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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 21.02.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-02-21
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-189602219
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18960221
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18960221
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1896
- Monat1896-02
- Tag1896-02-21
- Monat1896-02
- Jahr1896
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 21.02.1896
- Autor
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Woche«- und Nachrichtsblatt tugleich WO-KuM flr LaDors, MW, Km»-srf, Mors, Kt. Wim, Knmichni, Amem mt Mm. Amtsblatt für den Stadtrat zu Lichtenstein. — - - 46. Jahrgang. Nr. 43. Freitag, den 21. Februar 1896. Liefe« VW» «fch«im t«,liq l»«b« Sono- >md Festtag«) abend« ftr den felgend« Lag.» vtertelja-rltch« »Plg«p«u 1 Mart SS Pfennig«. — «n»eln« »««« 10 BesteLmlg« nehm« «nß« d« Expedition in Lichtenstein, Mar« 179, all« llaiserl. Postanstaltrn, Psstbatm, so»« di« Aurtrüger mtgegm. — Jaserat« »erd« di« oder der« «am» mü 10 Pfennig« berechn«». — «»nah«, d«r Inserat« »«glich bi« fpLteften« vornüttag 10 Uhr. ««»-»»-schichte. *— Lichtenstein. Luther ist nicht der erste gewesen, de, die Bibel in« Deutsche übersetzt hat. Aber grade dadurch kann man erkenne», wie wunderbar Luthers Sprachgewandtheit, wie klar uad schön sein Uebersetzung ist. Man braucht nur eine Stelle seiner Bibel neben andere Uebersetzungen zu stellen. Wir lassen zur Probe den 23. Psalm aus Koberger'- deutscher Bibel (1443) folgen: „Der Herr regiert mich und mir gebrist nichts. Un an der Statt der Weide da satzt er mich, er hat mich geführt auf dem Wasser der Wetterbringung. Er bekchret meine Seele, er führet mich aus auf die Stiegen der Ge» rechtigkeit um seinen Namen. Wann ob ich ja gehe inmit de« Schattens des Tode», ich fürchte nicht die Übeln Dinge, wann du bist bei mir: Deine Rute und dein Stab dieselben haben mich getröstet" usw. Diese vier Verse lauten in Luther» Sprache: „Der Herr ist mein Hirte, mir wird nicht» mangeln. Er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zum frischen Wasser. Er erquicket meine Seele, er führet mich auf rechter Straße um seine« NamenS willen. Und ob ich schon wanderte im finstern Thale, fürchte ich kein Unglück, denn du bist bei mir: Dein Stecken und Stab trösten mich." *— Hohndorf bei Lichtenstein, 18. Febr. Gestern verunglückte auf einem hiesigen Steinkohlen werk der Fördermann Wilhelm Paul Lang III von hier dadurch, d.ß er zwischen zwei Hunte gequetscht wurde. Er erlitt einen Bruch deS rechten Schlüssel beines und Wunden am rechten Unterschenkel. *- Röblitz, 20. Febr. Bei den stattgefun denen Wahlen deS hiesigen Schul- und Kirchenvor standes, betreffend die Besetzung der Schuldirektor stelle, sowie der Kirchschullehrerstelle, wurde der bis herige Kirchschullehrer, Herr Dietzel, als Schul direktor und der bisherige dritte Lehrer, Herr Schmie del, al« Kirchschullehrer einstimmig gewählt. — Fritjof Nansen'S Nordpolschiff. Angesichts deS ungewöhnlichen Interesses, welcher die Nachricht hervorgerufen hat, daß Fritjof Nansen den Nordpol erreich» habe, erscheint es angebracht, über da» Schiff selbst, welches dazu bestimmt war, durch die sibirisch- grönländische Strömung, zwischen Eisbergen einge klemmt, zum Nordpol getragen zu werden, einige Mitteilungen zu machen. Nansen hatte mehrere Schiffsmodelle zurückgewiesen, bevor jene» Fahrzeug konstruiert war, das ihm zur Ausführung seine« Unternehmens zweckentsprechend zu sein schien. DaS 1891 auf der Schiffswerft von Collin Archer in Laurwig in Bau genommene Schiff lief im Jahre 1892 vom Stapel, wobei e« den für die waghalsige Fahrt bezeichnenden Namen „Fram" (Vorwärts) er hielt. Man hatte dem Fahrzeuge stark auSbuchtende Seiten und einen flachen Boden gegeben, so daß, wenn EiSmassen gegen daL Schiff pressen, dieses, wie man oorauSsetzte, nicht zerdrückt, sondern gehoben und so auf dem Eise liegend von diesem weiterge tragen wird. Es ist von dem stärksten Holze, daS zu haben war, gebaut, innen gehörig versteift und so sorgfältig in wasserdichte Räume geteilt, daß jeder Zoll, der von den Räumen für die Besatzung und den Proviant für fünf Jahre entbehrlich schien, auS- genutzt ist. Der „Fram" hat elektrische Einrichtung, so daß man während der Polarnacht da- schönste Licht auf dem Schiffe haben wird. Zu dessen Er zeugung dient ein auf Deck angebrachter Motor, doch ist Vorsorge getroffen, daß die Dynamomaschine auch mit Handkrakt getrieben werden kann. Im „Salon," der im Winter zum gemeinsamen Wohn- raum dient, ist ein Klavier vorhanden, so daß e- felbst am Nordpol nicht an Musik fehlen wird. Tie wissenschaftliche Ausrüstung ist natürlich ungemein reichlich, alle-, waS eS an Instrumenten und Ge räten giebt, die für die Expedition von Nutzen sei« können, befindet sich an Bord. Für die Auswahl der magnetischen Instrument« hat Geheimrat Dr. Nenmaier, Direktor der Seewarte in Hamburg, Sorge getragen. Proviant wurde für fünf Jahre mitgenommen. — Die Gesetzgebungsdeputation deS Landtag- Hat an der Wahlresorm einige kleine Aenderungen vorgenommen und hat die Beratungen schon soweit gefördert, daß da- Gesetz diese Woche noch im Land- tage zur Schlußberatung kommen wird. — Dresden, 19. Febr. Die Zweite Kammer erledigte in Anwesenheit Ihrer Exzellenzen der Herren StaatSminister v. Metzsch und o. Watzdorf, sowie der Herren Geh. Räte Heimann und Bodel, geh. RegierungSräte Merz und Spelt, geh. Finanzrat Dr. FreieSleben und geh. Bergrat Förster die all gemeine Vorberatung über da« Königl. Dekret Nr. 22, da« Umlageverfahren bei der land- und forst wirtschaftlichen Berufsgenossenschaft für das König- reich Sachsen betreffend. Abg. Wehner tadelte, daß der dem Dekret betgegebene Bericht ein klares Rech. nungSwerk besonders über den Verwaltungsaufwand nicht enthalte, wurde jedoch von den Abgg. Uhle« mann-Görlitz und Hähnel darauf aufmerksam gemacht, daß eS sich nicht um eine VerwaltuugSrechnung, sondern um Feststellung darüber handle, ob das bis herige Umlageverfahren beibehalten werden solle. Diese Frage wird vom Bericht bejaht. DaS Dekret wurde zur Schlußberatung auf eine folgende TageS- orduung verwiesen. Hierauf beschloß die Kammer nach dem Antrag der Deputation Vie Petiton der Gebrüder Horn in Roßwein und Gen. wegen Wieder erlangung der den Wasserbenutzungsanlagen an der Freiberger Mulde durch den Bergbau entzogenen Wässer auf sich beruhen zu lassen. Die Abgg. Rüder und Niethammer erkannten an, daß der vom Abg. Dr. Schill verteidigte Antrag der Deputation recht lich unanfechtbar sei, beklagten aber doch die Schädi gung der Petenten durch Entziehung des Muldeu- wafferS. — Nächste Sitzung Freitag. — Leipziger Papiermesse. Die diesjährige Meß- ausstellung deS Mitteldeutschen PapieroereinS, die, wie die frühere, im Kaufmännischen BereinSbause vom 3. bis 5. März stattfindet, scheint ihre Vor gängerinnen an Reichhaltigkeit übertreffen zu wollen. Kein Jntereffeot, der zur Leipziger Mustermesse (Bormesse) kommt, sollte den Besuch der Ausstellung unterlassen. Es hat in früheren Jahren schon Man- cher daselbst Artikel gefunden, die er bis dahin lange vergebens gesucht hatte. ES werden nicht nur rohe Papiere, PauS-, Lösch-, Filtrier-, Seiden- und Ja panpapiere, Telegraphen- und sonstige schmale Pa pierrollen usw., Schreib- und Zeichenwaren mannig faltigster Art, Tinten, Bleistifte, Farben ausgestellt sein, sondern viele au« Papier, Pappe und anderen verwandten Stoffen (z. B. Celluloid) hergestellte Gegenstände vertreten sein. Geprägte Papp-Galan teriewaren und Pappspiele, Lampenschirme, Fenster vorsetzer, Canevas-Fa^onS, Papier-Sargverzierungen, Papierspitzen (Buchholz-Annaderg) wird man in rei cher Auswahl finden, ebenso voigtländische Holz- Waren: Federkästen, Lineale, Tintenlöscher usw. Feine und feinste Cartonnagen für alle möglichen Zwecke (darunter neue patentierte Artikel), Briefpapier-Aus stattungen, Copierpressen, Chrtstbaumsterne, Patent buchstaben, Etiketten, Patenbriefe, Glückwunsch- und alle anderen Sorten Karten. Von Briefordnern, Sammel- und Dokumenten-Mappen werden fast sämt liche existierende Systeme vorgeführt. Schreib-, Zei- chev- und Malvorlagen, Gelatinfolie, Chromobilder, Bilderbücher, Album-, Bitrauphanie und Glacier« (nicht zu verwechseln mit den weniger haltbaren, durch Frost und Nässe leidenden Diaphanien), Mo nogramme zum Durchpausen, Formular-Schränkchen, Schreib- und Siegelkassetten (Neuheit) und viel ein- schlägige Artikel. Die ersten deutschen Stahlfeder- fadriken, die tmmer mehr mit ihren guten Erzeug nissen den deutsche» Markt erobern, stellen ebenfalls wieder auS. Druck- und Schneidemaschinen, Draht heft, Loch-, Oesenmaschinen «sw. Die Eröffnung der Ausstellung erfolgt am 3. März vormittag. Der Eintritt für Einkäufer, Fachleute und sonstige Jate- ressenteu ist frei. Wer aus beteiligten Kreisen zu Einkäufen und sonstigen Zwecken di« alte Meßstadt aufsucht, wird neben geschäftlichem Nutzrn auch manche förderliche Anregung heimtragen. Darum „Aus nach Leipzig". — Industrielle und Gewerbetreibende, welche die Absicht haben, sich an der nächstjährigen Säch sisch-Thüringischen Industrie- und Gewerbe-Ausstel lung in Letpzig zu beteiligen, ihre Anmeldung aber noch nicht eingeschickt haben, dürfen nicht länger mit der Ausführung ihres Vorhabens zögern, denn abgesehen davon, daß der Anmeldetermiv mit dem 15. April d. I. «bläust, setzt sich derjenige, der erst in den letzten Tagen von seiner Beteiligung Nachricht giebt, der Gefahr au«, nicht mehr so viel Berücksich- ung aller seiner Wünsche zu finden, wie e- bei einer frühzeitigen Anmeldung hätte der Fall sein können. Wer genauere Auskunft über die Ausstellungs-Be dingungen wünscht, setze sich mit der Geschäftsstelle in Leipzig, Nikolaikirchhof 4, in Verbindung. — Chemnitz, 18. Febr. Der hiesigen Polizei »st dieser Tage ein gemeingefährlicher Betrüger in die Hände gefallen. E« ist ein 23 Jahre alter Kauf man« au» Lößnitz im Erzgebirge, de, sich Visiten karte» mit Namen und Titel einer dort angesehenen Person hatte anfertigen lassen und verschiedene Ge schäftsleute dadurch zu betrügen versuchte, daß er unter dem betreffenden falschen Namen Ware» zur Ansicht bestellte. Al« er am Sonnabend einen Uhr macher auf dieselbe Weise um Uhrketten im Werte von über 100 Mark betrügen wollte, wurde der Schwindler verhaftet. — Dem Zwickauer Amtsblatt wird au« Dres den unterm 17. Februar geschrieben: „Daß da» Fahrrad selbst in den höchsten Kreisen sich immer mehr und mehr Freunde erwirbt, ist eine bekannte Thatsache. Auch die Damen der hohen Aristokratie huldigen jetzt dem durchaus gefunden Fahrradsport, obwohl sie dabei nicht selten gegen Vorurteile und allerlei Bedenken und Bedenklichkeiten zu kämpfe« haben. So erzählt man sich jetzt in Dresden von einer sehr hochgestellten Dame, daß sie im Garten ihre- Palais dem Fahrradsport huldigt, aber, al» sie ihre sportlichen Hebungen auch auf die Straße auSdehnen wollte, mit ihre» Angehörigen deshalb in Konflikt geriet, weil dieselben diese sportlichen Hebungen auf offener Straße nicht mit der hohen Stellung der Dame vereinbar hielten. Es heißt nun, die Dame habe trotzdem sich als Radfahrerin auf der Straße gezeigt und dadurch de» Konflikt ver schärft. Wie viel an diesen Geschichten Wahre« ist, läßt sich natürlich mit Bestimmtheit nicht kontrolieren. Auffallend ist jedenifallS da- Fernbleiben der Dame von allen denjenigen Festlichkeiten, wo ihre Anwesen heit mit Bestimmtheit erwartet werde» konnte und wo ihr Fehlen nicht nur wegen ihrer hohen Stellung aaffällt, sonder» auch wegen de« anmutig fesche» Wesen- der Dame lebhaft bedauert wird." — Falkenstein, 18. Febr. Als vor einigen Jahre» die Schiffchenstickerei einen nie geahnten Aufschwung nahm und die Aufstellung neuer Ma schinen mit einer gewissen Leidenschaft betrieben wurde, haben viele Handmaschinenbesitzer ihre noch im beste« Zustand befindlichen Handmaschinen abgebrochen und zu ganz billigen Preisen verkauft ober nutzlos liegen gelassen. Jetzt ist wiederum ein ausfälliger Wandel eingetreten, indem die noch vor Jahresfrist sehr »euer bezahlten Schiffchenmaschinen zu Spottpreisen ver kauft werden, dagegen die Handmaschinen im Preise wieder gestiegen sind und vielfach zu kaufen gesucht werden. — Der Fleischermeister Albin Lenk in Netzsch kau, der an rheumatiSmu-ähnlichen Schmerzen am Handgelenk litt, hatte die empfindlichen Stellen mit sogenanntem Expeller eingerieben und dann, um sich gegen Frost zu schütze», soge»a»»te Armwärmer (Müffchen) darüber gezogen. Bor einigen Tagen machten sich nun die Erscheinungen einer Blutvergif tung bemerkbar, die zugezogenea Lerztr machten noch
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