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Dresdner Nachrichten : 15.03.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-03-15
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189603156
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18960315
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18960315
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 25-26 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1896
- Monat1896-03
- Tag1896-03-15
- Monat1896-03
- Jahr1896
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 15.03.1896
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ALLä-.. l »>n>n» - Ir«!, onim».-», ),r attmmr» PI>>. 'chtk» .c ', prz. !>>ndcr-m garo ,,„ inluc nur acarn ^^^^vonuisdccadti»», »Mndiauuaru ,»>»«»» mmmtltch« nawlUNk AlmwiuriN'urcauc an. veteablatler wkidcn mit io Pta- Für Rilckaa^ roiaclaiidtcr ELrikt» MD Wckk keine Pell'iiidlickkeit. —... Arcimio, L»»ttkp*»«tist»U« Vr. U. 41. Jahrgang. ^ M»«, IlnsUvsorLNtan 8vinor civrt Kontor. von ^Nttrson. Olittvvl»«!«», 4 »« »«»«, IV«r«i»v» tki. dänrc-Ivortc.cnk 4ttu,a,t»t 2. Dresden. k ?? »L?: 7 k; 4 ^ . rer:: l'l«>ml,8tc-n Uk«> . tl'UI»'". »j Larl?lL'ä1, ^ !* llresäeo. VullüIrLiuit 25. 'I M t-'«rni-sir 'i.' I, ^«». t.7 » HovIivIvALUtv InriiU- M lltzlitziriölieiÄüfftz 4 «»!>«,cliilll t!Slm. -. II. <i, I. K « V, >1«, >117. I. 4ounn««'n-1 Ul1l,»n Mr nllo X-ili»n'?on. Ii. ItlUet-Vi'i teuus lür «lio I)rn-, liw7 'l'Uvütor. !ll. KNi'rtrn-1 vnlr«»lo „mvr «,:»run«jo. IV. Ivllifilon «l< r I.un'ti'»lolti'rl«». « zeäer Art »»8 «Io» boüanteinj^t"» tih,chültan ,!.>« In- unö K A»8>:in<Ic-8. ainsgehl'-n m r. i,!,.,ttn.'.m g u-snlck E lillll eV Kulm, Kt)!. II i Ii'-si't!IIll'ttI. ^ D X« ninn^Itt I I. I « l«I,^i«>»«» IIII». ?iÄ^.?rrr?r«re»V. klLLVLLrvN luekvLLrvu. Nr. 74 ^>k«el: Politisches. Ein Manchcstermann von der Nichtcr'schen Mrlnmg hat bei der vorgestrigen Berathung des Kvlvnialetats im Reichstage wieder einmal über die rndion eolouialis gcspöttelt. die angeblich in Deutschland grassiren soll. Wenn wirklich auch heute noch bei uns ein überschwänglicher Kolonial-Enthusiasmus vorhanden sein sollte, so muss ihm jedensalls ei» guter und seslcr Kern von lebendigem nationalen Idealismus zu Grunde liegen, denn sonst würde schon längst jegliche Begeisterung für unsere Kolonialpolitik ansgclöscht worden sein durch die large Reihe schmerzlicher Erfahrungen und uucrauicklicher Assairen, die diese mit sich gebracht hat, durch die fortgesetzt gehässige und hämische Kritik, die von Bebel. Bambcrgcr und Konsorten an unseren überseeischen Bestrebungen geübr wird und durch die laue Behandlung, die diesen zeitweise von Seiten der Regierung widerfahren ist. Es sei hier nur an die zum Dheil spöttische Art erinnert, mit der Gras Eaprivi de» kolonialen Dagcs- srageu gegenübertrat: sic wäre in der Dhat geeignet gewesen. Gleichgiltigkeit auch in den kolvnialsreuiidlichc» Kreisen des Volkes z» erzeugen, wenn die koloniale Sache, die Rotliweiidigkeit kolonialen Besitzes und seiner Nutzbarmachung, nicht bereits ein bleibendes nationales Bedürfnis! geworden wäre. Tie Kvlonial- politik bildet seit dem letzten Jahrzehnt einen nothwendigcn Be- standtbeil unserer Gesammtpolitik, und es ist heute nicht mehr möglich, unsere überseeischen Tendenzen ansznmcrzen, ohne gleich zeitig das Ansehen und die Stärke unserer nationalen Politik zu schädigen und nnierc vaterländische Ehre zu gefährde». Darum wurde es mit lebhaftester Genugthuung beglicht, das; der jetzige Reichskanzler Fürst Hohenlohe, alö er in seiner ersten pro« grammatiichen Rede im Reichstage erklärte, nicht in allen Punkten die Wege seines Vorgängers wandeln zu können, mit besonderem Nachdruck die Nothwendigkcit unserer Kolonialpolitik hcrvorhob, die. wie er bemerkte, dem erstarkten Nationalgefühl entsprungen ist. welches nach Gründung des Reiches ein Feld der Dichtigkeit für das gckräsligtc nationale Empfinden suchte. Gewch soll nicht geleugnet werden, das; unser koloniales Svstcm bisher mancherlei Mchhclligkcite» und Unzuträglichkeiten anfznwmen hatte und das; dabei Erscheinungen gezeitigt worden sind, die im Interesse unseres nationalen Ansehens und unserer kolonialen Dichtigkeit bedauert werden müssen. Aber man sollte doch in denjenigen Kreise», auf deren Unterstützung unsere Regierung bei der Forderung unserer überseeischen Angelegenheiten angewiesen ist. der Sucht, zu nörgeln und zu kriteln, nicht in übermässiger und überflüssiger Weise Raum geben, sondern vor Allem jederzeit die Mahnung beherzigen, das; die Kolonialpolitik ein Ziel ist. zu dem alle deutschen Männer ohne Rücksicht auf den Partcistandpunkt sich in gemeinsamem Streben vereinigen sollten. Um unsere Kolonialpolitik in den Augen des Auslandes berabzusetzcn. das ja nach seiner Ansicht stets Deutschen gegenüber Recht hat, konstruirte Bebel einen neuen Fall, den Fall .Peters", de» er auf die Stufe der Skandalassaircu Leist und Wehlan stellte. Er verfuhr hierbei ganz nach der Manier, die er bei der Bcrathung des Militcirctats geübt hatte, um unicr militärisches Ansehen zu verunglimpfen. Auf Grund von Gerüchten, Verdächtigungen und Verleumdungen, von beweislosen und unbewiesenen Behauptungen, die sich gewöhnlich hinterher als falsch erweisen, kommt er zu »numsrössiichen Schlussfolgerungen, zu feststehenden Thatsachcn. Die Bcbel'schen Prämissen für den Fall Peters begannen durch gängig: cö soll das und das geschehen sein, cs geht das Gerücht, cs wird erzählt, es wird gemunkclt er. Einmal setzte er selbst hinzu: Ob das wahr ist. weis; ich nicht. Dennoch verwandelte sich schliessiich dieses ganze Gemunkel in Wahrheit, damit Bebel zu dem Endergebnis; gelangen konnte: Die Dhätigkeitdes Tr. Peters in Afrika ist.vcrhängnifzvoll, verdaninuingsmürdig und verwerflich". Wenn auch der Tircltor der Kolonialabtheilnng Tr. Käufer über Dr. PcterS nicht ein unbedingt freisprechcndeS Urtheil zu fällen vermochte, weil eine vollständige Beweisführung unmöglich ist, so ist es ihm doch gelungen, die Bebel scheu Ausführungen wesentlich zu entkräfte». Für die gerechte Beurthcilnng alles Dessen, was gegen die Afrikaner und deren Thaten gesagt worden ist, machte er zunächst folgenden Gesichtspunkt geltend: .Wenn man eine ganze Reihe von Jahren amilich und außeramtlich mit den bclanntcren Afrikaner» verkehrt, dann findet man cS erklärlich, wie in früheren Jahrhunderten die ersten Entdecker wie Eolumbus, Amerlgo VeSpucci und wie sie Alle heißen, allmählich in einen gewissen Gegensatz zn ihren Landsleuten und auch zu ihrer Re gierung gekommen sind. Denn diese Leute, die Jahre lang in der Wildnis; lebten und dabei den größten Gefahren ausgcsctzt waren, die für ihr eigenes Leben und das ihrer Angehörigen zu sorgen hatten, fassen häufig das als Heldenthaten und als Maßnahmen gerechter Nvthwrhr ans. was die Leute, die da z» Hauic sitzen und berufen oder nicht berufen sind, diese Dinge zu kcitisircn. als grausame oder ungerechtfertigte Handlungen hinstcllc». Noch heule können wir nicht sagen, obwohl wir auf einem ganz obieltiven und unparteiischen Standpunkt der Geschichte stehen, ob in jenen Zelten die Auffassung eines Cortez oder der Anderen eine gerechte ist. Und da sollten wir uns vor allen Dingen hüten, daß wir die Verhältnisse nicht vom grünen Tisch der Wilhclmstras;e76oder dem Tische dieses Hauses beurtheilcn, sondern wir müssen uns in die Verhältnisse versetzen, unter deren Zwange und deren Noch solche Dinge vorgekommen sind." ., IVvuLvttvL» FÜL" SvurursL" «lei I»v«t«ri» ilvutüti lion «««I «»N^II», I»«»,» I r«U» Ile«»» »'»»»»Iirlilcn» I» p IlIONUllI LU I»Mtu>l»»» I'l « Ik«r» Kolonialdebattc im Reichstag. Holnachrichten. Wasserleitmigswasser. Dresdner Kegelklubs Damcnhüte, > Gerichtsverhandlungen. Sinfouie-Eonccrt, Balletmeisicr Koller, ScccssionistcnauSslellnng. Einen Dheil des Materials, das Bebel vvrgebracht hatte, chnrak- terisirte Tr. Kays er als „Renvnimage und Küstenklallch". Es ist eine Untersuchung gegen Dr. Peters eingeleitet worden: wir haben, bemerkte der Leiter der Kolonialabtheilung, in allen einzelne» Stadien, wo wir neue Vcweisnmtcl erhielten, auch sofort weitere Erhebungen veranstaltet. Ans diesen Ermittelungen hat sich er geben. daß Bebel s Behauptungen nicht richtig sind. Die Dhat- sache der Hinrichtung eines Negers und einer Negerin durch Peters aus Grund eines kriegsgerichtlichen Urthcilö nannte er zwar „bc- klagenswerth unter allen Umständen"; aber, fügte er Hinz», die Schuld ist nicht erwiesen und man kann hier auch keinen Unter schied machen und sagen: er ist halb- oder vicrtelschnldig, sonder» er ist schuldig oder nicht. Wir können nur bann slcascn, wenn wir wirklich die Ueberzengung und den Beweis von der Schuld haben, und den haben wir nicht gehabt. Tr Peters ist allerdings nachher zur Disposition gestellt worden: aber nach den Angaben Kayser's steht dies nicht im Zusammenhänge mit der Angelegen heit. die Bebel zur Sprache gebracht hat, sondern man hat von seiner Verwendung als Landeshauptmann von Dangnnika rundes willen abgciehcn, weil ein wirksames und erfolgreiches Zusammen arbeiten des Dr. Peters mit Wikmann nicht erwartet werden konnte und weil überhaupt die Stimmung unserer Beamten und Oisizicre in Afrika gegen den Erstercn leine günstige ist. Wenn auch die Vcrthcidignng, die der Direktor der Kolonialabtheilnng dem verdienstvollen Asrikasorscher hat angcdrihen lassen, nicht in jeder Beziehung überzeugend zu wirken und eine abfällige Benrtheilnng der Hnndlnngswciic des Dr. Peters nicht unbedingt ausznichließcn vermag, so ist man. so lange man aus unbefangenem, von persönlichen Sympathien oder Antipathien unbeeinflußtem Standpunkte stehen bleibt, doch nicht berechtigt, dem vernichtenden Berdammungsurthell beizustimmen, das der EcntrnmSführer Tr. Lieber über den Angeschiildigten gefällt hat. Wärmsten Beifall verdient es dagegen, daß unsere Koloiiialverwaltnng mit allen Kräften dafür Sorge trägt, Ausschreitungen aller Art seitens nnierer Koloninlbcamten in Zukunft zu verhüte». Mit vollem Recht wird der Schwerpunkt darauf gelegt, daß sich alle, die im Koloniatdiciist stehen, jederzeit bewußt bleiben, daß sie berufen sind, an der Erziehung der Eingeborenen zu christlichen und sittlichen Menschen mitzuaibeitru und daß sie ini dunklen Erdtheil dcnlclbcn Grad von Sittlichkeit und Zucht zu beobachten haben wie in der Heimath. kl itzli!'. kil lÜk k 8<>lül> Mk" <»« »I 2I»Ii»L . I». IW» Acrilsklneib- nnv ^crusprech-Äcrichtc vom 14. März. Berti». Reichstag. Die Beratlmng des Kolonial-Etats wird fortgesetzt. — Tircltor Kawer: Wäre Alles >o. wie Bebel es gestern dargestcttt bat. so hätte ja sofort die Staatsanwalkschaft gegen Peters cimchreiten müssen. Ich habe gestern hanptiächtich tue AngrisseBebel'S ans die Regierung zucnekwciscn wollen. Nach frühere» Zeugenvernehmungen ist eine direkic Schuld des Henri Peters nicht nachweisbar. Bebel hat gestern allerdings neue An klagen vocgclirachr. aber ein Dheil seiner Zeugen ist von nnS schon damals veinommen worden, und sic haben nichts ans eigener Wrssenschask bekunden können AIS Novum liegt der Brtes Peters' an den Bischof Ducker vor. dieser war bisher uns ganz unbekannt. Ich habe daher gestern lowrt dem Herrn Reichskanzler darüber Vortrag gebalicn, und ich bin ermächtigt, zu erlläre». daß ans Grnnd dcs ncnrn Materials und insbesondere des Brieses an Ducker eine neue Untersuchung anaestellt wccdcn wird: das Ergeb- niß derselben wird dem Reichstag mitgrtheilk werden. — Abg. b Massow Ikons.): Bei der Rede Bebels halte ich den Eindruck, als ob ec niit einem gewissen Wohlgefallen bei den Schattenieilcn der Kolonialvolitik verweile, um dieselbe vor dem Auslände hernb- znlctzen. Gegen v eters liegen hanptsächlich zwei gravircnde Pnnklc vo,: die ElMvrdnng des Mädchens und der Brief an Ducker. Ist jene ElMvldling des Mädchens, das die Geliebte von Peters ge wesen >cin soll IGe!ächier links, Nnsc: Wahr! Er hat ja gestanden !) — die Untersuchung schwebt ja noch in dieser Sache! —. wahr, so ist das ein Akt unerhörter Gransanikeit und das Schwerste, was Peters nnchgesagt werden kann. Direktor Kanser verkheidlgt Peters mit dem Unlcrlchiede der Moral hier nnd in den Kolonien. Aber cs gicbt gewisse Guindsätzc in der Moral, die überall gelten, hier und in den Kolonien lZnslimmnng.i Möge Direktor Kayscr in der Wahl seiner Beamten recht vmsichiig >cin: cs gicbt immer noch Leute, die cm deutschen Namen Ehre mache». — Avg. Graf Arnim (Reilhsp.) berstest einen Brief, den er soeben von Pekers erhalten, und in dem versichert wird, daß er keineswegs einen seiner Diener und eine Dienerin habe hängen lassen, weil sie ein Verhältnis; mit einander gehabt hätten. Die Dienerin sei mit dcni Tode bestraft worden, weil sic der Spionage und des Hochverraths überwiesen worden sei. Tie Dodesslcafe sei allerdings gleich »ach einem Fluchtversuch vollzogen worden. Eine Lüge sei cs, wenn gestern von Bcvcl behauptet wurde, er habe in einem Briese an den Bilchof Ducker cingestanden, daß er das Paar gehenkt, weil er iclbst mit der Dienerin »ach mlihamedanischcm Ritus genant nnd die Dienerin somit Ehebrecherin gewesen sei. Entweder habe >cl si ' ^ gestern Bebel sich einer großen Lüge Ichiildia gemacht, oder er habe ganz fahrlässig und leichtsinnig eine solche Behauptung ausgestellt. Soweit der Brief PcterS'. Er selbst, Redner, könne n»r bedauern, daß Bebel die Sache in der Kommission nicht zur Sprache gebracht 'abe. Die Hinrichtung sei lhatiächlich nls schiedsgerichtlicher Spruch erfolgt. Damit falle das ganze Anklagegehäude zusammen. Bedauerlich sei eS. das; gestern auch Direktor Kapier angenommen habe, die Hinrichtung lei ans Eitcriucht erfolgt. Die Landes- hauvtmannschait iei von Peters nicht aus Hochmuth abgclehut worden, sondern weil cs am Tanganhika-Sec nichts zu verwalken gegeben habe. (Lachen links.) Bebel habe gestern den Gegner auch todt machen wollen durch Verlesung von ans den« Zmammen- hang gerissener Stellen aus Peters' Buch über die Benuc-Evpe- dition. Die Bebcl'schen Anschuldigungen feien auch da ganz halt- Thnt gewesen. Der Versuch. Peters todt zn machen, sei nur ans Muthiiinßstch!: Witterung: Anfhcitemd, mäßig kalst dessen hochsstegcnde Pläne zuciickznmhre». welche altcrding.' ve nüchterne Krittler nicht verstehe. Man möge mn en, denn Pest", gehöre der dentichen Geschichte an (Ruf Richter s: Aber wo. p einer!) — Direkten Käufer: Gestern griff nia» mich an, weil stt Herr» Peters veriheidigte, heute grritt mich Graf Armin west: des GegenthcilS an. Daraus schließe ick), daß ich gestern gewd die richtige Milte innchiclt Bei den icharien Anglisten de Grafen Arnim muß ich doch ein Protokoll verlewn. welches >:-> (>. April IM, mit Herrn Tr. PetciS in dem Kolonialam! anlge nominen morden ist. In diesem Pcowkvll aestcbt Herr Peters cm daß derselbe das betreffende Mädchen allerdings aiisäogstch em oder zwei Mal als Freudenmädchen benutzt Hube iHör!. Hi rt' links.) ES ist auch falsch, das; Herr Peters die Landes!,anvimann ichaft abgclehut habe: hätte er das geihan, s» halte er als Demi,sst när betrachtet werden müssen. Wir wollten Herrn Peters nich: völlig selbstständig machen, sondern ihn Herrn Wikmann unter stellen. Erst weil Herr Peters allerlei Vorbehalte machte nnd weil wir dann hörten, daß ec bei Oisizicren und Beamten in Ostastila nicht ans einen gmen Empfang würde rechnen dürfen. Huben wir die Zlirücksiehnng seiner Anstellung beantragt. Man hat m'r mcstw gestrige Rede vargcworfen: ich habe aber Peters »ict-t vcrkheidigcn wollen. Ter Richter kommt oft in eine Lage. Einen z» vec- n-,beiten, den er lieber stepp rechen möchte, andererseits aber frei ^ sprechen zn müssen, wv er bedauert, nicht strafen zn lönncn. — Z Abg. Hammacher (nl) hasst, das; die neue Untersuchung sich auch »» auf die Znsainmensetznng des Schiedsgerichts erstrecken werde. E welches die betreffende Dienerin von Peters dernetbeille. Ec wnn dcre sich, daß Peters nicht schon längst als Kommissar entlasten !ci. -s -s dennoch frage er an. ob es nicht auch lchon de, den bestehenden ' Rechtsverhältnissen möglich sei. gegen Mißbrauch der Anttsgcwal, ^ strafrechtlich vorzngehen. — Direktor Kanter weist nochmals daran ^ hin, das; durch die gestern erwähnte taiiertiche Verordnung nnd durch die in ''Aussicht genommene ansgicdige Regelung im Laute 21»! dieses Sommers es icdeniall? möglich sei. Jemanden wegen Miß LD brauchS dcc Amtsgewalt zur strafrechtlichen Verantwortung zn >l ziehen. Tie Akten über das schiedsgerichtliche Verfahren gegen L das Negcrmädchen seien eingeiordect wocdcn, aber nicht wehr zn r- bähen gewesen, weil inzwischen am Kitimandscharo Aufruhr ent- » ^7^1 standen sei, nur das llrtheil liege im Wortlaut vor: wegen Descr L --I» tion. Verleitung Anderer zur Desertion und wegen Bedrohung de, « Sicherheit der Station sei die Veriirtheilung einstimmig von den , «kW Beisitzern aiisgetprocheu worden. Die Zeugenvernehmung habe ergeben, daß die Station Kiliinandscharv im Jahre I6W2 eine ans;?,ordentlich gesäärliche war nnd das; jenes Uctheil nicht als - — außeiordentlich swciig angcichcn wurde. Jedensalls habe, wie er ^ wiedechole. nur dcc Brief Peteis' an den Bischof Ducker Anlaß z» , 20 der ncnen Untersuchung gegeben. — Abg. Lenpnaiin ljrcis 7 cv Volksp j: Ta die ordentlichen Gerichte versagt haben. ' hat bei : A ^ Reichstag gestern über ein Verbrechen zn Gericht getessen. »nd ? pr cv henke hat er im Wiederaufnahmeverfahren das Urtheil bestätigt ^ s 2:' Wer gab .czerrn PetccS das Recht zu solchen Dodcsntthcilcii Peters ist entweder verrückt oder ein Scheusal! Redner sncbl A daraus nackznweisen. das; die Auslassung der Kvlonialvcrwaltiliig r iin Gegensatz zum Staatsanwalt nnd zum Jnstizminister durchaus berechtigt waw rS könne schon aus Grund dcs bestehenden Straf rechts gegen Leist. Wehlan und P eie cs wegen Mißbrauchs de, Amtsgewalt vorgcgangcn werden. Namens des Rechtsbewnßtj.'ins deS deutschen Volkes verlange er an dieser zuständigen Stelle, dos. noch jetzt Anklage erhoben werde gegen Leist und Wehlan wegen Mißbrauchs der Amtsgewalt und gegen Peters wegen Mordes — Jnstizminister Schönstedt will di: sittliche Seite der Sache außer Acht lassen, denn darüber bestehe wobt doch nur eine Stimme, ec wolle nur die Rechtsfrage erörtern, ob eine strafrechtliche Verfolg nng möglich gewewn sei oder nicht. Aist den Fall Peters tonne er schon dcsbalb nicht näher cingchen, weit die Justizverwaltung in Bezug auf diesen überhaupt nicht angegangen lei. Rcdiir. sucht dann nachzuwciscn. daß eine strafrechtliche Verfolgung von Lein und Wehlan nicht angängig sei. Die dortigen Beamten seien nicht nach unserem Bcamtenrccht zu beurlhecke» und auch »icl an das deutsche Slrafgcctzhuch gebunden, weil sie, nach der Aus kunft bei der Koloiiial-At'khcilung. im Wesentlichen ans ihr Er messen angewiesen leien Seine Anfsasinng biernvec decke sich mit der de§ Prof. v. Bar in Göttingen, die dcrielbe in der „Nation" niederg'legt habe. — Abg. Tr. Barth (srcis. Ver ): Tie Deduktion des Jitstizminilters ist: weil die Amtsgewalt Lein's nichts war al-s die blanke Willkür, deshalb ist er nicht knminell zu fassen. Dann hätte aber die Reichsregiernng ichon langst dazu oerschrettcn mnsü'i! die richtige Abgrenzung dieser Amtsgewalt herbeiznsüliccn. wenig stens sofort »ach deni ersten Falle, dem Falle Leist. Erwnmri,: wäre eine Vernclininng dcs Leutnants v. Bronsark. der die E>" kiitiou der Negerin adgclehut habe. — Direktor Kavier r Eine Ve, nchmiliig des Leutnants v. Bronlärt hat statt,zesiniden: derselbe erklärt, er habe das Urtheil Peters' gemißbikligt und das auch Peters selb)! zn verstehen gegeben Ob er dieErclntion abgelebt« hat. ist iinklar gewesen, denn v. Pronsart behauptet es fest. Peter-.- bestreitet es. An Borsicht bei der Wahl der Beamten bat cS schon bisher nicht gefehlt, aber wir können de» Lenken nicht in s Her, sehen. — Avg. Richter (srcis. Volksp.): Der Kolonialvercin. de, eben erst Herrn Peters zum Vorsitzenden gemacht bat, wird ihn entweder wieder abictzen oder sich gefallen lassen müssen, daß man ihm sagt: Ihr seid Alle so l Tie Ftoltenpegeisternng bei Peters ist ossenbar nur daraus berechnet, sich nach obenhin Liebkind zu machen. Die Nationallibcralen haben Alles ge'haii, um Herrn Peters zn stützen, wollten sie ihn doch wgar znn, Neichstags abgeordnetcn ma hcn. Wie ein Räiiherhaiipknlanu sei er in Asttla ausgetreten, und er rühme sich selbst, schon tclir viele Neger „erleg!' und Dem und Jenem das Maul mit einer Kugel gestopL ru haben. Dabei habe Peters die Enii» Erpeditivn gegen den Willen Bismarck s angetreten, sein Zug sei mit amtlichem An' trage erfolgt. Wie habe er Lebensmittel reauiriren dürfen und Dodesiirlheilc fällen? Nur Näilberhanvtmann, Flibustier sei er Graf Arnim habe Ipöttisch von der Weisheit am grünen Doche gesprochen, welche Peters für Ugaiidn nicht anerkannt habe. Nnn. was Arnim Weisheit dcs grünen DiichcS nannte, sei die staats mnniiiichc Voianssicht des Fürsten Bismarck gewejcn. der es mit England nicht verderben wollte. Wie konnte man aber da Pete, hinteihcr amtlich cinstellen. noch dazu, während noch die erste Untersuchung gegen ihn schwebte. Und nun sollen wir bei solchen Zuständen noch Millionen ausaeben für eine ostafrikanifche Even bahn! (Lebhastcr^Beisall.) — Abg. Bebel vermißt eine Erklärung darüber, daß der Fall in Witu die Uilachc der Ermordung Kunze!- und anderer Deutscher gewesen, und verbreitet sich nochmals nbe, die Fälle Wehlan, Leist und Peters. Zum Schluß wirft Redne> dem Direktor der Kolonial-Abthcilnng vor, er selber litte leider zn
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