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Dresdner Journal : 11.11.1872
- Erscheinungsdatum
- 1872-11-11
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187211112
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18721111
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18721111
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1872
- Monat1872-11
- Tag1872-11-11
- Monat1872-11
- Jahr1872
- Titel
- Dresdner Journal : 11.11.1872
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Montag, den 11. November. 1872. fürcffen- I eiöhaupt- ! uffes, im lslchusieS l icriainm. I teller bei en, was !, damil I ncht eut- icht war- nunev, :r Dexu^ BezirlS- scheidend m nie in ,rr durch I 22 d des I Vie Aus. cchnung I cns und I re Cvm- I agt sind, dusi auch I für diese sie wohl, I badischen I tSschusieS I cheidendi I i er sehe i stellt», I heSVeio eneThä- ! der Ver- re Siel- I der Ge- eindeord- I l überall I für un- I hallen, in Amis- I sich voll- ;en. die ju bean> escbeuso > flichtunz chls An- itvcreiui I auf eine I r. Der I ang des I der seine I ür seine är solche Bezirk»- oder die ng nicht den, aus en. El- i Kreis- S Kreis- hluß der Ilen, der zirksver- Bestim- en, wie Oecono- ! seinem hierher; rllt wer. r finden äe Rede imluvg. chaltaug >er Mit- cheidung ren. eia >er Aus- e, wenn der Be- »le aus er wirk- des An il Nichte lern ge- bald zu i Amis- lstaiten, Anlrag Prival- sitzenden Lezirks- an dem sie nm sie den z seines aus Ue- was er Such er ich sage, scheiden S Gesetz ie Ent- e Sache >be doch ität des schofles der Re- >rohten, gicrung le nicht treffen, i thun. e« kSn- lich ge- mer. >ruozs- , wenn l müsse Zerirks- Wand lntrag ehnt. e- tt rs ii 10 vg Li 7»»«»»»» tritt i kürllot» 2 Illllr 8t»mp«Is«d<Ulr, kmods» ko«t- ua<1 «Lrliach- . . . zt^LbrUedr 1 H»Ir. IS Limelu« Humweru: t H^r.igt«rupvlrn»ebl»g hin«». Innernte vpreln«: kür ciev knum einer eeepnltenen 2eile: ^xr. Unter „Linxennnät" äio 2«il«: Ü dl^r. krsedelnen: IKgttck, mit Xuannluae äer 8onn- ruiä koiortnU», ^benän kür clen kolxenäen Dres-ntrÄonrnal. Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann. Innerut«n»no»hMe »„vLrtsr LelpRiss: F>. Lra«<tkett«', 6ommi«iovLr äs« Vreiäver ^oarnul»; edvnänn.: Ln-ier, Lu-en I-'art u. A k>«^er,- N»»- bnrU->»rU»-Vi,»-l.«ip^^-L»»il-Lr«»l»»-7r»ntckurt ». N.r Daa»«r«tein ct kvAler, LsrU» -- S-mdurz - kr»»Ir- tNrt ». H.-HüncüiQ i Lxck. Lsrlln: Leteme^«»', D. ^1/brec-it, Lrewen i D.§c),totte; Lr-ilmn: D. Ltanvc»'» Lüreuu u. L. Dn/c, rrmviakurt ». Nk.: L ^ae§er'»ens a. <7.Derrmann'sek« LucdH., Daub« t?o.; kr»e: /->. MrLc/»'» Lucdd i cdewnitn F'r. I'aiqt / k»rt»: Dava», /.a/itte, Luttier «d (,'a.; Visu: >ti. Stuttxirt: Daube rS t7o. Ileraunxederr LSniel. Lrpeäition 6es Dresdner Fournnl», Vreschen, Unrgarctkeu^asss blo. 1. Das fnnfjigjährige Ehejubiläum unsrer ISuiMeu Majestäten. Dresden, 10. November. Die erhebenden Eindrücke des Außerordentlichen, die hervorragenden Tage in der Geschichte der Zeit und des Menschrnherzens sind eS, welche uns im klarsten Lichte die Ueberzeugung vor die Seele führen, daß die Vorsehung ihr Leid schwerster Prüfungen und ihren Segen höchsten Glückes den Sterb lichen nur ausnahmsweise zu Theil werden laßt. Sie kehrt damit ein in der Hütte wie im Fürstenschlosse. Vor einem solchen Tage stehen wir heute, und zwar an der Schwelle eines milden FreudentagrS, dem Nie drigsten im Volke so begehrenSwerth und heilig wie dem Höchstgestellten und doch allen Hoffenden so selten ge spendet. Und eben dieses Hoffen Aller, diese irdische Gleichberechtigung und Gemeinschaftlichkeit, wodurch die ganze Menschheit gleichsam zu einer einzigen Fa milie wird, erinnert uns sinnbildlich auch an jenes schöne Familienband, welches in Sachsen Volk und Herrscherhaus treu und innig, vertrauend nnd patriar chalisch miteinander vereint. In freudig gehobener Stimmung, deren Wiederhall weit über des Landes engere Grenzen hinaus klingt und allgemeine Theilnahme erweckt, begrüßt Sachsen den heu tigen Festtag, den es als seinen eigenen schönsten Freuden- und Ehrentag feiert. Wie in kindlicher An hänglichkeit die Glieder eine- glücklichen Familienkreises sich an festlichen Erinnerungstagen um ihr ehrwürdiges Haupt schaaren, Glückwünsche darbringend und freund liche Gaben der Liebe spendend, so umsteht auch Sach sens Volk am heutigen Jubeltage sein geliebtes und verehrtes Königspaar, dessen Tugenden und glückliches Familienleben durch ein halbes Jahrhundert Allen zum Heile als ein hehres Beispiel voranleuchteten. Mit dem hohen Jubelpaare blickt ein treues Volk in weh- müthig-freudiger Erinnerung auf diese lange Reihe viel fach bewegter Jahre zurück und preist in inniger Dank barkeit das gnädige Walten der Vorsehung, welche von den Stufen des Thrones so reichen Segen bis in die fernste Hütte deS Landes ausströmcn ließ. Von solchen Gefühlen gemeinsamer Freudigkeit und Dankbarkeit getragen, hat unser Land mit dem Königs hause zur würdigen Feier des hohen Jubiläums sich vorbereitet. Seit Tagen hat die Residenz ein festlich Gewand angelegt und drängt sich das Volk durch die geschmückten Straßen um daS Königsschloß; an- allen Theilen des Landes, aus allen Schichten der Bevöl kerung sind Deputationen auf Deputationen herbei geeilt, um Ihren Majestäten die Glückwünsche und Ehrengeschenke ihrer getreuen Unterthanen ehrfurchts voll zu Füßen zu legen; auS allen Gauen des deutschen Vaterlandes haben Fürsten und Fürstinnen sich zahl reich in unsrer Stadt versammelt, um dem Jubelpaare ihre achtungsvolle Theilnahme persönlich zu bekunden, und aus Deutschlands Kaiserstadt sind der Kaiser Wil helm in Begleitung Seiner erlauchten Gemahlin und des Kronprinzen des deutschen Reichs herübergekommen, durch Allerhöchstthre Betheiligung das schöne Fest, wel ches das deutsche Bundesland Sachsen mit seinem all- verehrtrn Königshause feiert, zu erhöhen. Der heutige Jubelfesttag wurde Morgens 6 Uhr mit den Glocken sämmtlicher Kirchen der Stadt feierlich ein- gelauten, woran sich Musikaufführungen auf den Thür- men der Kreuz- und Neustädter Kirche schlossen. Das Läuten der Glocken wurde dann später bei der kirch lichen Mitfeier des Jubrltages und bei Abstnguug des Ambrosianischen Lobgesanges wiederholt. Der feierliche Act der kirchlichen Einsegnung fand im Eckparadesaale der II. Etage des k. Schlosses statt, der zu dieser Feier in würdigster Weise eingerich tet worden war. An der westlichen Seite des Saales erhob sich der Altar und vor demselben, unter einem Baldachin, waren die Kniebank und zwei reich vergol dete Sessel für das königliche Jubelpaar ausgestellt. Rechts und links seitwärts vom Altar befanden sich Kniebänke und Sessel für die Mitglieder der königlichen Familie und die katholischen, und hinter dem Baldachin im Halbkreise die Sessel für die evangelischen fürst lichen Gäste, in der ersten Reihe, unmittelbar hinter dem königlichen Jubelpaare zwei vergoldete Sessel für den Deutschen Kaiser und die Deutsche Kaiserin. Nach A lO Uhr erschienen im Eckparadesaale die Herren und Damen vom diplomatischen Corps und die zur Zeit in besonderm Auftrage hier anwesenden Ab gesandten fremder Mächte; die Obersthofmeisterinnen und Zutrittsdamen; der Fürst und die Fürstin von Schönburg, die Grasen und die Gräfin von Schönburg, sowie der Graf und die Gräfin zu Solms-Wildenfels; die Herren Staatsminister (darunter auch Staatsminister vr. v. Gerber, den beschädiaten linken Arm noch in der Binde tragend); die Präsidenten und Vicepräsiden ten der beiden Kammern; die Damen und Herren von der 1. Klasse der Hofrangordnung und die Gemahlin des Präsidenten der Ersten Kammer, denen sich die nach- gebornen Prinzen und Grafen von Schönburg mit ihren Frauen Gemahlinnen anschlossen, die Herren der 2. Klasse der Hofrangordnung, die nicht dienstthucndcn königlichen Kammerherren, General- und Flügeladju- tanten und der Ministerialrath im Ministerium des kö niglichen Hauses. Das diplomatische Corps rc. nahm rechts vom Baldachin Ihrer Majestäten, die Herren Staatsminister links von demselben Stellung, während die übrigen Personen auf Estraden den Raum hinter den im Halbkreise für die fürstlichen Gäste ausgestellten Sesseln einnahmen. Fast gleichzeitig erschien die katholische Geistlichkeit, der hochw. Herr Bischof Forwerk nebst 8 Geistlichen, welche sich zunächst zum Gebet an die Stufen des Al tars begaben und kniend dort verweilten, bis das Nahen des Brautzuges verkündet wurde. Die allerhöchsten und höchsten Herrschaften hatten sich in den Zimmern Ihrer Majestät der Königin ver sammelt und erschienen, nachdem Ihre Majestät die Königin Elisabeth von Preußen bereits etwas früher ringetroffen war, 10 Minuten nach 10 Uhr im Eck- paradesaale zur kirchlichen Einsegnung Ihrer königlichen Majestäten. Die Zugordnung hierbei war folgende: König!. Pagen, 2 König!. Hof-Fouriere, der Oberceremontenmeister mit dem Stabe, die nicht diensthabenden König!. Kammerherren, General- und Flügel-Adjutanten und der Ministerialrath im Ministerium des König!. Hauses, die beiden Oapitaivos äu )our. Kammerherr vom Dienste bei Ihrer Majestät der Königin. Kammerherr vom Dienste bei Sr. Majestät dem Könige Der Hofmarschall mit dem Stabe, der Oberhofmarschall mit dem Stabe. Ke. Majestät der König. Der Stadt-Commandant. Ihre Majestät die Königin. Ihre Äönigt. Hoheit Prinzessin Mathilde, die Schleppe tragend, unter Assistenz von 2 Pagen. Oberhofmeisterin. Oberhofmeister. Die König!. Hofdamen. Kammerherr im Dienste bei Ihrer Majestät der Kaiserin. Ihre Majestät die Kaiserin. 2 Pagen. Oberhofmeisterin, Oberhofmeister. Die Kaiser!. Hofdamen. König!. Sächs. Ober-Charge im Dienste bei Ihrer Majestät der Kaiserin. Der Genera!-Adjutant. 2 Obersten der Garden. Kammerherr im Dienste bei Sr. Majestät dem Kaiser. Ke. Majestät der Kaiser. Die General- und die Flügel-Adjutanten. Ordonnanz-Offiziere. Kammerherr im Dienste bet Sr. Kaiserl. ; und Königl. Hoheit dem Erzherzog Carl Ludwig. Ke. Kaiserl. und König!. Hoheit der Erzherzog Carl Ludwig. Oberhofmeister. Ordonnanz-Offizier. Kammerherr im Dienste bei Sr. Königl. Hoheit dem Großherzoge von Mecklen- bura-Schwerin. Le. Königl. Hoheit der Großherzog von Mecklenburg-Schwerin. Oberhofmeister. General- und Flügel-Adjutanten. Ordonnanz-Offiziere. Kammerherr im Dienste bet Sr. Königl. Hoheit dem Grafen von Flandern. Le. Königl. Hoheit der Sraf von Flandern. Cavaliere. Ordonnanz-Offizier. Kammerherr im Dienste bei Ihrer Majestät der Königin Maria. Ihre Majestät die Königin Maria. 2 Pagen. Oberhofmeister. Hofdamen. Kammerherr im Dienste bei Ihrer Königl. Hoheit der Großherzogin von Sachsen-Weimar. Ihre Königl. Hoheit die Groß herzogin von Lachsen-Weimar. Page. Oberhofmeister. StaatSdame. Kammerherr im Dienste bei Ihrer sKönigl. Hoheit der Kronprinzessin. Ihre Königl Hoheit die Kron prinzessin. Page. Hofdamen. Kammerherr im Dienste bei Sr. Kaiserl. und Königl. Hoheit dem Kronprinzen des Deutschen Reichs und Kronprinzen von Preußen. Ke. Kaiser!, und Königl. Hoheit der Kronprinz des Deutschen Reichs. Adjutanten. Ordonnanz-Offiziere. Kammerherr im Dienste bei Sr. Königl. Hoheit dem Großherzoge von Sachsen- Weimar. Le. Königl. Hoheit der Sroßherzog von Sachsen-Weimar- Adjutant. Ordonnanz »Offiziere. Kammerherr im Dienste bei Sr. Königl. Hoheit dem Großherzoge von Mecklen burg - Strelitz. Se. Königl. Hoheit der Sroßherzog von Mecklenburg Ltrrlitz. Kammerherr. Ordonnanz-Offiziere. Kammerherr im Dienste bei Sr. Königl. Hoheit dem Prinzen von Wasa. Se. Königl. Hoheit Prinz Gustav von Wasa. Adjutanten. Ordonnanz-Offizier. Kammerherr im Dienste bei Sr. Hoheit dem Herzoge von Sachsen-Altenburg. Se Hoheit der Herzog von Sachsen- Altenburg. Oberstallmeister. Adjutant. Ordonnanz-Offizier. Le. Königl. Hoheit Prinz Georg. Hofmarschall. Adjutant. Se. Königl Hoheit der Erbgroß herzog von Sachsen-Weimar. Adjutant. Ordonnanz-Offizier. Se. Königl. Hoheit der Erdgroß- herzog von Mecklenburg-Strelitz. Adjutant. Ordonnanz-Offizier. Le. Hoheit Prinz Älrrandcr von Hessen. Adjutant. Ordonnanz-Offizier. Le. Hoheit Herzog Paul von Mecklenburg-Schwerin. Adjutant. Se. Aurchlaucht Fürst Reuß Heinrich XLV Cavalier. Ordonnanz - Offizier. Se. Königl. Hoheit Prinz Christian von Holstein-Augustenburg. Cavalier. Ordonnanz-Offizier. Se Durchlaucht prim Günther von Lchwarzburg Rudolstadt. Cavalier. Kammerherr im Dienste bei Ihrer Königl.Hoheit der Herzogin von Genua. Ihre Königl. Hoheit die Herzogin von Genua. Page. Oberhofmeister. Hofdame und Hof-Cavalier. Kammerherr im Dienste bei Ihrer Königl. Hoheit der Prinzessin Georg. Ihre Königl. Hoheit Prinzessin Georg. Page. Hofdamen. Kammerherr im Dienste bei Ihrer Hoheit der Herzogin von Anhalt. Ihre Hoheit die Herzogin von Anhalt. Page. Oberhofmeister. Hofdame. Kammerherr im Dienste bei Ihrer Hoheit der Prinzessin Marie von Sachsen-Weimar. Ihre Hoheit Prinzessin Marie von Sachsen-Weimar. Page. Hofdame. Kammerherr im Dienste bei Ihrer Hoheit der Prinzessin Elisabeth von Sachsen - Weimar. Ihre Hoheit Prinzessin Elisabeth von Sachsen Weimar. Page. Ihre Hoheit Prinzessin Amalia von Sachsen-Coburg-Gotha. Page. Hofdame. Ihre Durchlaucht Frau oerw. Fürstin Reuß. Page. Hofdame. Ihre Durchlaucht Fürstin zu Schaum burg-Lippe. Page. Hofdame. Hofmarschall. Ihre Durchlaucht Prinzessin Hermine zu Schanmburg-Lippe. Page. Le. Hoheit Prinz Äugust von Sachsen-Coburg-Gotha Kammerherr. Se. Königl. Hoheit der Kronprinz. Hofmarschall. Adjutant. Kammerherr im Dienste bet Sr. Hoheit dem Herzoge von Sachsen-Meiningen. Le. Hobejt der Herzog von Sachsen-Meiningen. Adjutant. Ordonnanz-Offizier. Kammerherr im Dienste bei Sr. Hoheit dem Herzoge von Sachsen - Coburg- Gotha. Se- Hoheit der Herzog von Sachsen- Coburg-Gotha. Ober-Charge. Adjutant. Ordonnanz-Offizier. Kammerherr im Dienste bei Sr. Hoheit dem Herzoge von Anhalt. Se. Hoheit der Herzog von Anhalt. Adjutant. Ordonnanz-Offizier. Se. Königl. Hoheit der Lrbgroß- herzog von Mecklenburg-Schwerin. Adjutant. Ordonnanz-Offizier. Se. Königl. Hoheit Herzog Carl Theodor in Dayern. Cavalier. Ordonnanz-Offizier. Le. Hoheit Prim Hermann iu Lachsen Weimar. Kammerherr. Ordonnanz-Offizier. Le. Durchlaucht Fürst Neusi Heinrich XXII. Adjutant. Ordonnanz-Offizier. Le. Durchlaucht Fürst zu Schaum burg-Lippe. Adjutant. Ordonnanz-Offizier. Se. Durchlaucht der Erbprinz zu Schaumburg-Lippe. Adjutant. Ihre Majestäten der König und die Königin, Se. Majestät in Generalsunifvrm, die Königin bräutlich geschmückt, einen goldenen Myrthenkranz tragend, traten unter den vor dem Altäre aufgerichtetcn Baldachin, ließen Sich auf der Kniebank nieder zum stillen Gebet und nahmen dann, die Königin zur rechten des Königs auf Ihren Sesseln Platz. Links und Rechts vom Altäre gruppirte sich die königl. Familie: Ihre Majestäten die Königin Elisabeth von Preußen und unsere Königin Wittwe Maria, Ihre königl. Hoheiten der Kronprinz und die Frau Kronprinzessin, die Frau Herzogin von Genua, Prinz und Prinzessin Georg mit ihren ältesten Kindern, dem Prinzen Friedrich August und der Prin zessin Marie (während die älteste Tochter, Prinzessin Mathilde, der Königin, als ihrer Großmutter, die Schleppe trug), Erzherzog Karl Ludwig von Oesterreich, Prinz Karl Theodor von Bayern, an welche sich dann die übrigen katbolischen fürstlichen Gäste anschloffen. Unmittelbar hinter dem königl. Jubelbrautpaare nahmen Ihre Majestäten der Deutsche Kaiser (in Generals- uniform) und die Deutsche Kaiserin, der Kronprinz des deutschen Reiches und die übrigen evangelischen hohen fürstlichen Gäste ihre Plätze ein. Ihre Majestät die Königin trug ein Kleid von weißem üloirö« »lttiqus mit Goldspitze garnirt, goldgestickten mauteuu vom selben Stoffe, goldnen Myrthenkranz; vor demselben eine Reihe Diamanten, weiße Haube mit Goldspitze und dergleichen Schleier, Collier von sechs Reihen Perlen und Diamantenschloß, und zur Kirche darüber einen Hermelinmantel. Der feierliche Act der Wiedereins'egnung selbst wurde vom Bischof Forwerk unter Assistenz von 3 Hof- und 5 Pfarrgeistlichen vollzogen und begann mit einer Anrede, die im Anschlusse an die Worte des Vorspruches: „Gott ist die Liebe, und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm" (1. Brief Joh., Cap. 4, V. 16) darauf hinwies, daß die anbetungs würdige Liebe Gottes in der Schließung, durch die Seg nungen und selbst bei den schwersten Leidensprüfungen der ehelichen Verbindung Ihrer königl. Majestäten sich in reichem Maße geoffenbart habe. Der Bischof nahm in seiner Rede ausdrücklich auf die ehrende Anwesen heit des Deutschen KaiserpaareS und deS Kronprinzen des deutschen Reiches, sowie auf die der durchlauch tigsten Schwestern Ihrer Majestät der Königin (Kö niginnen Elisabeth und Marie) Bezug, gedachte der anwesenden beiden Schwiegersöhne deS Jubelpaares (Erzherzog Karl Ludwig und Prinz Karl Theodor von Bayern), stellte dem tiefen Schmerze, welchen Ihre Majestäten durch den Verlust von sechs blühenden Kin dern erlitten, die Freude gegenüber, welchen Allerhöchst- denselben Ihre tapferen Heldrnsöhne durch ihre, vom Deutschen Kaiser ausdrücklich anerkannte ,'ruhmvolle Führung im letzten aufgedrungeven Kriege bereitet, und die ihnen der aufblühende Kranz lieblicher Enkel noch in Aussicht stelle. Schließlich wurde zur Anrufung des heiligen Geistes der Hymnus: „Veoi Oroutor 8pii-itu," deutsch gebetet. Diesem folgte die an das königliche Jubelpaar gerichtete Frage: „Ver sprechen Ew. königl. Majestäten vor dem Angesichte Gottes dem unauflöslichen Bunde, den Sie vor 50 Jahren geschloffen haben, bis an das Ende Ihres Le bens treu zu bleiben und in ehelicher Eintracht und wechselseitiger Hilfeleistung gemeinschaftlich Gott zu dienen, bis Sie der Tod scheidet?" welche Frage Aller- höchstdirselben laut und vernehmlich mit „Ja" beant worteten und welches Versprechen Sie durch Dar reichung der Hände bestätigten. Unmittelbar darauf folgte die kirchliche Einsegnung mit den Worten des feierlichen Ehejubiläumssegens, ein Dankgebet und zum Schluffe der Pontificalsegen. Hierauf erhoben Sich die allerhöchsten und höchsten Herrschaften und bewegten Sich in derselben Zugord nung in die Gemächer Ihrer Majestät der Königin zurück. Von dort aus begaben Sich nach kurzem Ver weilen Se. Majestät der König und Ihre Majestät die Königin unter Vortritt und in Begleitung des großen Dienstes mit sämmtlichen Mitgliedern des königl. hohen Hauses in die katholische Hofkirche, wohin auch Ihre Majestäten der Deutsche Kaiser und die Deutsche Kai serin nebst den übrigen hohen fürstlichen Gästen folgten und bis zum D« veum (dem eine kleine Messe folgte) daselbst verweilten. Während des veum ertönte das Geläute der Glocken und wurden Artillerie- und Kleingewrhrsalven gegeben. Bei der Rückkehr aus der Kirche begaben Sich Ihre Majestäten in die Gemächer Ihrer Majestät der Königin, wobei der Weg durch die Zimmer der ersten Etage und die Festsäle der zweiten Etage des königl. Schlosse- genommen wurde, woselbst die am königl. Hofe vorge stellten Damen und Herren, sowie die Mitglieder der beiden Ständekammern versammelt waren und Ihre königl. Majestäten ehrfurchtsvoll begrüßten. Nachmittag- 4 Uhr fand königliche Tafel im Eck paradesaale und Banketsaale des königl. Schlosses statt, an welcher sämmtliche allerhöchste und höchste Herr schaften (mit dem Dienste) Theil nahmen und zu der auck sämmtliche am hiesigen königl. Hofe accreditirtrn Mi nister und Missionschefs, die hier anwejendcn Beauf tragten fremder Mächte, die StaatSministrr, die Präsi denten und Viceprästdenten der beiden Kammern, die Deputationen der preußischen, österreichischen und bayer- fchrn Regimenter, deren Chef unser König ist, Bischof Forwerk rc. mit Einladungen beehrt worden sind. Im Eckparadesaale war die für die allerhöchsten Herrschaften eingerichtete Tafel aufgestellt und die Tafelordnung hierbei folgend«: Obenan, in der Mitte das hohe Jubelpaar, Ihre Majestäten der König und die Königin, neben Sr. Majestät dem König (recht-)
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