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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.01.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-01-11
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188501116
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18850111
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18850111
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1885
- Monat1885-01
- Tag1885-01-11
- Monat1885-01
- Jahr1885
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.01.1885
- Autor
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Erscheint täqlick früh 6'/,Uhr. Hrdactisn und Lrpr-itiou .Johannesgasje 33. Sprrchüundrn drr Krdaciiokn Bormittags 10—12 Uhr. Nachmittags ü—6 Uhr. 1 e»^ri»ndier V!LiwIcr>tzl« macht tutz tir >N«»»rl>on oudt «irdmlUch. r.'mtoh«« »«r für Sie nächstfolgend« Nn««er deftimmten Inseratr an Wochentag« di» 8 Uhr Nachmittag«, an Sonn- nn» Festtagen früh bis ^,N Uhr In den Filialen für Ins.-^nnahme: Otto Ulen»». Uii-vcrsiiäisstravr 21. Lonls Lüsche, llaiharinenstrabe 18, p. «nr bi« '/.» Uhr. Anzeiger. Organ fnr Politik. Localgeschichte, Handels- «nd Geschäftsverkehr. Auflage I87SV Jbonnrmrntvprris vierlelf. 4'/, ck>^ iacl. Bringerlohn 5 Mk.. durch die Post bezogea 6 Mt. Jede einzelue Ruaimer 20 Pf. Belegexemplar 10 Ps. Gebühren für Extrabeilage» (in Tageblatt-Format geialzi) »hur Lostbeiörderung 39 Wk. «l» Postbesörderung 48 Ml. Inserate ögespaltene Petüzeile 20 Pf. Größere Schriften lau» uni. Breirverzenhuib. Tabellarischer n. Zifferniatz nach HSHerm Tanf. Leelamrn unter dem RedactionSftrich dieSgrsvakt. gelle 50 Ps., vor den Familien Nachrichten die Kgespaltene geile 40 Ps. Inserate sind sielt an die Eppeditto« tu senden. — Rabatt wird Nicht gegeben. Zahlung proenulneroncio oder durch Post- Nachnahme. 11. Sonntag den 1l. Januar 1885. 7!l. Jahrgang. Amtlicher Theil. seffeulliche Sitznng der Stadtverordneten Mittwoch, am 14. Januar 1883, «b-nd« «t , Uhr, tm Saale der I. Bürgerschule. Tagesorv nung: !. Dahl von Mitgliedern cmS dem Collegium bez. der Bürgerschaft zu ». dem städtischen StenerauSschuß, l». dem gemischten Gasausschutz. e. dem qemischlcn Schulauöjchuß, ck. dem Armendirectorium, ». dem gemischten Ausschuß für öffentliche Gesund heitspflege. k. der Deputation der AlbrccktSstistung, g. der Deputation der Friedensstistung. N. R^iamationen gegen Wahlen in die Einschätzungscom- missionen für die StaalScinkommensteucr und event. Ersatzwahlen. III. Bericht des BersaffungSauSschnsieS über die Eingabe deS Vereins selbstständiger Micther wegen obligatorischer Einführung genügender Erleuchtung der Hauscingänge und Treppen. IV. Bericht de« Bau- und OckonomieauSschuffcS über Vor- treten von Pvrtalsäulen am Bectcr'schen Neubau am LugustuSplatz. V. Bericht über dir Borlagen, betr. s. Ankauf der »m daS Grundstück der Gasanstalt II gezogenen Holzplanke; b Abänderungen der Beleuchtungsanlagen läiigS der Bahnbossstraße von der Halle'schen Straße ab bis nach drr Goethestraße; o. Abänderungen der Beleuchtungs anlagen an der westlichen Seite deS FlcischcrplatzeS und in der Promenade von der Barsußmüble bis Lvhr's Platz und van da bis zur Halle'schen Straße; <1. Abänderungen der Beleuchtungsanlagen auf der BahnhosSstraßc von den Bahnbösm bis zum Postgcbäud«; v. Fortführung der GaSrvhrm im Windmühlcnweae bis zum Grundstück ..Apollo-Saat". Bekanntmachung. Di« diesjährige Re»j«»hr»»esse endet mit dem lL. Ja» nnor. An diesem Tag« sind die Buben und Stände aus den PUltzen der inneren Stadt di- Nachmittags 4 Uhr vollständig zu räumen und bi« spätestens 8 Uhr Morgens de« ttz. Januar zu entfernen. Die aus dem AugnstuSvlahe und ans den öffentlichen Weg« und Plätzen der Borstadt befindlichen Bndcn und Stände find bis Abend« 8 Uhr de» I.'». Januar ZN räume» und am lk. und 17. Januar, jedoch lediglich wäbrend der Stunden von früh 6 bis AbendS 7 Ukr. abznbrechen und 'ha ne Abtragung und Weqschassnng der an der nörd- llaE«« Ble»«Ee ve» MuseumS ausgestellten Buden ist. weil der Platz, aus welchem'»- sieben. alS Absnbrweg benutzt »erden muß. bereits am 10. Jannar Morgens 0 Uhr zu beginnen und bis 9 Uhr Bormittags zu beenden. Zuwiderhandlungen gegen diese Vorschriften, für welche beziehentlich auch die betreffenden Bauhandwerker oder Bau- »ulernehmer verantwortlich sind, werden mit Geldstrafe bi« zu ISO oder entsprechender Haststrase geahndet werden. klebrig«« haben Säumige auch die ObrigkeitSwegen zu verfügende Beseitigung der Änd« zu gewärtige». Leipzig, am 5. Januar 18*,'». Der Rath -er Stadt Leimig. vr. Georgi. Hennig. Vrkmxtmiichmg. Mit Nklcksicht darauf, daß die seither hierkelbst in Ge brauch gewesenen uud hauptsächlich zum Absärben und Ab waschen der Häuserfront« benutzten „Stzüagegerüste" durchaus «icht geeignet sind, die nöthige Sicherbeil sür die dcuselbm beschäftigten Arbeiter und die aus der Straße zu bieten, wird die fernere Benutzung solcher gegerllstr. welche von nnS nicht genehmigt worden sind, »tersetgt und die Ingebrauchnahme von Hängegerilsten von Ertheiluna baupolizeilicher Genehmigung sür die Con- ftrnction de« Gerüste« abhängig gemacht lieber Eonstruction tzmd Bau der Hängegerüste wird auf Anfrage der Inter- effeuten nähere Auskunft in unserem Baupolizeibureau (Rath- höuS. l. Etage) ertheitt werden. Zuwiderhandlungen iverden mit Geldstrafe bis zu ISO eher entsprechender Haststrase bestraft. Loipzzg, den 8. Januar 1885. Der Rath -er Stadt Leipzig. De. Georgi. Wilisch, Aff. Bekanntmachung. Giu« Geberin, welche ungenannt bleiben will, hat aus Wunsch ihrer verstorbenen Mutter der hiesigen Blindenanstalt '!<>«» Mark mit de, Bestimmung übergeben, diese Summe zur Unter stützung von au« dieser Anstalt zu Entlastenden zu verwenden. Wir baden beschlossen. diese Schenkung anzunehmen und zu« Grundstöcke zu einem „UrrterstützuugSfond» für Op» der hiesig«« Blindenaastalt Gutlasi«»«" zu hostimmen, welcher auS wohlthäliae» Schenkungen, ähnlich da« bei -er sächsischen LankeShlmdenanstalt zu Dresden »eit segensreichem Erfolge bestehenden, gebildet werden soll, uud statten hiermit der Geberin unseren verbindlichst« Lank ab. Lrizyig, d« 8. Januar 1885. Der Rath -er Stadt Leipzig. vr Georgi. Kretschmer. am? ^»E^^Ooestrn »nd deinen Etage de« »euerbavtm Rathhaukes sl»d stlns Famistenwodnungen vom 1. April diese« «Sa» zu »ermiethen. Davon besieh» von drei Wotznunaen Fd» au» 1 Salon. 5 Siuden, l Kammer, Lüche mit Speise- K Bodeorar.» »nd Keller, während von de» beiden anv-ren «tue jede an« 5 Staben. 2 Kammern, 1 Küche, Keller behebt. Rädere unskaast wird im hiesigen Se- . , gegeden. HlnDWitz, »in 5. Jannar 1885. Per Ge»eia»e»arsi«»v Uhkig. Ähd». Bekanntmachung, die Anmeldung zum einjährig freiwilligen Dienfte betr. In Betreff der Ertheilnng des Berechtigungsscheine« rum einjäbrig-s'rciwistigen Dienste und der Zulassung'zu der nächsten HrükjahrSprüfung wird auf Grund der Bestimmungen in tztz. 89 slg. der Ersatz-Ordnung vom 28. September 1875 bez. unter Hinweis aus die derselben beigefiigte PrüsungS-Ordnung Folgende» bekannt gemacht: Junge Leute, welcke daS 17. Lebensjahr vollendet haben, im Regierungsbezirke Leipzig wohnhaft sind und um die Berechtigung zum emjäbng-freiwilligen Dienste nachsucken wollen, baben dies sväteftens bis zum 1. Februar desjenigen IahreS, in welchem sie daS 2V. Lebens jahr vollenden, bei der iinlerzeichuclen König». PrüsungS- Eommifüon (Roßplatz ll. I. iälagc) schriftlich zu thun und dem mik genauer Adresse versetzen« Gesuche bci- zusügen: ») ein GeburtSzeugniß (zu Militairzwecken fost«srei). b) eine EinwilligungSerklärung deS ValerS oder Vor mundes über die Bereilwistigkeit und Fädigkeit, den Sotzn oder Mündel wätzrmd einer einjährigen activ« Dienstzeit zu bekleid«, auSzuriisten und zu verpfleg«, e) UnbescholtcnheitsauSweiS. Zum Nachweise der wiffenschastlichen Befähigung ist dem Gesuche entweder das bezügliche QualisicationSzengnitz einer zu dessen Ausstellung berechtig!« Lehranstalt bcizufugcn, bez. bis zum t. April d. I. nachzubringen oder eS ist das Ge such auf Zulassung zur Prüfung zu richten. Letzterenfalls hat der Betreffende unter Beifügung eine- selbstgeschriebenen LebcnölaufeS anzugeben, in welchen zwei fremden Sprachen er geprüft sein will. Die Gesuche um Zulassung zii der im Lause deS McnatS März d. I. staklsinvent« Prüfung sind ebenfalls spätestens bis zum I. Februar l. Zs. an die Königl. PrüfungS- Eommissiou einzureichen, woraus die Angemeldeten s. Z. Vor ladung erhalten werden, Leipzig, den 3. Januar 1885. Künigl. Prüfung«-Commission für StolAhrlg» Freiwillige im Reg.-Be» Leipzig. von Seckendorfs. Paner^ Geheimer Regierungsrath. Graul. Bekanntmachung. Nack tz. 0 der orlsslatutarischen Beflimmungen über den SchulauSschusi der Sladt Leipzig haben in letzteren all jährlich 4 ständige Schulmänner, unter denen mindestens A Direktoren fein müssen, neu einzu treten und cS sind kiese 4 Mitglieder von den Directoren und sämmtlichen ständigen Lehrern und Lehrerinnen der hiesigen städtischen Volksschulen zu erwählen. Indem wir tziermit die Wahl für daS Jahr 1885 auf Sonnabend, den 17. dieses MonatS, RackmittagS von 3 bis <i Uhr anberaumen, ersuchen wir die Herren Directoren nnd tändigen Lehrer nnd Lehrerinnen der hiesigen städtischen Vollsichnlen, die Stimmzettel in der genannten Zeit im Saale der I. Bürgerschule persönlich ahzugcben. Leipzig, am 9. Januar 1885. Der SchnlauSschuH der Stadt Leipzig. I>r. Panitz. Lehncrt. Bekanntmachung. Die >m Jahre 1870 »>it Leichen Erwachsener, sowie im Jahre 1875 mit Leichen von Kindern besetzten Gräber aus dem neuen JohaniiiSsricdhose kommen in gegenwärtigem Jahre zum Verfall und tann deren Erneuerung nur nach Bei bringung der Conccisionöschciiie erfolgen. Leipzig, am 7. Januar 1885. Der Rat- der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Kretschmer. Holr-Auction. Freitag, den 2!1. Januar sollen aus dem Mittek- waldschlage in Abltzeilnng 34a und 35a. des Burgauer Forstreviers, im sogenannten Niederholz«, tzinter de», neuen Schü-enhause ans drr rechten Sette der Fluthrinne n»v dem Fußwege von» Rosenthal nach de« SchühenhauS 27 Rmtr. Eichen-Nutzschette, 137 . Eicken- 47V, » Buchen- 12 « Rüstern- Brenuscheite S - Linden- u. 4 - Eschen unter den öffentlich an-hänaend« Bedingungen und der üblichen Anzahlung an den Meistbietenden verkauft werden. Zusammenkunft: Früh 9 Uhr ans obigem Schlage an der Fluthrinne. Leipzig, am 9. Januar 1885. DeS Raths Forsideputatio«. Städtische Gewerbeschule. Diejenigen Eltern und Pflcgeeltern, welche gesonnen sind, ihre ESHne undPflegebesoklenen nächste Ostern der Ltädttschen Gewerbe schule zur Ausbildung und Vorbereitung für bas Gewerbe zu übergeben, werden ersucht, »bhrenb Vieses MonatS die Anmeldung derselben bewirken zu wollen. Zugleich ergeht guch an diejenigen kchüier -er biefiae» Fort- bilblMgSschule«, welche am denselben am Ende dieses Wiuterhalb- iahreS gesetzlich auSf'cheidcn und die Absicht haben, den genossenen Fortbikdungsunterricht von nächste Ostern ab in den Abendkurse» der Ltäbttschrn GewkrbrschlUr sortzufftzen, hierdurch Aufforderung, sich drshald ebenfalls rechtPttig anznmclden. Bemerkt wird hierzu, daß der Abenbuuterricht der Städtischen Gewerbeschule sich aus »ewerbltchevnchsiibruni,, tech»och«Gcwerdkk»»bt,Maschintn- ronstrAtlionen und Mechanik, Vaukundc und architektonische» Zeichne», iowi« aus Hebung»» im »«»verbliche» Fach>rtch»«n uud Mobrbire» erstreckt, also «a,z besonder« Rücksicht aus da« Ha»k- werk eine« jeden Echülrr« nimmt. Zur Entgegennahme von Aameldungen, sowie zur Er»h»il»»g von Auskunft, den Unterricht und Bildungsgang der Lehrling» betreffend, bin ich Lonntaß« von ll—l2 Uhr V«rmitta>«, und iAochrlit«-S — mit Aasnodme des Sonuadend« — AbeubS »0» 7—8 Nhr >m Tchullocakr. Johanni-Platz 7, bereit. Leipzig, deir 14 Ja»u,r 1885. Der Dirretor: I»e. L»dw, Nieper. Anmerkung, Ter Euitritt in di« Ltädliich« Gcwerbefchul» dosrei» »»» der PerpWchp„g de« Nohtcho der allgemeine« Liädtijche» Fort bildiinqsschnle. Bekanntmachung. In Gemäßheit des Gesetzes, gewerbliche Schale» betr., vom 3. April 1880, unterliegen alle gewerblichen Lehr anstalten, einschließlich der landwirltzschaftlichen Schule», der Handelsschulen und der Lehranstalten für Musik. Malerei und ähnliche UntcrrichtSgegenstände, der staallichcn Beaufsichtigung. Dagegen fällt Privatunterricht in gewerblichen Fächern, insofern dcrsclve nur von einzelnen Personen mit oder ohne Mit wirkung von Familienmitgliedern, unter Ausschluß anderer Lehrkräfte, rrlhcilt wird, nicht unter jenes Gesetz. Ta nun seit Erlaß de« letzteren neue Lehranstalten der gedachten Art in hiesiger Stadl möglicher Weise entstanden sind, ohne daß wir davon Kennlniß erlangt haben, so werden die Borstetzer. bez. Leiter derselben hierdurch veranlaßt, bei Vermeidung einer Geldstrafe von 15 .L ihre Anstatt ungc- iäumt und spätestens blS zum 20. dsS. MtS. schriftlich bei uns anzumelken. Zu ihrer Information können dieselben von der zur Ausführung des gedachten LandcSgesetzeS von dem Königl. Ministerium des Inner» erlassenen Verordnung auf unterer Sckiulexpedilion (Ralhhaus II. Etage) Einsicht nehmen. Ferner ist, wie tz. 7 deS Gesetzes vom 3. April 1880 bestimmt, von den Jniiabern, Vorstehern und Leitern gewerb licher Lehranstalten alljährlich der Oberaussichtsbehvrdr (Königl. Ministerium des Innern) und der Aufsichtsbehörde (Stadtrath) ein Berzeichniß der Unterrichtsstunden, der Lehrer und der Schüler einziireichcn. und cs hat dicS in Gemäßheit der vorerwähnten Ausführungs-Verordnung in der Weise zu erfolgen, daß die Schulverwaltungen, d. h. die Directoren. Leiter und Vorsteher der gewerblichen Schulen, an die Aufsichtsbehörde Jahres berichte, und zwar m mindestens 2 Eremplaren, erstatten, welche die Entwickelung der Schule klar erkenne» lassen, und jedenfalls felgende Angaben enthalten müssen: s. den Slnndenplan mit Bezeichnung der Tagesstunden, zu welchen der Unterricht stattgejunden hat, und der Lehrer, welche ihn ertheitt Hab«, d. ein Berzeichniß der Lehrer» einschließlich de« Direktor-, nach ihr« vollen Namen, und e. eine Uebersickt über die Zahl der Frequenz der einzelnen Classen und Abthcilungen, sowie die Zahl der Personen überhaupt, welche die Schule besucht haben. Diese Berichte der Schulverwaltungen über dkll Stand der gewerblichen Schulen im »ächstvorhergrheuden Kalenderjahre sind spätesten» Anfang Januar jeden Jahre» bei un» em- zureichen. Indem wir diese vorersichtlichm Bestimmung« hiermit in Erinnerung bringen, werden diejenigen Inhaber, bez Vor steher und Lcrter von gewerblichen Schuluusiaiten, welche die gedachten Berichte über den Stand derselben im vorigen Jahre noch nicht haben an u»S gelang« lassen, hierdurch aufgesördert, itzrer Verpflichtung schleunigst Gtiiüge zu leisten. Im Uebrigcn wird hierbei noch daraus hiiigewiese», daß in jedem einzelnen Falle Aoäiidcrungen der genehmigten Regulative, sowie die Anstellung von Lehrern, welche die >>» Gesetz vom 3. April 1880 vorgeschriebe»« Bedingungen nicht vollständig erfüllen, der vorherigen Genehmigung durch daS königl. Ministerium deS Innern, »iw bei Schulen, sür welche for melle Regulative nicht bestellen. alleAl'änterungen der angezeiglen Bestimmungen über Ziele und Verfassung, sowie die An stellung neuer Lehrer, soweit sie ohne besondere Genehmigung erfolgen darf, in letzterer Beziehung schon wegen dcö Nach weises ihrer Unbescholtenheit und Würdigkeit, der vorherigen Anzeige an die Aufsichtsbehörde bedürfen, ehe die Einführung der Ädänderung, bez. Anstellung deS Lehrer- geschehen darf. Leipzig, den 9. Januar 1885. Der Rath der Stadr Leipzig. I)r. Georgi. Wllisch, Aff. Holz-Auction. Moretaa, den 12. Januar 1883. soll« aus dem diesjährig« Mittelwaldscklagc in Abth. l lo und 14» de« Burgauer Forstreviers am Leutzsch-Wahren« Fahrweg und den Militairschießständen ca. 220 starke Abraunrhaufen und - 270 - Langhaufen unter den öffentlich aushängenden Bedingung« und der üblichen Anzahlung an de» Meistbietenden verlaust werden. Husarnnienkunft: früh 9 Uhr aus obigem Schlage «m Leutzfch Wahrener Fatzrweg und der Fluthrinne. Leipzig- den 24. December t884. DeS Rath« Aorss-Depntatian. Nichtamtlicher Theil. ver Zusammenstoß in üamerun. Jetzt hat Herr Bambergcr Oberwasser, die deulscke Flotte ist wirklich vor Kamerun geuöthigt gewesen, Mannscllasten zur Züchtigung aufrührerischer Neger l» Action treten zu lassen. Drei Tage Hab« die Kämpfe gedauert, vom 20. bi« zum 22. December nnd mit der Zerstörung der Onschast« geendet, in welchen die Ausrührer wohnten. Die ersten Nach richten über Unruhen in Kamerun rührten aus englischer Quelle her »nd eS war daran« zu entnehmen, baß den Eng ländern diese Vorgänge nicht gerade unangenehm, ja daß sie vielleicht aus englische Einssüsie zurückzusützren seien. Der Gedanke an «ine solch« Entstehungsart liegt sehr nahe, wenn man sich der Rolle erinnert, welche Capitain Firininger >m Juli vorig« IahreS in Bageida und Beh geipielt Kal. Die Negerftämme an der westasrikanifchen Küi>e sind nach überein stimmenden Schilderungen meist gutmütllig und bei srennd- lichcr Behandlung läßt sich mit ihnen friedlich auskoninien. aber wenn sie systematisch ausgeretzt werden, wenn man ihnen fortgesetzt versagt, daß die Deutschen nur gekommen seien, um sie zu berauben und zu unterjochen, dann ist es kei» Wunder» wenn sie sich dagcgen wehren und z» den Waffin greisen. Da» Verhqllqiß, ,n »velches Teullchlanv zu den unter seinen Schutz geil,Uten Gebieten getreten ist. palirt erst seit kurzer Zeit, dakwr ist e« ganz natürlich, daß die Eingeborenen sich erst daran gewöhne» müsse», die Autorität de» deutschen Schützt'«»« anznegkeiine». ES tzat auch bwher ruwerjen Streitigkeiten gegeben.- dann waren qdrr die »«» scheu Ansiedler genblbigt» englischen Schntz in Anspruch z» nehme». La» ift ,etzt ander« geworden, jetzt ist die Neigung zur Eiifmifchuiig i» die Slreitigluten zwischen Deutschen und den Eingeborenen vorhanden, de« Deutschen sind «brr zn »er Lage, sich selbst z» schütze,y und »»fee Schutz «st den« »nch gleich bei der ersten Gelegenheit sehr wirksam geübt worden. Da« werden sich Vit Neger hoffentlich zur Lehre dienen lassen und in Zukunft keinen Änlaß geben, sie mit Waffengewalt in ihre Schranken zu weif«. Leider Hab« wir nicht ganz un bedeutende Verluste zu beklag«, da nicht nur acht Kämpfer verwundet sind, darunter ein Unterlieutenant, sondern auch ein Matrose gefall« ist, aber wenn dadurch Ruhe und Friede für die Zukunft verbürgt sind, so müssen wir daS Geschehene als durch dm Zwang der Verhältnisse geboten binnehmen. Durchaus falsch aber würde e« fern, daran» dm Schluß zu ziehen, daß Deutschland besser getban hätte, seine Hände von der westasrikanifchen Küste zu lassen. Ohne feindliche Zusammenstöße geht c» in neuen Coloni« niemals ab, daS war also von vornherein vorau-zusehen. daß derartige Vor kommnisse cinlreten würden. Die deutschen Ansiedler in Kamerun. haben die deutsche ReichSregieruna schon vor zehn Jahren um Schutz gegen die Angriffe der Eingeborenen er sucht, sich aber, obwohl dieser Schutz bisher fehlte, doch in ihren Niederlassung« zu behaupten vermocht. Da- Erscheinen zweier deutscher Kriegsschiffe vor Kamerun ist entweder durch die feindliche Haltung der Eingeborenen veranlaßt worben, oder umgekehrt haben sich diese dadurch gereizt gefühlt. DaS vorliegende Telegramm giebt über die Ursachen des Kampfes keinen Ausschluß, aber au< den Mittheilungen von engtlscher Seite scheint hervorzuqehen, daß der Kamps die Folge englischer Hetzerei« gewesen ist. Dem sei nun wie ihm wolle, die energische Zurückweisung, welch« den Ein geborenen zn Theil geworden ist. wird sie überzeugt haben, daß sie besser thun, mit den Deutsch« in Frieden zu leb«, al« sich gegen sie auszulehn«. So beklagenSwertb der Vorfall ist, so ist e» doch zu verwundern, daß i»i Lause eine» halben Jahre« erst einwal die Nolhwmvigkeit ein- getret« ist, den Eingeboren« mit Gewalt gegenüber zu treten. Die Verkündigung der deutschen Schutzhcrrscdast er folgte an der westafrikamschm Küste zuerst im Juli v. I. und erü Ende December kam cS zu einem ernsten Zusammen stoß. So friedlich pflegt e« bei Gründung von Colonien sonst nicht hrrzugchcn, wir brauchen nur an die Erfahrungen zu erinnern, welche die Franzosen a» Senegal unv am Eongo gemacht haben, acschiveige denn auf Madagaskar und in Tonkiii. Nun ist freilich auch di« deutsche EoloaisationSmettzode eine von der französisch« grundverschiedene; wir cotonisiren nur. wo bereit- deuische Handelsverbindungen anaeknüpst sind vv-r wo Landstriche durch Kauf von d« Eingeboren« er worben wurden, oder endlich wo überhaupt Niemand da ist, der Besitzansprüche geltend machen köuute. DaS ist «in Unter schied» welcher Zwistigkeit« mit d« Eingeboren« in den meisten Fällen ausschließt. Sind sie dennoch nicht zu ver meid«, dann müssen sie mit größter Energie geschlichtet werden, damit die Eingeborenen erkennen, daß der Friede nur aufrecht erhallen werden kann, wen» sie selbst Frieden halten. ES taucht die Frage auf. ob eS möglich sein wird, di« ivestasrikanischen Besitzungen Deutschlands aus die Dauer lediglich mit Hilfe eine» Geschwader« gegen etwaig« Angriffe der Eingeborenen zu schützen, «der ob e« nöthig werden wird, an diesen oder jenen Ort ein« Garnifo» zu legen. Gerade der Fall in Kamerun legt diese Frage nahe, denn e« wäre dech sehr wohl denkbar, daß die vertriebenen Neger die Hilfe ihrer SlammrSgenossen anriesen und in großer Anzahl zurück- kchrte», um den Tod der Gefallenen zu rächen. Wäre dann daS Geschwader wieder abgezogen, so ständen die deutschen Colonisten den Angreifern schutzlos gegenüber. Eine Zeit lang werden natürlich die Kriegsschiffe „BiSmarck" nnd „Olga" vor Kamerun verbleiben, aber die etwa auf Racke sinnend« Eingeborenen werden klüglich die Zeit abwartru, bis die Schiffe wieder in See gestochen sind und dann ihr MUtkchen an den wehrlosen Ansiedlern kühl« und ihre Niederlassung« gerade so uiederbrennen. wie e- ihren eignen Ortschaften geschehen ist. ES ist nicht nothwmdig, daß e« so kommt, aber die Möglichkeit ist nicht von der Hand zu weisen. Und da fragt e< sich, ob e« nicht doch da» Beste und Zweck mäßigste wäre, nach Kamerun eine Garnison zu leg«. Der Gouverneur von Kamerun stand am 8. Januar auf der Tagesordnung d«4 Reichstage«, aber die lange Debatte über die Ursachen der Auswanderung bat e« verblndert, daß über dies« Etat-Posten bisher verhandelt werden konnte. Auch in der folgenden Sitzung vom S. Januar gelangte nur die Forderung der >50,000 sür die wissenschasttichen Be strebungen zur Erschließung Afrikas zur Verhandlung. Wenn der NawtragSctat berathen wird, so kann eS nicht fehl«, daß der Vorfall in Kamerun besprochen wird und dann wird sich d>« Frage von selbst ergeben, ob nicht nach Kamerun und andern Orten Garnisonen zu legen sind. Fürst Bismarck hat ja bei der erst« Erörterung der Colonialsrage in der Commission sür die DampsersubventionSvorlage eine derartige Behandlung der Eolonialangelegenbeiten abgelehnt und aus drücklich die Eencdrung von Garnisonen in k« Eolonic» sür nickt beabsichtigt erklärt. Wie die Erfahrung lebrt. können aber dock Verhältnisse enilretrn, welcke ein solches Verfahren nolbwendig erscheinen lassen und Fürst Bismarck ist viel zu prakiisch, alS daß er sich durch einen ihm selbst begegne!« Jrrlhum abhalten lassen sollte, oaS Zweckmäßige dennoch zu thun. Herr Bamberacr hat jedenfalls keine Veranlassung. Reclamalion« ^i» erhebe», denn itzm schwebte bei Bekämpfung der Eolenialpolitik lüchl ein Zusammenstoß mit Eingeborenen, iontern Conslicte »>il europä>'che» Mickten, etwa mit Eng land »ver Frankreich, vor. Daß zu solchen gar kein Anlaß vorliezt. rp'rb dem Scharfsinn deS Herrn Bamberger nicht entgehen, trotzve», ist zehn gegen Eins zu wetten, daß er kitte Gelegenheit nicht vorübergehen lasse» wird, um das Licht seiner We ohett zur Geltung zu bringen. Das schneivige Einareisc» unlcrer Scemannscbaftc» zur Ausrechterhattung von Nutze und Ordnung ,n unseren kaum erworbene» Colonien hat »n ganzen deulsch« Reiche freudige Zustimmung erregt unv daß der Kaiser der Tapferkeit der MannsHaft von der „Olga" seine Anerkennung ausgesprochen tzat. wird ' bcrakl als ver Ausdruck der LollSstimmung be geistert« Widerhall finden. « Lkipzifl, 11. Januar 1885. * Tzr Kaiser hat der Berliner Stadtverord- netenversanimluiig aus di» Alle,l»öchstbemselt>« zum Jabreswecksel übcrreichteAdresse folgendoSAntwortsckreiben zugehe» lass«: Die irlundfiche» Gliickwunlche, welche Mt» von den Ttadtorr« ordneten p«m neuen J«hre öa»q«örqcht Worben sind, Hoden Reinem Herzen ledhasten Wiherholl Bo» dem w»h>-
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