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Deutsche allgemeine Zeitung : 17.12.1845
- Erscheinungsdatum
- 1845-12-17
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-184512174
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18451217
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18451217
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1845
- Monat1845-12
- Tag1845-12-17
- Monat1845-12
- Jahr1845
- Titel
- Deutsche allgemeine Zeitung : 17.12.1845
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Nr. 351. 17. December 1845. Mittwoch «Wakrhcit und Reckt, Freiheit und Gesetz!» -ch! i 1 'tyj H"' '.! Prell für da« Mert««, jahr r Utzlr. — . Rnscrlionigebübr ftir den Raum einer Zelt« r R»r. 't^L 7. - - MW Deutsche Mlgemeiue Aektmtg. Uebeeblick. Deutfchlinb. —München- Der Landtag. ** Nürnberg. Doppelte Ei desleistung. — Die Protestanten in Baiern. ^Dresden- Falschmünzer. Die Elbbrücke- Wohnungen. Nothstand. ^Leipzig- Der Hülfsverein für die Christen im Orient. — Der Erzbischof von Freiburg. »Frank- kurt a- M- Hr. Kerbler. Hr- Rau- — Hr- Reich und das Frankfur ter. Journal. Preußen. Berlin. Die medicinische Statistik. * »Berlin. Polemi sches. * Posen. Kirchenskandal. — Hr. Kalb. — Nr. Jacobi. Nefkerreich. zAus Oesterreich. Oesterreich und Rußland. Spanien. Die Cortes. Die Wahlen in Valencia. Don Enrique. Porto- freihcit. Ibrahim-Pascha. Großbritannien. Geheimerathssitzung. Die Getrcidegesctze. Der Ver trag mit Frankreich über das Durchsuchung-recht Der Herzog v. Wel lington. Tejas. Begnadigung der brasilischen Sklavenhändler- Die eng lische Bank. Frankreich. Der Universitätsrath. Die Akademie. Bankrotte. Kirchen gebete. Algerien. Schweiz. Professor Herzog. Italien. Vorbereitungen zum Empfange des Kaisers von Rußland in Neapel. Schweden! und Norwegen. * Stockholm. Di- Stimmungen. Moldau und Walachei. Prinz Georg Stourdza. Türkei. * Konstantinopel- Hr. de Bourqucney. Schiffbrücke. Perfonalnachrichten. Wissenschaft und ^unß. »Dresden Theater. -"Leipzig. Die deutsche Gesellschaft. — Neues Oppositionsjournal in London. Handel und Industrie. »Frankfurt a. M. Börsenbericht. »Leipzig- Börsenbericht. — Die englischen Eisenbahnprojecte. — Frequenz der Mag deburg-Leipziger und -Halberstädter Eisenbahn. — Berlin. Ankündigungen. D eutfchlünd. — München, 12. Dec. Da die Kammer der Abgeordneten bis diesen Abend mit der Wahl ihrer fünf Ausschüsse zu Stande kom men wird (den sechsten wählen die Mitglieder der übrigen Ausschüsse aus ihrer eignen Zahl), so datsbiS zum l5. ober 16. Dec. der ersten öffMt- lichen Sitzung entgegengesetzt» werden. In derselben werden von Seiten der Minister einige der in der Thronrede «»gekündigten Gesetzentwürfe einaebracht werden, und dann wird die Kammer die Krage über die dies malige Veröffentlichung ihrer Verhandlungen diScutircn. Man spricht von dem Vorhaben deS Direktoriums, eine Landtagszeitung zu grün den, ernster als je, und cs würde bei dem abhängigen Zustand, in wel chem stch ^uUerc Presse befindet, und bei dem Charakter der Individuen, bestich die'Mkdactioncn die Bcrichterstattung/anzuvertrauen pflegen, eine shlche ZeilÜ'ng auch von dem lesenden Publicum mit der größten Theil- nähniö cntgegengenommen werden. Bis jetzt hatten die Berichterstatter nicht eistmäl abgesonderte Plätze. Diesmal sollen ihnen jedoch solche angewie sen werden. In der Menge von Gerüchten sehr ernster Art, die den Ge genstand aller Unterhaltung bilden, verschwinden übrigens dcralcichen Ein zelheiten fast ganz und gar. Es soll oder scheint sich in der Kammer der Abgeordneten ein Geistder Opposition gegen die Regierung in einer Weise zu offenbaren, welche einem aufziehcnden Unwetter gleicht wie ein Ei dem andern. Schon die Art, wie bas Directorium mit dem vorgefundenen Kanzleipersonal und namentlich mit einigen an dessen Spitze stehenden Ministcrialbeamten geschaltet und gewaltet hat, ließ auf einen vorherr schenden Widerwillen gegen manches Bestehende schließen. Noch klarer aber treten die Absichten der Führer des oppositionellen TheileS der Kam mer hervor, seit man sich, dem Vernehmen nach nicht ohne vorherigen Verkehr mit einigen einflußreichen Mitgliedern der Kammer der ReichS- räthc, mit dcr Formulirung eines Antrags zu beschäftigen angefangcn hat, durch welchen die Ansicht der Opposition als Volkswunsch oder öffentliche Meinung dargestellt werden soll. Wir beschränken uns vorläufig auf diese Andeutung, da wir noch immer auö guten Gründen zweifeln, ob man wirklich -so weit zu gehen beabsichtige, als allgemein behauptet wird. Die einzelnen Abgeordneten rühmen die große Freundlichkeit, mit welcher der König sich bei den Aufwartungen mit denselben unterhalten hat. Des gleichen hört man Diejenigen, welche der Landtag nicht nur zum ersten Mal in die Kammer, sondern auch zum ersten Mal nach München ge bracht hat, die Herrlichkeiten der Hauptstadt mitunter in einer Weise prei sen, die deutlich darthut, daß sie jetzt auf einmal erkennen, dergleichen Dinge, wie sic dem Fremden hier in das Auge fallen oder gezeigt werden, könne man allerdings nur für schweres Geld haben. ** Nürnberg. 1,3. Dec. Sc-t ein paar Tagen hat man sich hier nach Briefen aus München mit einer Sage beschäftigt, die zu unglaub lich erschien, um eine weitere Verbreitung zuzulasscn, und gleichwoi wird sie uns jetzt durch die gestrige Nummer der augsburgcr Allgemeinen Zei- ,tung bestätigt. Freilich meldet dieses Blatt nur lakonisch, die Kammer der Abgeordneten habe dem König im Thronsaalc den Eid der Treue geschworen; aber hat sie dies nicht schon am 6. Dec. nach Abhaltung der Thronrede aufs feierlichste gcthan? Der Berichterstatter für die augsbur- ger Allgemeine Zeitung hätte füglich entweder schweigen sollen, wodurch dem Publicum nicht das Mindeste verloren gegangen wäre, oder er hätte seinen Lesern auch sagen müssen, daß diese Eidesleistung lediglich eine Wie derholung war, die dadurch nöthig wurde, daß der Justizminister bei der Eröffnungsfeier eine falsche Eidesformel verlesen hatte (angeblich die deS Staatsdiencreides), ohne daß es Jemandem cinfallcn konnte, den alten Mann inmitten der feierlichen Handlung zu unterbrechen. Hier machte die erste Nachricht von dieser Eidcswiedcrholung eine größere Sensation, als das leicht erklärbare Versehen wcrth gewesen ist. Aber cs haben sich überhaupt in Folge verschiedener Mitthcilungen in Briefen aus München wieder so viclc nichts weniger als erfreuliche Gerüchte dahier verbreitet, daß jede Neuigkeit gleich einem hochnnchtigcn Ereignisse ausgenommen wird. Möchte der Himmel nur das Land Hafur bewahren, daß unsere junge Kammer in die Fußstapfen solcher Vorgängerinnen geräth, die Alles mit Eifer und Hast beginnen, ohne im Stande zu sein irgend etwas durch zuführen. — Den Berlinischen Nachrichten zufolge ist den Protestanten in Eichstädt, Landshut und dem Dorfe Perlach, vorläufig noch un ter gewissen Einschränkungen, auf gewisse Tage und Feste rc. Gottesdienst zu halten gestattet worden. ^Dresden, 14. Oec. Soeben erMrl man, daß die Behörde einer Falschmünzcrgesellschast auf dik'Mpnr gekommen-tsci. Dieselbe soll aus vier Personen, unter ihnen ein LiHvWmph, besteycH^und ihre Industrie auf dle Verfertigung fünfthäleriger KaffenbiüetS erstreckst habe». Die Nachahmung hat außerordentliche Aehnlichkeit mit den echten Schei nen und ist nur daran kenntlich, daß die Ziffern etwas weiter auSeinan- dcrstehen, das Wasserzeichen im Papier nicht ganz genau überoinstimmt und die Namensuntcrschriften etwas kleiner ausgefallen sind. Die Aus gabe mehrer dieser falschen Scheine ist erfolgt; indessen scheint die Summe derselben keineswegs bedeutend zu fein. Unsere Elbbrücke ist feit etwa acbt Tagen dem Verkehr für Fuß gänger, seit vier Tagen auch dem für Fuhrwerk wieder geöffnet. Doch hüt man die Schiffbrücke noch nicht abgefahren und das schwere Lastfuhr werk unbedingt auch jetzt noch zum Ucbergange über dieselbe angewie sen. Weshalb, weiß ich nicht; denn wenn der seit gestern mit Schnee und Frost eingctretene Winter anhält, wird dieselbe doch sehr bald ab gefahren und also allem Fuhrwerk ohne Ausnahme der Uebergang über die Elbbrücke gestattet werden müssen. Jedenfalls hat man doch bei Be legung der hölzernen Ucberbrückung darauf Rücksicht genommen, und die selbe scheint auch, so viel ein Laie das zu beurthcilcn vermag, durchaus solid, tüchtig und zweckmäßig construirt zu sein. Warum also jene sehr unangcnehme Beschränkung für einen Theil des Publicums? Eine höl zerne Brückenzollbude, welche an der altstädter Seite der Brücke errichtet worden, macht zwischen der Freitreppe der Terrasse und der katholischen Kirche keinen sonderlichen Prospekt, und dieser Brückenzoll, der sich selbst bis auf die Schiebkarren erstreckt, ist dem Verkehre nicht eben förderlich, beeinträchtigt sogar mehr oder minder die Zufuhr auf den Wochcnmärkten, und fällt natürlich indirekt immer den ConsumcNten zur Last. Die bei der Böhmischen Eisenbahn begonnenen Erdarbciten werden, wenn der eingctretene Frost anhalten sollte, demnächst eingestellt, wie denn auch die vielen in jener Gegend der Stadt angefangenen Neu bauten vorläufig ausgesetzt werden müssen. Aber binnen einem Jahre wird jene Gegend ihre Physiognomie gewaltig verändert haben, da dem Vernehmen nach mehr als ein halbes Hundert neuer großer Wohngebäude entstehen sollen. Da wird denn auf Spekulation gebaut, wie vor einigen Jahren in der Untonstadt. Wenn nur die Spekulation nicht sehlschlägt, wie dort, wo Logis und Häuser sehr im Werthe gefallen sind. Es stehen überhaupt, trotz der wachsenden Einwohnerzahl, eine nicht geringe Anzahl von Wohnungsräumcn leer, freilich weniger, weil das Bcdurfniß derselbe« nicht vorhanden wäre, als weil die Eigenthümcr und Erbauer zu wenig auf den Bedarf der mittler» Stände Rücksicht nehmen und mit ihren Micthzinscn zu hoch hinaus wollen: eine Folge der von Jahr zu Jahr steigenden städtischen Abgaben. Alles baut große Wohnungen, mittlere für den Preis von 70—IOÜ Thlr., wie die meisten Familien sic bedür fen, werden sehr wenig berücksichtigt. Es ist dies eine Klage, die fast in allen größern Städten sich kund gibt, und wirklich, cs ist hier fast da hin gekommen, daß die unbemittelten Bürger und Handwerker, die nie driger besoldeten Beamten fast nur für Micthc, Fcuerungsmatcrial und Communallastcn zu arbeiten haben. Dazu noch hohe Preise der Lebensmittel und die auch hier, wenigstens indirekt, sich fühlbar ma chende Gcldkrisis: ist es da zu verwundern, daß wenig Einnahme, viel Schulden Hand in Hand gehen und die Sorgen um das Nothwendigste daS Dasein vergifttn und den möglichen, der Gegenwart als Antidoten
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