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Dresdner Journal : 12.07.1855
- Erscheinungsdatum
- 1855-07-12
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-185507121
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18550712
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18550712
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1855
- Monat1855-07
- Tag1855-07-12
- Monat1855-07
- Jahr1855
- Titel
- Dresdner Journal : 12.07.1855
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Dresdner Journal. verantwortlicher Siedaetenrt I. S Hartmann. .VI Erscheint »tt Anlnahme der Seau» «ch Festtage täglich «dr»d« »>d ist durch all« Pastaustalte» »» beziehen. 185S Preis für da« V1ertelj.hr Thaler. Dpnnevstltg, veN 12. Juli, s,sertt.m. Gebühre, strde«««» einer geaalte»« Zelle I Neu-reschan. Nichtamtlicher Lheil. Nedersicht. Taßstsgeschtchte. Telegraphische Nachrichten vom Kriegsschauplätze. — Wien: Der Kaiser zurückge- kehrt. Verhandlungen wegen Verpachtung der lombardisch- veneltantschen Eisenbahnen. Militärische Bewegungen an der untern Donau. Di« Ostdeutsche Post über dir Trag weite der Allianz mit den Westmächten. — Prag: Gar nisonsveränderung. — Berlin: Die Verhandlungen mit Oesterreich. Dir „Zeit" über die angestrebte Abtretung der Insel Tothland an England. — Stuttgart: Be urlaubungen und Berkaus von Armrepferden. Errichtung einer Handels- und Gewerbrkammrr. — Bremen: Keine Desertionen zur englischen Fremdenlegion. — Paris: Verhandlungen des Senat« und des gesetzgebenden Körpers. Die neuen Steuervorlagen. Veränderungen in der Presse.— London: Die Untrrhaussitzung vom 6. Juli und die Bedeutung der von Lord Russell darin abgegebenen Er klärung. Meeting in Birmingham und im Hyde-Park. Aus dem Parlamente. — Aus der Krim. Die neuesten Nachrichten noch ohne Bedeutung. Vermischtes. Pariser Briefe, (von vr. K, rnd t.) L-ea!- v«h Provinzialuogelegeuheitev Dresden. Un- glückSfall aus der Albertsdahn. — Leipzig. Selbst morde. Ausgrabung einer Leich«. — Awickau, Mee rane und Marienberg: Jur Feier des 8. Juli. — Freiberg: Jubiläum des Bergschtppenstuhls. — Alt tau: Unterbleiben des Gründungsjubiläums. — Puls nitz: Einbruch. Feuilleton. Luzei-e«. Bürsennnchrichteu. r«leß,«h»htfche vk«ch»tchte». London, Mittwoch, II. Juli, Morgen-. General Giwpson meldet an» der Lrim vom ». Juli: Ich deadfichtize morgen dat Aeuer der schweren Geschütze «ege» den Neda« zu eröffnen. Die Gesundheit der Truppe» ist befriedigend. Kürst Gortschakoff hat vor geschlagen, zu Odessa eine Auswechselung von Gefan- geneu eintrete« zu lassen. »tp Wte«, V. Juli. Ihre Maj. die Kaiserin hat sich so eben nach dem Rordbahnhof« begeben, um daselbst den Kaiser zu empfangen, welcher heute Abend um 8 Uhr von seiner galizischen Reise hier einlreffen wird. — Nachrichten aus Verona zufolge nehmen die Verhandlungen über die Verpachtung der lombardisch-venrtianischen Eisenbahnlinien an eine englisch-französische Gesellschaft dort ihren Fortgang und dürften jedenfalls zum Abschlüsse gedeihen. Auf den Wiener Platz übt dies jedoch nur geringen Einfluß, da wir et» von Italien gesondertes Geldwesen haben, dessen Re gelung dem Kinanzminister jetzt um so schwieriger wird, als durch die letzten enormen französischen Anleihen dies seits jede große Operation erschwert ist und ohne eine solche ist an keine Heilung zu denken. Aus Bukarest wird uns geschrieben, daß an der untern Donau wieder mili tärische Bewegungen stattfinden, die auf »ine bevorstehend« Kriegsoperation hinzudeuten scheine». So habe sich «in türkisches Corps von Silistria über die Donau nach Ka- larasch begeben und sei auf dem Marsch« nach Braita be griffen. Ein anderes türkisches Corps soll in der Dodrubscha angekommen sein und nach Jsaktschn «arschire». Gleichzeitig vernimmt man, daß die Russen dts Offensive ergriffen und ihrerseits von Bratla einen EiafaG in die Dodrubscha ge macht haben. Die nächsten Tag« werden zeigen, inwieweit diese Nachrichten sich bestätigen r bis jetzt gehen sie eben noch nicht weit über den Kreis der Gerüchte hinaus. Nachschrift. Die Ankunft des Kaisers ist bereits Abends um 7 Uhr erfolgt. In bem festlich geschmückten Nordbahnhofe waren auch di, Erzherzoge Wilhelm, Heinrich und Rainer, sowie die Generalität und die Spitzen der Civilbehörden zur Begrüßung des Monarchen anwesend. Vom Bahnhofe begaben sich die Majestäten sodann zunächst nach Schönbrunn, wo bekanntlich dt» durchlauchtigsten Ael- tern des Kaisers residiren und von hort nach Laxenburg. — Feldzeugmeister Frhr. v. Heß ist nicht gleichzeitig mit dem Kaiser hier eingrtroffen, wird aber berrits morgen ebenfalls erwartet. Wie«, v. Juli. Eine Aeußerung des für ministeriell geltenden französischen Blattes „Paps" „daß die Allianz für den Einen, so wie für den Andern mit allen ihren Verpflichtungen und ihren Consegvenzen fortbestehe, und daß, wenn es an der Zeit sein »erbe, die vollständige Aus führung derselben zu verlangen, kein Act in» Stande sei, ihre Tragweite zu schwächen und den Charakter derselben zu entstellen", giebt der „Ostd. P." zu folgenden Bemer kungen Anlaß: Wir nehmen Art von diesen Worten des französischen Regierungsorgans, sie f nd uns in hohem Grade erwünscht und willkommen. Die Allianz «xisttrt in der Thal für Einen wie für die Andern, und ihr Charakter darf eben so wenig von Oesterreich »ts von Frankreich und England entstellt werden. Es ist »othwendig, daß dieser Grundsatz festgestellt werd« in eine« Augenblicke, wo di« Staatsmänner der Westmächte erklär», sie hatten fich an die vier Punkte nicht mehr gebunden. Suchen wir über diese Erklärung uns klar zu werden. Wollen Frankreich und England über diese vier Punkte htnausgrhen, wollen sie außer denselben noch andere Forderungen an Rußland stellen, wollen si, z. B. eine Entschädigung der Kriegs kosten u. s. w., so wird Oesterreich allerdings sich nicht verpflichtet fühlen, diese weitergehenden Forderungen er kämpfen zu helfen; e- wird aber keine Einsprache gegen die Geltendmachung derselben erheben, weil bereits nach frühem Stipulationen nicht blos Frankreich und England, sondern auch die kaiserliche Regierung selbst sich Vorbehalten hat, geeigneten Falls noch weitere Friedensbedingungen zu stellen. Sollte es jedoch einem englischen oder französischen Staatsmann« in den Sinn kommen, irgend einen der vier Punkte gegen eine andere Friedensbedingung umtauschen zu wollen, dann würde allerdings Oesterreich mit der gan zen Kraft seines guten Rechts dagegen Einsprache erheben. Die vier Garantiepunkte müssen auf jeden Fall in dem künftigen Friedenstractat mit Rußland inbegriffen und durch gesetzt werden: Das Protektorat Rußlands in den Fürsten- thümern muß aufhören, die Donau muß frei werden, die Freiheit des schwarzen Meeres durch den Eintritt des tür kischen Reiches in die allgemeinen europäischen Verträge und Garantien, und die Regelung der maritimen Verhältnisse im Pontus, das Aufhören jedes speciellen religiösen Pro- tectoratsanspruches in den Ländern des Sultans. Diese Grundsätze durchzuführen, hat fich Oesterreich dm West mächten und die Westmächt« a» Oesterreich vnpflichtet. Auf diesen Gebieten giebt es ket»en Rücktritt von beiden Seiten So wenig Oesterreich §eso»«en ist, von der Durch führung dieser Verpflichtungen zurückzutreten, eben s» wenig darf es den Westmächtrn in dm Sinn kommen, eine der selben über Bord zu werfen, »mn ihnen etwa eine andere Friedrnsbedingung erreichbarer oder verlockender erscheinen sollt». Wir stehen in dieser Beziehung ganz auf dem Standpunkt» des „Paps" und schließen uns vollkommen den goldenen Worten desselben a». A Prag, v. Juli. Allmählich beginnen die Folgen der Reduktion und Dislocation der österreichischen Truppen in Galizien und Siebenbürgen fich auch hier zu zeigen. Lange Transportzüge, au« sonngebräuntm, rüstigen Männern aller Waffengattungen bestehend, ziehen durch die Straßm unsrer Stadt den heimathllchm Fluren zu. Aber auch bei den unter den Waffen gebliebenen Truppen zeigt sich ein reges Leben. Einige Regimenter der dritten und vtrrlm Armee, die au« Gesundheitsrückflchtm verlegt werden, kommen nun nach Böhmen ins Standquartier, wodurch auch rin Garnisonwechsek in unsrer Stadt veranlaßt wurde. Das seit Jahren hier stationirte Jägerbataillon ist heute Morgm mit Sang und Klang nach Eger gezsgen, und ist zu seiner Remplacirung schon seit einigen Tagen ein Theil des In fanterieregiments Aanini hier eingerückt. Das Infanterie regiment Erzherzog Albrecht wird ims ebenfalls dieser Tage verlassen. Brrlt», 10. Juli. Die „Oest- Atg ", welch« vor kurzem die Mittheilung brachte, daß jwischm Prmßm und Oester reick» ein die zwei ersten Garantiepuukte umfassender Ausatz- artikel zu dem Aprilvertrage vorberetlet »erde, macht neuer dings in ihrer Nr. 230 die erläuternde Angabe: „es ver laute, daß die diesfällig,« Anträge vo« Preußen in einer vom 8. Juni datirtm Rot, ausgegangea seien." Di« „Pr. 8." ist ermächtigt, diese Angabe als unbegründet zu erklären. Die zwischen Preußen und Oesterreich schwebenden Ver handlungen beziehen sich nicht ans einen zweiten, dem Aprilvertrage anzufügmdm Ausatz-wtikel, »nd es find von Preußen in dieser Beziehung kein« Anträge ansgegangm. Ebenso wenig existirt eine preußische Rote »dm 3. Jaai d. I. Der Stand der Sache ist einfach folgender: Oesterreich hat den Entwurf einer Vorlage, die es der Bundesversamm lung zu machen beabsichtigt, dem preußischen Cabinet mit- getheilt und dasselbe ersucht, ihm seine Bemerkungen darüber zukommen zu lassen. Dies hat das preußische Cabinet in Form eines unter dem 5. d. M. an den königl. Gesandten in Wien gerichteten Er'asses gettzan. . Eine Rückäußerung hierauf ist noch nicht erfolgt. Alle übrigen Angaben des erwähnten Artikels sind Erfindungen. — Die „Aeit" schreibt: Integrität der Türkei und europäisch,« Gleichgewicht — das ist die Parole, unter wel cher di« Westmächte den Krieg gegen Rußland fortsetzen. Wie sehr die Pforte jetzt in ihrer Selbstständigkeit durch ihre Beschützer zu leiden hat, darüber erschallen Klagelieder genug aus Konstantinopel. Was England unter europäischem Gleichgewicht versteht, soll jetzt durch das britische Mini sterium auf Unkosten Deutschlands noch mehr ausgedehnt werden. Wie englische Blätter berichten, schweben jetzt Ver handlungen zwischen den Westmächten und Schweden wegen Abtretung der Insel Gothland zur Urberwinterung der Flot ten- Daß es dabei nicht auf einen vorübergehenden Aufent halt der westmächtlichen Flotten in einem der Häfen dieser Kürzet Glück. Bon A. slorrodi. (Schluß au« Nr. IS8.) Ein« Zeit lang sagen die Briden nichts, Kaspar saugt aber sttrker an seiner Pfeife, und das will auch was sagen und bis weilen nicht wenig. Die Mutter aber trinkt den letzten Schluck »nd sagt: „So, jetzt brauch' ich den Kaffeesatz nimmer." „Warum nicht, Mutter?" fragt Kaspar und lacht innerlich. Dir Mutter schaut ihn an und macht'« ebenso, und 's meint Einer nicht ohne Eirund, dir Beiden haben einander verstanden. Des Gn»einda««anns Aecker aber stoßen an die de« Kaspar, und anf diesen anstoßenden Aeckern konnten die Arühlingslerchen allerhand «unter« Gespräch« hören, wenn sie nicht gar zu ernstlich und inbrünstig jnbilirten und »irilirirn in der warmen blauen Lust oben. — Wurde aber darum der Karst nicht weniger ge- schwungen »der dm Kühen vor de» Pfluge wmiger „OHL, hüst, Harrn»»», Fleck!" zugerufen. — Die Leu»' auf de« Land« haben zu zwei Sachen keine übrige Zeit, einmal zu« Kranksein und dann zu» Lieben, Schmachten und Sehnen. — Dir zartern Stadtlrut' packt so ein Anfall von Numero zwei manchmal so hitzig »nd arg, daß str nimmer arbeiten können dabei oder doch Allo- lH und »erkehrt machen. Und höchstens kommt hier und da et« Sri »lei» zu Stand«, das aber nicht immer genießbar ist. Di« zartern Stadstem' dürfen aber ja nicht glauben, daß fi» das allein verstehen und ein PrtvUegium d rauf haben, — o nein, HHEti-! Macht man auch auf de« Land weniger Aaren und Weff, so ist das Herzd*rm» nicht wenige echpfänglich. Und setzt ma» auch sein» Wörter nicht so zierlich »ad künstlich, so Aeutlleto«. sagen einfache und natürliche Worte das Nämliche und man ver steht eiyandrr doch, der Leser aus der Stadt darf's vollkommen glauben. — Und so versteht auch der Kaspar 's Breneli und es ihn, und statt zu ruhen und zu träumen, schaffen fit nur um desto flinker und gewaltiger, als wollten fie einander zeigen: „Lug', so bin ich's gewohnt, und das kann ich ausrichten." Und das ist eben die rechte Art und mehr werth, als dir zierlichsten Gefühls blümelein, in reinliche Versbouquetlein gebunden und ver schlungen. Und so geht der Mai vorüber, dir Kirschenzeit und der Heuet kommt, man weiß nicht wie, und die Beiden wiffea's anch nicht, denn „. . . wie doch b'Ait verrinnt, „Wenn 's Herz a näumi« Nahri- findt!" sagt der liebe Papa Hebel, und er kennt das! — Die Mutter daheim aber hat eine herzinnigliche Freud', wenn der Kaspar vom Breneli anfängt und nicht genug rühmen »n» preisen kann, wie de« Mritli Alles flink ans den Hände« gang und wle's wirke für Zwei, nein, für Drei. Die sei noch öppis Anderes als die Frau in selber Geschichte, meint er! ja l — Und dann erzählt er der Mutter, wir da« einmal sei« werd«, wenn fi, zusammrnhausen, und wie'« da die Mutter g»t habe« «üffe «nd ansruhen könne... Das soll ein -chen geben, MMter! „Gueter Bueb, De hesch st« nonig?" (noch nicht) «eint dt« Mutter. Er ha« st« freilich »och nicht, mein' ich anch »nd seufz' rin klein wenig, denn ich »riß «ehr davon. Einem reinen Sommerhinnnrl ist nicht immer zu träne» Kann rin Lüfilrin kommen «nd dt« Wolken bringen über den Wald, und aus den Wolken kommt segnender Regen und sengender Blitz, manches Mal mit einander, und der Mensch muß Beides nehmen und kann nicht auslesrn! . * . Die Erntezeit ist da, die mühevollste «nd die freudenvollste Zeit für den Landmann. Es ist wieder Sonntag Abend, aber diesmal fitzt der Kaspar nicht da-«im bei der Mutter; nein , er steht auf dem Hügel, der fich hinter'» Dorf «nd Bach erheb», und neben ihm stehl sein Breneli. 3m Thal« stimmet die reife Saat im Hellen, prächtigen Bollmondlicht und glitzert so freudig und trostreich, wie seit manchem 3ahr nicht mehr. Die Beiden schauen hinab und ihre Herzen schlage« freudiger als sonst ; denn morgen sollen die Sicheln blitzen im Kor« und sollen die Scheunen fich füllen mit den stolzen Garben, und wenn dann der Pflug wieder durch die Stoppeln gräbt und die heiter-goldenen Felder wieder schwarz dastehen mit neugrstrenter Saat, dann soll in Kaspar's Haus rin Drittes rinzirhen und helfen, »nd das wird schön und gut werde«. Solch« Freude erfüllt dir Bttden und Kaspar »Hut einen 3uchzn, daß hallt und schallt, »nd zieht sein Breneli hinab d«» Dörfli heimzu. Aber in das bleich« Bollmondlicht fängt anf einmal rin anderes rötheres hinrinzuschimmern über'm Wald d'rübe« »nd wird groß »nd größer. Dir Beiden srhen's i« Hinnntrrsteigen. „Herr Gott, das ist Feuer!" rüst Kaspar, „komm' schnell!" 3« Dorf ist schon Alles auf den Beine« »nd schäm hinaus zum Wald, hinter de« dir Slmh auffttig« immer mächtiger »nd mächtiger. Dir Männer eil,, zu« Sprttzenhäuschen und kein« Viertelstunde vergeh», so raffeln fi« zu« Dorf himues dem Brande
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