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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.08.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-08-12
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189708120
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18970812
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18970812
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1897
- Monat1897-08
- Tag1897-08-12
- Monat1897-08
- Jahr1897
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.08.1897
- Autor
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Riesaer I Tageblatt und Anzeiger (Elbeblatt uad Anzeiger). TAegramm-A-nss« HAH- 6 l* * IV Ki>Ipr«HP«L, „Tag.blatz", Ri«s, «r.26. -er König!. Amtshauptmannschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zus Riesa 18S 5«. Jahrg. Donnerstag, 18. August 18S7, Abends. Da» Riesaer Tageblatt erscheint jede» Da» Abend» mit LuSnahmt der Sonn- lmb Festtage. BtrrtrljLhrlicher BegugSpreiS bet Abholung In den «xpr-ttiou« In Riesa und Strdhla oder durch nnsv. Trüg« frei In» Hau» 1 Mart 60 Psg., bet Abholung am Schalter der kaisrrl. Postanstalt« 1 Mark 26 Psg., durch dm Briestrüger srei In» Hau» I «art SS Psg. AnjetgenMmvihn», sttr di« An»»,, de» Au»gab«tagr» bt» vormittag S Uhr ohne «ewähr. Druck und Verlag von Langer sr Winterlich In Riesa. — GeschSstSstrll« Kastanienstraß« SV. — Für di» Rebaetton vmmivortlich: Herman« Schmidt in Riesa. Im Gasthofe zur „KönigSliude in Wülknitz" sollen Mittwoch, den DL«, August von Bormittags »/,9 Uhr ab LS4 Ttreuparzelleu meistbietend gegen Baarzahlung versteigert werden. Die Bedingungen werden vor Beginn be kannt gegeben. * Die Parzellen befinden sich auf der Schußbahnerweiterung östlich des Artillerie-Schieß platzes, vom ehemaligen Dorfe Gohrisch an bis zum alten Schießplätze, und ist es darauf Reflek- tirenden gestattet, sich dieselben Sonntag, den 15. und 22. August anzusehen. Haidehäuser und Truppenübungsplatz Zeithain, am 11. August 18S7. Königliche Forstverwaltung. Königliche Garnisonverwaltung. Im Hotel zum „Kronprinz" hier sollen Donnerstag, den 19. August 1897, vor» Vorm. 1« Uhr an, 1 Waarenschrank, 1 Ladentafel, 1 Blitzlampe, 6 Kapuzen, 14 Kinderhauben, mehrere Meter Gaze, Gardinen, 2 Schürzen, Strümpfe, Handschuhe, 2 Schränke, 1 Schreibtisch, 1 Bertico und 1 Sopha gegen sofortige Bezahlung versteigert werden. Riesa, den 10. August 18S7. Der Ger.-Vollz. beim Kgl. Amtsger. Sekr. Eidam. * rageSgeschtchte. Lettisch«. Reich. Der »ronprinj und die vier ältesten Kaiserlichen Prinzen find am Dienstag Nachmittag von Tegernsee abgereist. Sie trafen um 5 Uhr 38 Min. in München ein und wurden auf dem Bahnhofe von dem preußischen Gesandten Grafen Mont» und den Herren der Gesandtschaft begrüßt ; um 5 Uhr 45 Min. fuhren die Prin zen mit dem Berliner Schnellzuge nach Berlin beziehungs weise Plön weiter. E« find verschiedentlich bereit- an die Meldung, der Kaiser werde in diesem Jahre nicht zur Regatta nach Cowe» gehen, die er in den letzten Jahren regelmäßig zu besuchen pflegte, in der Presse allerlei Bemerkungen geknüpft. Wir haben von diesen Auslassungen und anderen Gerüchten, die fich mit der Veranlassung für das Fernbleiben beschäftigen, bisher keine Notiz genommen. Jetzt schreibt das „Berliner Tageblatt": „Für das Fernbleiben des Kaisers reicht allein schon die Aufnahme hin, die Prinz Albrecht beim Jubiläum der Königin Viktoria in London gefunden. Als die Fest prozesston vor dem „srna^ sack ouvx Qlud" bei Picca- dtlly vorbeiging, seien die ungezogenen Zurufe an die Adresse des Prinzen besonders herausfordernd geworden. So sei ihm unter Andere« höhnisch zugerufen worden: „Wollen Sie nicht ein Telegramm abschicken?" — eine Anspielung auf das Telegramm des deutschen Kaisers an den Präsidenten der Boeren-Republik. Der Prinz habe fich diesen Kundgebungen gegenüber damit begnügt, nur ausdrucksvoll auf den Kaiser lichen Adler auf seinem Helm hinzudeuten. Die Londoner offizielle Welt, welche die tiefe Entrüstung de- Prinzen be merkte, habe einen Augenblick die ernste Befürchtung gehegt, daß der Prinz den Festzug verlassen könnte, noch bevor er den Buckingham-Palast erreicht. Durch den außerordentlichen Takt und die maßvolle Zurückhaltung des Prinzen ist aller- . der Prager Stadtrath fich da- Untersuchungsamt und die Einmengung in die Brüxrr Verhältnisse anmaßt. Mittler weile nehmen laut der „t-oss. Ztg." die Ausschreitungen der Brüxer Tschechen immer größere Ausdehnung an. In der benachbarten rein deutschen Ortschaft Hawran wurde da deutsche Gasthaus mit Steinen bombardirt, so daß die Deut schen flüchten mußten. Diese gaben blinde Schisse ab, wo durch die deutsche Bewohnerschaft herbeigerusen wurde, welche die Tschechen zurücktrieb. Türkei. Aus» Neue machen die Bulgaren von fich reden. Ganz unoermuthet ist Fürst Ferdinand mit Gemah lin in Konstantinopel al» Gast de» Sultan» erschienen, nach türkischer Le»art, „um seine Ergebenheit gegenüber dem Throne de- Sultan» zu wiederholen." Andererseits läuft die Nach richt um, der Fürst wolle die Zustimmung der Pforte dazu gewinnen, daß er am 14. August, anläßlich der zehnjährigen Feier seine» Regierungsantritts, Bulgarien al» unabhängige» Königreich ausrufe. Eine dritte, die anschaulichste Lesart endlich geht dahin, daß der Fürst einige Bottheile in Kon stantinopel herauszuschlagen gedenkt, die er dann in Gestalt einiger neuen bulgarischen Bischofssitze in Macedoniru am 14. August seinem Volke darbtet« möchte. Wie wett er Aussichten hat, die» bet« Sultan durchzusetzen, ist ungewiß. Auf alle Fälle aber wird de« Koburger au» Petersburg «Vie deutlich« Warnung vor de« Streben nach der König«,«« Aus Friedrichsruh erhielt die „Neue Freie Pr." folgende interessante Mitthei lungen: „Die Gerüchte der letzten Zeit find fast alle unzu treffend. Insbesondere ist nicht mehr die Rede davon, daß für den Sommer noch eine Reise de- Fürsten in Aussicht ge nommen ist. Der Fürst ist bei beste« Humor; von seinem 'GefichtSschmerz abgesehen, ist sein Befinden ganz vortrrsflich. In Bezug auf die Tagespolitik beherrscht den Fürsten augen scheinlich zur Zeit da« Gefühl einer gewissen Befriedigung, von jeder Verantwortlichkeit frei zu sein. „Es thut mir ja leid, wenn wir irgendwo schlecht abschneiden; ändern kann ich e» ja aber doch nicht, und jedenfalls ist mir der Gedanke, keine Verantwortlichkeit zu tragen, sehr oft angenehm, wenn ich diese- oder jenes lese." Irren wir nicht, so fiel diese Aeußerung in Gesprächen, die fich auf Congo-Angelegenheiten bezogen. Der Fürst kam wiederholt darauf zurück, daß es ihm unmöglich sei, Rathschläge zu geben, selbst wenn sie von ihm erbeten würden, da er deren Ausführung nicht amtlich überwachen könne. „Die Politik ist weniger eine Wissen schaft als eine Kunst; fie läßt fich nicht lehren, man muß dafür begabt sein. Der beste Rath nützt nichts, wenn er nicht in der richtigen Weise je nach den Umständen auSge- sührt wird. Es ist gerade wie beim Reiten l Sie können einem Retter die besten Hilfen zurufen; wenn er e» nicht in fich hat und fie nicht der Natur seines Pferdes gemäß ausführt, wird es ihm nichts nützen. Schließlich wird ihn der Gaul abwerfen." „ Die Vorgänge in Südafrika beschäftigen den Fürsten lebhaft. Die Kritik, die er dabei über Chamberlain fällt, ist mehr drastisch al» schmeichelhaft. Ueberhaupt hebt der Fürst immer den Unterschied hervor zwischen dem Charakter der Engländer als Privatpersonen und der englischen Politik. lässig; der Vorwurf der Lüge sei der schwerste, den man ihm machen könne. Die englische Politik hingegen sei von Allem das G.gentheil. Ihre hervorstechendste Eigenschaft sei die Heuchelei; fie wende alle Mittel an, die der einzelne Engländer verabscheue. In Frankreich sei ja die Politik zu Zeiten auch nicht sehr wählerisch gewesen; namentlich schwächeren Volkrstämmrn gegenüber sei sie ebenso grausam und brutal verfahren, aber dies unglaubliche Maß von Heuchelei und Perfidie, wie es der englischen Politik h eigen sei, wäre doch an ihr nicht nachzuweisen. Bon den Türken hat der Fürst eine verhältnißmäßig gute Meinung. Er theilt die Ansicht, daß fie im Orient l ' politisch unzuverlässig seien. Bon den Griechen hält der Fürst nicht viel. Er bezeichnete die Auflehnung der Griechen gegen die Finanzcontrole al» „Comble betrügerischer Bankerotteure." Die russische Reise de» Kaiser» bespricht der Fürst mit größter Zurückhaltung, dagegen weilt sein Sinn «it ersichtlicher Genugthuung bei der Zeit, in der der deutsch-russtsche Neutralitätsvertrag neben de« Dreibunde bestand und Deutschland eine Stellung gewährte, wie fie so bald nicht wieder gewonnen wird. „Tomplictrt war e» ja, aber jede Politik ist schließlich compltcitt. Kaiser WUHelm 1. sagt« mir zmveilen: „Na, in Ihrer Haut mochte ich auch nicht stecke». Sie kouuueu mir manchmal vor wie etu «eiter, der aus seinem Pferd« da» Spiel mit fünf Kugeln spielt, die er immer wieder ausfäugt", worüber ich «eine« alten Herrn aber stet« zu beruhige» wußte, so daß er zufrie- de» war." lassen. Gladstone und seine Partei arbeiten auch in auSge- s der Stadtrath beschlossen, zwei seiner Mitglieder nach Brüx sprochener Weise gegen Deutschland, und überhaupt ist jeder l zu entsenden, damit sie dort Erhebungen pflegen. In den j brave Engländer davon überzeugt, daß alle Widerwärtigkeiten, t Prager deutschen Kreisen fragt man fich, mit welchem Rechte pausig s mel-hx England in seiner Weltpolitik widerfahren, und be- * sonder» in Afrika, auf die Schuld Deutschlands zurückzusührcn 7 '„Wenn man fich", so schreibt die „Post", „des Bildes erinnert, da» der „Punch" in seiner Festnumwer zum 60- —es stellte unser den Gästen, die nicht erschienen waren, den Kaiser zwischen dem Sultan und dem „Ohm Krüger" dar, die da» englische Volk mit Pfeifen begrüßte — kann man den Gedanken nicht unterdrücken, daß die. obigen Auslastungen einer gewissen Wahrscheinlichkeit nicht entbehren." Welche Bedeutung der Kaiser Wllhelm-Kanal al» sichere und bequeme Verbindung für die Kriegsschiffe gewonnen, mag au« der Thatsache ersehen werden, daß nach einer Aufstellung in den ersten beiden Jahren de« Betriebe«, vom 1. Juli 18S5 bis 1. Juli 18S7, 61« «uter deutscher Kriegest,gge fahrende Schiffe und Fahrzeuge und 22 fremde Kriegsschiffe den Kanal benutzt haben. Boa den deutschen Kriegsschiffen pasfittrn im ersteu Betriebsjahre 266, im zweiten Betriebs jahre 350 di« geaanute Fahrstraße, von den auSläadischen 22 Schiffen gehörten der Natioualität nach zu Rußland 6, China 5, Schweden 3, Oesterreich, Niederlande, Sia« je 2, vrafilten «ad Türkei je 1. Sieben dieser Schiffe lief« von der Nordsee nach der Ostsee and 15 von der Ostsee «ach de, Nordsee. Acht Schiffe waren auf drMschru Werften neu erbaut. D-r tt.,-1»- s-i -Pb-, m» s Ei-d-» -Md-», aus di- ! ? englische Gastfreundschaft die merkwürdigsten Schlachlichter ge- s . § worfen hätte, aber immerhin ist da» Verhalten der Herren s der soeben beschlossen hat, den Bürgermeister zum Statthalter » Chauvinisten nicht treiben) nicht dazu angerhan , deutschen ! der Prager Stadtrath für die Folgen weiterer AuSschrertungen s Fürstlichkeiten den Besuch Englands verlockend erscheinen zu t in Brüx keine Verantwortung übernehme. (!) Desgleichen hat Nach der „Augsburger Abendzeitung" hat da» bayerische Krieg-Ministerium den ihm unterstehenden Stellen bekannt gegeben, daß es nach der im Jahre 1894 in der Kammer der Abgeordneten abgegebenen Erklärung des Kriegsministers für geboten erachtet werden müsse, jeden dienstlich zur Kenutniß gelangenden Kall von Zweikampf der strafrechtlichen Würdigung zuzuführen. Da dürfte wohl ein Mißverständniß vorliegen. Denn auch ohne Erklärung de» Krieg-Ministers wäre da» doch wohl auf Grund des deutschen Strafgesetzes nothwenvig grwesen. Biel Aufsehen hat in Elsaß-Lothringen die Wahl de» Reichstagsabgeordneten Preiß zum Bezirkstagsvertreter in einem Wahlbezirk de- Oberelsaß gemacht. Und zwar ersten« wegen de« protestlerischen Charakters, der dieser Wahl an hastet, dann aber wegen der seltsame« Veränderungen, die Herr Preiß dabei durchmachte. Da Herr Preiß durch man cherlei Heldenthaten in weiteren Kreise« bekannt ist, mögen diese hier erwähnt werden. Herr Preiß hatte den großartigen , Plan gefaßt, eine große elsässische Partei zu gründen, die alle Elsässer ohne Unterschied ihrer jeweiligen Parteistellung umfassen sollte; das einigende Band sollte der Gegensatz, die Feindschaft gegen da» Deutschthum sein. Selbst Demokrat und einer der Gründer der jungen demokratischen Partei, suchte er nun zunächst Fühlung mit den Klerikalen de» Ober elsaß zu gewinnen. Die» gelang ihm auch bei den gegen wärtige« Bezirkstagswahlen, aber nur dadurch, daß er fich ihren Grundsätzen anpaßte. Dadurch wurde er aber seinen bisherigen Parteigenossen verdächtig, die ihn endlich au» ihrer Partei ausstießen. Herr Preiß, der Protestant und Demokrat, ging nun zu der ultramontanen Partei über, die ihn aber auch noch mißtrauisch beobachtet und größtentheils nicht» von ihm wissen will. Hoffentlich hat er nun eingesehen, daß das Protestlerrhum der Bosen nicht ist, auf dem eine erfolgreiche politische Wirksamkeit möglich ist. Oesterreich. Tschechischer Größenwahn und die Ueber- hebung zeigen fich in dem Vorgehen de» Prager Stastrathe», Engländer (übler könnten e's auch die schlimmsten französischen ! Grafen Coudenhooe zu entsenden, um diesem zu erklären, daß
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