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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.05.1864
- Erscheinungsdatum
- 1864-05-05
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186405055
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18640505
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18640505
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1864
- Monat1864-05
- Tag1864-05-05
- Monat1864-05
- Jahr1864
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.05.1864
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Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. M 126. Donnerstag den 5. Mai. 1864. Bekanntmachung. Der am 1. Mai d. I. fällige zweite Termin der Grundsteuer ist nach der zum Gesetze vom 7. December vor. Jrhr. erlassenen Ausführungs-Verordnung von demselben Tage mit zwei Pfennigen von der Steuer-Einheit zu ent richten, und werden die hiesigen Steuerpflichtigen hierdurch aufgefordert, ihre Steuerbeiträge nebst den städtischen Ge fällen an v,825 Pf. von der Steuer-Einheit von diesem Tage an und spätestens binnen 14 Tagen nach demselben bei der Stadt-Steuer-Einnahme allhier zu bezahlen, da nach Ablauf der gesetzlichen Frist executivische Maßregeln gegen die Wanten eintreten müssen. — Leipzig am 30. April 1864. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Vollsack. Taube. Bekanntmachung. Das Feilbieten von Gegenständen aller Art durch Schulkinder in öffentlichen Wirtschaften wird hiermit bei Strafe verboten. Alle Diejenigen, welche ihre eigenen oder andere Kinder dazu ausschicken, oder den unter ihrer Obhut stehenden Kindern das Haufiren in Wirtschaften Nachsehen, so wie Wirthe, welche in ihren Wirtschaften das Hausiren der Kinder dulden, werden mit Geldstrafen bis zu 20 Thlr. oder mit entsprechender Gefängnißstrafe belegt werden. Leipzig am 21. April 1864. Der Rath und das Polizei-Amt der Stadt Leipzig. v. Vollsack. Metzler. Schleißner. Bekanntmachung. Das am Zeitzer Thorhause in der Körnerstraße stehende, 31 Ellen lange gußeiserne Stacket, mit 2*/r Ellen hoher Sand steinsocke nebst einem Sandsteinpfeiler, sowie das zwischen demselben und dem Thorhause befindliche 4»/« Ellen lange Holzstacket nebst Thüre soll Mittwoch den 11. d. Mts. Nachmittags 3 Uhr unter den an Ort und Stelle bekannt zu machenden, vorher ruf dem Rathsbauamte einzusehenden Bedingungen an den Meistbietenden verkauft werden. Leipzig den 4. Mai 1864. Des Raths Bau-Deputation. Holz-Auktion. 40V Stockholzhaufen sollen Montag den 8. Mai Nachmittags von 2 Uhr ab auf dem im Ritterwerder am Plagwitzer Wege gelegenen Gehaue gegen Anzahlung von 10 Ngr. für jeden Haufen und unter den übrigens im Termine bekannt zu machenden Bedingungen meistbietend verkauft werden. Leipzig, am 3. Mai 1864. Des Raths Forst-Deputation. Leipziger Ztadttheater. Die Vorstellung am 3. Mai setzte sich aus drei Stücken zu sammen, von denen zwei für unsere Bühne noch neu waren. Das erste: „Wie zwei Tropfen Wasser" hatte Herr Regisseur Julius nach einem französischen Original bearbeitet und, wenn mir seiner Übersetzung den Vorzug großer Sprachgewandtheit ein- rämnen. so wie aus verschiedenen Aenderungen im Texte prak tischen Blick und ästhetischen Tact herauslesen dürfen, müssen wir zugleich sagen, daß das Original sich durch sehr hübsche Erfin dung und echte Lustspielheiterkeit in der Behandlung des wirk samen Stoffe- auszeichnet. Die Situationen sind pikant, der Sprache fehlt eS nicht an Humor und Geist, wozu noch kommt, daß die französisch leichtfertige Haltung des Ganzen doch wenigstens nicht übertrieben erscheint. So Manches streift zwar dicht an die Grenze der Frivolität, aber immer lenkt der Verfasser rasch wieder ein und geschmackvoll bleibt seine Manier selbst im Zweideutigen, er tappt nicht geradezu, sondern weiß sich stets fein und gemessen m bewegen. Kurz — das Stückchen ist ein lustiges, zierliches Bildchen aus dem Eheleben im modernen Paris; wir sehen nicht ein, warum uns Zimperlichkeit und Splitterrichterei das harm lose Vergnügen an so heiterem Gemälde verleiden soll. Und wie vortrefflich wurde gespielt! Unsere Darsteller dürften selbst den Vergleich mit dem mustergültigen Ensemble einer Wiener Hofburg und eines Hamburger Thaliatheaters, welche beiden ja die eigent lichen Bühnen für französische Komödie in Deutschland sind, nicht im Geringsten scheuen. Herr Ellmen reich (Wirbler) wächst aleichsam zusehends zu einem gewandten Conversationsschauspieler heran. Er wußte in wirksamster Weise die Pointen seiner Rolle vorzuheben. Her Bischofs verstand bis zur Selbftverläugnung zu charakterisiert. Frl. Carlsen gab ihre junge Frau mit herz gewinnender Anmuth und riß das Publicum an einer von ihr mit unnachahmlicher Feinheit und reizvollster Betonung gesprochenen Stelle zu lauten Zurufen der Freude hin. Frl. Albert endlich stand ihr vollkommen ebenbürtig zur Seite und war die Kokette des Pariser Lustspiels, wie sie im Buche steht, wobei immer noch auch ein allerliebster kleiner mildernder Zug deutschen Wesens und Gemüthes mit unterlief. Die zweite Neuigkeit des Abends war ein Stück des Barons W. v. Marburg, „Zwei Heirathen unter Friedrich dem Großen". Außer einigen Schlagwörtern und pikanten Wen dungen im Dialog wüßten wir demselben nichts nachzurühmen. Eine eigentliche Jntrigue giebt cs darin gar nicht, von Verwicklung und Spannung ist keine Rede. Höchst merkwürdig ist der scenische Aufbau, fortwährend Verwandlungen und unausgesetzt Besuche oder Audienzen, insofern erstere der König empfängt. Die Per sonen machen sich gegenseitig immer Visiten, anders weiß sie der Verfasser offenbar nicht mit einander in Verkehr zu bringen, es kümmert ihn aber wenig, ob dieser oder jener Besuch, den er ab statten läßt, auch nur irgend welchen Erklärungsgrund hat. Un säglich matt ist das Ende, und wenn der alte Fritz meint, auf dem Theater gespielt würde die Handlung „Zwei Heirathen unter Friedrich dem Zweiten" heißen, der Marquis d'Argens hingegen galant bemerkt, man würde vielmehr sagen, „ Zwei Heirathen unter Friedrich dem Großen", so möchten wir uns nur die Frage an den dilettantischen Herrn Verfasser erlauben: Wo in aller Welt in seinem Lustspiel sich die Größe des Königs kund gethan hat? Es kam der uebelstand dazu, daß die relativ gelungenste Figur des Ganzen durch die hiesige Darstellung in Grund und Boden verdorben wurde. Sicherlich hat sich der Autor seinen Pöllnitz völlig anders, als jungen gemüthltchen Bonvivant gedacht, nicht aber als das, wozu ihn Herr Berger machte, als häßlichen wider lichen Geck. Die Art, wie der Genannte spielte, verdient die. schärfste Zurückweisung. Wir erinnern an die Stelle, wo er
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