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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 29.02.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-02-29
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193202297
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19320229
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19320229
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1932
- Monat1932-02
- Tag1932-02-29
- Monat1932-02
- Jahr1932
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 29.02.1932
- Autor
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Montag, SS. Aedrnar 1SSS, abends 85.Iahrg SS »er Nsmpk «m Le prSsUeLskNsN machtpolrkische fragen in wesentlichen Punkten für agita torische Zwecke ausgcnutzt worden. Ties war vorauszu sehen. Selbst aber auf die Gefahr hin, baß der über den Parteien stehende Kyffhäuserbund durch den Tageskamps um politische Meinungen in Mitleidenschaft gezogen werden würde, durste die Bundessührung dicker größten Organi sation altgcdienrer Soldaten in gerechtem Sieben für daS Wohl des Vaterlandes sich nicht davon abhalten lassen, di« Gewissensfrage des Reichs prässdenten, der bekanntlich Ehrenpräsident des Kyfshäuserbundes ist. mit reinem solda tischen und vaterländischem Treuempfinden zu beantworten. Diese freie Antwort, nicht diktiert von Parteien. Ausschüsse» oder politischen Machtschichten, steht für die Organisation unverrückbar fest. Dies hindert aber nicht, auch daS be sonders zu betonen, was aus Parteitaktik gern in der Öf fentlichkeit übersehen wird, daß nämlich die Kundgebung neben der Mahnung, dem Ehrenpräsidenten Vertrauen und Treue zu bewahren, ausdrücklich festlegt, datz jedes einzelne Mitglied sich selbst bei der Rcichsprässd«nte«u»ahl z» «t. fchei-e» hat. Um hierüber nochmals Klarheit zu schaffen, hcistt es in einer Bekanntmachung, die der Vorstand deS Kpffhäuserbundes m der soeben erschienenen Nummer des Bundesblattes „Kysshäufer- veröffentlicht: „Ans dem TrengelSbnis die Schlussfolgerung für poU, tische Gefolgschaft zu zieheu, ist dem einzelne» überlaste«. Feber einzelne hat, wie in der Lundgebimg zur ReichsprSst- denteufrage gesagt wurde, nach bestem Wiste» und Gewisse« zu handeln." Neue WUkW Vtt KMUMM. X Berlin. Der Deutsche Rcichskrtegerbund „Syss- häuscr« teilt mit: Die am Tage der Präfidentschafiserklä- rung Hindenburgs vttössentlichtc Kundgebung des 1. Präsi denten des Kysihäu,crbiindes, General der Ariillcric a. D. von Horn, ist durch -en ctnsetzenden Partctkamps um dritten Punkt verweist Hitler darauf, datz der nenminister Severing den preußischen Ober- WMk WWk WIMMk. X Berlin. Zu der in 14 Tagen stattfindenden Reichs- Präsidentenwahl haben schon gestern die verschiedene» poli tische« Parteien mit der Wahlpropaganda begonnen. In erster Linie waren es die radikalen Parteien, die schon in den frühen Morgenstunden mit der Hof- und Strassen propaganda begannen. Hierbei ist es dann in verschiedenen Stadtteilen zu mehr oder miuder schwere» Zwiicheusällcu gekommen. So gerieten Nationalsozialisten, Kommunisten und Reichsbannerleute in Pankow in eine Schlägerei, bei der 30 Personen von der Polizei zwangsgestcllt wurden. In der Jnvalidenstrasse muss:« die Polizei bei einer Schlä gerei -wischen den gleichen Gruppen mit dem Polizeiknüppcl vorgehen. Hier wurden 27 Personen der Abteilung l zu geführt, während S Reichsbannerleute und ein National sozialist der Rettungswache zugcleitet wurden. Zu einem Ueberfall von Nationalsozialisten auf Reichsbannerlente kam es mittags in der Seestrabe, wobei von zwei verlebten Reichsbannerleuten einer ins Krankenhaus übergcsührt werden musste. Acht Nationalsozialisten, die in die Schlä gerei verwickelt ivaren, mutzten den Weg zum Alexander- platz antrcten. Bei einer Schlägerei zwischen National sozialisten und Kommunisteu iu Reinickendorf-Ost nahm die Polizei 17 Sistierungen vor. Bei der Hofpropaganda wurde dann noch in der Gotcnstratze ein Nationalsozialist von Kommunisten überfallen und durch Fusstritte am Kopf und Unterleib so schwer verletzt, datz die Polizei die Uebcr- fnhrung ins Krankenhaus anordnen mutzte. Bis zum Spät nachmittag waren insgesamt 120 Personen dem Polizei präsidium zugrftthrt worden, von denen rund M nach Fest stellung der Personalien wieder entlassen wurden „Lukbsu oclsr (ksos. kinsmmlnirtsp Dietrick rur Ksickoprssicisntenmski Eitler sn blinciendurg. ver iialloiislrorlaUsllscke rmirer verlsiigt Mtterllclikell im Vsülksmpl. BlWWl r» AMei zriüklMW». X Berlin. Der Hiubeuburg-ANsschutz leist mtt. dass stch ein Deutscher Fraueuausschutz, Berlin SW. 11, Prinz Albert-Stratze 9, gebildet hat, der mit folgendem Aufruf a» die Oeffentlichkeit tritt: DaS de»tfch« Boll wählt am IS. März fei»« Reichs präsidenten. Deutsche Frau! Deutsche Mutter! Wem willst Du dieses höchste Amt anvertraue»? Dem Manne, der deut, sches Laub im Oste» vor dem Einbruch der Feiude rettete, dem Manue, der iu der Zeit deS Zusammenbruches treu und pflichtbewusst das alte Deutschland iu de» ueu«« Staat him übertrug, dem Manne, der siebe» Jahre lang als Trenhän, der des ganzen deutsche» Volkes das Amt des Reichspräfi- deute« mit überlegener Einficht, mit der Kraft eines stetigen Willens und mit verautwortnngsbewasster Entschlutzsähig, lest geführt hat, dem Manne, beste« Lanterkeit, Ritterlich keit und tiefbegründetes Gottvertraueu als Vorbild vor jeder Lentschen Seele steht, dem Manne, der sein ganzes Lebe« dem Wohle des Vaterlandes geweiht hat: Hindenburg! Ihm zollst Du Verehrung, ihm schenkst Du Vertraue», ihr. gib Deine Stimme. Deutscher Frauenausschuss siir die Hiudeuburg-Wahl. lgez.) Dr. Anna Mayer, Minna Amann, Frau M. Bail, Frau Emily Brügger, Charlotte Baum, Maria Hellersberg, Frau Hoetzsch, Frau Anna Kapler, Clara Krause, Katharina Müller, Margarete Schuckcrt, Gräfin von der Schulenburg, Margarethe Wolff, Mathilde Wolff, Dr. Agnes von Zahn- Harnack. Diesem Aufruf haben sich Frauen auch im ganzen Deut- scheu Reiche angeschlossen. und Regierungspräsidenten und anderen preußischen hühe- ren Bemnten die Nationalsozialistisch« Partei al« staats feindlich hingestellt Haven soll und erklärt, daß er in diesem Vorgehen einen unzulässigen Druck auf die oreußische Verwaltung sehe, ihren Einfluß in einem die Wahl für die Nationalsozialistisch« Partei ungünstigen Sim» gellend zu machen. Unter Beziehung auf den Wunsch des Reichspräsidenten, daß dieser Wahlkampf in ritterlicher Weis« geführt werde, betont Hitler, daß Reichsinnenminister Groener in einer amt lichen Erklärung dem Reichstogsabgeordneten Dr. Goebbels eine sinnentstellte Aeußerung zugeschrieben habe, die nach dem amtlichen Reichstagsprotokvll nicht gefallen sei, und daß der Reichsiunenminister trotz erfolgter Aufklärung seinen schweren Borwurf nicht zurückgezogen habe. Vielmehr sei die Nationalsozialistische Partei gezwungen worden, die ob jektiv unrichtige, vom Innenminister verbreitete Wiedergabe dieser Stelle in ihrer eigenen Presse zum Mdruck zu brin ge«. Hitler kommt dann auf die Aeußerung zu sprechen, er sei österreichischer Deserteur gewesen und hätte deshalb seine Staatsangehörigkeit verloren. Er verweist darauf, daß er schon im Februar 1914 überhaupt nicht mehr eine österrei chische Heeresverpflichtung gehabt Hobe und mithin aus freiem Willen und nur aus nationaler Begeisterung bei Kriegsausbruch in die deutsche Armee eingetreten sei, in der er dann über fünfeinhalb Jahre zu dienen die Ehre hatte. Der Vries schließt mit eine« Appell an de» Reichspräsi denten, in diesem Kamps die Prinzipien der Ritterlichkeit wiederherzustellen. listrschen Seite propagierte Vertreibung der Frauen ans den Betrieben ist ebensowenig möglich wie -ie Schaffung eines organisierten Millionenheeres von Arbeitslose», das im Arbeitsdienst Verwendung finden soll. Der Ruf nach dem Systemwechsel kann höchstens bedeu ten Inflation, Arbeitszwang, Streit um fremde Mächte, um Dinge, die «ie die Reparationen auf dem Wege der Erledi gung sind. Die Rattonalsozialisten haben nicht Politik, sondern Taktik gemacht. Wenn sie sich an einer einzigen Abstimmung in den letzten Tagen entscheidend beteiligt hatten, z. B. über Reparationen, Steuern, Zölle, dann hätten sie mit jeder Stellungnahme Hunderttausend« ihrer betörten Wähler ver loren. Sie sind jeder positiven Stellungnahme ausgewichen, weil sie das wissen. Wehe dem Volke, da» dem Werglauben erliegt, daß es nur auf die Regierung ankomme, und das vergißt, daß nur ein tüchtiges Voll, das selbst mitarbeitet, und einen Willen hat, vorwärts zu kommen, bestehen kann. Es ist ein Glücksumstand, daß das Bürgertum noch einmal in der Wahl Hindenburgs die Möglichkeit hat, über das Trennende in seinem Bestand Hinwegzukommen, da» Ge meinsame zu sehen, um den Kampf der Gruppen gegenein ander zu bekämpfen. Hindenburg, unter dem wir gekämpft haben, ist das Symvol der deutschen Einheit. Al» da» deutsch« Schiss ISIS unterzugehen drohte, blieb er auf der Kommandobrücke, die er auch jetzt nicht verlassen soll und verlassen will. E« ist Gefahr im Verzug für unser Voll und Vaterland; darum müßen wir hinwegsehen über alle Gegensätze, die Gefahren scharf erkennen, den Aberglauben an die Allmacht de, Staa te» verwerfen und da« Volk muß sich wieder auf sich selbst und die Kräfte besinnen, die in ihm ruhen. Zn dieser Auf fassung muß die Wahl am 13. März verstanden werden; dann werden die Nationalsozialisten geschlagen werden und hludeuburg wird siegen. Berlin, LS. Februar. Reichsfinanzminister Dietrich sprach auf einer öffent liche« Kundgebung der Deutschen Staatspartei über das Thema „Reichspräsidentenwahl, Ausbau oder Chaos". Der Minister führte u. a. aus: Der 13. März wird ei« Schicksalstag werden für das deutsche Volk. Das Deutsche Reich hat Glück gehabt mtt seinen bisherigen Präsidenten. Nicht eine einzige unkluge oder gefährliche Rede ist von ihnen in den zwölf Jahren ge hakten worden. Der ehrwürdige, charaktervolle, in Deutsch land und außerhalb Deutschlands hochgeachtete Reichspräsi dent von Hindenburg soll beseitigt werden, weil er seinen Eid gehalten, die Verfassung geschützt hat und man ihm des wegen vorwirst, er habe da» System des 9. November ver teidigt. Der Minister wies in eindringlichen Ausführungen Lar- auf hin, daß die heutigen Schwierigkeiten nicht im System begründet seien, sondern auf der Tatsache des verlorene« Krieges beruhten, die niemand ungeschehen machen kann und -essen Auswirkungen in der ganzen Welt noch unüberseh bar sind. Die innere Wirtschaft, führte der Minister weiter aus, ist aufgebaut ans einem ungeheuren Kredit vo« über SV Mil liarde», -en uns das Ausland gegeben hat. In dem Augen blick, in dem die Zufuhr von einigen Milliarden an Gelb aufhörte und statt dessen die Verzinsung und Tilgung der aufgenommenen Schulden einsetzte, war die Scheinblüte z« Eube. Wir sind angewiesen auf das, was wir selbst haben und selbst erarbeiten. Mit einer Inflation, die die Regie rung nie und nimmer mitmachen wird, kann man eine vor übergehende Belebung herbeisühren, nach der aber das völ lige Ende der deutschen Wirtschaft und der deutschen Macht als notwendige Folge eintreten wird. Die eigentlichen Betriebsausgaben des Reiches sind heute nicht höher als vor dem Kriege. Der Grund der un geheuren Steuern liegt nicht in diese» Betriebsausgaben, sondern zunächst in den Folge» des verlorenen Krieges, wo für an Pensionen, Renten und Zinsen fast ebensoviel auszu wenden ist wie für den gesamten Reichsaufwanb. Er liegt in den Kosten der ungeheuren Arbeitslosigkeit, die sich auf 3,3 Milliarden belaufen und wovon das Reich ein Drittel zu tragen hat. Massgebend für die Behauptung des heutigen Aufwandes ist daher -ie Beschaffung von Arbeit. Leider sind wir hier nicht in dem Masse vom Fleck gekommen, wie «S wünschenswert gewesen wäre. Die vo« der »ationalsozia- GM Mckaer Togebstttt «rschefttt jede» Tag abend« 's.« Uhe «ft «Muabnw der Som», und Festtage. vezngSpre««, gegen Vorauszahlung, für «inen Monat 2 Mart ohne Zustellgebühr, durch Postbezug MA, »^L eMschb Postgebühr lohn» Zustellungtgebühr). Ml, de» Fall de« Eintreten» von Produktiontverteuerunoen, Erhöhungen -er Löhn» und Materialienprets« behalten wir un» da« »echt der Prei»- nhkhmm nM Rachsorderüna vor. vnrriae» für di» Nummer de» «Mgabetage» find bi« « Uhr vormittag« aufzugeben und t« vorau« zu bezahle«; «in« ««währ für da« Erschein«« an bestimmt« Tag«, und WGtzee^ürd nicht übernommen. Grurwprei« für di« 39 mm brrite, S em» hohe Brundschrist-ZeU« (6 Mlben) Ai Vold»Pf«nntg«; di« S9 nun brrit« Reklame,«ile 100 Gold-Pfennig«; zeitraubender nnd »NbetlaMcher Sa» S0»/. Aufschlag. Fest« Tarife. Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Betrag verfällt, durch Klage «ingezogen werden muss oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Zahlung«, und SMInnMoatr »tesa. AchttSgta« llnterhaltungrbeilag« „Erzähler cm der Elb»-. — Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstig« irgendwelcher Störungen de« Betriebe« der Druckerei, d« Lieferanten oder der BesörderungreMrichtungen — hat der Bezieher kein«, Anspruch auf Lieferung »der Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de« Bezugspreise«. «MMmwdnstk «Nb vmlagr Langer st Winterlich, Riesa. Geschäftssteller Vvetheftratze bst. Verantwortlich für Redaktion: Heinrich Uhlemann, Riesa; für «n^igenteil: Wilhelm »ittrich, «es». Berlin, LV. Februar. Adolf HMer hat cm den Reichspräsidenten einen »rief -«richtet, in dem er zunächst auf zwei Stellen des Wahlauf rufes der Sozialdemokratischen Partei vom 27. Februar ver- wevt, in denen eine etwaige Wahl Hitlers zum Reichspräsi denten gleichaesetzt wird mit Chaos in Deutschland und ganz Äwopa und Vernichtung aller staatsbürgerliche« Freiheiten, der Presse usw. Hierzu schreibt Hitler: „Ich weife den Versuch, mit diesen Motzodeu das Ausland gegen die freie politische Meinungs- entfchiedenheit der deutschen Nation unter Bezugnahme auf Ihren Namen mobilmachen zu wollen, entrüstet zurück. Ich habe in melaea Aeußerungen Ausländern gegenüber «ie Untertassen, darauf hinzuweisen, datz jede bisherige deutsche Regierung von wahrhafter m»d aufrichtiger Friedensliebe befett« gewesen ist. Versuche, eine unbequeme deutsche Be wegung vor dem Ausland al» Unruhestifterin hinzustellen, werde ich, wen« sie unter Hereinbeziehung Ihre» Namen», Herr Reichspräsident, erfolgen und nicht znrückgewiesea wer den, von jetzt ab persönlich in der geeigneten weife abzu wehren wissen." Weiter sagt Hitler zu den Aeußerungen des sozialde- «wtratischen Aufrufes, daß seit Jahren von Pressefreiheit in Deutschland nicht die Rede sein könne und daß gerade in diefen Tagen der Wahl, der Wahlvorbereitungen und des Wahlkampfes die verfassungsmäßig garantierte Wahlfrei- heit und Freiheit der Wo hl Propaganda auf das schonungsloseste unterdrückt werde. In einem i Preußische Innenminister Riesaer M Tageblatt «t»b Dretde« MG , HM ««G-erichM nnd dar «mtlaiuvattschaft boim MM-wicht Mchr, dM Rats- d«e Stadt Mesa, - d«S Finanzamt« Rkfa nnd de« Hanptzollmnt« Meißen bchSrdlichersett« bestimmte Blatt.
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