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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 18.05.1915
- Erscheinungsdatum
- 1915-05-18
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191505180
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19150518
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19150518
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1915
- Monat1915-05
- Tag1915-05-18
- Monat1915-05
- Jahr1915
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^112 Dienstag, den 18. Mai ISIS 74. Jahrgang M,I,IIche» «m»grr,cht. i Lugano, 17. Mai. Es verlautet, Salandra werde mit einem erweiterten Ministerium vor die Kammer treten und einige Minister ohne Portefeuille annrhmen. Die Frage ist ob angesichts dessen die Givlittk-Partei überhaupt eine parla mentarische Aktion unternehmen wird.' „Seccolo" und dir Übrigen KrirgSblätter jubeln, KalandraS Rückkehr rette dem Bolle das Recht, nach seinem Herzen und Gewissen, sowie seiner Ehre heut« den Krieg zu führen. „Corrtkre della sera" bezeichnet den Krieg als unerläßlich, weil sonst nach zehn Monaten Herr und Flotte rrbrllirrrn würden. In Rom dauern die Tumulte an. Rach Verübung wüsten Unfugs gegen die sriedenSfreundlichrn Blätter zog eine große Menschen menge zur englischen Botschaft und stimmte Hochrufe aus daS alliierte England an, worauf der englische Botschafter und das grsamte Personal der Botschaft auf dem Balkon er schien und gnädig dankt«. Auch in den Kasernen sanden Kritgökundgebungen statt. In Rom beschlossen außer den Prosrssorenkollegien- sämtliche Schulen, die Handelskammer, die Dampsergrstüschasirn, dir Vereine der Eisenbahner und DaS K-ÄürSVerfahreu über den Nachlaß des am S. Februar IS 14 in Franken- bera Erstorbenen Schankwirts Karl Otto Rebe wird nach Abhaltung des Schlußtermins hierdurch aufgehoben. Frankenberg, den IS. Mai ISIS Postbeamten, der Aerzte, Rechtsanwälte usw. ihre Zustim mung zum Kriege zu geben. D'Annunzio feuerte die Stu- ornlm zum Marsche nach Wien an. i. Luganv, 17. Mai. Der König hatte eine längere Unterredung mit dem Senrratstabschef General Cadorno. Dann begab er sich zum Krieg-minister Zupelli. Eine unge heure Menschenmenge zog vor den Qütrinal. Die Menge trug Fähnchen mit den Farben der DreinerbanpS-Mächte und brachte Hochrufe auf den König, Salandra und Sonnino aus. Eine Abordnung des Mailänder Interventions-Komitees wurde gestern in Rom vöm königl. HauSminfstrr Mattioli, sowie vom Flügeladjutanten des Königs, General Brufati, empfangen. Die Abordnung drückte die Kriegswünsche der Bevölkerung von Mailand aus. Der Hausminister und der Flügeladjutant versprachen, den König bald zu beständigen. i Berliu, 17. Mai. Zur Ablehnung der Entlassung des KabinetteS Salandra durch den König schreibt das „B. T.": Man denkt im italienischen Boise heute nur an die zweifel haften Glanzseitrn des Krieges, an die Beute und den Ruhm. Aber dir Mütter gehören auch zum Volk«. — In der „Deut schen Ztg." heißt es: Wir müssen aus verhängnisvolle, viel- leicht vorzeitige Entschlüsse gefaßt sein. Bereit fein ist alles. Wir sind es, darum dürfen wir dem Schluß des Dramas gelassen zusehen. — Der „Lokalanzeiger" äußert: Die Er gebnislosigkeit seiner Bemühungen, einen Ersatz für daS Mi nisterium Salandra zu finden, mag den König in seinem Urteil über di« wahr« Stimmung der Kammermehrheit un sicher gemacht haben. Billigt die Volksvertretung die Politik Salandra-Sonnino nicht, so wird das Ministerium Salandra doch entlassen. Allerdings werden dir Kriegshetzer in den nächsten Tagen an maßloser Agitation daS menschenmögliche leisten, um die Deputierten, welche Gegner des Krieges sind, einzufchüchtern. Italiens letzte Schritte i. Berlin. Mit Bezug auf die durch dir Presse gehende Mitteilung, Italien habe dem Dreiverband gekündigt, kann die Trlrg aphen-Union seststellen, daß in Berlin eine solche Kündigung, oder etwas, was einer solchen gleichkommt, nicht erfolgt lei. 1. Stockholm. Dem Pariser Korrespondent des „Stock holmer Tagebl." zufolge rechnet man in maßgebenden fran zösischen Kreisen nach wie vor sest auf die Teilnahme Italiens am Kriege an der Seite des Dreiverbandes. Man will wissen, daß Italien bereits seinen Entschluß gefaßt habe und behauptet, die politischen und finanziellen Vereinbarungen, die getroffen wurden, zu kennen. Hevolmio» l« Portugal p Madrid, 16. Mai. (Meldung des Rruterschen Büros.) Amtliche Berichte melden eine revolutionäre Bewegung in Portugal, di« von dem auf dem Tajo liegenden Geschwader geleitet wird. Kriegsschiffe bombardierten die Stadt und richteten erheblichen Schaden an. x Madrid, 16. Mai. (Meldung der „Agencr HavaS".) Der Kommandant des Kreuzers „Wasgo de Gama" soll er mordet sein. Dir Garnison von Lissabon bleibt dem Präsi denten treu. Rach einer späteren sunkentrlegraphischen Mit teilung aus Lissabon wurde der Bevölkerung Mitteilung ge macht, der Kapitän Martino Lima übernehme daS Kommando der republikanischen Truppen. p Madrid, 16. Mai. Der Ministerpräsident hat Journalisten erklärt, vast der Panzer Espana rum Schutze der Interessen der Spanier «no Ausländer heute in Lissa bon etntreffen wird. Wahrscheinlich wird noch ein zweiter Panzer «ach Portugal geschickt werden. Die Kämpfe zwischen de« aufständischen Truppen und den regierungstreuen Trup pen dauern fort. Die Zahl der Tote« und »verwundeten ist groh. Die Häuser der Royalisten wurde» angeziindet und verwüstet. In Lissabon herrscht völlige Anarchie. SS verlautet, das» England ei« Kriegsschiff nach Lissabon entsenden wird. x Madrid, 17. Mai. Dit Verbindung mit Portugal ist unterbrochen. Die Nachrichten über di« Revolution sind sparsamer geworden, aber di« Meinung besteht, daß die Be wegung äußerst ernst sei. Gestern hielt König Alfons, Mi nister Dato und der Minister des Aeußern und der Marine «ine außerordentliche Beratung ab. x Ltssaboa, 17. Mai. DaS Zeichen zum Aufstande wurde um 3>/» Uhr nachts durch 3 Schüsse auf der Straße gegeben. Abonnements nnf -ns Tageblatt auf den Monat M a i nehmen unsere Tugrblattausträger und unsere bekannten Aus gabestelle in Stadt mtd Land, sowie alle PoftemstM«« entgegen. Arbeitertransport nach Belgien. Am Mittwoch, drn IS. Mai d. F., geht vo« Waldheim ein ArmierungSarbkiter- tranSport «ach Lille ab. „ - drn bak.^ Dienstag, vkn LV» MtNl, WVH-IU* Völl r-—1 ck, Hk— I-, FLtzi einshaus in Waldheim, Bismarütt' Gewährt wird persönlich mit AnSweiSPaPiere« zu meld««. . " freier Fahrt und Verpflegung 6 M. Lohn sür den Tag. Angenommen werden nur gesunde, kräftige Leute im Alter do« «icht ««ter 2« Stadtrat Kra«ke«berg, am 17. Mai 1S15. Das Mmiftermm Salandra bleibt! Von allen Möglichkeiten, die an die Demission des Kabi netts Salandra geknüpft wurden, ist die heute gegebene die unerwartetste. Salandra bleibt Leiter der italienischen Re gierung und neben ihm Sonnino. Der König hat die Ent- lassung des Ministeriums nicht genehmigt. Die Meldung hierüber besagt: Rom, 1k. Mai. Der König hat die De mission des Ministeriums Salandra nicht ange nommen. Infolgedessen bleibt das gesamte Mi nisterium auf seinem Poste«. Haben die Interventionisten auf der ganzen Linie gesiegt? Hat der König vor b«r Straße kapituliert? Dir Dinge sind heute genau wird« ' so ernst, wie sie vorigen Donnerstag waren. Dir rndgültigr Entschridung wird das am 20. Mai (Donnrrstag) zusammrntrrirnde Parlamrnt bringrn. ZweifelS- ohnr war die Mehrheit der Kammer bisher für Erhaltung des Friedens. Die Einsichtigen wollen nicht den Schinken nach der Wurst werfen, wollen nicht Italiens Schicksal rinrr ungewissen Zukunft auSgesrtzt wissen. Ist ein Umschwung ringetreten? Hat sich Giolitti, in dem man in erster Linie den Italiener zu sehen hat, der auf den Vorteil seines Lan des bedacht ist, von drr Unmöglichkeit weiterer Neutralität überzeugen lassen? Man weiß es zur Stunde noch nicht. DaS eine aber strht fest: Der durch die gekaufte Presst v«r- hetztr Teil des Volkes Oberitalirns ist kaum noch zu halten, der in diese Volksmenge getragene Brand kaum noch zu löschen. Die Unruhen in Rom und anderen Städten Ober- italiens haben bereits einen revolutionären Charakter ange- nommrn, rS liegt außerordentlich nahe, daß dir Vernünftigen nicht mehr Einhalt tun können. Man hält den Krieg für unvermeidlich, lieber die Unruhen in Oberitalien sagt eine Meldung aus Rom, 16. Mai; Gestern, erneuerten sich die Demonstrationen in Rom in verschärftem Maße, sie nahmen teilweise einen revolutionären Charakter an und richteten sich unter Schmährufrn gegen Deutschland und Giolitti, der als an Deutschland verkauft bezeichnet wurde. (Giolitti Ist gegenwärtig durch und durch Italiener und kann nicht als deutschlandfreundlich geften. Die Red.) Auch gegen den Fürsten v. Bülow wurde mit Perratrufen demonstriert. Derselbe unternahm auch heute seine gewohnte AuSsahrt. Schwere Ausschreitungen gegen Anhänger der Nrutralitätsidre waren an verschiedenen Stellen der Stadt zu verzeichnen. In drn späten Abendstunden kam es anläßlich eines Vortrags von d'Annunzio im Theatro Constanzt zu ernsten Unruhen In drr Umgebung des The aters zerschlugen die Demonstranten die Straßenlaternen, so daß die ganze Via Vtminale in tiefstes Dunkel gehüllt war. ES wurden Barrikaden gebaut und die Aufrührer zogen ihr« Revolver. Einen besonderen Druck hatten die Demonstranten auf di« Geschäftsinhaber ausgeübt, indem sie die Schließung aller Geschäfte verlangten, auch von den Theatern; vom Thr- atro Outrino z. B, wurde der Abbruch d«r Vorstellungen verlangt. Ans zahlreiche« Städten, wie Mailand, Florenz, Venedig usw. werden ebrnfallS heftige Demonstrationen gemeldet. Am ernstesten scheint eS in Mailand zugegangrn zu sein. Gegen 4 Uhr durchzogen Truppen bis Straßen und feuerten auf die Aufständischen. Zivilisten forderten die Soldaten auf, sich der AnfstandSbewegung anzuschließen. Alle Matrosen schlossen sich der AufstandSbewegüng an. Weiter wixd ge meldet, daß der Dampfer Adomastor daS Zeichen zum Auf stand durch di« Beschießung Lissabons gab. In Porto Allegre wurde eine Engländern gehörende Korkensabrik eingeäfchrrt. In yporto kam es ebenfalls zum Aufstand, wobei mehrere Personen verletzt wurdm. . i, ... ————— Die Kämpfe im Westen v Die große Offensive, die mit dem Mak auf allen Teilen des WeltkriegSschauplatzeS begonnen hat, führte die Waffen der Deutschen und der mit ihnen verbündeten Truppen bisher von Sieg zuMg. In Galizien und Südpolen wütet dke größte BernichtungSschlacht, dir jr hie Welt gefrhrn, di« DardaneMtäwpfe löstet«» den Fanden viele Tausende von Solddten Md zahlreiche Kriegsschiffe, ohne ihn«« den gering sten Erfolg zu bringen. Unsrr Untersrebootkrie^ hät mit der Torp«dirrung drr „Lusitania" eine bisher kaum grahnte Be deutung gewonnen. Auch im Weste», wo mit dem Monat Mai die 'große Offensive der verbündeten Feind« eingesetzt hat, steht eS für nufere Sache gut. Dir mit großer Wucht in breiter Form unternommene Offensive der Franzosen und Engländer kam zu spät, um den Russen Erleichterungen zu bring«», und unsere Kräfte sind stark genug, um mit der Schulter kräftig abzi^ehren, so lange, unsere Arm« noch be schäftigt sind. Einen Erfolg, der mit der Kraftverfchwendung eines Durchbruchsvrrsuchs und mit den fürchterlichen Ver luste» des Feindes auch nur annähernd im Einklang stände, ist von unseren Seguer» in Frankreich nicht erzielt worden. H«d> Erfolg der Franzosen bri Carrncy ist unbestreitbar, aber er ist über ^i»r rpn, lokale Wirkung nicht hinausgekommen. Die Spitz« eines verwegen vorstrhrnde» Horns ist in unserer Stellung dort abgeknickt worden. Man mußte nach den Mel dungen der letzten Tage mit diesem Mißgeschick rechnen. ES ist eine Episode in einer mächtigen Schlacht, die zwischen ArmrntisreS und ArraS sest. einer Weile im Sange ist und die für uns bis jetzt gut verlausen ist. Die Kämpfe zwischen Nordsee und ArraS, di« mit dem englische» Angriff auf Nruve Chapelle begannen, denen unsere glückliche Offensive gegen Ipern folgte, stellen die größt« Schlacht dtesrs Krieges aus dem westlichen Kriegsschauplatz dar, Die Verbündeten haben hier etwa dir doppelte Anzahl Kämpfer ins Feld gestellt, als die Franzosen bei Sedan zur Anfügung halten, d. h. es sind etwa 200 000 Mann unseren verhältnismäßig schwachen Kräften gegenüber. Unter diesem Gesichtspunkt ist der Erfolg des Gegners, drr in drr Ein nahme des Ortes Carrncy gipfelt, als recht belanglos anzu sehen, zumal rS uns grlang, bis auf Carrncy. unsrrr Brr- tetdigungSlinir zu haltrn. Dirsr rinfachrn Tatsachrn lassen klar erkennen, wie starker U«bertr«ibungen die Franzosen sich in ihren SiegeSberichtrn bezüglich CrrrncyS schuldig machen. v Paris, 16. Mai. Amtlicher Bericht von gestern Abend II Uhr: Nördlich Apern brachten wir dem Feinde eine Schlappe bei. Unsere Truppen nahmen mehrere Schützengräben vor Het Sas ein, gleichzeitig bemächtigten sie sich eines Teiles von Steen- straate, westlich des Kanals und der Brück« über den Kanal- Wir erbeuteten 3 Maschinengewehre und machten etwa 50 Gefangene, darunter I Offizier- Nördlich Arras dauert der Kampf fort und gestattete uns, einen neuen Fortschritt zu machen. Südwestlich Notre Dame de Lorelte umfaßten unsere Angriffe die Zuckerfabrik Souchez von Norden her und näherten sich ihr von Westen. Andererseits warfen wir einen Gegenangriff auf den Hängen nördlich Lorette zurück. In Neuville-Satnl Boal setzten wir die Eroberung des nördlichen TeUes des Dorfes fort und nahmen mehrere Häusergruppen ein. Nordwestlich Pont-ä-Mouffo», in der dem Priesterwaide benachbarten Ebene machten wir etwa 50 Gefangene, darunter I Offizier- Bon der übrigen Front wurde nichts gemeldet. v Paris, 17. Mai. Amtlicher Bericht von gestern nach mittag 3 Uhr: In Belgien unternahm der Feind heute nacht drei Gegenangriffe gegen SteenStraate und Umgebung. Der dritte, der bei Morgengrauen unternommen wurde, war besonders heftig. Die Angreifer wurden zurückgeworfcn und erlitten schwere Ber- lvste. Wir erbeuteten gestern sechs Maschinengewehre und einen Mmenwerfer. Nördlich von La Basss?, zwischen Nicheboura— L'Avouö, nahmen englische Truppen heute nacht mehrere deutsche Schützengräben ein. Nördlich ArraS kämpste man die ganze Nacht mit Erbttltrung. Auf den Ost- und Südhängen der Loretto Höh« gestattete unS ein harter Kampf mit Granaten et. ige Fortschritte zu machen. Bei Neuville suchte der Feind vergeblich, unS die Häusergruppe wieder zu entreißen, welche wir am gestrigen Tage genommen hatten. Er konnte auch die Schütztugräben nicht wir- MW für die MM KMWiWinGft M, dir MM ZMM Md dm MM zu ImkMz i. Zs. Verantwortlicher Redakteur: Ernst Roßberg in Frankenberg i. Sa. — Druck und Verlag von E. G. Roßberg in Frankenberg i. Sa. Zrankenberger Tageblatt
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