versassung bereit sein, alle- Dasjenige gern zu thun (lebhafter Beifall), wa» zur Verbindung und Befriedigung der Interessen aller Völ ker dreseS Reiche- noth.oendig und dienlich ist. „Zugleich aber ist dieser Boden für da» hohe Hau» sein Recht und seine heilige Pflicht. (Beifall. Rufe: So ik r-l) „Möge dir Verfassung unter dem Schutze de- Himmel» und begleitet von der Weisheit und Kraft de- Monarchen wei ter gedeihen! „Mit diesem Schluffe verbinde ich zugleich den Ruf: ES lebc unser allergnLdigster Kaiser und Herr! Hoch!" (Die Ver sammlung stimmt laut in den dreimaligen Hochruf de» Präsi denten ein.)" * Wien, 25. Juli. Die heutige „W. Z." enthält in ihrem amtlichen Theile die nachstehenden kaiserliche« Handschreiben: .Lieber Herr Vetter Erzherzog Rainer. Indem Ich Eie aus Ihren Wunsch von der Leitung der GeschSfte de» Minister« rathe» und de« PrLstdium- in demselben enthebe, fühle Ich Mich angenehm bewogen. Euer Liebden für den erfolgreichen Eifer und die Hingebung, mit welcher Sie in dieser Stellung Mir und dem Staate die wichtigsten Dienste geleistet haben, Meine dankbare Anerkennung au»jusprechen. Laxenburg, am 22. Juli I88S. Fran» Joseph. .Lieber Freiherr v. Krauß. Indem Ich Sie über Ihr« Bille von der Stelle de» ersten Präsidenten Meine» obersten Ge» richl-hose- in Gnaden enthebe und Sie in den wohlverdienten bleibenden Ruhestand versetze, finde Ich Mich bewöge», Ihnen für die durch 87 Jahre Meinen Vorfahren, Mir und dem Staate geleisteten ausgezeichneten Dienste Meine vollste Anerkennung aut- zusprechen Wien, a« 24. Juli 1865. Franz Joseph. — Wetter meldet da» amtliche Blatt, daß der feier liche Schluß deS ReichSratheS in Gegenwart der beiden vereinigten Häuser Donnerstag den 27. Juli d. I. Vormittags 11 Uhr durch Ge. kaiserliche Hoheit den Erz herzog Ludwig Victor, als Stellvertreter Er. k. k. apo stolischen Majestät, im Cercmoniensaale der Hofburg staitfinden wird. — (G.-C.) In auswärtigen Blättern begegnet man seit einigen Tagen der Meldung, die preußische Regie rung habe der österreichschen auS Eigenem eine Ab schlagszahlung auf die aushaftende Kriegskosten- entschädigung geleistet. So wie diese Notiz neuesten» schon von preußischen officiösen Stimmen ol» eine müs sige Erfindung bezeichnet wurde, so können wir ebenfalls versichern, daß von einer Combination, wie die eben er wähnte, auch nicht entfernt die Rede gewesen ist. Pesth, 24. Juli. (W. Z.) Den amtlichen Blättern zufolge wurde heute der Statthaltereirath dem neuer nannten TavernicuS, welcher gestern die Leitung der Ge schSfte übernommen hat, vorgestellt, wobei Bischof Liptay da» Wort führte. Triest, 22. Juli. (A A.) Gestern sind hier zwei Cholerafälle vorgekommen. Berlin, 25. Juli Die „N. A. Z." schreibt: Di« von mehrern Zeitungen gebrachte Nachricht, daß Ihrer Majestät der Königin vom Kaiser Napoleon «ine Ein ladung zu einem Besuche nach Biarritz zugegangen sei, ist, wie un» gemeldet wird, erfunden. Die Nachricht mehrer Blätter über die morgige Abreise Ihrer Maj. der Königin ist verfrüht. — Die „N. Pr. Ztg." und die „N. A. Z." berichten übereinstimmend: ,,E» unterliegt keinem Zweifel, daß der wiederholten Wahl de» Kämme rers Hagen zum Oberbürgermeister für Königs berg i. Pr. die Bestätigung nicht zu Theil werden wird. Nach K 33 der Städtcordnung vom 30- Mai 1853 steht der Regierung die Bcfugniß zu, eine kommissarische Verwaltung deSAmteS anzuordnen .Wie wir hören, soll die Ernennung deS bezüglichen Commifsar» bereit» in Aussicht genommen sein." — Zwischen Preußen und Rußland handelt r» sich, wie die „Voss. Z." meldet, ntcht nur um Verhandlungen wegen Erleichterungen deSPostverkehr», sondern man ist dieSscitS auch seit einiger Zeit in brieflichen Verkehr mit der russischen Regierung getreten, auch auf dem Ge biete deS telegraphischen Verkehrs einige Aenderungrn von Bedeutung rintreten zu lasten. So ist e» bi» jetzt nicht gestattet, von Preußen auS direkt an die Stationen der in Polen liegenden Eisenbahnen, der Bromberg- Thorn-Warschauer und der Myslowicz-Warschauer Eisen bahn, zu telegraphiren. Ausgenommen hiervon ist Lublin, wo der telegraphische Verkehr bereit» im März auf preu ßische Remonstration freizegeben worden. Die Maßregel, durch welche der direkte Verkehr mit den bezeichneten Eisenbahnstationen gestört wird, ist dadurch begründet worden, daß die außerordentlichen Verhältnisse in Pole« daß, während Tausende und aber Tausende ihre Lieder ansttmmten in voller Lebenslust und Kraft, der Mund eine» Sänger» verstummt sei, besten Ruhm die Welt er füllte. Denn er habe noch vor Kurzem geleistet und voll bracht, wa» Keiner vor ihm nur zu unternehmen gewagt, und sich dabet glänzend bewährt al» echter, für seinen Beruf hochbegrtstrrter Künstler. „Ja, fuhr der Redner fort, Ludwig Schnorr v. EarolSfeld war ein echter Künst ler, nur für sein« Kunst, nur in ihr lebte er. Er be trachtete fie nicht al» Mittel zum Erwerb, sondern sie selbst galt ihm al» Endziel, al» Endzweck seine» eifrig sten ernsten Streben». Darum stehen wir auch so tief erschüttert an detnrm Grab«, Verklärter! Mit dir ist ein Stern erster Größe am Kunsthtmmel erblichen, mit dir geht da» Glück einer hochbegabten Gattin, der Stolz und di« Freud« trefflicher Lettern, die nunmehr binnen JahrrSfrist den Tod dreier Kinder beweinen, zu Grabe. Sie hatten dir di« Wohnung, in der du bei ihnen fortan leben solltest, finnig mit liebenden Händen bereitet und geschmückt. Kau» von dir betrrtrn, ward fl« die Stätte deine» Tode». Lu» vollste« Leben und vollster Kraft de» Schaffen» und Wirken» hat dich der Tod unerbittlich hiuweggerafft l Da schwebt wohl die Frage auf der be benden Lipp«: Warum, warum? Doch, find auch seine Wege unrrforschltch, ,,«a» Gott thut, da« ist wohlge» than!" so muß unser gläubige» Gebet lauten. Der Herr hatte dich un» gegeben, der Herr hat dich un» genom men, sein Dill« gescheh«, Lruenl" Nunmehr ertönt« da» von Luselm Weber romponirt« Lied: „Rasch tritt der Tod de« Menschen an". Nach dem noch der Herr Dtakonu» Pfrtlschmidt da» Vaterunser und den Segen über den verewigten gesprochen hatte, verließen die Leidtragenden unter den Klängen de» Cho ral». „Luferstehea, ja aufrrstehen!" de» Kirchhof Später haben noch mehrer, Mitglieder de» Wiener Gesangverein», unter der Leitung ihre» Dirrctoi» Her- brck, durch Gesang de» LiedeS von Schubert: »Der Du v»n dem Himmel bist, Alle- Leid und Schmerzen stillest," den dahtngeschtrdrnen Sänger gefeiert. Erzählmigsliteratur. Zu den Schriftstellern, welch« mehr Anerkennung verdient hätten, als fie seither gefun den, gehört auch vr. Hermann Schiff. ES giebt Er« zähler, deren Romane von losem Gefüge und behäbiger Breite inS Publicum dringen, die aber an Geist und Kenntniß sich nicht im Entferntesten mit dem Genannten messen können. So bewahrheitet sich immer von Neuem da» alte Wort: Heb«»! »u» k»l» libolli. vx. Schiff ist 1800 geboren. So oft aber eine seiner größer» Arbeiten ftrttg war, verdunkelte ihn eine Zeitbewegung, oder rin Eretgniß absorbirte da» Publicum dermaßen, daß da» Werk auf keinen Erfolg mehr hoffen durfte. So kam die Tragödie „Agne« Bernauer" gerade zur Cholerazrit 1831 aus der königlichen Bühne in Berlin zur Auffüh rung. Al» „Gevatter Tod" erschien, hielten die sieben Göttinger Professoren ihre Triumphreis« durch Deutsch land. „Hundert und ein Sabbat" war unter der Presse während de» Hamburger Brande» 1842, und „Schief, levinchr" war noch ntcht versandt, als 1848 di« Be wegung in Pari» begann. Gegenwärtig hat Hermann Schiff, indem er da» siebente Septenntum seiner Schrift« strllerthätigkeit antrat, eine Novelle „Da» verkaufte Skelet" (Hamburg, I. P. Fr. Eugen Richter) ver öffentlicht. Möge ein günstigerer Stern über dieser neuen Lrbett walten l Trotz de» wenig einladenden Titel» wird die genannte Novelle, die in ihrem Inhalt« wesentlich von der Heerstraße de» Gewöhnlichen abwetcht, gebildeten Le sern Vergnügen bereite«. E» ist eine geistvolle Com« Position, di« Charaktere find mit Schärfe gezeichnet, und die Darstellung ist prägnant, denn dcr Verfasser versteht eS, in kurzen, cphoristischen, Alles au-drückenden Sätzen zu schreiben. Als Anhang enthält der Band noch: Be trachtungen über Karl Gutzkow'S jüngste That. Die Wür digung, welche hier einem hervorragenden, tonangebenden, wegbahnenden Schriftsteller widerfährt, wird für selbst denkende Leser großes Interesse haben. — Don I. M. HuttcruS erschienen in E. C. Brun«'» Verlage in Münster zwei Bändchen Erzählungen. In dem erste« Theile befinden sich zwei Novellen, welch« „Der Stadt richter" und „Aus einer Künstlerrhre" betitelt find, wo gegen da» zweite Bändchen unter dem Titel „Dunkle Wege" fünf kleine Erzählungen bringt. Der Verfasser war uns durch seine lyüsche Vergangenheit, nicht aber al» Erzähler bekannt. Denselben feinsinnigen Geist, wel- chrn die Gedichte athmeten, finden wir zu unsrer Freud« auch in den vorliegenden Novellen wieder. Da» Ersin- dungStalrnt de» Autor» ist zwar nicht bedeutend, aber seine DarstellungSwetse erscheint durchaus geschmackvoll, und e» geht ein nobler Zug durch alle die kleinen Ge schichten, der denselben einen großen Reiz verleiht, und Poesie ist ja, wie einer der jüngsten Aesthetiker sagt, der durch die Rede vermittelt« Ausdruck lebhafter Gefühle und Affekte in einer dem SchönhettSgefühle entsprechen- Form — Ueber Bogumil Goltz' biographische» Idyll au» Westpreußen „Ein Jugendlebrn" (Leipzig, F. A. Brockhau«) haben wir bereit» früher gesprochen »ad wollen deshalb nur kurz bemerken, daß mit dem eben erschienenen vierten Bändchen da« vielfach anregende Werk in der zweiten umgearbettetrn Auflage nun voll ständig vorliegt. Der gegenwärtige Theil bildet den Schluß von den „Büchern der Lieb« oder Lieben und Freie» von sonst." -
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