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Dresdner Nachrichten : 11.11.1858
- Erscheinungsdatum
- 1858-11-11
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-185811118
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18581111
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18581111
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1858
- Monat1858-11
- Tag1858-11-11
- Monat1858-11
- Jahr1858
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 11.11.1858
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Untcrluiltiinq und Geschäftsverkehr. M 3l5 Donnerstag den 11 November >838. Ersch. lägt. Morg. 7.— Jnjnalt dte Spnliztile »Pf. weiden b>« Ab. 7 (Sonnt.v. ll—2) ongenomnitn.— Kbonn. Bltrteijqh» 20 e.dei un» entqeldl. Liestkunq in'ä Hau«. Durch ,di« Post Viertelt. 20 N-r Ein, Rumwern t Nor. Ärvedttlon JokanneO-AIIee ^ n. Waisenhautstr. S pt. Local- und Provinzial-Nachrichtm. Dresden, den 11. November. — Se. M. der König hat dem K. Preuß. General- Consul für Spanien und Portugal, wirkt. Geh. Ober- Reg.-Ralh I). Freih. v. Minutoli bas Comthurkreuz erster Claffe des Albrechlordens ertheilt. — Am 8. d. M. begannen die Vorträge in der Aula der K. polyt. Schule, zu welchen von dem Direclorium genannter Anstalt auch diesen Winter wiederum eingeladen Wierde und deren Programm wir unseren Lesern bereits mitthe lten, Verdienen schon ihres so edlen Zweckes we gen diese Vorträge die größte Beachtung des gebildeten Publikums (der Ertrag ist zum Besten des für die Schü ler des Instituts begründeten Reisestipendienfonds bestimmt), so bereuen auch durch dieselben die Vortragenden Herren Professoren Allen, welche ein Streben nach allgemein wis senschaftlicher Fortbildung in sich tragen, einen solch lehr, reichen Genuß, wie ihn wenige Städte, die Universitäts städte nicht ausgenommen, bieten. Da nun besonders auch die Auswahl der Vorträge ebenso mannichfaltig wie den Bedürfnissen der Gegenwart entsprechend ist, so nimmt es nicht Wunder, daß di« freilich nicht sehr große Aula meist vdn Zuhörern überfüllt ist und mancher spät Kommende mit einem Stehplätzchen vorlieb nehmen muß. Dies war denn auch in dem ersten dieser Vorträge der Fall, den Hr. Prof. Fort über die »Kometen" hielt. In der Einleitung ward zunächst der bescheidene und eines Gelehrten so wür dige Ausspruch gethan, daß eine Erklärung der Kometen in den Augen Mancher zwar leicht sei, von Seiten der Wissenschaft aber schwer, weil die charakteristischen Merk male dieser Weltkvrper einer größeren Einstimmigkeit und Genauigkeit bedürfen. Denn während man z. B. fast immer fand, daß bas nothwendige Attribut eines Kome ten, der Schweif, der Sonne abgewendct sei, so seien auch vereinzelte Beispiele des GegentheilS vorhanden; auch sei die Gestalt dieses Schweifes fast nie gleich, bald mehr ge krümmt, bald gespalten re. Charakteristischer schon sei die den Kern umgebende Rebelhülle, am charakteristischsten aber sei die Bewegung, besonders die wechselnde Geschwin digkeit dieser Wellkörper. Seit dem Jahre 1472 haben wir, von europäischen Beobachtern wenigstens, über das Erscheinen der Kometen genauere Nachrichten, und beson ders rührten sie gerade von unseren Landsleuten im enge ren Sinne her. Die Chinesen hingegen registrirten ihre Beobachtungen schon seit viel längerer Zeit, und sehr wahr deutete der Redner an, daß unsere Vorfahren zu jener Zeit mehr Fleiß und Sorgfalt darauf verwandten, irgend ein Unglück, z. B. eine der damals so überaus häufigen Seu chen, mit dem Erscheinen eines Kometen in Verbindung zu bringen, als die nackten Thatsachen möglichst genau zu noliren und sie so der Nachwelt zu überliefern. Auch Mi den folgenden 2 Jahrhunderten wurden nur geringe Fort schritte in dieser Hinsicht gemacht, bis im Jahre 1608 die Eisindung der Fernröhre die beste Veranlassung hierzu gab- Nach einem weiteren halben Jahrhundert konnte man Mel sungen bei den Beobachtungen anstellen, und ip kam daß 16,80 Und zwar wiederum von einem Sachsen der Lauf der Komeien als ein parabolischer bezeichnet wurde, wobei die Sonne sich im Brennpunkte befinde. Durch Anwendung der Keplcr'schen und Newton'schen Ge setze auf den Lauf der Kometen mußte man die Bahn als eine eüptilche bezeichnen, wenn man auch vorläufig noch nach einer parabolischen Formel berechnet. Hierdurch konnte man später das Erscheinen e nzelner Kometen vor- ausbestimmen, die denn auch zur genannten Zeit wirklich wiederkehrten- z. B. nach 76 Jahren Von 250 bisher beobachteten Kometen hat man bei 30 das Erscheinen vor herbestimmt und bei 8 von diesen sogar das wiederholte. Der Vortragende nannte dann einige dieser Kometen, di« in ganz bestimmten Zwischenräumen schon mebrfach zur bestimmten Zeit wieder kehrten, z B den Enke'schen Ko meten nach 3H Jahren, den Bila'schen nach 6Z Jahren rc.; es wurde ferner! angegeben, daß der kürzlich erschienen« Donati'sche Komet nicht der von Mehreren erwartete groß« Komet sei, und so war der Uebergang gefunden zu dem äußerst interessanten Kapitel der Veränderung in den Um- laufszeiten. Besonders wurde der Planet Jupiter als ei« großer Kometenfrind bezeichnet, der nach den Gravitations- gesctzen durch seine Maffengröße schon mehrfach die Bah« der Komete«', änderte, wie cs denn überhaupt nachgewiese« ist, daß Planeten die UmlausSzeit der Kometen verkürz«« oder daß Kometen andererseits verloren gingen, d. h. uns wenigstenS nie zu Gesicht kommen Ein Hauptmoment ist hierbei die geringe Dichtigkeit der Kometenmasse. Unser« Erde übt durch ihre Dichligkeit einen Einfluß auf die Ko meten aus, sie kann z. B. die Bahn dieser We!tkörp«r ebenfalls verkürzen,, aber umgekehrt hat nie ein Komet ei nen Einfluß aus die Aenderung der Erdbahn. Da »ir nun den Laus der Erde bis auf die Secunde genau ken nen, unverändert trotz des Erscheinens von jährlich durch schnittlich 2—3 Kometen, so sind wir auch rückwärts zu
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