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Dresdner Nachrichten : 11.02.1870
- Erscheinungsdatum
- 1870-02-11
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187002111
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18700211
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18700211
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1870
- Monat1870-02
- Tag1870-02-11
- Monat1870-02
- Jahr1870
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 11.02.1870
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Iltnriiiiet mit ,lt bei ParN«» k-!k k - Fabrik llKramw «-N. Nr. 42. Füafzehnter Jahrg. Ol» cautlonsildlg, elbe» geübt, ge- iLt, gestalt aut >en, rtrbeck i» stige« Stabllffe» ÜRaschlneri «r- raut ist. auch , VoUstäniigcS Zu e-fragen bei scvenst aße I »rachen tnNIch »nb bet richstrasie L. I ;r nebst Eabintt 4.2 Etage zu u verwittwete u räumen» vec- 1.u Pi Pack 70 Pi iiack 70 Pf. r-r«», )S5Pf. bei ' bllllgrr , i Pib 28 Pf «d 22u. »4Pf. iaer Zttndüöizer. P' empst.bik . gelb, »idlcr. ehne zrösiten Be- >er. Ubre». Kleidung»- r und ganze re n« 4. I n v 8 i»r« in :g von r 4«<>«ch. esvch. HV»»ren-, ^>»«1 Ki»Ii4- che ich kür ling llmar, B. ere Bla t?rn I»n< ikeigastr 19 M. . d. M brr baustö rum ?rr »vrever, tzscherbro>r it, ist auch igr Abend» n worren. e Aachricht i erlange» rchten, dcii sein möge. Ilie ersuche über He rn rd welche n. mir or ig darüber neke. caß 1b:r seinen b eben die , von irr Hilr. «idet war fl rigange zelütteiten : gleicher r »flil-butr» >ck bei sich 170 «r TT, gcrtste« rdicner» Wirth- erinnen, er. sowie iche wird t nachge- ur«»o >steu sich KI gefertigt link» Piruai- -tallang !N näch st, pari. k-rlchemt: SV4 kii» 7 tF». Ausrral« »«»» »»>«r«wma» »U »»«»»» 0,>o»n- ta»» «» MMag» l» Uhr: M«rir»Rr«»r 1». ibqetl t» dies «litt, ßM-Menfel-Mtch, »»rbrettu,,. »>st—- 4».»«« «remplare. >4 Freitag den II. Februar I87V. Tageblatt M Merhaltuaz Md Geschäftsverkehr« Mttr«dact»«r »heodor Drottsch. Druck und Signrchn« da Ha«u»tz«dtt: Eiepsch öl Reichardt. — Baantwatkicha Redactmr: Juli« UrichArN. ^ibormewr« «MNeljätzrUch «Mx. »ei m>»«grldlich«L^ srnm, ür« H«»i> Wurch di» «»»gl U»i. eiertestLhrl Uivrelru 1 Ngr S»stra1t»pretzls.° Mr dev Rcmm ME. gefpaUwea AM- 1 Ngr. Mttu ».StogesUldtt dt, AM » Rgu. Dresden, den !I. Februar. — Oesfcntliche Sitzung der Stadtverordneten am 9. Februar. Vicevorstehcr Or. Schiffrath führt den Vor« srtz und lheilt mit, daß vom Stadtv. Ado. Lehmann ein An nag eingegangen ist, welcher eine Revision des jetzt bestehen' den und am i. November 184'» festgesetzten MrethregulatioS betrifft. Die Reoisionsbedürftigkeit des Regulativs weist An tragsteller nach, indem dasselbe mit dem bürgerlichen Gesetz buch« nicht im Einklänge, ja in manchen Bestimmungen sogar un Widerspruch stehe uno Biele» in demselben gar nicht be rührt sei, wa» nach den jetzigen Zeitoerhältmffen unbedingt in ein solches Regulativ gehöre. Der Antrag wurde ohne De kane und einstimmig an die VerfaffungSdepuiat on zur P>ü- iung abgegeben — Sodann ließ cS daS Collegium bei der Mmheilung d.s Stadtraths, daß er die auch ihm übersendete Petition dcs Schön:ck>r Stadtra'hs, die Fixirung des Einkom mens der Geistlichen betreffend, an die Kirchinvorstünde abgc UebrigenS erklärte das Collegium seine Geneigtheit, die Stift ung zu «heilen, da dieselbe mehrere Stiftungszwecke festgesetzt habe, und erwartet die Ansichten de» StadtralhS hierüber. — Auf Vortrag desselben Referenten bleibt daS Collegium bei seiner früheren Ansicht stehen, daß zur vollständigen Giltigkeit des ExpropriationSregulativü die Mitvollziehung von Seilen der Stadtverordneten gehöre, dasselbe wahrt sich seine Rechte und ru-r wahrt sich gegen etwa wegen des erwähnten Mangels ent stehende Nachfheile Siadto. Direktor Berthelt berichtet über den stadträthlichen Antrag, die Deputation für Reorganisation des Feuerlöschwesens betreffend. Ohne Debatte wird beschlossen, diese Deputaten als eine ordentliche zu betrachten und sie aus je fünf Mitgliedern des StadtrathS und der Stadtverordneten bestehen zu lassen — Nach Bewilligung des Aufwands für Unterbringung der Kinderbesserungsanstalt in der 5. Gemeinde- schule 'Referent Kleppcrbein, nach Genehmigung des Kauf preises von 150 Thalern an den Vergolder Steinwal o behufs Verbreiterung der kleinen Ober'eergaffe Referent Strunz gc ' -,,"."-7-.. ' ' > —O' ^ " ' — "-"0 v" geben habe, bewenden, aberwies mehrere Communicate deS f nehmigte das Collegium das Nachpostulat von 168 Thlr. 21 Stabrraths, die sich auf F.nanzsachen beziehen, der Finanzd.pu rnion und sprach den Ueöersendern und Verfassern einer Schrift: „Die WasserversorgungSfrage der Stadt Dresden vom S-an:punkte der Technik aus erönert" den Dank zu Protokoll aus. Die hresuen hochachtbaren Ingenieure und Staats-Be amten: Canzler, Landbaumeister, Hallbauer, iunanzrath, Kell, lechrrisches Mitglied der Generalsircciion der Staat« bahnen, Newotny und Rachel, desgleichen, Köpcke, Professor, Lehmann. Wasserbombe;ingenieur, Schmidt, Bezirkswafferbauinspector und Srrgc, Oderbaurath, Halen die Waffervecsorgungsfragc in das Bereich ihrer E.örterungen gezogen, da diese doch in ihrem wichtigsten Theile vorzugSwe se eine Frage sei, die tn das Ge biet der Technik ein,schlage, denn sie habe die Mittel zu be zeichnen, durch welche die Zielpunkte zu erreichen seien, welche vom sanitären Standpunkte bei einer Wass-roerscrgung zu for- maliren seien. Nach tief eingehende: Kritik des Henoch'schen Projekts kommen genannte Henen ru dem Ergebnisse: 1) das Henoch'sche Project trägt nicht die Voraussetzungen ausreichen der Sicherheit in sich: das ärztlicherseits verlangte trinkbare Nutzrvaffer nach Höhe von «00,0! 0 bis 800.000 Kubikfuß Tagesbedarf auch zu Zeiten anhaltender T ockenheir der Anwendung der gewöhnlichen technischen H lfsmittcl beschoffen zu können. 2 Unter verhältnißmähig günstigen Lenngungcn ist ein ausgezeichnetes Nutzwasser in jederzeit voller Quantität dmch Cowbinirung des PrußnitzwasserS mit dem »ettweilig annoch fil'.rirt-n Eib.ooffer zu erlangen. Das Trinkwasser würde solchenfalls aus öffentlich, ratiomll conflru- intn Brunnen zu entnehmen sein. 0) Sollte dieser auf eine Zweitheilung gerichtete Vorschlag vom sanitären Standpunkte aus nicht Anerkennung finden, sondern unter allen Umständen die Beschaffung eines trinkbaren NutzwafferS gefordert werden, Ngr. beueffs des Ausbaues des communlichen Grundstücks 'Nr. 25 d der Bautznerstraße und erklärte seine Befriedigung, daß dem dieses Mehrovstulat über bereits bewilligte 1:700 Thlr. verursacht habenden Beamten ein Verweis ertheilt worden sei. — Die Just fication der Rechnung für das Neustädter Schleu- ßenwesen wurde zur Zeit beanstandet und die gezogenen Erin nerungen genehmigt. — Gewcrbevercin. Aus dem Vorirag des Professor Eußdorf heben wir 'Nachstehendes heraus. Redner räth, das Fleisch gut zu kochen, um alle Eingeweidcthiere, sowie deren Brut und Eier, die darin enthalten sein könnten, zu vernich ten und eS unschädlich zu machen, wenn cs von einem kranken Thierc abstammen sollte. Halbkochen nützt nicht mehr, wieg« nicht kochen. Verdorbenes Fleisch soll nicht genossen werden. Pflanzennahrung ist fast durchgängig gesund; jedoch sind viele Pilje giftig, besonders auch die Schimmelpilze, rmshalb der Gc nuß dcs Schimmlichcn durchaus zu verwerten ist. Dieselbe Beaufsichtigung, wie die Nahrungsmittel, bedürfen auch Luft und Wasser. Gesunde Luft ist eben so nöthig, wie gekunde 'Nahrung ; denn ohne erstere erccicht letztere nicht ihren Zweck; daher muß man Wohn, Schlaf- unv Arblüsftuben fleißig lüften oder in denselben Vewilat'oa anbringen, nicht darin kochen, waschen und trocknen, wodurch feuchte Wohnungen ent stehen, die sehr ungesund sind und die sich schon durch modri gen Geruch s,hr unvorlheiihaft bemerkbar machen. Auf Schlaf stuben wird sehr off nicht die nöthige Rücksicht genommen und doch athmet der Mensch während des Schlafes ein halb Mal mehr Sauerstoff ein, als am 7age. Deshalb sollte man zu Schlaf stuben dre größten Zimmer verwenden, dieselben nicht ängstlich ab schließen und immer gut lüsten und reinigen. Der Hautbrunncn ist zu überwachen, damitGrr de,Scnkgrubeund Schleuste nichtZutrilt sc würde die Herstellung von BersuchSbrunvcn zur Feststellung ! zu demselben erlangen, wodurch HauSepidemien entstehen können. der Qualität wie Quantität dcs aus dem Untergründe des ElbstrombetteS zu erschli ßenden GrundwaffcrS zu empfehlen sein. 4) Wäre jedoch durch die belegten VersuchSvrunnen ein zufriedenstellendes Resultat nicht zu erlangen, so sei die Mo dalität unter 2 diejenige, welche überhaupt nur noch in Be tracht zu ziehen fern würde. — Unter Abgabe des Vorsitzes an Stellvertreter I >r. Wigard refertrte I >r. Schaffrath über den diesseitigen Antrag, die Errichtung eines zweiten Gymnasiums in Neustadt-Dresden aus Staatsmitteln und die Ertheilung deS BrfugniffeS an geeignete Privatgymnasialanstaltcn, Reife- Zeugnisse für den Besuch der Universität auSftellen zu können. In derben Beziehungen hat sich der Stadtrath ablehnend ver halten. In erster« Hinsicht sei wegen der finanziellen Lage deö Staats keine Aussicht auf Erfolg, zudem der Schluß deS Landtag» bevorstehend; in zweiter Beziehung läge ein Bedürf- niß nicht vor, Gesuche um Ertheilung solcher Befugnisse seien auch nicht eingegangen, der Gewährung derselben stände auch da» Mandat von 1829 entgegen und zudem habe der Landtag einen Antrag an die Negierung gerichtet, um Niedersetzung einer Prüfungskommission in Leipzig für solche Schüler, die ein öffentliches Gymnasium nicht besucht hätten. Alle diese Gründe haben auch die Verfassungsdeputation bewogen, zur Zeit von Verfolgung der Anträge abzusehcn, dagegen aber an den Stadtrath dm Antrag zu richten, derselbe möchte bei der Regierung beantragen, daß auch daS gesammte Gelehrten-, Real-, Gewerbe- und Seminarschulwesen im Wege deS Gesetze» geregelt werden, da in dieser Beziehung ein Gesetz noch nicht bestehe. Da» Collegium genehmigte die Anträge de« Colle gium» — hinsichtlich der Rechtsverhältnisse der Eulenbeck- schm Stiftung beschloß man beim frühem Beschlüsse zu be- harren, und dieselbe al» unter der Verwaltung de» Stadtraths stehend zu bezeichnen, während die Kreiüdirection die Verwalt ung dem Kreuzkirchmvorstande übergeben wissen will. Referent Or. Schaffroflh deducirt die Richtigkeit der Ansicht de» Colle giums auS dem Wortlaute der StistungSurkunde und einer früheren Verordnung der Kreitdirrction vom Jahre 1835. Gesundes Trinkwasser ist ein Hauptersorderwß zum Wohlsein. Bei Zubereitung der Speisen ist zunächst auf die Geschirre zu achten, daß sie nicht Gifte absetzm. Kupferne Gefäße find gut zu verzinsen. In reinem Kupfer darf keine Speise aufbe wahrt und nicht Saures gekocht werden. Pf st.rgurken, zu denen der Essig in kupfernen K-sseln gekocht wiro, sind zwar schön grün, aber giftig Bleiverbindungen sind alle schädlich; auch bleierne Wasserröhrm zersetzen sich, wenn das Wesse» salz haltig ist und wenn eS organische Stesse enthält Flaschn werden gewöhnlich mit Schrot gereinigt. Diese« besteht nicht aus reinem Blei, sondern e» enthält 1—2 8 Arsen:!, welche» d' in Lchro'c erst die Kugelform giedt während Bleitropfen läng lich sind. Bleiben Körner in der Flasche zmück, so werden diese zersetzt und der Wein vergiftet. Auch die zum Verpccken bestimm tm Bleisolicn find gefährlich, wenn zum Genuß bestimmte Geg:n stände darin verpackt werden. Die für Tapeten» künstliche Blumen, Papier. Spielzeug re. verwendeten Farben enthalten zuweilen Arsenik und Kupfer und wirkm durch Nbstäubm, Abfärben rc. schädlich. Klemm Kmdern sollte man nie ge färbte Spielwaaren geben. Rothe Oblaten sind durch die gif tige Mennige gefärbt, eine Art schillernde, glacirte Visitenkarten durch Bleizucker hergestellt. So führt Redner noch hunderterlei Sachen auf, die schävlich werden kknnm, weil sie der Gesund heit nachtheilige Dinge euthallen. Darauf kommt derselbe auf Vergiftungen durch Kohlcnoxydgas, auf die Gefährlichkeit deS autströmenbm Leuchtgase» und dcs verunreinigten Petroleums und schließt mit dem Wunsche, daß sich ein Verein bilden möge, der die Sanitätsbehörden bei ihrer Thätigleit dadurch unterstützt, daß er vor Verfälschungen, gesundheitsschädlichem Mißbrauch :c. warnt, erforderlichen Falles Anzeige macht und sich zum Zweck stellt, das Leben der Menschheit zu verlängern und die Sterblichkeit zu mindern. All' dos Vorgetragenr wurde durch treffende Beispiele auS der Wirklichkeit erläutert. Der beliebte und geachtete Redner erntete dm verdientesten, reichsten Dank der Versammlung. — Bei Weite« daS Wichtigste und JnhalBchwerfl--, waS innerhalb der diesmaligen Sitzungen des preußischen Landtags vorgekommen, ist zweifelsohne der Conslikt, in welchem das Herrenhaus einer- und der Ministerpräsident Graf von Bis marck andererseits mit einander gerathen find. Es war in der Herrenhaussitzung vom 7. Februar 1870, und zwar in der Berathung über die von der preußischen Regierung im Hin blick auf noch nicht erledigte Gesetzesvorlagen, ivee auch aus dm bereits zum 1.7 >mz. einberufmen norddeutschen Reichs- t»g beantragte Vertagung des preußischen Landtages. DaS Herrenhaus lehnte sich gegm diese Vertagung aus und ver langte, daß der dermalige preußische Landtag entweder jetzt definitiv geschlossen werden solle, oder gleichzeitig und neben dem norddeutschen Reichstage noch soritagen möge Hiergegen erhob sich Gras von Bismarck und schloß seinen Vortrag mit den folgendm Worten: „Es ist beschlossen nämlich vom Bun- desrathe und Reichstage), daß Reichslag und Landtag nicht zusammen tagen sollen. Wenn Sir nun meinen, dies gelte nur für die kleinen Staaten aber nicht auch für Preußen, weil wir hier zu Hause sind, — wenn Sie den Weg gehen, — dann, meine Herren, gehen unsere Wege so weit aus einander, daß wir uns vielleicht nie wiederfinden werden." — Sprache, daS Herrenhaus stimmte ab mrd der Veriagungsantrag der preußischm Negierung ward mit allen ge gm etwa 15 Stimmen, trotz Bismarck — verwerfen. ES folgt die Nctz-AnWendung! Wie lange wird sie wohl auf sich warten lassen? — Locale Physiognomien. „Eine solche Kälie haben wir lange nicht gehabt!" Mit dieser immer wiederkehrmden Redensart wird heute Wes begrüßt, was sich aus offener Siraße oder in der warmen Stube trifft. An jeder Ecke, aus jedein Droschkenkutschersitz, im Victualimbüdchen und an dem Krautsaß auf dem Altmarkte — überall derselbe Gruß, der an s Stelle des langweiligen „Guten Morgen", „Guten Tag" und ! „Mahlzeit" getreten ist. Und die Leute haben Recht. Mu Singst öffnet der Erwachende am Morgen die knarrenden Fen ster, um einen Blick auf dm maßgebenden, wahrheitsgetreuen Th-rmometer zu werfen, um zu wissen wie das Quecksilber mit der leitenden Menschheit schäkert. Mit wundersamen Me lodiken ziehen langsam die Wagen aller Rang- und Arbeit«- klaffen durch die Straßen, denn die Achim singen ein frostiges Lre», dessen Sopran- oder AUeinlagm sich je nach den Kälte graden nchtm die der Febru rr mit seiner launischen Hand über Dorf und Stadt wiest Bei schwer beladenen Geschirren be- hä:t der Baß allerdings die Oberhand. Die fast schneelewen Straßen haben nur hier und da einen leisen Anflug von weißem Flaum, während sich doch vie: c:sige Stillen finden, auf denen dcs Balancesysiem in aller Kunst probirt werden muß. Der Pelz spielt nach vielen Jahren wieder einmal eine Hauptrolle, und wer nur irgend ein altes oder neues, ein billiges odcr kostbares F,ll im Schranke hängen hatte, der wirft eS über die Schultern oder wickelt es um Hals und Hand, so daß mitunter das ganze eigne Ich eines Einzigen eine bloß: Pelzmumie, ein norddeutscher Eskimo ist. M Sken- bälle und Schlittschuhlauf find die einzigen Vergnügen, welche die Tage bieten, in welche eine dunkelrothe Sonne durch dm hegerigm Himmel herniederscheint, obgleich das Schlittschuhlaufen oft zur saueren Arbeit wird, da der ganze Schwerpunkt der 13 bis 21 Grad Kälte sich aus das Pedal lagert, da» in kurzer Zeit seine Dienste versagt. Amgstlich sucht der Sper ling und die herrenlose Taube das spärl che Futter, sich enger um die menschlichen Wohnungen zusammenrottend und noch Brosamm spähend, die eine schöne Hand mitleidig auf daü Fensterbret gestreut, oder die eine geschäftige Köchin aus der Küche auf die Straße oder in dm Hof geworfen. Der Arhcm friert, sobald er herausgestoßen ist, und lange Bärte, wie Gar tenzäune, Baumzweige und Dachrinnen sind garnirt mit kur zen. aber festen Silberquasten, die der thränmde Blick der Sonne nicht zu erweichen vermag. Eine Aussicht auf 2til derung ist noch nicht vorhanden, daS lehrt uns der Mond, der die immer kälter werdenden Nächte mit seinem idyllrschen Licht erhellt. Andere Bilder liefern die Berge und Thäler, andere Bilder die Dörfer und die Ufer der Elbe, welche seit vorgestern auch bei unü, wie schon seit einigen Tagen ober- und unter halb Dresden eine feststehende Eisdecke hat. — Am Mittwoch Abend fand in den geschmückten Räu men de» Belvedere die vom k. stenographischen Institut und dessen erweiterten Sitzungen veranstaltete Geburtstagsfeier de» Erfinders der deuischm Stenographie, Gabelsberger, in solenner Weise statt. Zu dem Rrdractu», der bestimmt war, daS Ber- ständniß für Stenpgraphie zu fördern, hatte sich eine zahl reiche, höchst gewählte Gesellschaft eingcfunden. Wir bemerkten dm Präsidenten der Zweiten Kammer, Habe,körn, nebst vielen Abgeordneten, als Vertreter de» Kriegsministeriums, da» einer so nützlichen Wissenschaft, wie die Stenographie ist, gebührende Aufmerksamkeit schenkt, dm Oberstleutnant von TschirSky, Major Winkler und Haupimann Schurig, al« Vertreter de« Eultukministerimn» dm Schulrath vr. Bornemann. Eröffnet
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