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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.03.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-03-24
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189703248
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18970324
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18970324
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1897
- Monat1897-03
- Tag1897-03-24
- Monat1897-03
- Jahr1897
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.03.1897
- Autor
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Uiesaer Z Tageblatt und Anzeiger Wetlalt M Aqei-n). »elrguimm.«drrss« GH» oA 8 > FU V KemIPnchstrL, ,r«g«»,att R I« Nr. M. der^Königl. Amtshauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgericht- «nd de- StadtrathS zu Meso. 88. Mittwoch, 24. Wär; 1897, AdenSS. S». Jahr-. Gas Riesa« LagMatt erscheint setz« »a, Abends mit Ansmchm« der Sonn, «nd Festtage. Vierteljährlicher vqnDchmR bet Abholung I» dm Expeditionen in Riesa «nd Strchla od« darch »ns«, ..'Lröger sreij de^tzem, I Mart 50 Pfg., bei Wcholuug am Schalt« der «aiserl. Postanstaltm I Mark 25 Pfg., dnrch dm Briefträger frei in, Ha«« I Rar» SS Pfg. >W-«sr»»««h«r für die Rmmn« »« Ausgabetage» bi» Bormittag 9 llhr ohne Gewähr. Dmck und Verlag vo» Sauger L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle Kafianienstraß« SV. — Für die Redaetio« verantwortlich: T. Langer, Ries«. Bekanntmachung. der Geschäftsräume finden bei der unterzeichneten Behörde 26. Rärz «nd Sonnabend den 27. Marz rmr «AAAfschiebbare Bache« ihre Erledigung. Im Standesamt werden Anzeigen über Bterbefälle am erste» Tage vo» 9 bi» IG Ahr BormittagS und am zweiten Tage vo» 11 bi- 12 Uhr Vormittag» angenommen. Riesa, den 22. März 1897. Der Math der Stadt WoeterS. S. vertliches und Sächsisches. Riesa, 24. Mürz 1897. — Herr Or. mscl. Hayman» ssu. hier ist anläßlich seine» »0 jährigen Doctor. Jubiläums durch einstimmigen Beschluß beider städtischen Collegien zum Ehrenbürger unserer Stadt ernannt worden. Herr Bürgermeister Boeter» und Herr Stadtverordnetrnvorsteher Thost haben den allgemein verehrten Herrn Jubilar gestern Mittag hierzu in seiner Wohnung beglückwünscht. — Für die Zeit der Vacanz des hiesigen Pfarramts ist vom eoangel..l«therischen LandeSconfistoriu« der Predigt» amtSrandidat Herr Oertel in Achtenstein als Hilfs geistlicher ernannt worden. Die Ordination und Einweisung desselben soll am Sonntag Judica ftattfinden. — Dienstag, den 23. März, Abends hatten sich auf Veranstaltung der hiesigen Herren Aerzte im Hotel Münch gegen 80 Herren aus der Stadt Ries» und deren Umgegend zu einem Festmahle eingesunken, welches dem allverehrten Herrn vr. nosck. Haymann sso. galt, der an diesem Tage sein 50 jähr. Doctor-Jubiläum feierte. Nach Beginn der Tafel ergriff der König!. Bezirksarzt Herr Medicinalrath vr. Gruner-Großen hain das Wort, um zunächst an dieser Stelle die Glückwünsche zu wiederholen, die er als BezirkSarzt und als Vorsitzender des ärztlichen Bezirksvereins dem Herrn Jubilar bereits in dessen Familienkreise überbracht hatte und führte dann aus, daß vor 50 Jahren ein heftiger Wind durch die Gefilde der ärztlichen Wissenschaft geweht habe. Dieselbe sei damals noch auf philosophischen Theorien basirt gewesen, die im Laufe der Zeit vielfach geschwankt und gewechselt hätten. Diese Grund sätze seien hinfällig geworden, sobald man in jener Zeit begon nen habe, nicht nur das Gebäude der medicinischen Wissenschaft, sondern auch das der gesammten Naturwissenschaft auf fest stehende Thatsachen zu gründen, die durch sorgsame und streng wissenschaftlicheBeobachtung als richtig erwiesen worden seien. Es gelte in dieser Beziehung das Wort Schillers: «Das Alte stürzt, es ändert sich die Zeit, und neues Leben blüht ans den Ruinen". Dem Herrn Jubilar gebühre der Ruhm, sich stets den wissen schaftlichen Fortschritten zugewendet und dieselben in die Praxis umgesetzt zu haben, zum Wohle Derer, die bei ihm Rath und Hilfe suchten. Es sei wohl nicht leicht, sich ein so unbeschränk tes Vertrauen zu erwerben, wie es Herr vr. Haymann ge nieße. Auf seine Wirksamkeit während seines nunmehr 45 jähr. Aufenthalts in Riesa könne derselbe mit Befriedigung blicken, und er bringe ihm sein Hoch mit dem Wunsche, daß der Jubi lar, der nunmehr eine kräftige Unterstützung in seinem Herrn Sohne finde, noch lange zum Wohle der Leidenden wirken könne. — Bewegten Herzens, aber mit Ruhe und fester Stimme dankte in klaren Worten der Herr Jubilar dafür, daß ihm an diesem für ihn so bedeutsamen Marksteine seines Lebens solch' ein Freudenfest bereitet worden sei. Er habe eine bewegte Vergangenheit durchlebt; denn es gebe keinen Zeitabschnitt, in dem auf allen Gebieten de» menschlichen Nissens, Denken» uud Fühlens eine so große Umwandlung geschehen sei, wie in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts; auch die Umwälzung, die auf dem Gebiete der medicinischen Wissenschaft vor sich ge gangen sei, habe zu vorher nicht geahnten Anschauungen und Resultaten geführt; freilich sei bedauerlich, daß den großen Fort schritten in der Theorie und Praxis der medicinischen Wissen schaft und dem Wissen und Können, das jeden Mrdiciner mit Stolz erfüllen könne, vielfach nicht die sociale Stellung des Arztes entspräche. Auch ihm selbst seien bittere Erfahrungen und Enttäuschungen nicht erspart geblieben; doch gebe die Vor sehung dem Alter eine Kompensation, indem dasselbe schlimmen Erfahrungen gegenüber weniger empfindlich sei, dagegen mehr Empfänglichkeit für freudige Eindrücke besitze. Solche seien ihm heute geworden, und er danke daher den Veranstaltern des Festes, ferner der städtischen Behörde, die ihm heute durch Ver leihung des LhrenbürgerrechteS die höchste Ehre erwiesen habe, die eine Stadt ertheilen könne, sowie Herrn Bezirksarzt vr. Gruner, den Herren Jahanniterritiern, die ihm durch Herrn Oberst von Wurmb ihre Glückwünsche haben darbringen lassen, und Allen, die zum heutigen Feste erschienen seien. Herr Bürger meister Bieters dankte in seiner Ansprache den Veranstaltern de» Festes für die an die städtischen Kollegien ergangenen Ein ladungen und wünschte dem Herrn Jubilar für noch recht lange Zeit geistige und körperliche Frische, dazu auch Zufriedenheit und Ruhe nach so vielen Jahren voll Mühe und Arbeit. Der selbe sek seit 27 Jahren städtischer Armen- und Krankenhaus arzt, habe nicht nur mit Treue seine Berufspflichten erfüllt und Bedeutendes geleistet, sondern er habe selbstlos, uneigen nützig, mit Hintenansetzung seiner Person gearbeitet und stets ein warmes Herz und eine offene Hand den Armen gegenüber und ein reges Interesse für alle Wohlfahrtseinrichtungen unserer Stadt gehabt. Es solle daher Herrn vr. Haymann als jüngstem Ehrenbürger der Stadt Riesa ein Hoch erklingen. Herr Oberst von Wurmb sprach in markigen Worten im Auftrage der Ge nossenschaft des Johanniterordens im Königreich Sachsen dem Herrn Jubilar Dankesworte aus für seine seit der Errichtung des Johanniterkrankenhauses in Riesa im Jahre 1880 dem selben al» Arzt gewidmete Thätigkeit, auf deren Erfolg er mit Stolz blicken könne. Er wünsche dem Jubilar einen sonnigen Lebensabend. Nachdem Herr vr. intzck. Festner ein Hoch auf sämmtliche Glieder der Familie Haymann, in der offenbar der Herr Jubilar keine Enttäuschung erfahren habe, ausgebracht hatte, gedachte Herr Amtsgerichtsrath Heldner des Umstandes, daß infolge der großen Fortschritte der medicinischen Wissen schaft der einzelne Arzt nicht mehr alle Zweige derselben be herrschen könne, und es sei daher mancher genöthigt, sich auf Specialitäten zu werfen. In gewissem Sinne sei auch der Herr Jubilar Speckalist. Mit seiner ihm eigenen Ausdauer und mit Unermüdlichkeit habe er seit dem 1. Juli 1887 als Special arzt für das hiesige Königliche Amtsgericht reichen Erfolg ge habt, indem er so manchen für gewöhnlich die Landstraße zie renden Gesellen mit X-Strahlen beleuchtet habe. Herr vr. owci. Haymann jun. sprach seinen Dank aus für die der Familie Haymann gebrachte Ovation, und nachdem auf den Vorschlag des Herrn vr. mscl. von Hopffgarten ein launiges Tafellicd gesungen worden war, brachte Herr vr. msck. Ludwig-Strehla dem Herrn Jubilar die Glückwünsche der Strehlaer Aerzte- schast dar, die freudig begrüßt wurden, wenn man auch mancher- seits nicht damit einverstanden zu sein schien, daß der Herr Redner ausführte, Strehla sei einst die Mutter von Riesa ge wesen, sei aber jetzt zur Stiefmutter geworden und müsse sich mit den Brocken begnüge», die von der Tochter Tische fielen. Der Herr Jubilar dmikte für die wohlgemeinten Glückwünsche aus der Nachbarstadt, die allerdings wohl nie Riesas Amme gewesen sei. Das Verhältniß zwischen beiden Städten sei früher anders gewesen; aber auch jetzt könne gutes Einver nehmen herrschen, man müsse aber die Genealogie bei Seite lassen. Er bringe der Stadt Strehla als unserem Kinde ein Hoch. — Auch wir bringen hiermit dem Herrn Jubilar unsere herzlichen Glückwünsche. Mögen alle die Wünsche in Er füllung gehen, die ihm gebracht worden sind! — Die hiesige Schützen-Gesellschaft beging zur Feier des 100 jährigen GeburtSageS Kaiser Wilhelm 1. ihr erstes diesjähriges Scheibenschießen. ES wurde die von Herrn Pietschmann gestiftete Gedenkscheibe beschossen, auf welche Herr Gustav Uhlig den besten Schuß abgob. Die Scheibe trägt das Bild des Kaiser Wilhelm-Denkmals auf dem Kyff- häuser. Der Name des best n Schützen soll auf die Scheibe geschrieben und sclbige zum Andenken in der Schützenstube ausgehangen werden. —* TS gehört zu den Gepflogenheiten des hiesigen GewerbevereinS, Lurch wissenschaftliche Vorträge theils aus der stattlichen Zahl seiner Mttglieder, theils auch durch En gagement geeigneter auswärtiger Kräfte auf allen Gebieten des gewerblichen Lebens Belehrung und Bildung zu fördern. Dieses Mal betrifft es das Gebiet der Geflügelzucht, welches bisher wohl noch nicht in de« Rahmen einer ausführlichen Behandlung durch einen geeigneten Vortrag i« Verein ge zogen worden ist, und zwar hat es ein Vorstandsmitglied übernommen über das Thema: Die Geflügelzucht auf natür lichem und künstlichem Wege morgen, Donnerstag, Abend« acht Uhr ior Bereinslokale (Rathskeller) aus de» reichen Schatze seiner praktischen Erfahrungen auf diesem Gebiete das Wtffen-wertheste zum Vortrage zu bringen. Wir empfehlen den Besuch de« Vortrags angele- gentlichst auch Nichtmitglndern des Verein», ganz besonders machen wir noch unsere Frauen, denen ja vielfach die Sorge für das Hausgeflügel allein obliegt, darauf aufmerksam, daß man durch Winke und Rathschläge, wie solche bei dieser Ge legenheit geboten werden, nur profitiren kann! Vollkommen neu werden Bielen die Mittheilungen über die „Geflügel zucht auf künstlichem Wege" sein, mit Bezug hierauf kann leider die Absicht des Herrn Vortragenden, schon jetzt eine sog. Brutmaschine in Thätigkeit zu zeigen, nicht verwirklicht «erden, doch steht solches für einen ev. späteren Bortrag noch zu erhoffen!j — Die Ziehung der 4. Klaffe der 131. König!. Säch- fischen LandeSlotteri« erfolgt am b. und S. April 1897. Die Erneuerung der Loose ist vor Ablauf de- 27. März zu be wirken. — Die König!. Zoll- und Steuerdirektton veröffentlicht ein Berzeichniß derjenigen Zubereitungen und Chemikalien, zu deren Herstellung undenaturirter Branntwein steuerfrei nicht verwendet werden darf, wie ein Berzeichniß derjenigen Zubereitungen, die zu Heilzwecken auf undenaturirtem Brannt wein steuerfrei nur für di- Verwendung in Apotheken her gestellt werden. Abdrücke dieser Bekanntmachung können von den Hauptzollämtern und den Hruptsteuerämtern unentgelt lich bezogen werden. — Wie in den Vorjahren, so werden auch in diese« Jahre wieder Scharfschießübungen der Mannschaften des Beurlaubtenstandes der Fußartillerie auf dem Schießplätze bri Wahn stattfinden. Zu den Hebungen, welche vom 3. bis 14. April in Aussicht genommen sind, werden etwa »00 Reservisten und Landwehr leute der sächsischen Fußartillerie einberufen. Der Transport dec UebungSunnnschasten nach dem Schießplätze Wahn erfolgt vom Sammelort Leipzig aus durch Militärsonderzug am 2. April Nachmittags. * Boritz. Hier hielt vorigen Sonntag der im vorigen Jahre gegründete K. S. Militäroerein für Bahra, Boritz und Umgegend bei Gelegenheit der kirchlichen Gedächtnißfeier für Kaiser Wilhelm I. seine erste feierliche Kirchenparade ab. Meißen, 23. März. Heute Vormittag fand auf dem hiesigen Bezirks - Commando eins ökonomische Musterung statt, zu welcher S-. Königliche Hoheit Prinz Friedrich August in Begleitung des Hauptmann und Intendantur- Rath; Blaßmann erschienen waren. Dresden, 24. März. Herzog Thomas von Ge nua und da« Ecbprinzenpaar von Sachsen-Meiningen, die heute Vormittag zu kurzem Familienbesuch hier eintreffen, werden vom König und dem Ehrendienst am Bahnhofe em pfangen. Dresden, 23. März. Der Köaig ist heute Abend '/«IO Uhr von Berlin auf dem Leipziger Bahnhof wieder eingetroffen. — Da» Königl. Gächs. Pionierbataillon wird in diesem Jahre mit drei Compagnien an einer bei Koblenz am Rhein stattfindenden größeren Pontonirübung preußischer Pionirbataillone theilnehmen. — Wegen Nichtbewilltgung ihrer Forderungen stellten in den Dresdener Faßfabriken S4 Böttcher die Arbeit ein. Die Brauereiböttcher wollen, wenn ihre Forderungen abgelehnt werden, am 29. März in den Streik eintreten. Chemnitz, 22 März. Ein hiesiger Bürger hat aus Anlaß der Kaiserfeier vielen weniger bemittelten Einwohnern unserer Stadt eme besondere Freude bereitet, indem er der städtischen Speiseanstalt die Mittel überwies, mit Hilfe derer für 1000 Personen eine festliche Speisung veranstaltet «er den konnte.
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