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Hohensteiner Tageblatt : 29.08.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-08-29
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id184110793X-189608292
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id184110793X-18960829
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-184110793X-18960829
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohensteiner Tageblatt
- Jahr1896
- Monat1896-08
- Tag1896-08-29
- Monat1896-08
- Jahr1896
- Titel
- Hohensteiner Tageblatt : 29.08.1896
- Autor
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MVMt Amtsblatt für den Verwaltungsbezirk des Stadtrathes zu Hohenstein. leden Wochentag abends für den folgenden "H nehmen die Expedition bis Vorm. 1« Uhr- Tag und kostet dnrch die Austräger pro WMM U W IWO-RR UM U 8 8 888 8 M sowie für Auswärts alle Austräger, desql. Quartal Mk. 1.40; durch die Post Mk. 1 50 U UM IMG V G UDR^ alle Anuoncen-Expeditiouen zu Original- frei ins Haus. V Preisen entgegen. für Hghenstein-Ernftt Hal, Oberlungwitz, Gersdorf, Luga«, Herr-lsdorf, Bernsdorf, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Ruszdorf, Wüstenbrarld, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Leukersdorf, Seifersdorf, Erlbach, Kirchberg, Pleisza, Reichenbach, Grumbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, St. Egidien, Hüttengrund u. s. w. Nr. 201 Sonnabend, den 29. August 1896 -16. Jahrgang. -^ssr abgespielt. Die Cavallcrie war in alle Winde zerstreut, von Stieseln und völlig durchnäßter Bekan-Nmachunq. Der 3. Termin der diesjährigen Gerneinveanlagen ist am . 1. September a c. fällig und innerhalb 10 Tagen, von: Fälligkeitstage ab gerechnet, an die hiesige Gcmeindekasse zu entrichten. Es wird solches mit dem Bemerken hierdurch zur öffentlichen Kcnntniß gebracht, daß nach Ablauf obiger Frist gegen die Säumigen das Beitrcibungsvenahren eingeleitct werden wird. Gersdorf, am 27. August 1896. Der G e m e i n d e r a t h. GSHler, Gem.-Vorst. Bekanntmachung. Die königliche Amtshauptmannschaft zu Glauchau hat auf Ansuchen genehmigt, daß anläßlich des im hiesigen Orte tagenden 29. Kreisfeuerwehrverbandstages, Sonntag, den 80. Augnst a. c, die Verkaufszeit (mit Ausnahme des Gottesdienstes) für Etzwaaren aus 10 Stunden und zwar bis längstens abends 0 Uhr ausgedehnt werde. Gers doci, am 25. August 1896. -< Der G e m e i n d e v o r st a n d. ' Göhler. Der August naht sich feinem Ende und mit ihm die volle Sommerlust. Der September ist noch immer ein sehr höflicher Herr, viel sanster nird liebenswürdiger, und meist beständiger als der hitzige, leidenschaftliche August. Viele erfahrene Leute gehen deshalb auch erst im September auf Reisen, weil das Wetter schöner n..o beständiger, die Luft kühler und klarer und die Hotelpreisc überall niedriger sind. Aber._dcr September bringt uns doch den Herbst, und der Sonnne?" ist zu Ende. Hohenstein, den 28. August. Rückiahrkarten 4. Klasse sollen nun auch aus einigen Linien der sächsischen Staatseisenbahncn zur Ausgabe gelangen und zwar in der Zeit vom 1. bis 15. September aus Anlaß dec zwischen Bautzen und Görlitz stattfindendcn Manöver. Man will damit eine Beschleunigung der Personenabsertiqung bezwecken, indem man den das Manöverield besuchenden Reisenden die wiederholte Lösung der Fahrkarten erspart. In Betracht kommen hierbei die Linien Dresdcn-Neust.-Görlitz und Zittau-Ostritz sowie alle wichtigeren Stationen der Nebenlinien und gelten die Karten, die übrigens nur bis Görlitz zu haben sind, am der Linie Zittau-Ostritz drei, alle übrigen vier Tage. Letztere Karten haben au Sonntagen keine Giltigkeitsdauer, wie auch Freigepäck nicht gewährt werden kann. Vcrurtheilung wegen unlauteren Wettbewerbs. Für die hiesige Geschäftswelt dürfte folgender Vorfall von Interesse sein. Eine Firma in Frankfurt a. M. kaufte aus einem Con- curs herstammende Waaren und annoncirte daraus, ebenso wie durch Placate an dem Schaufenster ersichtlich war, „Berkaus der Concursmasje". Der Franksurter Detailistenverein machte die betreffende Firma darauf aufmerksam, daß diese letzte Be zeichnung unter 8 4 des Gesetzes zur Bekämpfung des unlauteren Wettbewerbes falle, und erstattete, als die Annoncen nicht geändert wurden, Anzeige beim Gericht. Nach 3 Tagen erfolgte das Urtheil, welches auf sofortige Aeudcrung der Annonce, sowie aus 100 Mark Stra.se für jeden vorbergegangcnen Uebcrtrctnngs- sall erkannte. DaS „Dresdner Journ." schreibt: In dir. 39 der „Neuen Wurzencr Zeitung" vom 28. März d. I. ist unter der ^pitz- markc „ein Bries aus dem Jrrenhause" auszugsweise ein Schriftstück veröffentlicht worden, welches Klagen über Austalts- behandlung nnd Verdächtigungen von Anstaltsärztcn, Beamten und Wartepersonal enthält. Ter zu Grunde liegende, von der Redactivn auf Erfordern vorgelegte Brief rührt von einer im Juli 1895 in der Landesanstalt Hubcrtusburg verstorbenen Geisteskranken her, die vorher in dem Jrrensiechenhause zu Dresden wegen halluzinatorischer Verrücktheit und Verfolgungswahn untergebracht gewesen ist. Die angcstellten Erörterungen über die auf beide vorgenannte Anstalten sich beziehenden Beschwerden haben ergeben, daß die in dem Briefe erhobenen Anschuldig ungen bezüglich beider Anstalten völlig unbegründet sind. Die Klagen der Kranken, die zufolge des Erörternngscrgebnisscs ihrerseits sich unverträglich und zeitweilig sogar gewaltthätig gezeigt hat, sind nach dem übereinstimmenden Gutachten der Aerzte, welche sie behandelt haben, lediglich als ein Ausfluß der Verlcmndungs- und Schmähsucht, in der ihr geistiger Zu stand sich besonders geäußert hat, anzuseheu. Der Bries ii Blitz auf Blitz, Schlag auf Schlag, orkanartige Windstöße, rabenschwarze Finsterniß, wallnußgroßer Hagclschlag! Menschen und Pferde, über 160 an der Zahl, werden vor dem Sturm und Hagel hcrgetriebe?. Die Pferde steigen, schlagen hinten und vorn aus, reißen sieb los, stürzen, wälzen sich mit den Reitern auf dein Boden — ein wildes Chaos sich fortbewegend, der Artillerie waren die Pferde gepeitscht von dem Hagelschauer mit den schweren Geschützen guerseldcin durchgegangen und blieben erst nach vollkommener Erschöpfung im tiefen Acker halten. Und schließlich hat der Himmel, welcher dieses grauenhafte Wetter schickte, doch die Betroffenen gnädig beschützt; geringe Verletzungen nur an Menschen und Pferden waren die Folgen dieser bösen Augenblicke. Der Soldat muß sich in jeder Lage zurecht finden und findet sich mich. Die Infanterie schließt ihre Glieder und eilt den Quartieren singend zu, von den beritte nen Truppen freilich traben nur die Glücklicheren ans den ans gegriffenen Pferden nach den Ställen. Viele Osficicre und Reiter wandern besorgt ob des Schicksals ihrer verschwundenen Pferde zu Fuß weiter und damit der Humor auch seinen Platz findet, versucht eine wegen ihres starken Tabakverbrauchs be kannte Persönlichkeit sogar einer vollkommen durchweichten Cigarre Rauchwolken zu entlocken. « In der am 27. d. M. abgchaltenen außergcwöhnlichDr Versammlung des lnndwirthschaftlichcn Vereins zu Mittelbar, zu der die Herren Kreissckrctäre Wilsdorf u. D>r. Or. Roth von der landwirthschaftlichen Schule zu Chemnitz sich einge funden, wurden folgende Dienstboten ftir langjährig treue Dienste mit Auszeichnungen bedacht. Ter Herr Kreissekretär überreichte unter entsprechender Ansprache dem Wirthschaftsvogt Ferdinand Otto, seit 1870 bei Herrn Gemeinde-Vorstand Lehngerichtsbesitzer Otto, die vergoldete silberne Medaille, dem Wirthschaftsgehilsen Clemens Hösel, seit 1877 bei Herrn Gast hofsbesitzer Eckert, die silberne Medaille und der Dienstmagd Ida Wetzel, seit 1877 bei Herrn Gutsbesitzer Pohlers, das silberne Kreuz nebst dazu gehörigen Ehrcnzcugnisscn. An diese Auszeichnung schlossen sich zunächst Ansprachen des Herrn Pastor Auerswald und Gemeinde-Vorstand Otto an. Herr Dir. vr. Roth hielt hierauf einen lehrreichen und interessantem Vortrag über „Rentabilität der Viehzucht" Wegen Herstellung des Uebergangcs der im Bau begriffcneir Limbach-Wüstenbrander Bahn für dcnGrüna-Löbeuhaincr Communicationswcg wird dieser Weg vom 27. August bis mit 24. September I896 von der Abzweigung des Grüna-Raben- steiner Commnnicationswegcs an bis zur Kreuzung mit dem von Wüstenbrand nach Obcrrabenstein führenden Commuui- cativnswegc ftir den öffentlichen Verkehr gesperrt und letzterer über Reichenbrand, Siegmar, Nieder- und Oberrabenstein ver wiesen. Die Benutzung des gesperrten Weges für denWirthschafts- verkchr bleibt sreigestcllt. Am vergangenen Sonntag kamen in einem Restaurant in St. Egidien vier Ziegeleiarbeiter in Streit, der beim Nach- hauscgehen in Thätlichkeiten ausartete. Einen der Betheiligten wurden 4 Messerstiche beigebracht. Der Messerheld wurde ver haftet. — Eiu cigenthümlicher Fall von einer Schwcinekrankhcit ist von dort zu berichten. Nachdem vorgestern bei Herrn Restau rateur I. Petzold ein Schwein von 9 Steinen Gewicht verendet war, mußte abends in der 9. Stunde noch ein zweites von 8 Steinen geschlachtet werden Das Merkwürdigste dabei aber ist, daß Nachts in der 12. Stunde noch ein drittes, Herrn Emil Hauck .gehöriges Schwein, welches mit erstgenannten beiden zusammen gekauft worden war, ebenfalls geschlachtet werden mußte. In der am Dienstag stattgcfundcnen Schöffcugerichtssitzung in Burgstädt wurde die Rathsregistrators-Ehefrau Franziska Laura Landgraf geborene Zeidler wegen Mißhandlung ihrer 12- bezw. 13jährigcn Stiefkinder in drei nachgewiesenen Fällen nach 8 223a (gefährliche Körperverletzung) zu 2 Monaten Gesängniß vcrurtheilt. Ebenso wie Glauchau nnd eine Reihe andrer sächsischer Städte wird nunmehr auch Meerane eine ständige Vorbildcr- brcitci' Spkomorcn rauschen, da wissen sie ein verborgenes Plätzchen, wo sie Ruhe und friedliches Glück finden werden, wenn hier der Winter sein eisiges Seepter schwingt. Auch der Jugend gilt das Dichtcrwort: „Nasch tritt der Tod den Menschen an. Vorgestern Nachmittag 3 Uhr sank plötzlich mitten hinter seinen Kameraden in der Hausflur des Frcibergsdoner Schulhauses zu Freiberg der zehnjährige Sohn des Maurerpoliers Friedrich, ohne einen Laut von sich zu geben, nm und war sofort eine Leiche. Alle angewandten Be lebungsversuche blieben leider erfolglos. Der sofort herzuge- rusene Arzt konnte nur den eingetrctenen Tod constatiren. Welche Ursache dem anscheinend gesunden und fröhlichen Knaben ein so jähes Ende bereitet hat, war Allen ein Rätsel An die Herren Jungens. Alljährlich, wenn die Halmfrüchte geborgen sind, vergnügt sich unsere Jugend mit dem Drachen steigen. Es ist ein harmloses Spiel, solange es im freien Felde geschieht, als Unfug muß es aber doch bezeichnet werden, wenn das Vergnügen in den Straßen oder in der Nähe von Tele graphen- und Telcphondrähtcn ausgeübt wird. Die Bindsaden- reste hängengebliebcuer Drachen sind bei Regenwettcr die Ur sache zahlreicher Störungen, namentlich im Fernsprechbetricbc. Ihre Entfernung aus den Drähten macht der Verwaltung viele Schwierigkeiten und Kosten. Die Eltern solcher Kinder, welche Störungen dieser Art verursachen, könne» nicht nur für die Instandsetzungskosten, sondern auch strafrechtlich verantwortlich gemacht werden. Aus dem Manöverleben unserer hcimathlichen Truppen Blumen sind verblüht, die Vierfüßler des Waldes beginnen den überflutheten Feldern und Wegen umher und suchen ver schon das leichte Sommerkleid abzulegen, um cs später mit'geblich ihre Pftrde. Zu derselben Zeit haben sich bei den ans dem dicken warmen Winrerpelze zu vertauschen. Die gcfieder- dem Rückmarsch befindlichen berittenen Truppen ähnliche Scene» te» Sänger sind theilwcise schon fort, während die noch hier "" " ' ' " ----- - ----- gebliebenen sich rüsten für die Wiederkehr der großen Wander schaft nach dem Süden durch tägliche mit Gewissenhaftigkeit ausgesührte Freiübungen. An den Gestaden ferner Meere, an den Ufer» heiliger Ströme, wo die Lotosblume blüht und die fluchend, schimpfend, schreiend — Schmcrzcnsgeschrei überall, eine dämonenhafte Jagd über das freie Feld. Glücklich, wer das kleinste Bäumchen an Feldwegen erwischt, nicht als Schutz gegen das Wetter, sondern gegen die uniherrasenden Pferde. Nach wenigen Minuten hört' der Hagelschlay auf, nicht aber bringt uns doch den Herbst, und der Somme?" ist zu Ende, seine Folgen. Ueber die Hälfte^ der Pferde sind verschwunden, Da gilt es jetzt, die rinnende Zeit und Sommerluft noch ein- die Reiter mit wnsscrgefüllten ff ' mal mit voller Lust zu schöpfen und, des Genusses froh, zu Kleidung, mit vom Hagclschlag, Stürzen und Pferdeschlägen schlürfen und zu trinken.mit sorglosem Behagen! Die meisten schmerzenden Gliedern, Händen, Gesicht und Nacken irren aus wird folgende interessante aber ernste Episode mitgetheilt. Mittwoch, den 26., zum Schluß der Manöver der 48. Brigade, stürmt nach langem, anstrengendem Marsche das 107. Regi ment den von den 106ern tapfer verthcidigteu Weidacr Berg westlich Riesa. Das Signal „Das Ganze Halt" und „Sam meln" beendet die Uebung. Die Truppen marschiren ermüdet aber Wohlgemuth ihren Quartieren zu, nur die berittenen Ossi eiere bleiben zurück und versammeln sich aus der Höhe, um das Lob der Vorgesetzten für ihre Führung und für die Leistungen der ihnen unterstellt gewesenen Abtheilunge» in Empfang zu nehmen. Unterdessen thürmen sich rasch und unerwartet von Süden her auf den Höhen jenseits des Jahnabachcs dunkel blaue Wolken auf. Plötzlich erschallt ein dumpfer Donner hier, , „ ^rief in sein Donner dort; man glaubte, das Toben des Geschützkampfes seinem vollen Wortlaute läßt unschwer die Ueberzeugung wäre von Neuem entbrannt. Die dunkle Wcttcrnacht nähert erlangen, daß es sich darin um Aeußeruugen einer unzurech- sich mit Sturmescile und mit dem letzte» Wort des die Kritik nmigsfähigen, geisteskranke» Person handle, und es ist deshalb abhaltenden Generals bricht ein Unwetter los, wie es wohl nur zu bedauern, daß cs nicht vvrgezogcn worden ist, de» Brief kaum Jemand der Anwesenden erlebt hat und erleben wird, sofort der zuständigen Stelle zur Einsichtnahme und weiteren " - -- — Entschließung vorzulegcn, anstatt ihn so, wie es geschehen ist, mit für die Bcurthcilung erheblichen Weglassungen zu ver öffentlichen.
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